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Christlicher Fundamentalismus und die Medien in Südindien


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Rolf

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Christlicher Fundamentalismus und die Medien in Südindien



Pradip N. Thomas

Der nachfolgende Beitrag erschien in der Ausgabe 1/2007 der WACC-Zeitschrift „Media Development“.

Die wachsende Stärke des Hindu-Nationalismus ist seit mehr als zwei Jahrzehnten Gegenstand akademischer Studien. Folgen dieses Nationalismus wie die Pogrome gegen Muslime in Gujarat nach den Godhra-Morden im Februar 2002, die Ermordung des in Australien geborenen Evangelisten Graham Staines im Januar 1999 und die Zerstörung des Babri Masjid im Dezember 1992 fanden in indischen und internationalen Medien große Beachtung.

In allen drei Fällen gehörten die mutmaßlichen Täter zur Sangh Parivar, einem Zusammenschluss rechtsgerichteter Hindu-Organisationen, der der letzten indischen Regierung unter Führung der Bharatiya Janatha Party (BJP) ideologischen Beistand und Unterstützung durch die eigenen Mitglieder zur Verfügung stellte. Mitglieder des Zusammenschlusses stehen unter der Anklage der Unterstützung von oder der Anstiftung zur Gewalt gegen Minderheiten vor Gericht, oder es werden Prozesse gegen sie vorbereitet. Über die Zunahme des islamischen Fundamentalismus einschließlich der Bombenanschläge auf Züge in Mumbai im Juli 2006 ist von den indischen und internationalen Medien ausführlich berichtet worden, und sie sind auch zu einem Teil des weltweiten akademischen Diskurses über das Verständnis, Unterstützung und Ablehnung des „Krieges gegen den Terror“ geworden.

Christinnen und Christen haben im Allgemeinen ein positives Image in den indischen Medien und der öffentlichen Wahrnehmung, vor allem wegen ihrer Beteiligung am Bildungswesen mit kirchlichen Schulen und Hochschulen und ebenso ihren Angeboten im Gesundheits- und Entwicklungsbereich. Als relativ kleine Minderheit (2,4% der Bevölkerung) waren die Präsenz der Christen und ihre Äußerungen bisher im Allgemeinen kein Anlass zur Besorgnis und wurden nicht als Bedrohung der Identität und Zukunft der Mehrheit angesehen. Im Gegensatz dazu sind die Muslime, die fast 10 Prozent der Bevölkerung stellen, in vielen Teilen Indiens sehr viel präsenter. Viele von ihnen üben Berufe aus, in denen auch Hindus der unteren sozialen Schichten tätig sind oder tätig werden möchten. Zu berücksichtigen ist zudem, dass das Blutvergießen während der Teilung Indiens, die Präsenz des Nachbarstaates Pakistan und der Konflikt um Kaschmir die indischen Muslime zu einem Bevölkerungsteil gemacht haben, der unter Verdacht steht und dies besonders in Kreisen der Hindu-Nationalisten.

Ihre Ideologen haben offen und verdeckt intensive Anstrengungen unternommen, um die muslimische Bevölkerung Indiens zu delegitimieren und als Problemfall erscheinen zu lassen. Evelyn Kallen (1998:7) beschreibt die wichtigsten drei Phasen des Prozesses zur Unterhöhlung der Glaubwürdigkeit einer Bevölkerungsgruppe so:

1. Mythos der Unglaubwürdigkeit, Aufbau von Vorurteilen und Definition der Gruppe, auf die man abzielt, als unterlegen und/oder gefährlich;
2. Ideologie der Unglaubwürdigkeit: Entwicklung einer Theorie, die die Gruppe verleumdet und Argumente und ‚Beweise’ dafür liefert, die ‚rechtfertigen’ sollen, diesen Menschen grundlegende Menschenrechte zu nehmen;
3. Schaffung einer Handlungsgrundlage: Aufhetzung zu Hass und diskriminierenden und verletzenden Handlungen, Verweigerung von Menschenrechten.

Christlicher Fundamentalismus in Indien

Auch nur anzudeuten, dass es einen Zusammenhang zwischen den Medien und christlichem Fundamentalismus in Chennai (Madras) gibt, könnte Leserinnen und Lesern von „Media Development“ merkwürdig erscheinen, deren bisheriges Wissen über den christlichen Fundamentalismus auf die Thematik des Einflusses der religiösen Rechten auf die Politik der Bush-Regierung beschränkt ist und/oder die vom Aufstieg und Fall der Fernsehprediger wie Jimmy Swaggert und zuletzt Ted Haggard gehört haben, dem Präsidenten der „National Association of Evangelicals in the USA“ mit 30 Millionen Mitgliedern.

Einige Leserinnen und Leser werden von der Beziehung von Medien, Macht und Religion in Brasilien wissen – von dem Tele Rede-Fernsehsenderkette im Eigentum von Edir Macedo und seiner „Universal Church of the Reign of God“ oder von dem politisierten, konservativen Christentum von Frederick Chiluba, dem früheren Präsidenten von Sambia. Demgegenüber ist der christliche Fundamentalismus in Indien nur sehr selten als akademisches Thema behandelt worden. Zu den Ausnahmen gehören Lionel Caplans 1987 erschienene Arbeit „Fundamentalism as a Counter-Culture: Protestants in Urban South India“, und 2006 der investigative Beitrag von Edna Fernandes „Holy Warriors: A Journey into the Heart of Christian Fundamentalism“.

Die zuletzt genannte Arbeit enthält Abschnitte über den christlichen Fundamentalismus in den beiden indischen Bundesstaaten Goa und Nagaland und weist darauf hin, dass es kontroverse Auffassungen zu den Aktivitäten konservativer Christen in Indien gibt. In der Online-Welt sind umfangreiche Informationen über die Aktivitäten christlicher Gruppen in Indien auf Websites zu finden, die von rechtsgerichteten Hindus und interessierten säkularen Gruppen betrieben werden, von denen www.Christiansagainstaggression.org die Website mit den meisten Informationen ist, die aus der Beobachtung der christlichen Mission in Indien gewonnen werden.

Auch wenn die Muslime das wichtigste Ziel der Hindu-Nationalisten bleiben, haben der Aufstieg eines starken Hinduismus in der Zeit von 1980 und 2005 und besonders die Beteiligung dieser Bewegung an Regierungen zur Schaffung nationaler Vorhaben radikaler Hindus geführt und Kapazitäten geschaffen für die genaue Beobachtung religiöser Minderheiten, darunter auch der Christen. Diese Vorhaben werden mit beträchtlicher Energie von größeren Gruppen innerhalb der Sangh Parivar betrieben, besonders von Hindus, die in der Diaspora in den USA leben.

Die Kritik an der christlichen Mission durch den früheren indischen Minister für „Divestment, Communication and Information Technology“ Arun Shourie’s (1994, 2000) gab diesem Projekt akademische Respektabilität. Seine scharfe Auseinandersetzung mit der historischen und heutigen christlichen Mission, besonders der katholischen Mission, ist schwer zu widerlegen angesichts der Tatsache, dass verschiedene christliche Denominationen Bildung und Gesundheit als Ansatzpunkt für Konversionen zum Christentum genutzt haben. Die „Reis-Christen“ und in jüngster Zeit die „Tsunami-Christen“ sind eine Realität in Indien.

Während die historischen Kirchen in Indien, besonders die Syrisch-orthodoxe Kirche, zurückhaltend gewesen sind im Blick auf die Anwendung jeglicher aggressiver Formen der Ausdehnung des Christentums, haben einige Kirchen, die seit der Kolonialzeit nach Indien gekommen sind (Katholiken und Protestanten) den biblischen Auftrag ernst genommen, das Wort zu verkündigen und alle Nationen zu Christen zu machen. Während die Missionsarbeit der etablierten christlichen Kirchen sich weit gehend im Rahmen bewegt, der durch religiösen Pluralismus, Säkularisierung und der in der Verfassung verankerten Achtung anderer Religionsgemeinschaften gegeben ist, ist das expotenziale Wachstum der pentekostalen und besonders der neo-pentekostalen Kirchen in den letzten beiden Jahrzehnten in Indien begleitet gewesen von deutlich aggressiveren Formen der christlichen Mission.

Diese Kirchen, Para-Kirchen, Hauskirchen, christlichen Vereinigungen und Netzwerke, deren Zahl in allen Teilen Indiens in die Tausende geht, haben eine Reihe gemeinsamer Merkmale:

1. Sie sind unabhängig von den etablierten großen christlichen Kirchen in Indien.
2. Sie weisen eine große Bandbreite der Mitgliederzahlen auf; das reicht von einer Handvoll Mitglieder einer Hauskirche bis zu mehreren Zehntausend Mitgliedern der Megakirchen der „Assemblies of God“.
3. Diese Kirchen wenden sich jeweils an spezifische soziale Gruppen – städtische Arme, Jugend, Neureiche.
4. Sie sind nicht rechenschaftspflichtig gegenüber einer Synode oder einer übergeordneten kirchlichen Autorität, und als Ergebnis gibt es wenig oder gar keinen Überblick darüber, wie Gelder verwendet werden.
5. Sie erhalten große Geldbeträge aus dem Ausland.
6. Viele dieser Kirchen werden von jeweils einer Familie getragen und betrieben.
7. Es gibt Unterschiede im Stil und im Ansatz dieser Kirchen, aber sie stimmen in bestimmten „Fundamenten“ überein – die Unfehlbarkeit der Bibel, die Notwendigkeit, „wiedergeboren“ zu werden, die Erlösung der Auserwählten etc.
8. Viele dieser Kirchen betreiben eine intensive christliche Medienarbeit, darunter Rundfunkprogramme.

Warum Chennai

Ich habe Chennai für meine Studie gewählt, weil ich diese Stadt seit meiner Kindheit kenne und weil eine ganze Reihe christlicher Denominationen seit langer Zeit im Bundesstaat Tamilnadu arbeiten. Die Kirche von Südindien, ein erstes Ergebnis der ökumenischen Bewegung, wurde 1948 in Madras gegründet. Auch Pfingstler sind seit mehreren Jahrzehnten in dieser Region aktiv (Burgess: 2001). Auch gibt es bereits längere Zeit christliche Rundfunkprogramme, und die Stadt wird als das am schnellsten wachsende Zentrum des Christentums in Südasien angesehen.

1) Nach dem Zensus von 2001 sind 5,2% (3,8 Millionen) der 62 Millionen Einwohner von Tamilnadu Christen. Diese Zahlen werden allerdings ebenso angezweifelt wie die Daten, die einen Rückgang des Anteils der Christen an der indischen Bevölkerung von 2,4% im Jahre 1991 auf 2,3% im Jahre 2001 ausweisen.

2) Der Süden Tamilnadus war das erste Missionsgebiet in Indien, in dem protestantische Missionare aktiv wurden, beginnend mit der Tranquebar-Mission der dänischen Mission, die die beiden deutschen Missionare Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plutschau im Juli 1706 (Hudson: 2000) entsandte.

3) Die erste Ausgießung des Geistes im Rahmen einer christlichen Erweckungsbewegung fand im Jahre 1860 in einer Missionsstation in Tirunelveli in Tamilnadu dadurch Ausdruck, das Menschen in Zungen redeten sowie in anderen Manifestationen (Hedlund: 2001).

4) Es gab in Chennai schon längere Zeit eine so starke Präsenz pentekostaler Kirchen und konservativer Formen des Christentums, dass der Wissenschaftler Lionel Caplan hier 1987 die erste akademische Arbeit über den christlichen Fundamentalismus in Indien veröffentlichte.

5) Tamilnadu besitzt seit Langem eine anti-brahmanische Bewegung und eine Tradition der religiösen Toleranz, die bis heute besteht. Während in Nord- und Zentralindien in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem Anwachsen von Vorbehalten gegen die Christen festzustellen ist, blieb der Süden weit gehend frei von Angriffen auf Christen. Die Rücknahme der Anti-Konversion-Gesetze, die 2002 in Kraft getreten waren, durch die Regierung von Tamilnadu im Jahre 2005 ist ein Zeichen für eine religiöse Dynamik, die die religiösen Minderheiten begünstigt, während sich in Nord- und Westindien die Konflikte zwischen Christen und Hindus deutlich verschärft haben.
Das Christentum im heutigen Chennai

Die sich in den letzten zwei Jahrzehnten verändernden Formen des Christentums in Indien sind zu einem gewissen Grade ein Ausdruck der veränderten Bedürfnisse und Erwartungen der Menschen, die in einem Kontext der sehr deutlich wahrnehmbaren Formen der ökonomischen Globalisierung leben. Zwar bleibt Indien ein vorwiegend agrarisches Land, aber ökonomische Liberalisierung, der Diskurs über den Hindu-Nationalismus, der Erfolg der IT-Wirtschaft und die Medienrevolution haben zur Stärkung der urbanen Identität einer neuen, selbstgewissen und selbstbewussten Nation geführt.

Auch wenn die Erfolge der indischen Wirtschaft nicht zu leugnen sind, findet die Kehrseite, vor allem die negativen Konsequenzen der Globalisierung, nicht die Beachtung in den Medien, die sie verdient hätte. Die Zerstörung bisheriger Formen der Landwirtschaft hat eine Migration in die ohnehin übervölkerten Städte verursacht, die Politik der Strukturanpassungsmaßnahmen hat zu einem allmählichen Abbau der Regierungsunterstützung für die ländliche Entwicklung geführt, Todesfälle aufgrund von Hunger sind weit verbreitet und die Kluft zwischen Reich und Arm ist in Städten wie Mumbai und Bangalore inzwischen extrem groß.

Neue Migranten in den Städten bildeten den größten Teil der Gemeinden der ersten Pfingstkirchen in Chennai. Dieser Trend hat sich fortgesetzt, auch wenn es inzwischen zusätzlich Pfingstgemeinden gibt, die sich um die religiösen Bedürfnisse der Ober- und Mittelschicht kümmern. In Chennai und seinen Vororten gibt es inzwischen mehr als 2.500 Kirchen, darunter indigene Kirchen, Hauskirchen und eine Vielfalt pentekostaler und neo-pentekostaler Kirchen, die die Zahl der Christinnen und Christen in der Stadt rasch wachsen lassen. Nun kann man über Zahlen gewiss streiten, aber die bloße Zahl der Kirchen, die in Kirchenverzeichnissen zu finden sind, weisen auf die wachsende Präsenz des Pfingstkirchentums hin. Raj & Selvasingh (2004: 10) haben festgestellt, dass „Chennai die Stadt in Südasien mit der größten Zahl von Kirchen ist“. 1994 gab es 1.400 Kirchen, 1999 bereits 1.864 Kirchen, was vor allem ein Ergebnis des wachsenden Einflusses der Pfingstbewegung ist. Eine der Megakirchen, die „New Life AOG“-Kirche in Saidapet, Chennai, hat 35.000 Mitglieder, und 10.000 von ihnen finden Platz in der Kirche. Der eindeutigste Beleg für das Wachstum der Kirchen in Chennai ist das „Chennai Christian Directory“ (2000), das 3.000 Kirchen und parakirchliche Organisationen in der Stadt auflistet, darunter „Beulah Church“ (mit 8 Kirchen), „End Time Zion“ (mit 14 Kirchen), „Marantha Full Gospel Church“ (mit 27 Kirchen), „Moving Jesus Mission“ (3 Kirchen), „Pillar of Fire Mission“ (mit 6 Kirchen), „Village Evangelism of Indian Mission“ (mit 5 Kirchen), „Assemblies of God“ (mit 120 Kirchen), 645 indigene Kirchen sowie zahlreiche andere Kirchen. Dieses Handbuch führt außerdem 46 Bibelschulen, 23 christliche Medienzentren, 122 christliche Zeitschriften in Englisch und Tamil sowie 114 „church planting missions“ auf. Es gibt allen Grund zu der Annahme, dass sich diese Zahlen seit dem Erscheinen des Handbuchs noch erhöht haben.
Bourdieu in Chennai

Um einen Sinn in dieser Wirklichkeit zu erkennen, können Konzepte des französischen Sozialtheoretikers Pierre Bourdieu – sozialer Raum, Habitus, Unterschiede, symbolisches Kapital – hilfreich sein. In gewissem Sinne geht es nicht um das Sichtbare, Offenkundige, ins Auge Fallende – sondern es geht viel stärker um die graduell anderen Formen des kirchlichen Lebens in Gottesdiensten und die Vermittlung einer spezifisch indischen christlichen Identität durch die leitenden Personen dieser neuen Kirchen an allen Ecken und Enden Chennais – mit Postern Rallys, Versammlungen, der Berichterstattung in den Medien, die nachkoloniale Präsenz von Missionaren aus dem Westen und eine intensive transnationale und lokale Rundfunkarbeit.

Eines der interessantesten Charakteristika der neuen Kirchen ist ihre vielfältig sichtbare Präsenz in Chennai, ihr Zugehen auf die offizielle Stadt und ebenso die ungeplant wachsenden Stadtteile, die ländliches Leben in die Stadt bringen. Besonders zu erwähnen sind ihre vielfältigen Aktivitäten und Angebote im globalisierten Chennai (Prakash: 2002, Manokaran: 2005). In einer sehr realen Weise sind die Pfingstler wirklich eine religiöse Bewegung, die geschaffen wurde, um auf die Reise zu gehen, die rund um den Globus unterwegs und ebenso auf überfüllten Märkten zu Hause ist wie in mondänen Einkaufszentren (Dempster et.al: 1999, Cox: 1996).

Mendieta (2001:20) hat festgestellt, dass „Religion als eine Quelle von Bildern, Konzepten, Traditionen und Handlungen erscheint, die es einzelnen Menschen und Gemeinschaften erlaubt, sich in einer rasch verändernden Welt zurechtzufinden.“ Zwischen Plätzen und Läden, Freizeit und Erholung, Produktion und Konsum ist dies eine Beobachtung, die den Platz der neuen Kirchen in dem sich rasch verändernden Chennai erfasst. Die sich zellenartig ausbreitende Kirchenbewegung in Indien ermöglicht ein Kirchenwachstum in der Ära der Globalisierung. Seit Kirchen zu pflanzen und Seelen zu ernten zu den grundlegenden Zielen der neuen Kirchen gehören, sind die Mitglieder der eng miteinander verwobenen Zell-Kirchen verpflichtet, zur Vervielfachung dieser Zellen beizutragen.

Eine Reihe dieser neuen Kirchen könnten indigene Kirche genannt werden, weil sie sich darum bemühen, lokale Bedürfnisse zu befriedigen, auch wenn viele dieser Kirchen von dem „Health and Wealth“-Evangelium von Glaubensbewegungen im Ausland beeinflusst werden. Stephen Hunt hat in einem wegweisenden Essay über das „Health and Wealth“-Evangelium herausgearbeitet, dass der Erfolg dieses Modells zum Teil dadurch zu erklären ist, dass es Werte in das Leben der Menschen hineinträgt.

„Die Pfingstbewegung dient dazu, Haltungen, Motivationen und Persönlichkeitsstrukturen zu entwickeln, die den Anforderungen des deregulierten globalen Marktes angepasst sind ... Sie hat die städtischen Massen in die sich entwickelnde Ökonomie integriert durch eine protestantische Arbeitsethik und aktives bürgerschaftliches Engagement ... Gleichzeitig entwickeln die mobilen jungen Berufstätigen und die Gebildeten in den Megastädten eine Arbeitsethik, die aus einer strikten pentekostalen Erziehung stammen ... Die Erklärung für den Erfolg der Glaubensbewegung ist die Tatsache, dass sie sich an solch komplexe Situationen anpassen kann. Das macht sie zu einem globalen ‚Gewinner’.“ (Hunt, 2000: 344)

Bourdieus Analyse der Rolle der Kultur im Prozess der sozialen Beherrschung und die spezifischen Konzepte, die er einsetzt, um die Verbindungen zwischen ideeller und materieller Macht herauszuarbeiten, können auf eine Vielzahl sozialer Felder angewendet werden, so auch auf das religiöse. Bourdieus Projekt des konstruktivistischen Idealismus versucht die Unterschiede zwischen dem Objektiven und dem Subjektiven, den Instrumenten und den Strukturen, dem kulturellen Idealismus und dem historischen Materialismus zu überbrücken und stellt einen Versuch dar, die gegenseitige konstitutive Verwobenheit zwischen sozialen Strukturen und Akteuren theoretisch zu erfassen.

Bourdieu war wie Weber, Dürkheim und Marx der Auffassung, dass Religion eine schwindende Institution sei. Obwohl Bourdieu Religionen nicht als mehr ansah, als einen Aspekt eines falschen Bewusstseins, und sein Interesse an Religion nicht so stark entwickelt war wie sein Interesse zum Beispiel an Kunst und Kultur, beruhen viele seiner zentralen Konzepte wie „Glaube“, „Unterschied“, „sozialer Raum“ und „Habitus“ auf der Lektüre der Werke von Max Weber oder auf der Beobachtung der Kultur des Katholizismus in Frankreich (Dianteill: 2003).

Bourdieus relativ unbekannte Studie "Genesis and Structures of the Religious Field“ (1991: 9) ist das einzige seiner Werke auf Englisch, das ich gefunden habe, in dem er sich explizit mit der Beziehung zwischen dem religiösen Gebiet, dem symbolischen Kapital und der religiösen Macht beschäftigt hat.
Die Pflege der „Unterscheidung“

Bourdieus Betonung der kulturellen Grundlagen der „Unterscheidung“ scheint besonders geeignet zu sein, die vermittelte Form des Christentums im heutigen Indien zu verstehen. Es gibt eine landesweite Plattform (televisual) für die Vermittlung von „Unterschieden“ – und diese wird genutzt, um die Unterschiede erkennbar zu machen zwischen dem Alten und dem Neuen, den alten Kirchen und den neuen Kirchen, neuen gegenüber alten Doktrinen, neuen Quellen der biblischen Autorität und der Validität von Interpretationen, dem neuen Verständnis der Qualitäten eines Pastors zur Legitimierung der Ziele des geistlichen Amtes in den christlichen Kirchen und der Beziehung des Einzelnen zu Gott.

Diese Betonung von Unterschieden kommt nicht nur im persönlichen Auftreten oder dem rhetorischen Stil von Evangelisten und Fernsehpredigern zum Ausdruck, sondern prägt ihr gesamtes symbolisches Repertoire. Fernsehprediger wie Benny Hinn und andere haben in einem ganz elementaren Sinn den religiösen Glauben in Anspruch genommen und verstehen ihn im Kern als eine magische Kraft, um Heilung, Wiederherstellung und Versöhnung zu erreichen. In Webers Denken war das Magische die Grundlage für frühe Formen der Religion, die von der Herrschaft des Magiers über das Himmlische für menschliche Zwecke abhingen.

Die Weiterentwicklung der organisierten Religion führte zu einer Verdrängung des Magischen und des Magiers und zur Entstehung einer umfangreichen Metaphysik der Religion. Weber (1963: 30) betonte: „Die umfassende Entwicklung sowohl eines metaphysischen Rationalismus als auch die Entwicklung einer religiösen Ethik erfordern eine unabhängige und professionell arbeitende Priesterschaft, die sich permanent mit der Kultur und den praktischen Problemen beschäftigt, die mit der Heilung der Seelen verbunden sind.“

Aber trotz der Institutionalisierung der organisierten Religion ist die Abhängigkeit vom Magischen als Grundlage für die Befreiung aus den Ketten des Teufels ein einflussreicher Sub-Text aller größeren Religionen geblieben und lässt sich ebenso in vielen religiösen Kulturen und Traditionen in allen Teilen der Welt finden. Das etablierte protestantische Christentum mit dem starken Rationalismus seines Glaubens, der Ablehnung der alternativen, populären Formen der Heilung und seiner Unfähigkeit, mit dem „Unerklärlichen“ umzugehen, wird als mangelhaft und nicht mehr zeitgemäß angesehen und dies besonders im Kontext des Aufstiegs der Fernsehprediger, die sehr stark auf dem Magischen aufbauen und so zu dem beigetragen haben, was man als die Rückkehr des Christentums zum Zauber bezeichnen könnte.
Es lässt sich argumentieren, dass die Betonung von „Heilung“ zu den besonderen Merkmalen sowohl der Fernsehprediger als auch der neo-pentekostalen Prediger gehört, und dass dies ihre religiöse Arbeit von der anderer Kirchen unterschiedet. Heilung verbindet mit der Welt der Geister, den feindseligen Kräften, die im Leben von Menschen in globalisierten Kontexten in aller Welt weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Die Wahrnehmung des Bösen in der alltäglichen Welt erlaubt eine Kontinuität des Glaubens an die Präsenz des Bösen – der Herrscher und Mächte, die plastisch in der Sprache der Bibel beschrieben werden.

Dies ist verknüpft mit dem Glauben an das Übernatürliche, ein Glaube, der auch bei vielen der Hindus erhalten geblieben ist, die zum Christentum konvertiert sind. Die Macht zu heilen ist eine bedeutende Macht und dies besonders in einer globalisierten Welt, in der der Zugang zu Heilung über professionell arbeitende Menschen vermittelt wird. Im indischen Kontext gab es immer Raum für Heilungen, die aus dem Glauben kommen, und ebenso für Heiler, aber christliche Evangelisten sind dafür verantwortlich, dass aus diesen Glaubens-Heilungen ein öffentliches Spektakel geworden ist.

In Bourdieus Denken sind diese Elemente des Besonderen eng verbunden mit einer Machtpolitik, die mit einer „verfälschten Darstellung der tatsächlichen eigenen Interessen“ (Swartz, 1996: 3) arbeitet. Fernsehprediger wie Benny Hinn, Kenneth Copeland, Sarah und Peter Hughes, Sam Chelladurai, Brother Dhinakaran und andere präsentieren sich als Menschen, die von Gott auserwählt wurden, um Gottes Aufträge auszuführen. Dies wird oft vermittelt durch ein sehr personalisiertes Repertoire von ungewöhnlichen, oft ideosynkretistischen Symbolen, die kommuniziert werden durch eine ausdrucksstarke Art des Auftretens und Methoden, die eine Identifikation des Publikums erreichen. Solche Bemühungen um Identifikation werden oft um den Preis eines hochgradigen Materialismus dieser Unternehmungen erreicht. Dies wird anschaulich im Leben zahlloser Evangelisten und Fernsehprediger im heutigen Indien, deren Eigeninteressen durch viele Schichten pietistischer vermeintlicher Entsagung verdeckt werden. Das Fernsehen wird genutzt, um zu kultivieren, dass es nicht um die eigene Person des Predigers geht. Benny Hinn zum Beispiel bekräftigt immer wieder, dass Gott der Heiler ist und nicht er. Arglistiger sind die Werbebotschaften in „GOD TV“, in der Inder behaupten, dass die Mittel, die sie benötigen, nur für den größeren Ruhm der Mission Gottes und seines Plans für Indien bestimmt sind. Die Wahrnehmung dieser Botschaften kommt in den weit verbreiteten Auffassungen unter Christen und anderen Menschen in Indien zum Ausdruck, dass Benny Hinn und andere Fernsehprediger Gottes Vertreter auf Erden sind, egal, welche Schwächen sie haben mögen. Sie sind gesegnet. Das zeigt die fehlende Wahrnehmung der tatsächlichen Verbindungen zwischen der Metaphysik dieser Prediger im Blick auf eine andere Welt und die sehr realen materiellen Interessen ihrer religiösen Unternehmen in dieser Welt. Was Weber und Bourdieu betonen wollten, ist die Entsprechung der Ausübung von Religion und der Ausübung von Macht – die Ausübung ritueller Macht als Ausübung materieller Macht.

Christliches Fernsehen in Chennai

Es gibt fünf Möglichkeiten, christliche Fernsehprogramme in Indien zu verbreiten. 1) Gelegentlich gibt es Raum für solche Programme im nationalen Fernsehen Doordarshan; 2) die transnationalen Satellitenkanäle wie GOD TV, CBN, TBN, MiracleNet und Daystar TV sind auch im Kabelfernsehen verfügbar; 3) zahlreiche säkulare Kabelprogrammanbieter in allen Teilen des Landes haben auch christliche Programme in ihr Angebot aufgenommen, zum Beispiel Raj TV, Zee TV und Vijay TV; 4) Ausstrahlungsmöglichkeiten bieten auch christliche Kabelkanäle wie Blessing TV, Angel TV, Shalom TV und Jeevan TV; 5) schließlich gibt es Fernsehprogramme, die über das Internet verbreitet werden, zum Beispiel Jesus Calls und Num.TV; Fernsehprogramme über das Internet gewinnen in Indien an Bedeutung, haben aber bisher eine recht begrenzte Zahl von Zuschauerinnen und Zuschauern.
Christliche Fernseh-Kanäle in Indien Trans-nationale christliche Programm-Anbieter Säkulare Kanäle mit Christlichen Programmen

Angel TV

Blessing TV

Jesus TV

Shalom TV

Jeevan TV

New Hope TV

Grace TV

Manna Channel

TamilTV


God Channel/TV

Daystar

MiracleTV

Christian Broadcasting Network

Trinity Broadcasting Network

TCT World

EWTN


Teja TV

Maa TV

Z Marathi

Vijay TV

Podhigai

Tamilan TV

AsiaNet/Asianet Global

Raj TV

Alpha One

Win TV

ETV-2

Namma Cable

Star Vijay

Raj Digital Plus

ETC TV

Star News

SAB TV

Sony YV

Jaya TV

DD1

SS Music

Sakthi TV

Zee Kannada

Namma Cable TV

Alpha Bengali

Nayuma Cable TV


Stand des christlichen Fernsehens in Chennai

Während der Forschungsarbeiten, die ich in Chennai durchgeführt habe, wurde deutlich, dass in der Englisch sprechenden Mittelschicht GOD TV und Daystar TV die beiden transnationalen christlichen Kanäle mit der größten Zuschauerschaft in Chennai sind. Aber die Zahl dieser Zuschauerinnen und Zuschauer ist nichtsdestoweniger klein. GOD TV nimmt für sich in Anspruch, in 216 größeren und kleineren Städten Indiens verfügbar zu sein – von Aizawl, Mizoram in Nordostindien bis Trivandrum – und 21 Millionen Menschen erreicht. TAM Media Research India, ein Tochterunternehmen des Nielsen-Konzerns, das die Reichweite von Fernsehprogrammen untersucht, kommt hingegen für den Februar 2006 zum Ergebnis, dass GOD TV 3,9 Millionen Haushalte in ganz Indien erreicht, was 4,6% des indischen Kabelmarktes von 85 Millionen verkabelten Haushalten entspricht.

GOD TV erreicht danach in Chennai 150.000 Haushalte, 3,53% aller verkabelten Haushalte, kein sehr schmeichelhaftes Ergebnis. Daystars TV Chennai weist mit 270.000 Haushalten nur eine leicht bessere Zahl auf. Ein dritter transnationaler Kanal, Miracle TV, der Büros in Chennai unterhält, weist sogar noch schlechtere Zahlen aus. In ganz Indien werden lediglich 600.000 Haushalte erreicht, was einem Anteil von 0,7% entspricht.

Viele der Christen, die an diesen Programmangeboten beteiligt sind, sind der Auffassung, dass im Blick auf das Ziel, die „Unerreichten zu erreichen“, ein rein christlicher Kanal keine günstigen Perspektiven bietet, weil es 1) mehrere Hundert Kanäle in Indien gibt, die um das Publikum wetteifern; 2) in einem überwiegend „hinduistischen“ Land einem Kanal, der die weltweite Christenheit fördern will, Grenzen gesetzt sind und 3) englischsprachige Programme nur eine eingeschränkte Reichweite haben.

Aus diesen Gründen produzieren viele christliche Programmanbieter wie Good News TV und Jesus Calls ihre Programme in indischen Sprachen und lassen sie über wichtige lokale Kanäle verbreiten. Während die Programme von Jesus Calls an fünf Tagen in der Woche von GOD TV auf Englisch ausgestrahlt werden, wird ein Großteil der Programme in lokalen Sprachen über lokale Kanäle verbreitet, zum Beispiel Sahara One TV, Star Vijay, Win TV, Raj TV, Surya TV, Asianet TV, Namma Cable, Alpha Bengali und ETV-2. Das macht Sinn, und Raj TV erreichte im Februar 2006 85,3% des Kabelfernsehpublikums in Chennai.

GOD TV in Chennai

GOD TV wurde 1995 von Rory und Wendy Alec gegründet, einem Ehepaar aus Südafrika, das in Großbritannien lebt. 2004 verlegten sie ihren Sendebetrieb nach Israel, und heute ist ihr Programmangebot 24 Stunden am Tag in aller Welt verfügbar. Ihr Slogan lautet: „Vom Heiligen Land ausgestrahlt bis an die Enden der Welt“. Über sieben Einspeisungspunkte wird das Programm von 12 Satelliten sowie ohne Vertragsbasis von 3 weiteren Satelliten ausgestrahlt. Auf dieser Grundlage hat GOD TV eine potenzielle Zuschauerschaft von 275 Millionen Menschen in mehr als 200 Nationen und Territorien in aller Welt. Die Gründer frohlocken in einer Sprache, in der die letzte Schlacht in Armageddon anklingt (2005: 20): „Die Dunkelheit über dem Himmel über Großbritannien und Europa ist durchbrochen worden, und die ersten Bastionen wurden eingenommen – die Jahre 1995 bis 2005 erlebten einen tödlichen Stoß für die Kontrolle des Teufels über die Medien, öffneten die Ätherwellen für das Evangelium und brachten die Kräfte der Dunkelheit ins Wanken.“

Mit der Anerkennung durch Pat Robertson, Joyce Meyer, Crefilo Dollar, Dhinakaran, Benny Hinn und anderen „Heilungs-„ und „Wohlstands“-Evangelisten ist GOD TV zu einem christlichen „Hochglanz“-Kanal geworden, der 21 Programmangebote von anerkannten Fernsehpredigern ausstrahlt, darunter Programme von Kenneth & Gloria Copeland, Jesse Duplantis, Billy Graham und Benny Hinn. Zu den Lobpreis- und Gottesdienstprogrammen kommen auch christliche Rock- und Gospel-Angebote (Dream On TV und Hillsong TV) hinzu. Außerdem werden Magazinprogramme, Nachrichtenprogramme, Lebensberatungsprogramme, Interviews mit bekannten Persönlichkeiten, Programme zu Kunstthemen sowie Programme für Kinder, darunter Bed Bug Bible Gang und Story Keepers.

All dies wird ausgestrahlt, um eine Vision zu verwirklichen, die so formuliert wird: „Mit den Herzen von Dienern wollen wir Seinem Körper helfen, die Verlorenen durch die Medien zu erreichen. Dieses christliche Programm besteht, um es jedem Haushalt, der einen Fernseher hat, zu ermöglichen, das Evangelium von Jesus Christus zu hören, damit sie alle an Ihn glauben, Seinen Namen anrufen und gerettet werden.“

Es gibt eine Handvoll indischer Evangelisten im Programmangebot von GOD TV, darunter Sam Chelladurai (Apostlic Fellowship Tabernacle, Chennai), Paul Thangiah (Full Gospel Assembly of God, Bangalore) und Dhinakaran (Jesus Calls, Chennai). Aber die Mehrheit der Prediger lebt und arbeitet in den USA. Abgesehen von den wenigen indische Evangelisten besteht die einzige indische Präsenz im Programm darin, dass jeden Abend von Inderinnen und Indern auf dem Bildschirm für Spenden für dieses Programm geworben wird. Der Regionaldirektor für Asien, den Mittleren Osten und Austral-Asien erläutert: „Angesichts der zunehmenden Zahl von Fernsehanbietern, die auf der begrenzten Bandbreite des Kabelfernsehens in Indien unterkommen wollen, erhöhen die Betreiber von Kabelfernsehnetzen die Preise und sind zu keinen Verhandlungen über diese Preise bereit ... Unser Bedarf ist groß ... Wir danken Ihnen deshalb für Ihre Zusage, uns monatlich auf partnerschaftlicher Basis zu unterstützen.“
Zukünftige Forschungsgebiete

Dieser Beitrag stellt einige Ergebnisse einer Studie zu Christlichem Fundamentalismus und Medien in Chennai dar, die von dem Autor dieses Aufsatzes verfasst wurde. Das Wachstum der pentekostalen und neo-pentekostalen Kirchen in Indien bietet eine Überfülle an Forschungsmöglichkeiten. Es gilt, die Verbindungsleitungen zwischen dem globalen und dem lokalen Strom der Pfingstbewegung und Neo-Pfingstbewegung in Indien zu verstehen, ebenso die Präsenz des neuen Christentums im globalisierten Indien, die Entwicklung der christlichen Religion zu einer Ware in Indien, die Sinnstiftung und die Nutzung von religiösen Produkten, die über die Medien angeboten werden, die politische Ökonomie der christlichen Medienproduktion, die durch Wettbewerb geprägte Natur des Christentums in Indien und nicht zuletzt die Politik der vielen Teilungen im indischen Christentum. Ebenso wichtig ist die Schaffung interreligiöser Kabel- und Satellitenfernsehangebote in Indien, auch wenn dieses Anliegen der Tendenz widerspricht, dass die einzelnen Kirchen ihre eigenen Fernsehangebote verbreiten.
Literatur

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* Dempster, M.W., Klaus, B. D., Petersen, D. (1999), Eds., The Globalisation of Pentecostalism: A Religion Made to Travel, Regnum, Carlisle.
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* Hudson, , D. D. (2000), Protestant Origins in India: Tamil Evangelical Christians, 1706-1835, William B. Eerdmans Publishing Company, Grand Rapids, Michigan/Cambridge, UK, & Curzon Press, Richmond, UK.
* Hunt, S (2003), ‘The Alpha programme: Some Tentative Observations of State of the Art Evangelism in the UK’ (77-93), Journal of Contemporary Religion,18, 1.
* Kallen, E (1998), Hate on the Net. A Question of Rights/ A Question of Power (1-19), Electronic Journal of Sociology, Accessed Nov. 29.
* Manokaran, J. N (2005), Christ & Cities: Transformation of Urban Centres, Mission Educational Books, Chennai.
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Pradip Ninan Thomas ist Associate Professor an der School of Journalism & Communication, University of Queensland, Australien. Er ist gegenwärtig damit beschäftigt, eine Arbeit zum Thema „Christian Fundamentalism and the Media in Chennai“ abzuschließen. 2006 gab er gemeinsam mit Jan Servaes eine Veröffentlichung zum Thema „Intellectual Property Rights and Communications in Asia: Conflicting Traditions“ (Sage) heraus und mit Issac Mazondei das Buch „Indigenous Knowledge Systems and Intellectual Property Rights: Perspectives from Southern Africa“ (CODESRIA).

Übersetzung aus dem Englischen: Frank Kürschner-Pelkmann
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