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Abschied von der "reinen" Lehre


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Rolf

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Abschied von der "reinen" Lehre






Der erstaunliche Johann Baptist Metz über die Notwendigkeit einer zweiten Reformation am Ausgang des bürgerlichen Zeitalters, die für den Protestantismus bedeuten würde, sich dem Sinnlichen zu öffnen und das Ideal der “reinen Lehre” samt der damit verbundenen Berührungs- und Vermischungsänsgte aufzugeben, um sich wieder dem “inkarnatorischen Prinzip” zuzuwenden (der Link unten im Text ist allerdings von mir eingefügt):

Zeigt sich (…) nicht, dass »rein« eigentlich eine idealistische Kategorie ist, die Kategorie eines nervösen, abstrakt unsinnlichen Kopfchristentums, das uns glauben machen möchte, die Gnade würde sich allein über das Wort mitteilen, so dass es bei ihr nichts zu schauen, nichts anzurühren, und schon gar nichts zu handeln gäbe? War es nicht ohnehin eine Fehleinschätzung der Reformation, dass sie meinte, die Anrufung der Gnade und die Reform der Kirche allein über das Wort und die »reine Lehre« erwecken zu können und nicht über die Subjekte und deren sinnenhafte, leidvolle Praxis … ?

… Getrieben von dieser Angst entwickelte sich ein über die Jahrhunderte geschichtsmächtiges bürgerliches Christentum, das vom Dualismus zwischen Gnadenwelt und Sinnenwelt geprägt ist: ein gnadenloses Menschentum, strikt besitzorientiert, konkurrenzorientiert, erfolgsorientiert -überwölbt von der Gnade.

… Dass wir jede sinnliche Praxis der Gnade (…) sofort als eine schlechte Politisierung, als banalen Aktionismus verdächtigen, mag zeigen, wie weit wir von einer Heimkehr der Sinne in die Gnade entfernt sind.

Angst, Johann Baptist Metz, Protestantismus
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