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Der Toronto-Segen


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Rolf

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Der Toronto-Segen



Von Werner Bartl Österreich



1994 überrollte die sogenannte "Toronto -Welle" die Gemeinden und das "Lachen im Geist" war schnell in vielen charismatischen Kreisen akzeptiert. Pastoren reisten nach USA, Kanada und Argentinien, um es nach Europa zu importieren.
Das Phänomen des Umfallens hatte doch noch einige Christen davon abgehalten, sich diesem Geist zu öffnen. Es war für sie zu befremdend und zu negativ im Erscheinungsbild. Es braucht nämlich eine größere Offenheit, um sich für das „Umfallen“ als für das „Lachen“ zu öffnen. Verständlich, denn wir lachen alle gerne. Lachen ist „salonfähiger“ als Rückwärtsfallen.
Dr. Erich Schindler, Pastor in Österreich, berichtete von einem Besuch in Argentinien, wo man ihm vor der Predigt die Hände auflegte und er dann über eine Stunde lachte, weil er damit nicht aufhören konnte - und dies alles, während dort eine sehr ernste Predigt gehalten wurde.

Wer aber nun dieses Phänomen des „heiligen Lachens“ mehr als nur oberflächlich betrachtet, sieht , daß es sich hier um einen Zwang zum Lachen handelt. Eine geistliche Kraft bemächtigt sich der Menschen und zwingt sie, zu lachen und zu lachen und zu lachen ... Intercessors for Britain schreibt dazu: "Wir glauben, daß diese Manifestationen bestenfalls vom Fleisch sind, aber glauben, daß verführerische Geister im Leib Christi an der Arbeit sind. Gelächter ist selbst während des Lesens einiger der ernstesten Passagen der Bibel vorgekommen und es scheint uns, daß der Böse hier spottet...“

Ein befreundeter Pastor erzählte von einer Versammlung in England, wo dieses Lachen ausbrach. Dies geschah, als der Prediger die Stelle aus dem Neuen Testament zitierte, wo der abgeschlagene Kopf Johannes des Täufers auf einem Tablett serviert wird. Genau bei dieser Stelle brach das „heilige Lachen“ aus. Ob dies nur menschlich war oder dämonisch inspiriert - göttlich inspiriert war es sicherlich nicht. Julia Duin zitiert Rodney Howard Browne in Charisma, August 1994: "Eines Abends predigte ich über die Hölle und Gelächter begann den ganzen Raum schlagartig zu erfüllen. Je mehr ich den Menschen erzählte, wie die Hölle sein würde, desto mehr lachten sie."

Verführung kam wieder im „neuesten Gewand“ in die Gemeinde. Mit solchen Manifestationen sind viele Gotteskinder nun erneut einer billigen, dämonischen Fälschung auf den Leim gegangen. Traurigerweise gehören dazu viele Geschwister, die den Herrn lieben. Es ist erschütternd, wohin die Gemeinde Jesu geraten ist! Man wird unwillkürlich an Mesmers hypnotherapeutische Sitzungen erinnert, über die es beispielsweise heißt: "... einige sind still und ruhig ... fühlen lokale oder allgemeine Hitze ... andere wiederum werden durch Zuckungen betroffen oder gequält. Diese Zuckungen sind bemerkenswert bei der Anzahl der Betroffenen und ihrer Beziehung zur Dauer und Stärke. Ihnen geht voran oder folgt ein Stadium der Teilnahmslosigkeit oder Trance.“

Man ist sich bewußt, daß auch in anderen Religionen Erfahrungen mit ähnlichen Phänomenen gemacht werden. Lachtherapien sind momentan in der New-Age-Therapie tatsächlich in Benutzung. Norman Cousins,ein New-Age -Okkultist, ist berühmt für seine Lach-Seminare.

Ziemlich ähnlich waren die Erlebnisberichte derer, welche in Toronto waren oder bei Versammlungen dieser Art in Europa. Sie bewegten sich fast immer auf dem Niveau einer „Innere-Heilungserfahrung“ und sind emotionale Erlebnisse und Reaktionen ohne Grundlage oder einem Beispiel davon in der Bibel. Dabei kam es zu Erlebnissen, wie „... ich verstand, daß in der Magengegend meine Frustzone lag, in der ich Frustrationen, Enttäuschungen, Ärgernisse, Sorgen und Anspannungen abgeladen hatte. Jesus heilte und befreite mich von all dem belastenden Materia und ich konnte deutlich spüren, wie dies von mir wahrgenommen wurde. Ich empfand eine sehr wohltuende Erlei chterung, als Gottes Gegenwart meine Magengegend erfüllte, was sich nach außen hin durch ein Zucken in diesem Bereich zeigte". (Michael Winkler, Gemeindewachstum 1/95, über einen Torontobesuch).

Erschütternd ist das Zeugnis von Ron Allen (Vineyardpastor), der nach Toronto fuhr „mit Gottes Gebot nichts zu analysieren,
sondern wie ein Kind teilzunehmen ". Er ist dann tagelang „betrunken im Geiste“, fleht seine Frau stammelnd an, die Rettung anzurufen und stottert immer wieder "H.e.l.p." (Hilfe). Erinnern kann er sich danach an fast nichts mehr, denn als Randy Clark für ihn betete, fühlte er sich „als ob jemand die Lichter abgedreht hätte“. Später hat auch er dann die „neue Salbung“. All diese Zeugnisse werden als Pro-Toronto Erlebnisse von den Befürwortern erzählt. - Von den Betroffenen, die psychiatrisch behandelt werden mußten oder seit ihrem "Toronto-Erlebnis" an psychischen Störungen leiden, ist natürlich nicht die Rede.

Eine Hauptfigur dieser Torontobewegung war der Südafrikaner Rodney-Howad-Browne, welcher in starker Verbindung zur
„Wohlstandslehre“ und der „Glaubensbewegung“ steht. Seine Spezialität ist es, den Menschen das Lachen zu „befehlen“. „

Werde erfüllt! Wir lösen die Kraft! Nimm noch einen Drink!“ Browne nennt sich selbst den "Barmixer des heiligen Geistes". Seine besondere Berufung erlebte er 1979 als er eine „zweite Geistestaufe“ erfuhr. Wenige Monate danach streckte er seine Hand in Richtung einer Frau aus, als folgendes geschah: „Es fühlte sich an, als würden sich meine Fingerspitzen lösen, und aus meiner Hand floß eine volle Ladung der Salbung und der Kraft Gottes: es floß direkt in ihre Stirn, und dann krümmte sie sich auf dem Fußboden ... Es fühlte sich an, als wäre meine Hand ein Feuerwehrschlauch. Da wirst du langsam nervös. Du denk st: Ich muß wohl aufpassen, auf wen ich dieses Ding richte. Das Ding ist jetzt geladen."

Allein in Deutschland machten sich wöchentlich einige Dutzend Pastoren und Gemeindemitarbeiter auf den Weg nach Toronto. Und nicht nur sie, sondern auch viele aus den einzelnen Gemeinden, erhofften sich dort Zurüstung. Der Weg zur geistlichen Vollmacht war nicht mehr Wachstum in Gottes Schule, sondern ein Flugticket nach Kanada. Wenn auch die Motivation dieser Menschen der aufrichtige Wunsch war, Gott mehr zu erfahren und ihm besser dienen zu können, so wurden doch viele betrogen. Schade, daß selbst diejenigen, welche die "Lehrer der Gemeinde" sein sollten, die ihnen anvertraute Herde auch noch in diesem Irrtum der "Heilig-Geist-Pilgerreisen" bestärkten! Wie wenig "neu" das alles ist, kann man schon allein daraus ersehen, daß Evan Roberts, der Leiter der Erweckung in Wales um 1904, in seinem Buch "Krieg gegen die Heiligen" von solchen dämonischen Manifestationen berichtet, indem er eine "Prophetie" zitiert, die
versuchte, den Gläubigen einzureden, dies sei von Gott. „Manche der Manifestationen kommen euch sehr eigentümlich vor.

Ihr habt sie euch nicht erklären können ... wundert euch nicht darüber ... Sie sehen, wie der Geist zittert. Sie hören ihn singen. Sie fühlen, wie er lacht und oftmals wie er sie hin und her reißt und zerrt, als wolle er sie in Stücke zerreißen ... manchmal scheint es, als wolle er die Tiere nachmachen. Dies ist den Heiligen unerklärlich gewesen. Aber sein Werk ist mannigfaltig ... er versucht in einigen, euch zu zeigen, daß sie alle eins sind. Wenn er euch durch eine Tierstimme zeigt, daß ihr ihnen gleich seid, so dürft ihr dies nicht verachten ... wenn er diese Stimme in den Tieren hervorbringt, warum sollte er es nicht auch in euch tun ".

Evan Roberts identifizierte dieses Wirken klar als eine "Invasion dämonischer Heerscharen" und Lügen des Teufels. Und auf welcher Seite stehen unsere Leiter heute? Bekommen sie auch Unterstützung aus ihren Gemeinden, falls sie die Stimme gegen den Feind erheben? Oder werden sie von einer erlebnissüchtigen Schar als "lieblos" und "ungeistlich" abqualifiziert?
Erschütternd ist die Identität der Erscheinungen bei Okkultisten! In Holland wirkte beispielsweise seit 4 Jahren die Geistheilerin Joke Daman (genannt Jomanda) im Städtchen Tiel. Sechsmal die Woche führte sie Heilungsveranstaltungen in einer Halle durch, die bis zu 3.000 Personen fasste. Nach gemeinsamem Lied und der musikalischen Einstimmung auf die "Kraft des Lichts" begannen die Heilungen.

Menschen im Publikum fielen zu Boden, begannen zu zittern und zu zucken, fingen an zu weinen oder brachen in
schallendes Gelächter aus. Jomanda erklärte, daß der Totengeist ihres Vaters eine Art Eingangstür in diese "göttliche Welt" sei. Sie sprach auch von der Liebesenergie die das Innere des Menschen freisetzt! Erschreckend! Selbst die Okkult-Zeitschrift "Esotera" beschreibt die Szenerie so: "Bilder wie aus der Psychiatrie ". Auch die "Toronto-Segens-Veranstaltungen" wirken auf den Betrachter so.

Der scheinbare Vergleich mit der Geistheilerin Jomanda wird einige erzürnen. Es ist mir wichtig, klarzustellen, daß ich die Befürworter des TorontoSegens und des Umfallens nicht mit Geistheilern auf eine Stufe stelle. Der Grund, warum ich dieses Beispiel wählte, war, um die Identität der Manifestationen und damit die Quelle der "Kraft" zu verdeutlichen.
Eine Zusatzfrage stellt sich noch: Würden wir es nicht als Erfolg werten, wenn wir auf Grund der "Toronto-Phänomene" eine Halle für 3.000 Personen sechsmal in der Woche füllen würden? Würde uns das nicht scheinbar als Bestätigung dienen, daß wir auf dem richtigen Weg sind? Würde der "Erfolg" nicht der Gradmesser für die Wahrheit werden und alle anderen als ungeistliche Kritiker und Neider von uns disqualifiziert werden?

Würden wir vielleicht auch blind dafür sein, daß unser "Erfolg" bestenfalls suggestive Täuschung der Menschen ist. Die Notwendigkeit der Suggestion wird durch das Beispiel eines Team aus Toronto (3 Pastoren und 10 Mitarbeiter aus der Toronto-Gemeinde) deutlich. Jene kamen im Januar 95 nach Deutschland und erlebten dort das Ausbrechen der üblichen Manifestationen.
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