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Reifezeugnis für die Liebe?


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Rolf

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Reifezeugnis für die Liebe?





Über den Autor
Ulrich Tietze (Jahrgang 1960) geb. in Gelsenkirchen. Verheiratet und Vater von 4 Kindern. Ich arbeite als Technischer Sachbearbeiter in der Wasserversorgung. Am liebsten bin ich in den Bergen auf Tour und freue mich darüber, wie Gott so etwas erschaffen konnte.


Frage von NN:
"Ich bin 20 Jahre alt, habe Abitur und bin "weltlich" gesehen auf jeden Fall "reif" für eine Partnerschaft. Aber nur weil das alle so machen, heißt das ja noch lange nicht, dass das auch richtig so ist. Deswegen meine Frage: Ab wann ist man denn reif für eine Freundschaft? Gibt es biblische Kriterien oder Richtlinien dafür? Was für eine geistliche Reife bzw. existenzielle Grundlage sollte man entwickelt haben? "


Abenteuer Partnerschaft

Es ist schön, dass Du dir solche Gedanken machst. Bestimmt stürzen sich einige Menschen viel zu schnell in eine Partnerschaft.

Andererseits - so etwas wie einen geistlichen Pulsmesser, der anzeigt, ob jemand reif genug für eine Partnerschaft ist, gibt es meiner Meinung nach in der Bibel nicht.

Als Mann und Christ habe ich vielleicht aber den einen oder anderen Ratschlag, den ich Dir geben kann. Auch die eine oder andere Bibelstelle könnte Dir eine Hilfe für Dein weiteres Leben im Bezug auf diese Frage sein.


Auf eigenen Beinen stehen

Da wäre zunächst folgender Vers aus der Bibel, auf den ich Dich hinweisen möchte:


Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein "ein" Fleisch.
1.Mose 2,24



Es ist nicht gerade eine Vorraussetzung, dass Mann und Frau ihr Elternhaus räumlich verlassen, aber es ist mit Sicherheit für die folgende Partnerschaft eine große Hilfe, wenn beide ihr Elternhaus hinter sich gelassen haben.

Viele Partnerschaften leiden darunter, dass der Einfluss der Eltern auf das neue Glück noch sehr hoch ist. Von daher kann man sagen: Es ist gut für eine Partnerschaft, wenn man es gelernt hat, von den Eltern unabhängig zu sein. Das bedeutet nicht, dass man die Eltern nicht mehr respektiert oder um Rat fragen kann. Es geht vielmehr darum, zu lernen selbstständig Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen.

Für Dich könnte das z.B. bedeuten, dass Du lernst ein selbstständiges Leben zu führen. Damit möchte ich nicht sagen, dass Du sofort zu Hause ausziehen solltest. Es geht bei diesem Aspekt mehr um die Verantwortung, die Du zunehmend für Dein Leben selber übernimmst - soviel zur Frage nach der existenziellen Grundlage.


Herausforderungen annehmen

Eine andere Bibelstelle, die ich Dir ans Herz legen möchte, steht im Brief des Paulus an die Philliper:

Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.
Philipper 2,3-4



An dem, was diese Bibelstelle aussagt, werden wir beide unser Leben lang arbeiten müssen. Wenn Du irgendwann einmal eine Partnerschaft eingehen möchtest, kannst Du wahrscheinlich nicht früh genug damit anfangen, das Verhalten, das Paulus hier beschreibt, einzuüben. Das kannst Du auch jetzt schon machen und es im Umgang mit Freunden oder Freundinnen, Kollegen und Mitstudenten und Familienmitgliedern etc. erlernen.

Wie gesagt: Wir werden wahrscheinlich immer genug zu tun haben, wenn wir uns bemühten, den anderen höher zu achten als uns selbst. In einer Partnerschaft bekommen diese beiden Verse aber eine enorme Bedeutung. Anders gesagt: Wahrscheinlich wirst Du den ersten unschönen Krach in Deiner Partnerschaft haben, wenn Du dich nicht an den Rat gehalten hast, den Paulus da gibt…

Es ist nicht immer leicht, nichts aus Eigennutz zu tun oder nichts für die eigene Ehre zu tun. Den anderen in Demut höher zu achten als sich selbst, ist besonders schwer, wenn man meint Dinge verstanden zu haben, um die sich der Partner vielleicht noch gar nicht gekümmert hat. Das Dienen fällt uns oft schwer - meistens dann, wenn wir etwas vorhaben, das in unseren Augen besser oder wichtiger zu sein scheint, als das, was der Partner vorhat.

Vielleicht hilft Dir das, etwas von dem zu erahnen, was in einer Partnerschaft an Herausforderungen vorkommen kann und wie man sich darauf vorbereiten kann.


Wurzeln schlagen

Es gibt meines Erachtens keinen Gradmesser der besagt: „So, jetzt bist Du reif genug für eine Ehe.“

Eine perfekte Ehe gibt es sowieso nicht. Aber je offener und bereiter Du dazu bist, Deine eigenen Wünsche und Ziele an den Nagel zu hängen, um das zu tun, was dem andern dient, um so fähiger bist Du für eine Partnerschaft bzw. eine eigene Familie.

Wie fast alles in der Schöpfung ist auch eine Ehe auf Wachstum angelegt. Jede Ehe durchlebt verschiedene Phasen und ist letzten Endes immer eine Partnerschaft, die gelebt werden muss. Das geschieht nicht aus menschlicher Kraft heraus, sondern mit Gottes Hilfe. Durch seine Gnade gewinnt eine Ehe an Tiefe und Breite.

Wie ein Baum seine Wurzeln mit der Zeit immer tiefer in die Erde senkt und damit an Stabilität und Kraft gewinnt, wächst auch eine Ehe mit den Jahren, wenn beide Partner mit Gottes Hilfe an ihr arbeiten. Keiner der beiden Partner ist von Anfang an fertig für eine Partnerschaft.

Du hast geschrieben, dass Du eine Beziehung vom ersten Moment an nach Gottes Willen führen möchtest. Dann würde ich sagen: Bleib ganz gelassen und lass’ Dir die richtige Frau von Gott zeigen. Das wäre sozusagen der erste Schritt.

Wenn Du dann in einer Partnerschaft lebst, solltest Du weiterhin die nötige Hilfe für die Beziehung von Gott erwarten und erbeten. Um im Bild des Baumes zu bleiben, braucht die Ehe Sonne, Wind, Regen und manchmal auch Sturm. Wenn Du die Beziehung dann so lebst, dass Du immer wieder Hilfe von Gott erwartest und selber für Deine Partnerin im Sinne von Philipper 2,3-4 eine Hilfe bist, dann kann fast nichts mehr schief gehen…


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