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Was ist Qi Gong und wie soll man sich verhalten?


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#1
Rolf

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Übungen zum Lebensglück?






Über den Autor
Als Badnerin aus der südlichsten Ecke Deutschlands ist sie nach einem zweijährigen Aufenthalt mit dem Janz Team in Paraguay jetzt als Volontär bei ERF Online gelandet. Sie hat an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel Theologie studiert. Sie liebt ihren Schwarztee und regelmäßige Auszeiten, in denen sie vor Gott und sich selbst wieder zur Ruhe finden kann.

Frage von DS:
"Was ist Qi Gong und wie soll man sich Freunden gegenüber verhalten, die vorhaben, Qi Gong zu praktizieren? " Durch beständiges Üben zum Glück?


Zum besseren Verständnis von Qi Gong möchte ich Sie zuerst gerne auf folgenden Artikel verweisen:

Gesundheit für Körper, Geist und Seele

Hier wird ausführlich erklärt, welches Weltbild die Grundlage für Qi Gong bildet.

Der Begriff „Qi Gong“ an sich setzt sich zusammen aus den Worten Qi (= Lebensenergie) und Gong (= beständiges Üben). Qi Gong umfasst also alle Übungen, die das Ziel haben, dass das Qi ungehindert im Körper eines Menschen fließen kann.


Ursprung und Ziel von Qi Gong

Auf der Webseite der Deutschen Qi Gong Gesellschaft findet sich folgende Definition für Qi Gong:

„Qigong ist ein moderner chinesischer Begriff für eine Vielfalt von Traditionen des kunstvollen Umgangs mit Qi (Lebensenergie).

Die Entwicklung der Qi-Praxis und ihrer Theorie läßt sich zurückverfolgen auf schamanische Riten und Tänze, auf heilkundliche und alchemistische, sowie auf spirituelle, religiöse und philosophische Zusammenhänge. In den asiatischen Kampfkünsten stellt das Qigong einen wichtigen Aspekt der Übung und Entfaltung innerer wie äußerer Krafte dar. Allgemein unterscheidet man Dong Gong (bewegtes Qigong) und Jing Gong (stilles Qigong).

Qigong wird als Übungsweise geschätzt, als Weg der Entfaltung individueller Lebendigkeit und Kreativität. Es ist ein ursprünglicher Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und eine erfolgreiche Selbstheilungsmethode. Im Selbstverständnis des Qigong liegt es, daß es sich auf alle Ebenen des menschlichen Seins auswirkt. So kann Qigong ein Weg oder eine Lebensbegleitung sein.

Wie es in den alten Schriften zum Beispiel dem ‚Gelben Kaiser' dokumentiert ist, wurde Qigong auch als Heilmethode im Sinne der Regulierung von Disharmonien genutzt.

In den letzten Jahrzehnten hat sich symptombezogenes Qigong entwickelt, welches bei bestimmten Krankheiten bestimmte Übungen empfiehlt.
Allen Übungsformen gemeinsam ist es, die Präsenz im gegenwärtigen Moment zu stärken, den eigenen Qi-fluß wahrzunehmen und ihn sich in ein dynamisches Gleichgewicht wandeln zu lassen.

Die Kriterien für die Auswahl einer entsprechenden Übungsgruppe können sich u. a. aus den Übungsformen, dem Wunsch nach einer bestimmten sozialen Gruppe oder dem Interesse an speziellen Übungsinhalten z. B. in Bezug auf Erkrankungen oder den Präventions- und Rehabilitationsbereich ergeben. Entscheidend ist die Freude beim Üben.“
(Quelle:

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Stand Februar 2009)

Wenn man sich Qi Gong - Übungen einmal anschaut, ähneln sie meines Erachtens auf den ersten Blick gymnastischen Übungen. Aus rein körperlicher Sicht betrachtet, glaube ich schon, dass sie dem Körper an sich gut tun und Anspannungen abbauen können. Sobald jedoch auch das Weltbild, das hinter den Übungen steht, übernommen wird, besteht aus christlicher Sicht die Gefahr, dass man sich den negativen Einflüssen okkulter Kräfte aussetzt.


Im Kampf gegen negative Gedanken

Qi Gong hat nicht nur den Anspruch, dem Körper gut zu tun, sondern möchte gleichzeitig auch das geistige Befinden des Menschen zum Positiven steigern. Das wird meines Erachtens aus folgendem Zitat deutlich:

„Dabei [mit Qi Gong] erzielt man mit ganz einfachen Bewegungen den freien Fluss der Energien innerhalb der Meridiane und eine Entgiftung des Körpers sowohl von physikalischen Giftstoffen als auch von negativem Gedankengut.“
(Quelle:

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Stand Februar 2009)

Als Christ würde ich sagen, dass sich das mit dem biblischen Weltbild nicht in Einklang bringen lässt. Bewegungen können mir sicher helfen zu entspannen und dadurch auch Stress abzubauen. Aber sie können meiner Meinung nach nicht dabei helfen, negative Gedanken tief innen an der Wurzel anzupacken oder mir inneren Frieden zu geben.

Stattdessen glaube ich, dass es die vergebende Kraft Gottes und die Veränderung durch den Heiligen Geist braucht, damit ein Mensch mit negativen Gedanken dauerhaft richtig umgehen kann. Auch persönliche Schuld oder eine innere Unruhe wird sich meines Erachtens durch die Qi Gong Übungen nicht beheben lassen. Diese zentralen Fragen des Lebens lassen sich nach christlichem Verständnis nur in der persönliche Begegnung mit Gott selbst lösen.


Vermischung christlicher und esoterischer Elemente?

Aus diesem Grund ist es meines Erachtens auch nicht möglich, die Philosophie von Qi Gong und den christlichen Glauben miteinander zu verbinden.

Trotzdem wird eine solche Verbindung immer wieder versucht, wie folgendes Zitat zeigt:

„Bereits die Grundhaltung bei Qigong läßt ihn [den Menschen] die nährende senkrechte Achse körperlich erfahren. Sie richtet ihn im wahrsten Sinne des Wortes auf und bringt ihn ins Lot. Die Erde gibt ihm festen Halt, der Himmel die Führung. Die Zusammenführung und Harmonisierung des Geistes und der körperlichen Sinneswahrnehmung ermöglicht eine körperliche Erfahrung geistiger Inhalte. Gotteserfahrung wird zu einer greifbaren Tatsache. Der Mensch wird durch Gott körperlich berührt, erfaßt und auch geführt. […]

Frühchristliche und mittelalterliche Darstellungen dokumentieren auch das kosmologische und energetisch ausgerichtete Denken des Christentums. […] Bei vielen typologischen Vergleichen des Neuen mit dem Alten Testament haben die Kirchenväter den Gedanken der Heiligen Hochzeit zwischen Himmel und Erde zu einem zentralen Thema des Mittelalters gemacht.“
(Quelle:

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Stand Februar 2009)

Es ist richtig, dass es bei christlichen Mystikern immer wieder das Bestreben gab, sich so in Gott zu vertiefen, dass alles Trennende zwischen ihm und dem Menschen beseitig wird.

Meines Erachtens lässt sich diese Sicht aber nicht mit den Aussagen der Bibel vereinen. Zwei Dinge sprechen dagegen:


Die Bibel spricht nirgends über eine Verschmelzung oder Einheit zwischen Gott und Mensch. Auch wenn ein Mensch durch die Vergebung seiner Schuld ohne Hindernisse eine persönliche Beziehung zu Gott haben kann, bleibt Gott immer ein Gegenüber, das völlig anders ist, als wir Menschen. Die Beziehung zu ihm bleibt eine Beziehung zu einem Du und der Unterschied Gott – Mensch bleibt gewahrt.

Das gilt auch im Bezug auf das ewige Leben nach dem Tod: Die Persönlichkeit des Menschen bleibt erhalten und Gott wird als Gegenüber erfahren, der bei den Menschen wohnt, aber nicht in ihnen aufgeht (vgl. Offenbarung 21,1-5). Zu Hinterfragen wäre an diese Stelle also, wie das Gottesbild in der Qi Gong – Bewegung genau aussieht: Handelt es sich dabei um einen persönlichen, konkret erfahrbaren Gott, der in die Geschichte eingreift und sich dem Menschen in der Bibel offenbart hat, oder geht es um eine unpersönliche Kraft, die in allem wirksam ist.


Ähnlich wie bei Qi Gong besteht bei den Mystikern die Gefahr, dass sie sich durch meditative Übungen den Weg zu Gott selbst frei machen möchten. Dem steht aber das biblische Verständnis von dem schuldhaften Wesen des Menschen gegenüber: Weil jeder Mensch an Gottes Maßstäben schuldig wird, kann er sich aus sich selbst heraus Gott nicht nähern. Um mit Gott ins Reine zu kommen, braucht ein Mensch die Vergebung, die nur durch den stellvertretenden Tod von Jesus Christus bewirkt werden kann (Römer 3,21-27).


Sorge um gute Freunde...

Im Bezug auf die Frage, wie Sie sich Ihren Freunden gegenüber verhalten können, möchte ich mich der Autorin des oben erwähnten Artikels anschließen.

Ich glaube nicht, dass Sie viel tun können. Wenn Ihre Freunde keine Christen sind, werden sie wahrscheinlich nicht nachvollziehen können, warum Sie das Gedankengut, das hinter Qi Gong steht, nicht gut finden.

Zu unterscheiden wäre auch noch, ob Ihre Freunde die Übungen nur aus einer körperlichen Motivation heraus machen oder ob sie auch die dahinterstehende Sichtweise fasziniert. Wenn letzteres der Fall ist, dann sind sie wahrscheinlich auch auf der Suche nach einem Sinn und einem Halt in ihrem Leben. Hier bestünde dann die Möglichkeit, dass Sie Ihren Freunden erzählen, warum Sie glauben, dass dieser Sinn in Jesus liegt und warum er inneren Frieden und Ausgeglichenheit geben kann.

Es ist wahrscheinlich auch nicht hilfreich, wenn Sie versuchen, Ihren Freunden die Teilnahme an Qi Gong Veranstaltungen sozusagen „madig“ zu machen. Das könnte den negativen Effekt mit sich bringen, dass sie sich Ihnen gegenüber distanzieren und sich vielleicht auch für den christlichen Glauben verschließen.

Das Beste ist meiner Meinung nach, wenn Sie für Ihre Freunde beten und Ihnen einfach weiterhin Ihre Freundschaft anbieten. Vielleicht kommt der Zeitpunkt, an dem Ihre Bekannten merken, dass auch die Qi Gong Übungen ihnen keinen wirklichen inneren Frieden geben und sie werden offener für eine Beziehung zu Jesus.

Wenn sich die Gelegenheit ergibt, können Sie Ihren Freunden vielleicht auch gute christliche Bücher zum Thema inneren Frieden oder Meditation schenken. Auch Biographien von Menschen, die auf der Suche waren und in Jesus Ausgeglichenheit und Frieden gefunden haben, könnten für Ihre Bekannten ansprechend sein.

Im Prinzip würde ich also eher für das einladen, was der Glaube an Jesus eigentlich bedeutet und nicht so sehr das Negative an Qi Gong betonen. Sicherlich können Sie darauf hinweisen, warum Sie als Christ diesen Übungen negativ gegenüberstehen und dass Sie um ihre Freunde besorgt sind. Aber wenn das gesagt ist, würde ich die Sache erst einmal auf sich beruhen lassen – und wirklich regelmäßig für sie beten….


Hilfe zur Einschätzung von Therapien

Abschließen möchte ich Ihnen noch folgende Fragen nennen, die helfen können, wenn man unsicher ist, wie eine Methode oder Therapie aus christlicher Sicht einzuschätzen ist:


Wie ist der Hintergrund der Therapie: Geht es dabei nur um Linderung von körperlichen Beschwerden, die durch nachweisbare Methoden erreicht werden oder steckt ein ganzes Weltbild dahinter, dass nicht nur körperliche sondern auch seelische Heilung verspricht? Nach dem Verständnis der Bibel kann die Seele nur da heil werden, wo sie Gott selbst begegnet. Der Mensch kann sich nicht selbst von Schuld, Versagen oder einer inneren Unruhe befreien. Nur wer die Vergebung und die persönliche Beziehung zu Gott annimmt, die Jesus Christus jedem Menschen bietet, wird ein neues Leben finden.


Kann ich die Methode oder Behandlung übernehmen, ohne dass ich mich auf das dahinter stehende Weltbild einlasse oder geht eines nicht ohne das andere? Manche Körperübungen, die aus dem esoterischen Bereich kommen, können ohne ihren Hintergrund angewandt werden. Im Prinzip kann man sie mit einer Gymnastik vergleichen, die dem Körper einfach gut tut. Sobald ich aber versuche, mit den Übungen meine „Lebensenergien“ in Einklang und Harmonie zu bringen, lasse ich mich auf das dahinterstehende Weltbild und damit unter Umständen auch auf negative Kräfte ein.


Lässt sich die Wirksamkeit der Methode auch wissenschaftlich erklären oder brauche ich dazu den Glauben an eine bestimmte Philosophie?


Welches Weltbild vertritt der Arzt oder Therapeut, der eine Methode anbietet. Bietet er sie aus rein medizinischen Gründen an oder lehrt er seinem Patienten gleichzeitig auch die dahinterstehende Sichtweise?




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