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Gemeindeleitung im Neuen Testament


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Rolf

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Gemeindeleitung im Neuen Testament



Die Kriterien, nach denen man Älteste für die Gemeinde erkennen und wählen kann, hat Paulus im ersten Brief an Timotheus festgehalten. Dort finden wir Eigenschaften, die Älteste in einer Gemeinde auszeichnen sollen:
Ein Gemeindeleiter soll ein Mann sein, an dem es nichts auszusetzen gibt. Er darf nur einmal verheiratet sein. Er muss nüchtern, besonnen und charakterfest sen. Er muss gastfrei sein und lehren können. Er soll kein Trinker oder gewalttätiger Mensch sein, sondern ein freundlicher und friedliebender Mann. Er darf auch nicht am Geld hängen. Er muss ein guter Familienvater sein und Kinder haben, die ihn achten und ihm gehorchen. Denn wenn jemand seine eigene Familie nicht zu leiten vermag, wie kann er dann die Sorge für die Gemeinde Gottes übernehmen? Er darf nicht erst vor kurzem Christ geworden sein; sonst wird er stolz, und der Teufel bringt ihn so weit, dass Gott ihn verurteilen muss. Auch außerhalb der Gemeinde muss er einen guten Ruf haben; man darf nichts Belastendes über sein Vorleben erzählen können. Sonst kann ihm der Teufel einen Strick daraus drehen.
1.Timotheus 3,1


Offensichtlich geht es bei den „Ältesten“ einer Gemeinde um ein wichtiges geistliches Amt, und ein Mensch, der dieses Amt im Sinne Gottes ausführen will, muss bestimmte geistliche und menschliche "Anforderungen" erfüllen, damit er nicht bei jedem seichten Gegenwind sofort umfällt.

„... ein Mann sein, an dem es nichts auszusetzen gibt ...“ – diese erste Eigenschaft könnte auch als Überschrift für die folgenden stehen. Der Schlusssatz, dass ein Ältester auch außerhalb der Gemeinde einen guten Ruf haben muss, rundet dies ab. Er darf kein "dubioses" Vorleben haben, er darf nicht in seiner Nachbarschaft z. B. einen schlechten Ruf haben, er soll in seinem gesamten Leben "heilig" leben, als Gott gemäß - so dass auch die Menschen in seiner Umgebung, die keine Christen sind, in ihm Gottes Liebe erkennen können. Jemand, der z.B: wegen heruntergefallener Blätter oder anderer "Kleinigkeiten" in ständigem Streit mit seinem Nachbarn liegt, wird diese Liebe kaum vermitteln können.

Außerdem darf ein Gemeindeleiter nur einmal verheiratet sein. Heutzutage stellt sich die Frage der Vielehe nicht mehr so aktuell, aber zur Zeit des Neues Testaments, als Paulus diesen Brief an seinen Mitarbeiter und Schüler Timotheus schrieb, war das durchaus üblich. Trotzdem bezieht sich diese Aussage nicht nur auf die Frage nach der Polygamie, sondern auch auf Scheidung oder Ehebruch. Beides ist von Gott nicht gewollt, und ein Mensch, der dieses hohe geistliche Amt bekleidet, kann und darf nicht in diesem wichtigen Punkt aus Gottes Ordnung herausfallen.

Besonnen und charakterfest - das zeichnet einen Menschen aus, der nicht sofort "ausflippt", wenn ihn jemand persönlich angreift; jemand, der Person und Sache trennen kann; der weiß, was er will - und was Gott für die Gemeinde will. Ein Ältester ist auch nicht jemand, der seine persönlichen Interessen in der Gemeinde durchsetzt oder vertritt, sondern der den Willen Gottes für die Gemeinde sucht und umsetzt.

Kein Trinker - das ist vielleicht am einfachsten zu verstehen. Wer den Tag mit Alkohol beginnt und beschließt, ist sicherlich nicht in der Lage, eine Gemeinde vernünftig zu führen. Ebenso darf ein Ältester nicht gewalttätig sein. Das ist auch naheliegend, denn seine Meinung mit Gewalt durchzusetzen - selbst, wenn es sich um Gottes Anliegen handelt – spiegelt nicht Gottes Handeln mit uns Menschen wieder. Dass Älteste von der Gemeinde geachtet und ihnen der nötige Respekt entgegengebracht wird, gehört auch zu Gottes Willen, denn diese Männer sind von ihm eingesetzt, um die Gemeinde in rechter Weise zu führen.

„Er soll nicht am Geld hängen“ - das heißt nicht, dass er keins haben darf. Es geht hier um das Abhängigsein von materiellen Werten - das kann Geld sein, aber auch andere Dinge, das Auto, der Computer, der Urlaub, das Haus ... Wenn diese Dinge seiner Beziehung zu Gott im Wege stehen, dann machen sie abhängig. Im übrigen gilt dies - wie im Grunde auch alle anderen Eigenschaften - nicht nur für die Ältesten der Gemeinde, sondern sind durchaus Richtlinien für alle "ganz normalen" Christen. Überhaupt ist der ganze 1. Timotheus-Brief eine gute Orientierung für das Verhalten von Christen in der Gemeinde und im Alltag

Ein Ältester soll seiner Familie gut vorstehen und Kinder haben, die ihn achten und ihm gehorchen. Dies bezieht sich natürlich nur auf Dinge, auf die ein Familienvater Einfluss hat. Je älter Kinder werden, desto weniger Einfluss haben Eltern im Allgemeinen. Doch wenn die Erziehung von Anfang an darauf zielt, dass Kinder ihre Eltern achten und ihnen gehorchen (nicht im negativen Sinn, weil sie es müssen, sondern weil ihre Eltern ihnen ein so gutes Beispiel und liebende Eltern sind, dass sie es gerne freiwillig tun), dann wird sich das auch noch durchziehen, wenn die Kinder größer werden.

Dann soll ein Ältester schon auf ein längeres Christsein zurückblicken können. Ein Neubekehrter steht offensichtlich noch zu sehr in der Gefahr, stolz auf dieses Amt zu sein ("jetzt bin ich erst 3 Monate in der Gemeinde, und schon haben sie mich zum Ältesten gewählt") und dadurch mehr seine eigene Ehre als die Ehre Gottes zu suchen.

Laut 1.Timotheus 2,12 soll eine Frau nicht in der Gemeinde lehren. Wohlgemerkt - es heißt nicht, zu sprechen, zu dienen, mitzuarbeiten oder auch eine Meinung zu haben! Hier geht es einzig und allein um die Festlegung der Lehre der Gemeinde - das, was die Gemeinde nach außen hin vertritt und was sie als Lehre von Gott erkannt hat. Diese Lehrfestlegung hat Gott in der neutestamentlichen Gemeinde den Ältesten anvertraut. Ein kluger Mann, der sich Gott unterordnet (wieder Voraussetzung für einen Ältesten), wird dies nicht ausnutzen oder missdeuten, sondern er hat die Aufgabe, die ganze Gemeinde zu leiten und zu führen und die Bedürfnisse aller Gemeindeglieder wahr- und ernstzunehmen, und dazu gehören natürlich die der Frauen genauso wie die der Männer.

Über die Anzahl von Ältesten finden wir in der Bibel keine Angaben - hier kann ich nur meine ganz persönliche Meinung sagen. Ich denke, bei einer Gemeinde von 100 Mitgliedern sind 4 - 6 Älteste angemessen.

Diakone sind im Neuen Testament ausdrücklich ernannte „Helfer“ der Gemeinde. Diese Hilfe drückt sich auf verschiedene Weise aus. Anfangs ging es u. a. auch darum, notleidende Witwen aus der Gemeinde zu versorgen, die keine Kinder oder Enkel hatten, die sich um sie kümmerten. Für Diakone gelten ganz ähnliche Kriterien wie für die Ältesten (1.Timotheus 3,8 ff).
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