Bzgl. des Links ging es mir nur um die Frage, was das Wort „trennen/scheiden“ im Vers Hebr 4, 12 genau aussagen soll und vom griechischen her ist das eindeutig. Das ist auch nicht meine Entdeckung.
Wo würdest du denn die Seele "einordnen". In den Bereich des Geistes oder des Fleisches?
Gegenfrage: Wo würdest du unseren menschlichen Geist einordnen?
Du würdest dich wundern: im Neuen Testament ist viel weniger von unserem pneuma und unserer psyche die Rede. Das Geist-Seele-Gegensatz-Schema ist ein fehlerhaftes Konstrukt mit gnostizierenden Anleihen. Der Begriff der Seele wird als Suppentopf für alle Bestandteile menschlichen Innenlebens (außer Geist) verwendet, wodurch sowohl diese Begriff wie auch der Begriff Seele selbst entwertet und verzerrt werden. Über unzählige Bibelstellen, die nicht diesem Schema entsprechen, wird hinweggegangen. Ich werde da noch was zu schreiben.
Ich will hier mal was zeigen:
„Denn ich habe nach dem inneren Menschen Wohlgefallen am Gesetz Gottes. Aber ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich in Gefangenschaft bringt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.“
Sinn = gr. nous = Verstand. Paulus setzt hier also Leib/Körper („in meinen Gliedern“) und Sinn gegenüber und findet hier eine äußerst positive Beurteilung des Verstands. Warum schreibt er nicht: „Gesetz meines Geistes“? Das Wort Gottes beschreibt das Innenleben eines Menschen weit komplexer.
„Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn! Also diene ich nun selbst mit dem Sinn (nous) dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.“
„Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, was du mit dem aus dem Zusammenhang genommenen Auszug einer Predigt von Michael Forst sagen willst. Ich kenne diese Predigt nicht und kann auch nicht für jemand anders sprechen.“
In der Formulierung „aus dem Zusammenhang genommen“. Sehe ich 1. den Vorwurf der Verdrehung meinerseits, und 2. das Eingeständnis, das, wenn Forst es also so gesagt und gemeint hätte, du damit nicht einverstanden wärst?
Gut sagen wir mal so: Mal angenommen ich würde in etwa sagen:
Kain hatte eine Freiheit vor Gott, die für uns erstrebenswert ist, weil er sich bewußt war, daß Gott ihn (zu seiner Zeit) nicht bestrafen würde, weil es ja (mutmaßlich) kein Gesetz gibt, das ihm irgend etwas verbieten würde oder Gott ihm (für den Fall) seine Sünde erläßt.
Würdest du mir dann sagen: „Richtig so! So frei wie Kain müßte man sein.“?
Es geht hier nicht wohlgemerkt um Freiheit im Sinne von Möglichkeit, sondern Freiheit im Sinne von „Ich darf etwas, weil Gott damit ein Problem hat.“
Es ist in meinen Augen bodenlos, das Wort "Frauentausch" mit dem zu belegen, als was du es hier hinstellst. Und du weiß genau, was ich meine. Das hat nichts mehr mit einem fairen Austausch zu tun. Das wäre das gleiche, als würdest du Jesus auf die Aussage :"Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst" antworten: "Nein, ich darf nur meine Frau lieben, das sagt das Wort." Damit unterstellst du ihm, dass er die selbe Vorstellung von Liebe hat, wie du.
Ich finde es ebenso bodenlos uns zu unterstellen, wir würden mit Liebe nur Sex verstehen und wir meinten, man könnte niemanden umarmen, mit dem man nicht verheiratet ist.
Wenn Michael Trenkel sagt: „"Stell dir vor dein Neuer Ehemann, Christus, will dich an jemanden verschenken der nicht denselben Ring am Finger hat wie du, Sprich nicht: Dein Ehemann. Denn in dem Moment mußt du frei sein. Sonst kannst du ja die Liebe nicht fließen lassen."
dann „unterstelle“ ich ganz kühn, daß Trenkel sich bewußt ist, daß „ein Ring am Finger“ bedeutet, daß man verheiratet ist und ich unterstelle, daß Trenkel sich bewußt ist, daß eine Ehe „mit Ring am Finger“ bestimmte Grenzen kennt. Daher kann ich reinen Gewissens behaupten, da Trenkel hier im Auftrage Christi dazu auffordert, eben jene Grenze für nichts zu achten. Das sind nicht meine Worte, sondern Trenkels.
Ich sage nicht, was das konkret bedeutet und ob das jetzt in körperliche sexuelle Handlungen mündet. Jedenfalls geht es mir darum, daß dieser ich hier nicht jemandem meine Vorstellungen und Begriffe von Liebe aufdrücke oder sie uminterpretiere, es sei denn Herr Trenkel weiß nicht, was ein „Ring am Finger“ bedeutet.
Ich mache hier keine Stimmung, sondern zitiere eben namentlich bekannte Wort+Geist-Prediger, die es sich gefallen lassen müssen, daß man sich mit von ihnen öffentlich gehaltenen und veröffentlichten Vorträgen auseinandersetzt.
Paulus schreibt in 1. Kor 7, sowohl von Unverheiratet sein, wie auch von Verheiratung und Scheidung. Da kann man nicht so einfach drüber spazieren. Er kennt diese Begriffe und er unterscheidet hier Möglichkeiten und Unmöglichkeites des Zusammenlebens. Daß Paulus nicht weiß, daß die Ehe eine Gemeinschaft zwischen zwei Menschen, die bestimmte Dinge ein- und ausschließt, sollte man ihm nicht zumuten. Daher instrumentalisiert Herr Trenkel das Kapitel ab Vers 29 als habe Paulus die Ehe als Institution aufgehoben, über die jener zuvor und anschließend detailierte Anweisungen gegeben hatte.
Warum proklamierst du dann Sündenbewußtsein?
Weil ohne Sündenbewußtsein Buße nicht möglich ist:
Deshalb kann Johannes auch (scheinbar widersprüchlich) schreiben:
„Wenn wir aber im Licht wandeln, wie {er} im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde.
Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.
Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.
Wenn wir sagen, daß wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.“
@Karolina:
danach werden wir, die Lebenden, die Übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.
So schreibt es Paulus im 1. Thessbrief. Für mich sieht das nicht so aus, als ob Jesus noch mal hier unten als Person rumläuft oder indem er sich in den Angehörigen einer bestimmten Bewegung reinkarniert.
Jedenfalls ist es arrogant von W+G zu behaupten, daß am 8. August 2008 im Bayrischen Wald – und nur dort, bzw. von dort aus – sich die Herrlichkeit Gottes, in den Wort+Geist-lern Bahn gebrochen habe (Trenkel) und diese nun zu 100% göttlich (Thomsen) seien. Mit solchem Exklusivismus des Verständnisses des endzeitlichen Geschehens, das ganz klar auf Wort+Geist zugeschnitten ist, hat man dort endgültig das Tischtuch zu den Geschwistern zerschnitten. Sagt was ihr wollt: Wer schon Bauer den „Führer der (deutschen) Nation“ und „Völkerapostel für unser Land“ nennt, der kann niemandem mehr als christlichen Bruder ansehen, der diesem Führer nicht folgt, bzw. seiner Lehre. Stellt euch da nicht doof – was ihr nicht seid - oder behauptet es wäre aus dem Zusammenhang gerissen.