Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Zwei Besonderheiten im Frankfurter "Rat der Religionen&


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34224 Beiträge
  • Land: Country Flag
EZW-Newsletter 4/2009





Zwei Besonderheiten im Frankfurter "Rat der Religionen"





Einen "Rat der Religionen" gibt es bereits auf europäischer Ebene, in der Schweiz, in Großbritannien und in einzelnen bundesdeutschen Kommunen, beispielsweise in Köln. Im April 2009 ist nun auch in Frankfurt am Main ein "Rat der Religionen" gegründet worden. Das Gremium solle als "beratender Partner der Stadt" das Zusammenleben der mehr als 140 Religionsgemeinschaften fördern und helfen, Konflikte zu überwinden. Dem Rat gehören 23 gewählte Mitglieder an und wartet mit zwei Besonderheiten auf. Während in anderen Städten derartige "Runde Tische" vom Oberbürgermeister oder einem städtischen Amt einberufen und moderiert werden, war der Frankfurter "Rat der Religionen" von einem privaten Initiativkreis fünf Jahre lang vorbereitet worden. Er versteht sich als selbst organisierter Partner für Öffentlichkeit und Stadtpolitik.

Aufgabe des Rats sei es, sich für das gleichberechtigte Miteinander aller Bürger einzusetzen, sagte der Vorsitzende, der griechisch-orthodoxe Pfarrer Athenagoras Ziliaskopoulos. Dabei hob er besonders die Überwindung von religiösem Fanatismus und das Engagement für die Menschenrechte hervor.

Neben der jüdischen Gemeinde, christlichen Kirchen und Vereinigungen, islamischen Religionsgemeinschaften und Verbänden, buddhistischen und hinduistischen Religionsgemeinschaften, der Sikh Gemeinde, Bahá´í Gemeinde und der Ahmadiyya Gemeinde sitzt in Frankfurt auch ein Vertreter der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) im Rat der Religionen. Axel Leimer, Präsident des Pfahles Frankfurt, betonte, dass nach mormonischer Auffassung der Dialog mit Gläubigen aller Religionen wichtig sei und seiner Kirche das Wohl aller Menschen am Herzen liege, die in der Stadt Frankfurt leben.

Nicht vertreten ist im Rat der vergleichsweise große türkisch-islamische DITIB-Verband, was mit Unstimmigkeiten zwischen diesem Verband und der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen (IRH) zu tun haben dürfte, die den stellvertretenden Vorsitzenden stellt.

Über theologische Differenzen will man in diesem Rat nicht streiten, sondern sich eher Alltagskonflikten zuwenden. Als ein konkretes Beispiel für Interventionen des Rats äußerte die zuständige Stadtverordnete die Hoffnung, dass Krankenhäuser und Beratungsstellen "ihren Umgang mit andersgläubigen Patienten und Klienten verbessern können". Weiter setze sie auf "Impulse für die Jugendarbeit" und die Überwindung von Fremdheit in neuen Wohngebieten. Den Kontakt städtischer Stellen zu fremdsprachigen Priestern und Predigern möchte die Stadträtin vertiefen. Aber auch an der Planung weiterer religiöser Bauten - "ob Tempel, Pagoden, Moscheen oder Kirchen" - soll sich der Rat beratend beteiligen.

Michael Utsch
  • 0