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Nein zur Judenmission – ja zum Dialog


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Rolf

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ZdK bezieht Stellung: Nein zur Judenmission – ja zum Dialog





02.04.2009



Gegen jegliche Art von Judenmission, aber für den Dialog zwischen Juden und Christen spricht sich der Gesprächskreis „Juden und Christen“ des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) aus. In einer Erklärung, die heute im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt wurde, heißt es: "Weil Gottes Bund Israel bereits das Heil erschlossen hat, braucht die Kirche nicht um das Heil Israels besorgt zu sein, die Juden nicht zum christlichen Glauben zu bekehren und sie nicht um ihres Heiles willen zur Taufe zu veranlassen".

Der Vorsitzende des Gesprächskreises, Prof. Dr. Hanspeter Heinz, wies darauf hin, dass „der jüdische Weg ein vollgültiger Heilsweg“ ist. „Juden können, ohne sich taufen zu lassen und ohne Jesus Christus anzuerkennen, zum Heil kommen - und zwar erste Klasse, und nicht zweite Klasse“. Daraus folgt für Heinz auch, dass die Christen sich „selbst die Hoffnung, selbst das Gebet (für die Juden) verbieten“. Im Widerspruch zum Papst und seiner neuformulierten Karfreitagsfürbitte des letzten Jahres lege der Gesprächskreis „Juden und Christen“ Wert darauf, dass die Frage, „nicht nur wann und wie, sondern auch ob Gott die Wege der Juden und Christen zusammenführt“, allein Gott zu überlassen ist, so Prof. Dr. Hanspeter Heinz.

Die theologische Aufarbeitung und gemeinsame Erklärung des ZdK ist die Reaktion auf die Debatte um die Karfreitagsfürbitte des Papstes im vorigen Jahr. In der fraglichen Fürbitte Papst Benedikt des XVI. hieß es, es solle gebetet werden für die Juden, „ damit sie Jesus Christus erkennen, den Heiland aller Menschen“. Im Nachhinein wurde diese Formulierung von Kardinal Kaper als „endzeitliche Hoffnung“ ausgelegt, womit er unterstrich, dass die Katholische Kirche keine Judenmission betreiben wolle.

Für den Landesrabbiner Jonah Sievers sind mit dieser Fürbitte dennoch Befürchtungen verbunden - er wehrt sich dagegen, dass den Juden ein „defizitäres Verhältnis zu Gott“ unterstellt werde. Die einzige aus jüdischer Sicht akzeptable Form der Karfreitagsfürbitte ist deshalb die aus dem Jahre 1970, wonach die Entscheidung, wie und wann Gott ganz Israel endgültig rettet, allein bei Gott liegt.

Als Grundkonsens zwischen Papst und dem ZdK bleibe die entschiedene Ablehnung von Antisemitismus bestehen. Auf dieser Basis könne man argumentieren, schließlich gehöre zur Katholischen Kirche die Streitkultur, so Prof. Dr. Hans Joachim Meyer, Präsident des ZdK. Eine Haltung, die auch Prof. Dr. Hanspeter Heinz unterstreicht: „Wir gehen davon aus, dass dieses Papier nicht nur durchgewinkt wird, sondern auch auf erheblichen Widerstand stößt.“. Gleichzeitig wies Meyer darauf hin, dass es „in der Katholischen Kirche keinen in Verantwortung (gibt), der Judenmission für richtig hält und diese fördert.“

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, ZdK, gilt als „Stimme der Laien“ und steht für alle Katholiken, die sich in verschiedenen Verbänden und Organisationen aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft und der Kirche in Deutschland beteiligen.
Zur Arbeit des Gesprächskreises, der 1971 entstand, gehört es, zu aktuellen Kontroversen und Themen Stellung zu beziehen. Texte, die „zum Verstehen und zur Versöhnung“ beitragen, sind dabei eines der Ziele der Arbeit des Gesprächskreises, so Meyer.

Die Erklärung des Gesprächskreises „Juden und Christen“ des ZdK kann hier nachgelesen werden.
(ao)
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