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Katrin schweigt nicht mehr


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#1
Rolf

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Katrin schweigt nicht mehr




1. Meine Mißbrauchserfahrungen

Ich wurde als Nachzügler in eine relativ arme und sozial isolierte Familie hineingeboren. Meine Eltern nahmen keine Hilfe von anderen an.

Meine Eltern waren sehr streng und aus der strengen Erziehung wurde Mißhandlung. Meine Kindheit war beherrscht von Angst, Schlägen und Gewalt. Mein Vater befahl und wir alle gehorchten. Gewalt war ständig gegenwärtig.

Ich war damals überzeugt, daß ich die Schläge verdient hatte, weil ich böse war. Ich sonderte mich ab und spielte kaum mit anderen Kindern, weil ich Angst hatte, wieder etwas falsch zu machen und dachte außerdem, daß Kinder mit so einem bösen Kind wie mir sowieso nicht spielen wollten.

Der Mißbrauch selbst begann, als ich zwischen 7 und 8 Jahren alt war. Beim ersten Übergriff faßte mein Vater mir unter das Nachthemd, angeblich um zu sehen, ob ich gewaschen war. Das geschah vor den Augen meiner älteren Brüder und meiner Mutter, aber niemand hat dazu etwas gesagt.

Wenig später rief mein Vater mich zu sich um mich "aufzuklären". Er brachte mir alle Sexualpraktiken bei, die er kannte, ich mußte mir pornographische Sachen mit ihm ansehen und ihn bald täglich mit der Hand befriedigen. Manchmal vergewaltigte er mich anal oder oral.

Ich bekam von ihm Geschenke und Geld und wurde von ihm bedroht, die ganze Sache geheim zu halten.

Heute kann ich mich daran erinnern, daß ich beobachtet habe, wie er auch andere Kinder, zum Beispiel Freundinnen oder Cousinen, angefaßt hat.

Da ich selten weggehen durfte und mich nicht traute, Mitschülerinnen zu uns einzuladen, hatte ich bald keine Freundinnen mehr und wurde einsam. Ich gab mir alle Mühe, das Geheimnis zu hüten.

In der Schule gab ich mit sehr viel Mühe, nicht aufzufallen.

Als Kind hatte ich unerklärbare Krankheiten ohne organische Ursachen: Ich mußte mich oft übergeben, bekam regelrechte Brechkrämpfe, Allergien, Ausschläge, Kopf- und Rückenschmerzen, chronischen Ausfluß, Atemnot, unerklärliche Krämpfe im Unterleib.

Ich versuchte, jemandem von dem Mißbrauch zu erzählen, fand aber selten eine Person, der ich vertrauen konnte und hatte dann nie den Mut, alles zu erzählen, weil ich mich über den Mißbrauch schämte und dachte, ich sei selber Schuld. Außerdem hatte ich Angst, daß mein Vater seine Drohungen wahr machen würde. Trotzdem war ich nach jeder verlorenen Chance, vom Mißbrauch zu erzählen, immer sehr wütend über mich.

Ich stürzte mich in Freundschaften, hatte ein sexuell ziemlich heraus- und aufforderndes Verhalten, ließ dann aber alle abblitzen, die darauf eingingen, was jedoch immer schwerer wurde, je älter und stärker die Jungs wurden. Eigentlich suchte ich auch nicht Sex, sondern Aufmerksamkeit, Liebe und Kameradschaft, ich wußte nur nicht wie.

In der Konfirmandenzeit probierten wir ein paar Sachen wie Pendeln, Kartenlegen, Telepathie und einiges anderes aus, was sich langsam von der Esoterik weg zur weißen Magie und Okkultismus bewegte. Ich war sehr "begabt" und wurde eine beliebte Übungspartnerin für andere. So fand ich endlich Freundinnen. Aber nach kurzer Zeit passierten einige Dinge, die mir sehr viel Angst machten, aber als ich mich von den Praktiken lösen wollte, merkte ich, daß ich nicht mehr davon weg kam. Ich löste mich aus der "Übungsgruppe" und verlor dadurch wieder meine Freundinnen.

Plötzlich bekam ich massive Ängste, Schlafstörungen und Depressionen.

Es passierte nun auch immer öfter, daß erwachsene Männer mich einluden und zu sexuelle Handlungen drängten. Mein Leben wurde furchtbar und chaotisch.

Dann zogen meine Eltern plötzlich um. Ich konnte in einer anderen Stadt neu anfangen, mit Freundinnen, Schule, Freunden und ohne weißer Magie. Aber obwohl äußerlich alles gut lief, ging es mir innerlich immer schlechter. Die Depressionen, Ängste und Schlafstörungen verstärkten sich noch und als 15-Jährige bekam ich ein Verhältnis mit einem Lehrer. Ich wußte nicht mehr weiter, sah mich in einer Sackgasse gefangen und bekam Selbstmordgedanken. Ich machte schließlich einen Selbstmordversuch, der aber erfolglos und unentdeckt blieb. Ich ärgerte mich über meine Feigheit und Unfähigkeit, setzte mir einen Termin, an dem ich sterben wollte und lebte bewußt darauf zu.

In dieser Zeit wurde ich von einer Lehrerin zu einer christlichen Jugendgruppe eingeladen. Ich ging hin, aus Neugier und in der Hoffnung, daß ich dort Hilfe finden konnte. Jugendliche erklärten mir, was es mit dem Glauben auf sich hat und als ich 16 war, beschloß ich, es mit Gott auszuprobieren.


Das hat mein Leben verändert:


- Ich konnte bei einer christlichen Seelsorgerin zum ersten mal über den Mißbrauch sprechen, sie nahm sich Zeit für mich, hörte mir zu und glaubte mir. Sie hat mich anfangs sehr intensiv begleitet und mich sehr unterstützt, aber auch heute habe ich noch einen guten Kontakt zu ihr und besuche sie mehrmals im Jahr. Übrigens hat sie keine therapeu tische Ausbildung und ich war das erste Mißbrauchsopfer, mit dem sie zu tun hatte.

- Seit dem hat mein Vater mich nicht mehr anfassen können.

- Ich habe durch den Glauben mein Leben neu ordnen können und erfahren, daß das Leben aufregend, schön und lebenswert ist.

- Die Schlafstörungen und Ängste waren danach weg, die Depres sionen verschwanden allmählich, bis auch sie ganz weg waren.

Mein Leben läuft seit dem nicht problemlos, es gab auch danach einige heftige Krisen, aber ich habe durch Gottes Hilfe Heilung erlebt und Leben gefunden.

(Autobiographie: Katrin Weber: Das Ende des Schweigens, Schwengeler, Berneck 1995, 99 S.)


2. Sexueller Mißbrauch

Die Medien berichten oft, zeitweise fast täglich, von spektakulären Mißbrauchsfällen, die zum größten Teil sehr untypisch sind. Damit entsteht ein falsches Bild von sexuellem Mißbrauch.

Tatsache ist:

Etwa jeder 9. Junge und jedes 3. Mädchen hat Erfahrungen mit sexueller Gewalt.

Täter, die sexuell mißbrauchen, kommen in allen Bevölkerungsschichten, Berufsgruppen, Rassen und auch in christlichen Gemeinden gleich verteilt vor.

Täter sind Männer, Frauen oder Personen, die wesentlich älter als das Opfer sind und die es in 90% der Fälle gut kennt.

Was ist nun sexueller Mißbrauch?

Wenn eine Person ihre Machtposition und die Unwissenheit, das Vertrauen und die Abhängigkeit eines Mädchen oder Jungen für eigene Bedürfnisse nach Macht und sexuelle Befriedigung benutzt, ist das sexueller Mißbrauch.

Dabei kann von einem Mißbrauch ausgegangen werden, wenn der Täter mindestens fünf Jahre älter ist als das Kind/Jugendlicher. Wie Mißbrauch geschieht, kann ganz unterschiedlich sein:

Ein Täter sucht seine eigene sexuelle Befriedigung, indem er ein Kind/ Jugendlichen anfaßt oder sich von ihm berühren läßt oder Kinder/Jugendliche zu sexuellen Handlun gen untereinander drängt.

Der Täter zwingt oder überredet das Kind/ den Jugendlichen, ihn nackt anzusehen oder sex uellen Handlungen zuzusehen.

Das Kind/ der Jugendliche wird für pornographische Zwecke benutzt oder muß sich porno graphisches Material ansehen.

Der Täter reibt seine Genitalien an Schenkeln, Pobacken oder ganzem Körper des Kindes/ Jugendlichen.

Der Täter zwingt oder überredet zu oralem, anale, oder vaginalem Geschlechtsverkehr oder führt Finger oder Gegenstände ein.

Das Kind/der Jugendliche wird vom Täter direkt oder indirekt zum Verschweigen der Tat gezwungen.

Jeder Mißbrauch hinterläßt tiefe Spuren im Leben der Betroffenen!

Mögliche Ursachen, die die Entstehung von Mißbrauch begünstigen:

Frauen und Kinder sind so erzogen, daß sie sich Männern und Autoritätsper sonen unterordnen und selten über Mittel verfügen, sich zu wehren.

Manche Täter weisen eine krankhafte oder gestörte Persönlichkeit auf.

Die Störungen und Probleme, die in Inzestfamilien auftauchen, entstehen schein bar nicht durch den Inzest, sondern sind die Ursache dafür.



3. Erleben, Folgen und Auswirkungen des sexuellen Mißbrauchs


Das Schlimmste am Mißbrauch ist nicht primär die sexuelle Handlung, sondern die Tatsache, daß eine wichtige Bezugsperson die Beziehung mißbraucht und ausgebeutet und die Grenzen verletzt hat.

Wie der sexuelle Mißbrauch erlebt wird, hängt sowohl von der Persönlichkeit des Kindes, der des Täters, wie auch den Umständen des Mißbrauchs ab. Dabei gilt: Je näher der Täter dem Opfer steht, je länger der Mißbrauch dauert, je stärker der Zwang zu Geheimhaltung, je mehr heftige Reaktionen bei der Aufdeckung, desto schwieriger wird eine gute und heilende Verarbeitung des Geschehens.


Der Mißbrauch kann in folgenden 4 Phasen beschrieben werden und ist mit dem beschriebenen Erleben verbunden:

1. Phase Geheimhaltung

- durch versteckte oder offenen Drohungen oder Druckmittel des Täters

- Verwirrung, Angst, Gefühl der Mitschuld beim Opfer

2. Phase Hilflosigkeit

- Opfer empfindet Hilflosigkeit, Verzweiflung, Wut, Depression, Verunsicherung, Angst vor Drohungen des Täters

- Entstehung von Lernstörungen und psychosomatischen Erkrankungen

- Fundament für spätere "Opferkarriere"

3. Phase Reaktion

- Opfer entwickelt Hinnahme oder passive Einwilligung

- Trennung zwischen Körper und Gefühl (dissoziative Erfahrungen)

- Verhaltensauffälligkeiten

4. Phase Aufdeckung

meistens durch Außenstehende

Sexueller Mißbrauch kann von den Opfern so stark verdrängt werden, daß er wirklich völlig "vergessen" sein kann. Mögliche Hinweise kann es dann durch Träume, besondere Probleme in der Schwangerschaft, unerklärliche Krankheiten oder seltsame Verhaltensweise geben.

Mißbrauch zieht in der Regel beträchtliche und vielfältige Folgen nach sich, folgendes könnte auf einen Mißbrauch in der Kindheit schließen lassen, auch wenn nicht bei jedem Betroffenen alles auftritt.

seelischer und körperlicher Schock: Schweißausbrüche, Schreckensstarre, Herzjagen, Absinken des Blutdrucks, Apathie, Bewußtlosigkeit, graue Blässe, Abspaltung der Gefühle, Gedächtnislücken

Vertrauensverlust

Verunsicherung: Opfer macht die Erfahrung, daß Gefühl, Verständnis und Verhalten nicht zu sammenpassen, reagiert mit Rebellion oder einem unechten Verhalten ("Fassade")

Grenzverlust: durch Mißbrauch werden die psychischen, körperlichen und sexuellen Grenzen des Opfers brutal verletzt, können dadurch keine eigenen Grenzen setzen oder Grenzen anderer einhalten oder "mauern" sich ein, um sich unverletzbar zu machen; Opfer paßt sein Verhalten an Funktion eines Erwachsenen an

Wahrnehmungsstörungen: gestörtes Verhältnis zum eigenen Körper, Mißtrauen in die eigenen Wahrnehmung, Bestimmung durch andere, permanentes Minderwertigkeitsgefühl, Leistungsdruck

Selbsteinreden, innere Schwüre

körperliche, seelische, psychosomatische Folgen: Depressionen, Schlafstörungen, Eßstörungen, Menstruationsbeschwerden, Migräne, Süchte, Schmerzen, Selbstverstümmelung, Selbstmordversuche/ -gedanken, Hautkrankheiten, Zwänge usw.

Identitätsprobleme: negatives Selbstbild, Selbstbestrafungen

Außerdem können folgende Symptome auf einen erlebten Mißbrauch hinweisen:

Bereich Symptombeschreibung bei Frauen

Verletzungen des eigenen Körpers "Ritzen", Schnittwunden bis hin zu abgeschnittenen Fingern, Genitalien oder Brüsten, offene Hautverletzungen, Brand- und Bißwunden, eingespritzte Flüssigkeiten, Masturbation bis zum Wundsein

Krankheiten und Schmerzen Krankheiten und Schmerzen in den Bereichen, in denen der Mißbrauch stattgefunden hat: an Genitalien, im Mund, beim Stuhlgang, Infektionen im Mund, Hämorrhoiden, Fettsucht, Magersucht, Bulimie

Psychische Symptome Depressionen, Alpträume, beängstigende Phantasien, geringes Erinnerungsvermögen, geringes Selbstvertrauen, Schamgefühl gegen den eigenen Körper und erogene Zonen, Selbstverachtung, Selbstmordphantasien und –versuche, geringes Durchsetzungsvermögen, selbstzerstörerisches Verhalten, Einsamkeit

Sexuelle Probleme Probleme mit der eigenen sexuellen Identität, sexualisiertes Verhalten, Prostitution, homosexuelle Neigungen, sadomasochistische Phantasien und Verhaltensweisen

Sucht und Medikamente Drogen, Alkohol, Medikamente, Sexualität, aber auch Arbeitssucht, übermäßiges Engagement

Diese Symptome und Hinweise müssen aber nicht zwingend einen sexuellen Mißbrauch als Ursache haben. Sie

können auch vorhanden sein, ohne daß die betreffende Person sexuellen Mißbrauch erlebt hat und haben dann andere Gründe.


4. Mißbrauch erkennen

Im Durchschnitt finden Betroffene erst bei der siebten Person, an die sie sich wenden, Hilfe. Zu oft machen sie die Erfahrung, daß ihnen nicht geglaubt wird. Von sich aus reden sie selten über einen Mißbrauch, weil sie zum Schweigen gezwungen werden und sich für das Vorgefallene schämen und verantwortlich fühlen. Von daher sind neben dem seltenen Erzählen des Betroffenen andere Hinweise zu beachten, die auf einen Mißbrauch hindeuten können, jedoch nicht müssen, weil es einfach keine Zeichen gibt, die eindeutig auf einen Mißbrauch schließen lassen können. Erst die Summe aller Auffälligkeiten oder Symptome kann relativ zuverlässig sein.

Mißbrauch kann entdeckt werden durch:

Hinweise durch andere: zum Beispiel durch Ärzte, Lehrer, Nachbarn, Erzieher im Kindergarten, Verwandte, Freunde und anderen, denen etwas am Kind aufgefallen ist.

Hinweise des Betroffenen: Mündliche Hinweise sind zwar selten, kommen aber offen oder versteckt vor. Betroffene brauchen dann Hilfe, um sagen zu können, was sie bedrückt. Vom Zuhörer sollte daher eine Ermutigung zum Weitersprechen kommen und auch Nachfragen helfen, daß der Betroffene sich öffnen kann. "Zwischen den Zeilen lesen" ist ebenfalls wichtig, besonders bei Kindern kann es zu solchen Fragen kommen, wie zum Beispiel: "Ich will mit Onkel X keine Stehaufmännchenspiele mehr spielen" oder "Ich bin schon zu groß, um in Papas Bett zu schlafen" oder "Ich mag Opas Sabberküsse nicht". Durch Nachfragen und der Ermutigung zum Weitererzählen können sich solche Sätze als harmlos herausstellen oder aber Hinweise auf einen Mißbrauch liefern.

Neben den mündlichen gibt es auch bildnerische oder spielerische Hinweise. Kinder verarbeiten im Spiel, beim Malen oder Tonarbeiten Eindrücke und Erlebnisse. Die Handlungsreihenfolge, Farbwahl und andere Einzelheiten können Hinweise auf einen Mißbrauch geben, sind jedoch mit großer Vorsicht zu handhaben, weil die Interpretation des Betrachters durchaus falsch sein kann.

Hinweise durch Symptome:

Bereich Symptombeschreibung bei Kindern

Verletzungen des eigenen Körpers
beißen, kratzen, Haare ausreißen, Gegenstände in Darm oder Vagina einführen,aggressives Verhalten, Prügeleien, Brand- und Schnittwunden, Drogen- und Alkoholabhängigkeit, Selbstmordversuche ,Krankheiten, Verletzungen, Schmerzen, ansteckende Geschlechtskrankheiten, anale, orale oder vaginale Verletzungen, Entzündungen, Wunden, chronischer vaginaler Ausfluß, Blasenentzündungen ohne organische Ursache, verschiedene psychosomatische Erkrankungen

psychische Symptome
Depressionen, langanhaltende Schlafstörungen, Interessenlosigkeit, Arbeits-/ Lernstörungen, Appetitlosigkeit, Selbstmordgedanken/ -versuche, aggressives Verhalten bzw. in sich gekehrte Wut

Sexualverhalten
Auffällige, erzwungene sexuelle Spiele mit anderen Kindern, wiederholtes Zeigen der Genitalien, malen Figuren mit Geschlechtsorganen, Prostitution, pornographisches Modellstehen

Entwicklung und Verhalten
Regression, frühreifes Benehmen, starke Verantwortungsübernahme, Verweigerungen, Ausreißen, Konflikte mit dem Gesetz, Lernstörungen,

Medizinische Diagnostik

Die medizinische Untersuchung kann nicht in erster Linie als Beweis für einen erfolgten Mißbrauch angewandt, und darf niemals als ausschließliches Verfahren gehandhabt werden, sondern muß immer in Zusammenarbeit mit anderen erfolgen, zum Beispiel Lehrern, Therapeuten, usw. Das Fehlen körperlicher Symptome schließt einen Mißbrauch nicht aus.


5. Sexueller Mißbrauch an Jungen

Sexueller Mißbrauch an Jungen wird wahrscheinlich seltener bekannt, weil

Mißbrauch mit "Schwäche" und "Ohnmacht" in Verbindung gebracht wird und ein Junge aber nicht schwach oder ohnmächtig sein darf. Unsere Ge sellschaft erwartet von Jungen und Männern Stärke

Mißbrauch an Jungen mit Homosexualität in Verbindung gebracht wird und Jun gen und Männer aber nicht als homosexuelle abgestempelt werden wollen.

Sexualität bei Jungen anders definiert wird als bei Mädchen. Sexueller Miß brauch wird daher oft als unangemessenes, sexuelles Abenteuer geseh en, nicht aber als Mißbrauch.

Mißbrauch an Jungen findet hauptsächlich außerhalb der Familie statt, (Lehrer, Trainer, Pfarrer, usw.).Wenn der Vater der Täter ist, sind meistens auch die Geschwister mitbetroffen. Der Ablauf (Geheimhaltung, Hilflosigkeit, Reaktion, Aufdeckung, siehe 4-Phasen-Modell) ist ähnlich wie bei Mädchen. Zur Aufdeckung kommt es meistens, wenn der Junge befürchtet, daß sich der Mißbrauch steigert oder wenn er Angst hat, ansteckende Krankheiten wie AIDS zu bekommen.


Symptome bei Jungen/Männern

Sucht

Drogen-/Alkoholsucht, suchtartiges Sexualverhalten,

Sexualverhalten
Zwanghaftes, auffälliges Sexualverhalten, öffentliches Masturbieren, sexuelle Probleme, Angst vor Homosexualität, Prostitution, Pornographie, das Bemühen, andere/Frauen nackt zu sehen

Verhalten
Klammern an Eltern, aggressives Auftreten, nach außen gerichtete Aggressionen, Wut,

Psychische Symptome
Schuldgefühle, Selbstvorwürfe, Ängste, Identitätsprobleme, Selbstmordversuche und –phantasien, innere Zerrissenheit

Nicht selten werden sexuell mißbrauchte Jungen selber zu Tätern, die ihre Opfer unter ähnlichen Umständen mißbrauchen, wie sie selber es erlebt haben. Auffällig dabei ist jedoch, daß sie scheinbar völlig unfähig sind, sich in das Erleben des Opfers hineinzuversetzen.



6. Die Täter


Die meisten Täter erscheinen wie ganz normale Menschen, denen man von außen nichts ansieht, sie sind jedoch meistens sozial unterentwickelte, unreife Menschen.
Eine Warnung vor dem "bösen fremden Mann" kann Kindern keinen ausreichenden Schutz geben. Daher ist es wichtig, Kinder vor bestimmten Handlungen und nicht vor bestimmten Menschen zu warnen. Ausnahme: Wenn von einer Person bekannt ist, daß sie eine Neigung zum Kindesmißbrauch hat, dann sollten Kinder vor ihr gewarnt werden.

Frauen können auch Täter sein, nicht nur Mittäter, wie häufig vermutet wird, doch in diesem Bereich ist bisher kaum geforscht worden, und die Ergebnisse, die vorliegen, klaffen weit auseinander. Neben dem "typischen Mißbrauch" nach der Definition hat Mißbrauch durch Frauen häufig harmlos aussehende Erscheinungsformen, die in ihren Folgen jedoch genau so gravierend sind, wie der offensichtliche Mißbrauch.

Bei Kindern bis etwa zum 13. Lebensjahr wird kaum beschrieben, daß der Täter sich gewalttätig oder direkt drohend verhält, da die meisten Kinder gelernt haben, daß sie sich den Erwachsenen fügen müssen. Andererseits nimmt die Intensität, Dauer und Gewalttätigkeit zu, je näher Opfer und Täter sich stehen.

Mißbrauch ist in der Regel eine Wiederholungstat und - anders als bei Kindesmißhandlung - häufig von den Tätern geplant und bewußt herbeigeführt. Dabei sind sie sich durchaus bewußt, daß sie etwas Unrechtes tun. Sie schaffen einen Kontext, in dem eigentlich "nichts passiert" ist, z.B. tarnen sie den Mißbrauch in einem Spiel oder durch Aufklärung, kommen bei Nacht und vermeiden Blickkontakt und Gespräche. Der Handlungsablauf ist oft ritualisiert und läuft nach dem selben Schema ab.

Häufig fallen einem Täter auch mehrere Kinder zum Opfer.

Täter empfinden keinen Leidensdruck und erleben sich nicht als "krank" oder "falsch". Gewöhnlicherweise geben sie auch nicht sich selber die Schuld, daß es zu einem Mißbrauch gekommen ist, sondern verteilen sie auf die Familienangehörigen, Kinder, Süchte oder belastende Situationen.

Tatsache bleibt aber, daß die Opfer immer unschuldig und die Täter immer schuldig sind.

Täter sind sehr geschickt, Kontakt zu Kindern aufzunehmen. Daher kann Verhalten wie der Versuch von einer Person, über ein Kind Kontakt zur Familie zu bekommen, jemand versucht ohne guten Grund, mit dem Kind allein zu sein oder jemand sammelt auffallend viele Fotos und Bilder von Kindern, die nicht zur Familie gehören, möglicherweise Hinweise auf einen Täter geben.

Untersuchungen zu Folge werden Menschen zu Tätern, weil sie

geisteskrank (weniger als 10%), Sadisten oder Satanisten (ritueller Mißbrauch) sind,

selber Mißbrauchserfahrungen gemacht haben, diese in die eigene Sexualität integriert haben und/oder ein abweichendes sexuelles Erregungsmuster besitzen,

Macht ausüben wollen,

Rache nehmen wollen für erlittene Verletzungen,

Kinder und Frauen als männliches Eigentum betrachten usw.

Ein Therapie an Tätern ist problematisch, weil die Überprüfungsmöglichkeit fehlt, ob der Täter nicht doch wieder Kinder mißbraucht hat. Man kann höchstens sagen, daß er nicht wieder auffällig geworden ist oder erwischt wurde.


7. Die Familien

Weit über die Hälfte der Mißbrauchsfälle kommt in den Familien vor. 90% finden vor dem 12. Lebensjahr statt und beginnen vermutlich meistens, wenn das Kind zwischen 6 und 8 Jahren alt ist und dauert 3-5 Jahre. Genaue Angaben sind zum einen schwierig, weil das strukturierte Erinnerungsvermögen erst ab etwa dem 6. Lebensjahr einsetzt und zum anderen die Übergriffe meistens schleichend einsetzen und ein alltägliches Erleben des Kindes darstellen.

Für Mißbrauch in Familien (Inzest) gibt es keine typische Familie, er kommt in allen sozialen Schichten und Berufsgruppen vor, doch manche Familien weisen von vornherein Verhaltensweisen und Umstände auf, die eine ungünstige Entwicklung für Kinder zur Folge haben können.

Familien, die gefährdet sind,


weisen eine große "Privatsphäre" auf, in die sie niemanden hineinsehen lassen,

neigen zur sozialen Isolation und genügen sich selbst,

verwenden viel Kraft darauf, nach außen hin als normal und intakt zu erscheinen,

zeichnen sich durch starke Loyalität und Abhängigkeit untereinander und sehr starken Rollenzuweisungen und festen internen Regeln aus

haben eine Rollen- und Aufgabenverdrehung: Erwachsene nehmen kindliche Rollen und Verhaltensweisen ein, wohingegen die Kinder zu Pseudo-Erwachsenen werden..

Diese Familien brauchen fachliche Hilfe, um zu einer gesunden Familienatmosphäre zu kommen.

Mütter nehmen im Inzestgeschehen eine besondere Rolle ein. Manche Forscher meinen, daß Mütter bewußt oder unbewußt über den Mißbrauch bescheid wissen und das Kind durch ihre Haltung in die Rolle der Ehefrau hineindrängen, um sich selbst aus der Partnerbeziehung und den Verpflichtungen zu lösen, andere meinen, daß es für Mütter ein Schock ist, vom Mißbrauch zu erfahren und die wenigsten es geahnt oder vermutet hätten. In beiden Fällen ist die Mutter nicht in der Lage, ihr Kind vor einem Mißbrauch zu schützen oder eine Beziehung zum Kind aufzubauen, in der das Kind mit allem, was es beschäftigt oder bedrückt, zu ihr kommen kann und Hilfe finden kann. Hier werden Mütter an ihren Kindern schuldig.

Wenn der Mißbrauch zur Sprache kommt, stellen Mütter sich meistens auf die Seite des Täters, oft, weil sie wirtschaftlich und persönlich von ihm abhängig sind. Häufig verkehren sich darauf hin auch die Rollen, so daß die Mutter bei dem Kind Trost sucht und das Kind der starke, haltgebende Partner in der Beziehung wird.


8. Schutz vor Mißbrauch

Kinder können durch Erziehung und Aufklärung einen guten Schutz vor sexuellem Mißbrauch erhalten:

Kinder sollten altersgerecht aufgeklärt werden, die korrekten Bezeichnungen für Körperteile lernen und wissen, wer sie wann, wo und wie anfassen darf.

Die Grenzen der Kinder sollten geachtet werden. Wenn Kinder der Tante kein Küßchen geben oder ohne Zuschauer baden wollen, dann sollte das respektiert werden. "Nein"sagen und Grenzen setzen können sind Fähigkeiten, die einen starken Schutz vor Mißbrauch bieten.

Eine gute Familienatmosphäre trägt ebenfalls zum Schutz bei:

Familien, die das Zuhören und miteinander Reden gelernt haben, bieten Kindern eine Möglichkeit, über Ängste und bedrückende Erfahrungen, auch über Mißbrauch, reden zu können.

Kinder, die an den Eltern alltägliche Zärtlichkeiten beobachten können (Küssen, Umarmen), und körperliche/emotionale Zuwendung durch die Eltern erfahren, können die Lügen der Täter ("Alle machen das", "Ich habe dich doch so lieb", usw.) leichter erkennen, und sind auf deren Zuneigung auch gar nicht angewiesen.


9. Hilfe für Betroffene

Wenn ein Mißbrauch bekannt wird, dann sollte folgendes beachtet werden:

1. Glauben schenken: Die Erfahrung zeigt, daß besonders Kinder sich einen Miß brauch nicht ausdenken, sondern daß sie berichten, was wirklich pas siert ist. Ihnen, aber auch älteren Kindern, Jugendlichen und Erwach senen, muß geglaubt werden.

2. Erzählen lassen: Die Betroffenen müssen die Möglichkeit erhalten, auch im De tail erzählen zu können, was ihnen passiert ist.

3. Ruhig bleiben: Der Zuhörer sollte alle Panik, Unruhe und entsetzte Reaktion vermeiden, weil es dazu führen würde, daß der Betroffene nur noch vorsortiert, was erzählt werden kann, ohne den Zuhörer zu belasten oder möglicherweise sogar wieder schweigt.

Ebenso muß eine Schuldzuweisung an das Opfer vermieden werden, auch wenn es selber behauptet, schuldig zu sein. Opfer tragen keine Schuld, auch keine Teilschuld, an einem Mißbrauch!

4. Informationen sammeln: Wer von einem Mißbrauch erfahren hat, sollte sich mit Beratungsstellen, Ämtern oder Ärzten in Verbindung setzen und sich von ihnen Informationen über sexuellen Mißbrauch geben lassen. Die Betroffenen selber brauchen ebenfalls Informationen, damit sie ein ordnen und verstehen können, was ihnen passiert ist. Nach dem Motto: "Unwissen macht Angst, Wissen macht stark" (Bundesverein zur Prä vention von sexuellem Mißbrauch an Jungen und Mädchen)

5. Keine überstürzten Reaktionen: Nachdem ein Mißbrauch aufgedeckt wurde, be steht das verständliche Verlangen, diesem sofort ein Ende zu setzen. Allerdings hat ein unzureichend vorbereiteter Eingriff zur Folge, daß der Täter den Druck und die Gewalt auf das Opfer vergrößert, andere Opfer vielleicht nicht gefunden werden können und der Betroffene selber wieder über die Erlebnisse schweigt. Eingriffe oder Hilfen müs sen gut überlegt und in Absprache mit anderen Fachkräften durchge führt werden.

6. Therapie und Seelsorge: Möglichst schnell einsetzende Therapie und Seelsorge nach Bekanntwerden oder Aufdecken des Mißbrauchs!

Wenn bei einem Kind der Verdacht auf sexuellen Mißbrauch besteht, sollten dazu unbedingt Notizen mit Datumsangabe und einer Beschreibung der Auffälligkeiten gemacht werden. Folgendes Muster könnte übernommen werden:

Auffälligkeiten des Kindes Hinweise aus der Familie Hinweise aus der Umgebung

a) allgemeine Auffälligkeiten

z.B. Schlaf- und Eßstörungen, Ängste, Traurigkeit, sozialer Rückzug, usw. alle Auffälligkeiten können auch andere Ursachen haben, z.B. Scheidung, Krisen

B) spezifische Auffälligkeiten


Angst vor bestimmten Personen, auffälliges sexualisiertes Verhalten, körperliche Schmerzen, Verletzungen, Mißbrauch wird im Spiel/in Bildern thematisiert
- Soziale Isolation, Kontaktprobleme

- Familiengeheimnisse


- besondere Abhängigkeit untereinander

- Trennung der Eltern/Verhalten nach Besuchen

- enge Bezugspersonen

- Veränderungen nach Ferien, Freizeiten

- auffällige Andeutungen

Nach Möglichkeit immer Gespräch mit dem Kind bleiben, dem Kind Angebote machen, nachfragen, erzählen lassen.

Bei einem akuten Verdacht nicht überstürzt handeln, sondern zunächst mit Fachleuten beraten (Kinderschutzbund, Jugendamt, Beratungsstelle gegen sexuellen Mißbrauch).

Der Täter darf niemals unvorbereitet zur Rede gestellt werden, da sonst der Zugang zum Kind durch den Täter versperrt werden kann, andere Opfer vielleicht nie gefunden werden und der Täter sich Schlupflöcher sucht, um sich aus dem Verdacht herauszuwinden.

Im Umfeld des Kindes darf nichts unternommen werden, was das Kind nicht weiß. Jede Unternehmung muß mit dem Kind abgesprochen werden und von ihm bewilligt werden.


10. Heilung der Mißbrauchserfahrung

Menschen, die Mißbrauch erfahren haben, sind innerlich stark verletzt. Manchmal spricht man sogar von "Seelenmord". Für eine wirkliche, tiefgreifende Heilung braucht es neben der Therapie auch das helfende und heilende Handeln Gottes, das durch Menschen vermittelt werden kann.

Am wirksamsten scheint die Hilfe zu sein, wenn
- das Opfer etwas hat, was es zum Leben motiviert; wofür es sich zu leben lohnt.

- es eine Anlaufstelle hat, zu der es mit Fragen und Bitten kommen, Geborgenheit und Annahme erfahren kann und wo es so normal wie möglich behandelt wird.

- Therapie und Seelsorge so früh wie möglich nach Bekanntwerden oder Aufdecken des Mißbrauchs einsetzen.

Hilfe und Heilung kann in drei Schwerpunkte gegliedert werden:

a) praktische Hilfen

Ratsuchenden Informationen über sexuellen Mißbrauch geben

gemeinsam Arzt-/Frauenarztbesuche machen, Aufklärung anbieten

Ehe-/Partnerberatung und Hilfestellung bei der Erziehung anbieten

Ratsuchende immer wieder dazu ermutigen, daß sie die Verantwortung für das eigene Leben übernehmen

B) Methoden, die eine Heilung unterstützen

Ratsuchende müssen lernen, eigene Gefühle und Wünsche zu erkennen und auszudrücken.

"Nein"sagen und Grenzensetzen lernen

es muß Gelegenheit geben, Wut, Zorn und Trauer auszuleben

Der Ratsuchende muß (neue) Ziele und Verhaltensweisen entdecken und einüben.

Sie brauchen Hilfe, um wieder Vertrauen in Menschen und Autoritätspersonen fassen zu können.

Sie müssen Leben finden, ohne sich vom Mißbrauch her oder als Opfer zu definieren.

Entspannungstechniken lernen und anwenden

c) Seelsorge

Es ist unverzichtbar wichtig, daß Betroffene Vergebung (gilt nicht für den Mißbrauch!!!) finden und Aussprechen können.

Für Ratsuchende muß im Glauben an Jesus Christus bedingungslose Annahme, Liebe, Halt und Geborgenheit erlebbar werden

Ihnen muß es ermöglicht werden, durch den Glauben an Jesus Christus neues Leben und Hilfe zu finden.

Sie müssen durch den Seelsorger Lösung und Befreiung von Bindungen erfahren.

Heilung braucht seine Zeit. Alle Schritte auf dem Weg der Heilung orientieren sich an dem Können und Wollen des Betroffenen, nicht an dem der Therapeuten, Eltern oder anderen.

Für Eltern oder andere vom Mißbrauch mitbetroffene Personen kann es sehr hilfreich und befreiend sein, wenn vor Gott Schuld und Versagen eingestanden und Vergebung ausgesprochen und erfahrbar wird.

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, er verbindet ihre Wunden.
Psalm 147,3

Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
Matthäus 11, 28 - 30

Ich bin gekommen, damit sie Leben haben, und es in Überfluß haben.
Johannes 10, 10b

Und ihr werdet saugen. Auf den Armen werdet ihr getragen und auf den Knien geliebkost werden. Wie einen, den seine Mutter tröstet, so will ich euch trösten.
Jesaja 66, 12b-13

Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und dessen Name der Heilige ist; In der Höhe und im Heiligen wohne ich und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen.
Jesaja 57, 15

Ich bin der Herr, der dich heilt.
2. Mose 15, 26

© Katrin Weber 1998, die Verwendung des Textes ist bei Angabe der Quelle gestattet.
Quelle :

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