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[Rolf]

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Ich lebe und ihr sollt auch leben. Joh. 14,19


„Hurra, wir leben noch“ heißt es fast trotzig in einem schon ziemlich

in die Jahre gekommenen Schlager. Na klar, wer diese Zeilen liest lebt

ja auch noch. Doch jeder weiß, wie dünn die Wand zwischen Leben

und Tod ist. Und der Tod hat so etwas Endgültiges an sich. Noch hält

man vielleicht den warmen Körper eines geliebten Menschen in den

Armen, doch sein Herz schlägt schon nicht mehr und die Glieder werden

bald erstarren. Ein unwiderruflicher Abschied ohne Wiederkehr.



Ähnlich müssen es die Jünger empfunden haben, als sie ihren toten

Herrn am Kreuz sahen. Tiefe, trostlose Traurigkeit erfüllte ihre Herzen.

Das ist menschlich und normal. Sie konnten noch nicht begreifen,

dass Jesu Sterben „verschlungen war vom Sieg“ (1.Kor. 15,54). Und nur

langsam realisierten sie nach der Auferstehung, was er ihnen schon vorher

angekündigt hatte: „Ich lebe und ihr sollt auch leben.“



Wir heute wissen dagegen ganz sicher, dass der Tod nicht das letzte große

Ausrufezeichen, sondern nur ein Doppelpunkt ist. Ein dunkles Tor, das

für ein Leben im Licht aufgestoßen wird. Und wir wissen auch, dass

Jesus uns durch dieses dunkle Tor hindurch zu Herrlichkeit Gottes

begleiten wird.



Erich Remmers, Bolanz Verlag