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«Pro Reli» zeigt eine Trennlinie innerhalb Berlins


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Eine Antwort in diesem Thema

#1
Rolf

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Jubel in Neukölln, Enttäuschung in Mitte: «Pro Reli» zeigt eine Trennlinie innerhalb Berlins





Von Cornelia Kästner und Markus Geiler



Enttäuschte Gesichter am Abend des Volksentscheids in der Katholische Akademie in Berlin-Mitte.

27.04.2009


(epd) - Bei der Fernsehübertragung fällt öfter der Ton aus, der Beamer funktioniert überhaupt nicht. Der Stimmung im Café Rix tut das keinen Abbruch. Bereits kurz nach 18 Uhr, die Wahllokale zum Berliner Volksentscheid «Pro Reli» haben gerade geschlossen, ist die versammelte «Pro Ethik»-Fraktion in Siegerlaune. Jedes neue Ergebnis wird mit ohrenbetäubendem Jubel gefeiert.

Es ist ein sonderbares Bündnis, dass sich an diesem Sonntagabend bei «Pro Ethik» an einem noch erstaunlicheren Ort versammelt hat. Mitten im Brennpunktbezirk Neukölln, zwischen Handyshops, Dönerläden und Schmuckgeschäften mit ausschließlich türkischen Hinweisschildern führt ein Durchgang in das gediegene Café. Drinnen drängen sich Christen und Linkspartei, Grüne und DGB-Chef Michael Sommer zwischen Stuck, Spiegelwänden und Zimmerpalme.

Sehr viel weniger hemdsärmlig geht es dagegen in der Katholischen Akademie in Berlin-Mitte zu. Hier haben sich die Anhänger von «Pro Reli» versammelt, um nach den zurückliegenden anstrengenden Wochen des Stimmenwerbens für eine Gleichstellung des Religionsunterrichts mit dem Fach Ethik den Ausgang des Volksentscheids zu feiern. Der evangelische Bischof Wolfgang Huber und der kathlische Kardinal Georg Sterzinsky sind gekommen, von prominenten Unterstützern wie Wer wird Millionär?»-Moderator Günther Jauch oder Hertha-Kapitän Arne Friedrich ist dagegen nichts zu sehen.

Kurz nach 19 Uhr ist endgültig niemand mehr nach Feiern zu Mute. Als die ersten Zahlen des Landeswahlleiters durchsickern und klar wird, dass die Wahlbeteiligung sehr gering ist, sinkt die Stimmung rapide. Tief betroffen lehnt der «Pro Reli»-Vorsitzende Christoph Lehmann zunächst noch jeden Kommentar ab.

Gegen 20 Uhr ist klar, «Pro Reli» ist gescheitert. Lehmann, Huber und Sterzinsky sind von einer Traube von Journalisten umlagert, werden von einem Interview zum anderen gereicht. Die Statements in die Mikrofone sind im Saal nicht zu hören, die Anhänger hoffen auf eine Ansprache. Enttäuschung allenthalben, hier und dort fließen auch Tränen, eine große Anspannung fällt ab.

Als Christoph Lehmann mit Familie dann schließlich doch auf der Bühne steht, wird er mit minutenlangen Applaus gefeiert. Er sagt, er hätte sich natürlich ein anderen Ergebnis gewünscht aber es habe sich gelohnt, und sie werden weitermachen. «Das Thema bleibt wichtig, wir bleiben dran.»

Im Neuköllner Café Rix freut man sich zur selben Zeit, dass «Pro Reli» «krachend gescheitert» ist, wie es via Lautsprecher aus einer undurchdringlichen Menschenmenge tönt. Der Rest geht im Freudengeschrei unter, Gläser klirren. Kurz darauf leert sich das Café. Die Journalisten ziehen ab, das Buffett ist leer und die Feier wird abseits des unzuverlässigen Fernsehers in den Biergarten verlegt.
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#2
keine Hoffung mehr

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Vor vielen Jahren als ich noch zur allgemeinbildenden Schule in Scheswig-Holstein ging, hat unserer Rektor mit seinem Kollegium bereits die alternativen Wahlfächer Relgion und Ethik eingeführt.

Da damals die meisten alle entweder Jahre zuvor konfirmiert waren oder Kommunion hatten, Moslems und andere Gläubige gab es damals an unser Schule nicht, haben die meisten alle das Fach Religion belegt.

Unser sehr religiöser Rektor hat von uns Jugendlichen verlangt , dass wir in seinen Religionstunden und seinen Deutschstunden gemeinsam mit einem Gebet den Unterricht beginnen.

Was ich gut fand, dass er uns über religöse Sondergruppen und Sekten und andere Religionen auch Fakten vermittelt hat und nicht nur Bibelwissen vermittelt hat. (zB. Stichwort Weltuntergangsdaten der ZJ. )

Als dann aber ein Schüler in der Abschußprüfung in Religion geprüft wurde und dann noch durchfiel, und dadurch 1 Jahr länge die Schulbank drücken durfte,
hat mich das damals schockiert. Da hatte eine 5 in Mathe/ Deutsch/ Englisch oder Französisch die gleiche Wertigkeit wie eine 5 in Religion / Ethik.



Ich verstehe allerdings überhaupt nicht die Aufregung.


Wenn Schüler sich für Religon interessieren , haben sie die doch Möglichkeit, Religion als weiteres Wahlfach zu belegen.


Das ist doch genauso wie an Unis wo man, je nach Neigung und Interesse seinen Stundenplan abgesehen von Pflichtvorlesungen, zusätzlich ergänzen kann.

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Was wäre eigentlich, wenn andere Religionen ( Islam , Buddismus etc. ) und religiösen Sondergruppen ( ZJ ) auch in den Schulunterricht drängen ?
Da ist mir ein Ethikunterricht lieber, der Gemeinsamkeiten zwischen Menschen fördert, als wenn der Staat in Deutschland solche anderen Religionen womöglich wegen "Gleichberechtigung" durch spätere Gerichtsverfahrfahren bezahlen müßte.
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