Jump to content

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Photo

1. Joh 3,9: Unser sündloser Geist?


  • Please log in to reply
No replies to this topic

#1
Hebräer83

Hebräer83

    Administrator

  • Mitglied
  • PipPipPip
  • 2212 posts
1. Joh 3,9: Unser sündloser Geist?

Ich habe hier mal eine längere Passage aus dem ersten Johannesbrief genommen, die bis zu Vers 3,9 führt, damit der Vers nicht immer so schön alleine zitiert wird. Ich habe auch zu den meisten Versen inhaltliche Querverweise aus demselben Brief oder dem übrigen NT abgegeben, die mir absolut passend erschienen. Der Zusammenhang und andere Stellen des Neuen Testamentes widerlegen eindeutig die Irrlehre, daß der Mensch einen sündlosen Geist habe, wie sie in 1. Joh 3,9 hineingelesen wird.


1. Joh 3, 1-3

„Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, daß wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es. Deswegen erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat.
Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, daß wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.[1. Joh 2,28: „Und nun, Kinder, bleibt in ihm, damit wir, wenn er geoffenbart werden wird, Freimütigkeit haben und nicht vor ihm beschämt werden bei seiner Ankunft!“ (und: „Und wenn der Oberhirte offenbar geworden ist, so werdet ihr den unverwelklichen Siegeskranz der Herrlichkeit empfangen.“ (1. Petr 5,4))]
Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist.“ [„Naht euch Gott! Und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen!“ (Jak 4,8)]

1. Joh 3, 4-8

„Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. [ „und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten;“ (Matt 24,12)]
Und ihr wißt, daß er geoffenbart worden ist, damit er die Sünden wegnehme; und Sünde ist nicht in ihm. [„ Hierin ist die Liebe: nicht daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt und seinen ein(zig)geborenen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden.“ (1. Joh 4,(9)-10)]
Jeder, der in ihm bleibt, sündigt nicht; jeder, der sündigt, hat ihn nicht gesehen noch ihn erkannt.[„Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt; und wenn jemand sündigt - wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten.“ (1. Joh 2,1)]
Kinder, niemand verführe euch! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie er gerecht ist.
Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang an. Hierzu ist der Sohn Gottes geoffenbart worden, damit er die Werke des Teufels vernichte. [„Ihr! Was ihr von Anfang an gehört habt, bleibe in euch! Wenn in euch bleibt, was ihr von Anfang an gehört habt, werdet auch {ihr} in dem Sohn und in dem Vater bleiben. Dies habe ich euch im Blick auf die geschrieben, die euch verführen.“ (1. Joh 2,24.26)]

1. Joh 3, 9-10ab

Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn Sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.[ „Ich bin ebenso in guter Zuversicht, daß der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu.“ (Philipper 1,6); „Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte (=Kinder Gottes), so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes.“ (2. Kor 7,1) ]
Hieran sind offenbar die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels: Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott.“




Aus dem Vokabular, Textzusammenhang und anderen eindeutig auf uns als Christen bezogenen Aussagen geht weder hervor, daß wir sündlos seien oder werden, noch daß wir nicht sündigen könnten oder man dies auf unseren „Geist“ beziehen könnte.
Nur einer ist dies, der eingeborene Sohn Gottes, Jesus Christus, unser Herr, auf den wir all unser Vertrauen zu unserem Heil haben sollen. Und nur als klare Unterstreichung dieser Zuversicht müssen Johannes Verheißungen verstanden werden: „Bleibt in ihm!“„bis auf den Tag seiner Ankunft.“

Ab Vers 3,10c geht es darum, daß sich die Liebe Gottes in der Bruderliebe erweist:

„Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott, und wer nicht seinen Bruder liebt.

Manfred R. Haller schreibt dazu:

„Besonders scharf, ja fast absolut, wird die Grenze zwischen Licht und Finsternis herausgearbeitet. Dabei muß man aber sehr gut hinhören, wenn man nicht der Drachenhaut verfallen will. Die Begriffe „Licht“ und „Finsternis“ dürfen nicht losgelöst vom Textzusammenhang interpretiert werden. So ist bei Johannes Licht fast so gut wie identisch mit dem Begriff „Gemeinschaft“, und Finsternis bedeutet dann entsprechend Absonderung, Trennung, Spaltung. Immer wieder werden diese Begriffe für irgendeine Erkenntnis vereinnahmt. Wer dieselbe Erkenntnis teilt und sich entsprechend verhält, ist dann im Licht, wer dies nicht tut, ist halt in der Finsternis.
Der Apostel Johannes würde sich vehement gegen eine solche Vereinnahmung wehren und dagegen protestieren. Denn genau das haben die Gnostiker immer wieder getan. Licht war für sie Erkenntnis, darum nannten sie ihre Lehre auch Gnosis (Erkenntnis);[...]
Genau das meint Johannes nämlich nicht. Licht bedeutet Gemeinschaft, und zwar Gemeinschaft mit Gott, Der Licht ist und in dem es keine Finsternis gibt, und Gemeinschaft mit den Brüdern. Wer sich von dieser Lichtgemeinschaft mit den Brüdern absondert, begibt sich in die Finsternis, ganz gleich, welche Lehre ihn zu diesem Schritt bewogen haben mag.
Licht, Liebe und Gemeinschaft reden bei Johannes von derselben pneumatischen Wirklichkeit und diese Wirklichkeit ist umfassend und einschließlich. Alle Sondergruppierungen, die sich um irgend einer Lehre oder Erkenntnis willen innerhalb des Leibes Jesu absondern und die Gemeinschaft mit den Gläubigen aufkündigen und sich dabei auf diese „Licht“-Stellen im 1. Johannesbrief berufen, werden durch eben diese Stellen verurteilt. Johannes spricht nämlich gerade von ihnen, wenn er von der Finsternis redet. Wer den Bruder nicht liebt, wer ihm die Gemeinschaft verweigert und ihn dadurch verachtet, hat Gott gegen sich und befindet sich eben in der Finsternis. Gerade heute müssen wir wieder genau durchbuchstabieren, was Johannes hier lehrt, da sich so viele um ihrer subjektiven Frömmigkeit willen von allen übrigen Brüdern absondern. Hier müssen wir im Namen gerade dieses Briefes im Neuen Testament Alarm schlagen. Denn der Geist der Lüge und des Irrtums ist hier am Werk.“
(Manfred R. Haller, „Und wir sahen seine Herrlichkeit“, S. 425f.)


Bedenkt man wie Wort+Geist entstanden ist (Spaltung einer freien Christengemeinde in Freyung durch Helmut Bauer) und sich weiter entwickelt hat (viele weitere Spaltungen, Lügen und Wortbrüche), und dabei alle anderen Christen als „religiös“ bezeichnet wurden, ist es nur zu zynisch, daß man aus Herrn Bauers Mund vor kurzem hören mußte, wie er sich darüber aufregt, daß „die Christen“ sich zwar „Brüder“ nennen würden, aber keinen Kontakt mit Wort+Geist wünschten.
Wer auf Wort+Geist-Weise die Gemeinschaft der Christen verläßt und sich so "entbrüdert" hat und nun zu ihr mit Sonder- und Irrlehren zurückkehren möchte (2. Joh 1,9f.), der braucht sich über die entsprechende Reaktion - bei aller Liebe - auch nicht zu wundern.
  • 0