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Wie kann ich jetzt noch einen Partner finden?


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#1
Rolf

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Frühlingserwachen





Über den Autor

Walter Undt ist Pastor, sein Steckenpferd ist zeitgemäßer Gemeindebau. Walter ist verheiratet, hat vier Kinder und arbeitet als Prediger in der Landeskirchlichen Gemeinschaft in Kulmbach.


Frage von NN:
"Vor zwanzig Jahren kam ich in einer freien Gemeinde zum Glauben. Ich gab mich dort voll hinein. Meine Zeit verbrachte ich mit sozialen Engagement, das mich erfüllte. Andere haben in diesem Lebensabschnitt Familie gegründet. Mir wurde früher immer gesagt, dass die Gemeinde Familie ist - aber es stimmt leider so nicht. Heute bin ich traurig, weil ich allein bin.


Ich frage mich auch, wie ich jetzt noch einen Partner finden kann. Meine Kraft ist durch die vielen Überstunden bei der Arbeit begrenzt, so dass ich mir parallel zur Gemeinde kaum neue Kontakte schaffen könnte. Aber in der Gemeinde haben alle bereits ihre Freunde, Verwandte - und keinen Freiraum für neue Beziehungen. "

Die Gemeinde als Familie

Aus Deiner Mail lese ich eine gehöre Portion Frust, Verzweiflung und Resignation heraus. Wenn ich Dich richtig verstehe, hattest Du in der ersten Gemeinde den Eindruck, dass sie Familie für Dich sein wollte. So bist Du überhaupt nicht auf die Idee gekommen, eine eigene Familie gründen zu wollen. Nun hast Du auch andere Gemeinden erlebt und bist unsicher, was wirklich richtig ist. Ich will versuchen, mich mit meiner Antwort an das heranzutasten, was ich aus Deiner Frage herauslese.

Zuerst einmal: Die Gemeinde ist tatsächlich "Familie Gottes" (vgl. auch Markus 3,35):


Da sprach einer zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir reden. Er antwortete aber und sprach zu dem, der es ihm ansagte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Und er streckte die Hand aus über seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist meine Mutter und das sind meine Brüder! Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.
Matthäus 12,47-50



Dabei ist die Gemeinde-Familie ähnlich wie auch eine menschliche Familie mal Lust - mal Frust! Grundsätzlich kann man sagen, dass die Gemeinde für einen Christen den Raum bietet, in dem die geistlichen Gaben, die der Heilige Geist bei der Wiedergeburt geschenkt hat, wachsen und zum Einsatz kommen können. In der Gemeinde als Großfamilie kann man sich entfalten und Hilfestellung, Unterstützung und Korrektur für sein Leben als Christ bekommen. Leider ist die Gemeinde in dieser Welt nicht vollkommen, so dass jede Gemeinde auch ihre Schwächen und Mängel hat. Auch darin spiegelt sie eine ganz normale Familie wieder.

Nun habe ich den Eindruck, dass Du die Gemeinde-Familie mit der normalen Familie gedanklich gleichgesetzt hast. Eigentlich möchtest Du Ehe und Familie haben - und Du hast nun das Gefühl, dass Du darum betrogen wurdest, weil man Dir sagte, die Gemeinde sei Deine Familie.



Eine eigene Familie gründen - ja oder nein?

Bevor ich auf Deine Frage zu einer eigenen Familiengründung eingehe, möchte ich noch kurz die Frage aufgreifen, ob Familienleben das einzig Wahre ist, wenn es darum geht, glücklich zu werden. Ich denke nicht! Familie ist eine Form der Lebensgestaltung, das Alleinbleiben eine andere! In seinem ersten Brief an die Korinther wirbt Paulus um das Ledigbleiben, das durchaus Vorzüge haben kann:


Ich gebe euch einen Rat als jemand, dem Gott Einsichten geschenkt hat, denen ihr vertrauen könnt. Wegen der schweren Zeiten, die uns bevorstehen, halte ich es für das Beste, wenn ein Mensch unverheiratet bleibt. Wenn du eine Frau hast, dann löse die Ehe nicht auf. Wenn du keine Frau hast, dann heirate nicht. Solltest du aber doch heiraten, so ist das keine Sünde. Und auch wenn eine junge Frau heiratet, ist das keine Sünde. Allerdings würde ich euch gern die zusätzlichen Belastungen ersparen, die mit einer Ehe verbunden sind. […] Ich sage das, um euch zu helfen, und nicht, um euch zu bedrängen. Ich möchte, dass ihr anständig lebt und zuverlässig dem Herrn dient, ohne euch ablenken zu lassen. Wenn ein Mann nun der Meinung ist, er sollte seine Verlobte besser heiraten, weil es ihm sonst schwer fällt, seine Leidenschaft zu kontrollieren, und es kann nicht anders sein, so ist das gut und keine Sünde. Sie sollen heiraten. Wenn er jedoch innerlich fest entschlossen ist, nicht zu heiraten, und es besteht keine Notwendigkeit und er beherrscht sein eigenes Verlangen, dann ist es besser, nicht zu heiraten. Wer also heiratet, handelt gut, und wer nicht heiratet, handelt besser.
1.Korinther 7,25-38



Ob man sich bewusst für die Ehelosigkeit entscheidet oder diese Lebensform wählt, weil der richtige Lebenspartner nicht gefunden wird, spielt im Endeffekt eine untergeordnete Rolle. In jedem Fall halte ich es für wichtig, dass man ein Ja zu diesem Lebensweg findet – auch wenn das nicht einfach ist. Das muss nicht unbedingt bedeuteten, dass der Wunsch nach einem Partner völlig aufgegeben wird. Vielleicht sieht Gottes Zeitplan einfach anders aus und er hält später noch eine Partnerschaft und Ehe für Dich bereit. Ein „Ja“ zur Ehelosigkeit zu finden, heißt vielmehr, sich nicht so sehr auf den Wunsch nach einer Beziehung zu fixieren, dass man das restliche Leben wie einen Aufenthalt im Wartesaal eines Bahnhofs empfindet. Nach dem Motto: Das richtige Leben geht erst dann los, wenn ich einen Partner gefunden habe.

Zwischen den Zeilen habe ich Dich so verstanden, dass Du der ersten Gemeinde die Schuld daran gibst, dass Du nicht auf die Suche nach einer passenden Frau oder einem passenden Mann gegangen bist. Stimmt das? Es wäre sicherlich nicht ok, wenn die Gemeinde Dir vermittelt hätten, dass sie als Familie genügt und Du Dich nicht auf die Suche nach einem Partner machen sollst. Trotzdem kannst Du aber auch nicht mit Sicherheit wissen, dass die Richtige oder der Richtige für Dich da gewesen wäre, wenn Du in dieser Zeit danach gesucht hättest. Ich halte es für mühsam, vergangenen Zeiten nachzutrauern. Das hilft nicht weiter. Stattdessen würde ich Dir raten, nach vorne zu sehen!


Zu spät für Liebe und Partnerschaft?

„Ist es zu spät, eine Frau oder einen Mann zu finden?“ Diese Frage lese ich ebenfalls aus Deinen Zeilen. Du bist berufsmäßig eingespannt und hast keine Zeit, noch groß auf die Suche zu gehen. Nur: Wer nicht sucht, der findet auch nicht! Es gibt viele Christen, die spät geheiratet haben und glücklich miteinander geworden sind. Ich weiß nicht, wie alt Du bist - aber so lange Du lebst, ist es noch nicht zu spät!

Da in allen Äußerungen von Dir die Sehnsucht nach einer Ehefrau oder einem Ehemann mitschwingt, möchte ich Dir ein paar Hinweise gebe, wie ich an Deiner Stelle vorgehen würde:


Wenn Du Jesus lieb hast, sieh Dich nur nach Frauen/ Männern um, die Jesus auch lieb haben! Jesus ist das Beste, was einem Menschen passieren kann. Wer mit Jesus lebt, hat ihn zur Nr. 1 seines Lebens gemacht. Es wird schwierig, eine glückliche Ehe zu führen, wenn Jesus nicht bei Beiden diesen ersten Platz im Leben hat. So eine Beziehung ist meiner Meinung nach eine ständige Zerreißprobe.


Sprich mit Jesus offen über das, was Dich bewegt! Jesus weißt alles, was Du geschrieben hast - und auch alles, was unausgesprochen geblieben ist! Gott kennt Dich - besser, als Du Dich kennst! Vertraue ihm. Versuche einmal, Deine Vergangenheit aus Gottes Perspektive zu sehen: Wenn Du noch keine zu Dir passenden Partner gefunden hast, dann hat Gott etwas Anderes für Dich bereit. Ich bin davon überzeugt, dass auch für die Partnersuche gilt, dass allen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen (Römer 8,28).


Bleibe mit Jesus im Gespräch! Sprich Deine Sehnsüchte, Deine Sorgen und Deine Hoffnungen vor ihm aus. Sprich mit ihm über Deine Pläne und was Du unternehmen willst - und dann wage Schritte.


Bete und handle!

Einen passenden Partner kann man auch als beschäftigter Mensch finden. Wobei Du Dir vorher auch darüber klar sein solltest, ob in Deinem Alltag und Beruf ein Partner überhaupt glücklich werden kann! Partnerschaft gelingt nur, wenn man Zeit füreinander und miteinander hat.

Folgende Möglichkeiten bieten sich an, um selbst in der Partnersuche aktiv zu werden:


Ich kenne glücklich verheiratete Christen, die sich über das Internet gefunden haben (christliche Partnerbörsen und Partnervermittlungsdienste, Chaträume). In unserer Gemeinde weiß ich von zwei Paaren, die sich auf diese Art und Weise kennen gelernt haben!


Christliche Freizeiten oder Veranstaltungen sind eine weitere Möglichkeit, Christen kennen zu lernen. Du findest solche Angebote in den Reise- und Veranstaltungsdatenbanken von christlichen Freizeitanbietern wie zum Beispiel auf ERF.de/ Service


Du kannst auch darum beten, dass eine passende Person in die Gemeinde kommt, in die Du gehst. Bei Gott ist kein Ding unmöglich! Er hat noch viele andere Möglichkeiten: z.B. dass er Dir eine gläubige Person auf Deine Arbeitsstelle "bringt" oder....

Gott ist fantasievoller, als wir meinen – auch im Bezug auf die Partnerfrage!

Behalte bei Deiner Suche nach einem Partner dabei im Auge, dass Gottes Widersacher auch in diesen Fragen versuchen wird, diejenigen vom Kurs abzubringen, die von ganzem Herzen mit Jesus leben möchten (1.Petrus 5,8. Deswegen bitte ich Dich, dass Du Dich auf keine faulen Kompromisse einlässt und nur einen Partner wählst, der ebenfalls eine persönliche Beziehung zu Jesus hat! Vertraue Jesus - auch wenn es noch länger dauern sollte, bis Du einen Partner findest.

Ich wünsche Dir, dass Du den für Dich passenden Partner findest. Einen Partner, der Jesus liebt und mit dem Du zusammen der Ewigkeit entgegen gehen kannst!


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