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Gottes flotte Fahr-Bereitschaft


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Eine Antwort in diesem Thema

#1
Rolf

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Gottes flotte Fahr-Bereitschaft






Warum bekommen neue Helden immer wieder so
leicht und schnell "Persilscheine"
durch charismatische Leiter
und Gemeinden?



Ein Kommentar zum Röhrnbach-Problem von Ulrich Eggers

Die Entwicklung des Glaubens-Zentrums
in Röhrnbach verdeutlicht
einmal mehr, wie sehr sich Schatten
und Licht in Bezug auf eine der größten
Gaben der charismatisch-pfingstlichen
Bewegung mischen: ihre Begeisterungsfähigkeit,
ihre leichte Entflammbarkeit. Diese
Gabe sorgt dafür, dass Menschen oder Orte
mit "besonderer Salbung" wie durch ein
Lauffeuer bekannt werden und schnell
überregionale Ausstrahlung gewinnen. Wo
geistlich gesehen etwas los ist, da will man
dabei sein. Wer ständig auf der Suche nach
Gottes neuestem Kick, der immer noch vollmächtigeren
Lehre oder Praxis, dem endlich
passierenden Durchbruch, der dringend ersehnten
Erweckung ist, der gehört sozusagen
zu Gottes "Fahr-Bereitschaft" auf Erden und
macht sich gerne und schnell auf den Weg.
Orte wie Toronto oder Pensacola sind die
klassischen Beispiele dafür.

Meist aber haben besondere Begabungen
auch ihre besonderen Schattenseiten.
Leicht-Entflammbarkeit braucht ein
spezielles Gegengewicht: Besonnenheit.
Nüchternheit. Gründliches Prüfen. Dieses
Gegengewicht wiederum ist die besondere
Gottesgabe (oder eher das vorherrschende
Persönlichkeitsprofil?) der traditionellen
Evangelikalen. Selbstverständlich wären
sie auf solch spektakuläre Töne wie die aus
Röhrnbach nicht so schnell "abgefahren" -
und stehen nun wieder mal als jene da, die
es sowieso schon vorher gewusst haben.

Das Ergebnis ist Wasser auf die Mühlen der
Hardliner und Ausdauer-Nahrung für das
wache Misstrauen der Gegner von Zusammenarbeit.

Für den außen stehenden Beobachter
ist schwer verständlich, warum trotz dieser
allseits bekannten Muster und Gefahren
neue Helden wie Helmut Bauer und Karl
Pilsl immer wieder so leicht und schnell
"Persilscheine" durch charismatische Leiter
und Gemeinden bekommen. Sehr viele von
ihnen haben ihre Gemeinden in den ersten
Jahren ausdrücklich zu einem Wahrnehmen
dieses scheinbar neuesten Segens Gottes eingeladen.

Hängt das mit einer Art negativem
Fraktionszwang zusammen? Mit dem Außendruck
auf die Bewegung, die nach innen
ein allzu kritikloses Zusammenrücken provoziert?
Mit der Begeisterung und Ungeduld
von Gemeindegliedern, die man durch allzu
kritische Stimmen nicht verlieren will? Mit
dem hohen (und oft selbst geweckten …)
Erwartungsdruck, ständig etwas Spektakuläres
im Köcher haben zu müssen?

Kann man solche Unfälle vermeiden?

Immerhin: Führende charismatische Gemeindeleiter
haben versucht, Bauer und
seine Bewegung durch Einbinden in Gesprächsstrukturen
zu binden und lenken.
Das ist misslungen. Seit einiger Zeit nun
rudern sie entschieden zurück: BFP, D-Netz
und Leitungskreise haben sich distanziert.
Und geraten nun selber unter Feuer durch
die Aggressivität der Strategie von "Wort +
Geist", müssen weitere Spaltung und Verlust
infizierter Anhänger fürchten.

Wer ein besseres Miteinander der unterschiedlichen
Frömmigkeitstraditionen
fördern will, fragt sich natürlich, wie man
solche Unfälle vermeiden kann. Größere
Vorsicht und Besonnenheit wären mit
Sicherheit hilfreich. Liebevolle Selbstkritik,
die rechtzeitig im vertrauten Rahmen
ansetzt und auch einmal wagt, theologische
Schwächen abzuarbeiten und alte
Falschaussagen oder Einseitigkeiten zu
widerrufen. "Die sind oft einfach zu schnell
in ihrem Urteil", sagt ein Insider aus der
Pfingstbewegung - und hat wohl recht:
Während manche Evangelikale zu behäbig
und kritisch sind, scheinen manche Charismatiker
zu eilig und gutgläubig. Gegen
aus dem Ruder laufende Propheten aber ist
letztlich keine Bewegung völlig geschützt.
Helfen könnte auch, wenn statt kritisch-
arrogantem Außendruck durch konkurrierende
christliche Bewegungen mehr
freundliche Bruderschaft im Leib Christi
herrschen würde, die Fronten aufbricht und
sachliches Gespräch möglich macht. Begeisterungsfähigkeit
und Besonnenheit sind
Gaben Gottes - die allen Christen gut tun.
Sich darin zu ergänzen und voneinander zu
lernen wäre ein guter Schritt. Nur gemeinsam
ist der Leib Christi optimal geschützt
vor Krankheit, Müdigkeit und Irrlehren.

Dem einzelnen Christen kann man
sicher nur raten, sich fest und bewusst in die
Struktur seiner Heimatgemeinde einbinden
zu lassen und trotz mancher Kritik und Leiden
fest in ihr verwurzelt zu sein. Das Hören
auf die eigenen Leiter, eine feste biblische
Verwurzelung und die gründliche Information
über Herkunft, Geschichte und Umfeld
einer neuen Idee oder Bewegung kann sich
niemand ersparen. Prüfet alles - und das
Gute behaltet. Je spektakulärer und "alles
ganz einfach(er)" eine neue Sache ist, umso
mehr Zeit sollte man sich damit lassen.

Ulrich Eggers ist Redaktionsleiter von AUFATMEN.

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#2
Hebräer83

Hebräer83

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Immerhin: Führende charismatische Gemeindeleiter haben versucht, Bauer und seine Bewegung durch Einbinden in Gesprächsstrukturen zu binden und lenken. Das ist misslungen. Seit einiger Zeit nun rudern sie entschieden zurück: BFP, D-Netz und Leitungskreise haben sich distanziert. Und geraten nun selber unter Feuer durch die Aggressivität der Strategie von "Wort + Geist", müssen weitere Spaltung und Verlust infizierter Anhänger fürchten.


Klare Analyse. Bauer hat immer wieder gesagt, daß er Gesprächskreise als Ökumene versteht und als "Einheit im Fleisch". Klar ist: Wer mit Röhrnbach redet, der redet mit einem Völkerapostel und der fordert bedingungslose Unterwerfung unter seine "Salbung". Da hätten der BFP oder das D-Netz auch versuchen können den Papst "einzubinden" und zu "lenken."
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