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Der Baptismus braucht eine grundsätzliche Erneuerung


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Der Baptismus braucht eine grundsätzliche Erneuerung






Das Symposium befasste sich mit Stärken und Schwächen der Bewegung, das Bild zeigt die Referenten. Foto: idea/Rösler
M a r b u r g (idea) – 400 Jahre nach ihrer Gründung braucht die weltweite baptistische Bewegung eine grundsätzliche Erneuerung. Das forderten Redner auf einem Symposium „Woher – wohin? Baptismus zwischen gestern und morgen“, das vom 30. Januar bis 1. Februar in Marburg stattfand.

Der baptistische Theologe Prof. William Brackney von der kanadischen Acadia Universität (Wolfville) benannte einen „signifikanten theologischen Mangel“ im Baptismus: „Wir wissen nicht, was wir mit Kindern anfangen sollen.“ Der geistliche Status von Kindern, die noch nicht bekehrt und getauft seien, sei in den Gemeinden nicht geklärt. Brackney zufolge erweisen sich deshalb viele baptistische Gemeinden als unfähig, die nächste Generation im Glauben zu halten. Er zeigte aber auch eine Reihe von Stärken auf. Das Engagement der Baptisten für Religionsfreiheit habe zu einer innerkirchlichen Freiheit geführt, etwa bei der Gestaltung der Gottesdienste, der Ausbildung und der Evangelisation. Eine Vielfalt theologischer Positionen sei möglich. Ein weiterer Aktivposten sei die ständige Beschäftigung mit dem biblischen Christentum. Zugleich zeigten sich Baptisten selbstkritisch. Sie wüssten, dass keine religiöse Tradition vollkommen sein könne.

Taufe nicht entleeren

Theologische Defizite bei den Baptisten stellte auch der britische Theologe Anthony Cross vom Regent’s Park College (Oxford) fest. Er mahnte ein neues, sakramental geprägtes Taufverständnis an. Die meisten Baptisten sähen in der Taufe einen Gehorsamsschritt. Dadurch entleere man diese Handlung, weil der Anschein erweckt werde, Gott tue in der Taufe „wenig oder gar nichts“. Diese Überzeugung sei unbiblisch. Gott wirke sowohl durch den Glauben als auch durch die Taufe und schenke Heil in Christus. Deshalb sollten Baptistengemeinden ihr Taufbecken im Gemeindezentrum auch nicht, wie es häufig geschehe, abdecken, sondern an einem zentralen Ort aufstellen. Zudem müssten sie sich fragen, ob es nicht immer mit Wasser gefüllt sein solle, damit jederzeit eine Taufe erfolgen könne.

Partnerschaften zwischen Baptisten und Katholiken

Der emeritierte katholische Theologieprofessor Johannes Brosseder (Köln) plädierte für verstärkte Kontakte zwischen baptistischen und katholischen Gemeinden in Europa. So wie Städtepartnerschaften nach dem Zweiten Weltkrieg die deutsch-französische Aussöhnung ermöglicht hätten, könnten ähnliche Partnerschaften zwischen Gemeinden unterschiedlicher Konfessionen das geistliche Miteinander und damit die Kirchen selbst stärken. Erst dann habe eine Re-Evangelisierung Europas überhaupt eine Chance, so Brosseder. Der baptistische Privatdozent Thomas Nisslmüller (Schlangenbad) plädierte dafür, dass das baptistische Gemeindeleben und Predigten stärker in der Gegenwart verhaftet sein sollten. Eine Ausrichtung auf die Zukunft, wonach das Beste für Christen erst noch komme – etwa in der Ewigkeit – führe dazu, dass gerade jüngere Menschen sich von der Kirche abwendeten.

Prof. Erich Geldbach 70 Jahre alt

Veranstalter des Symposiums war die innerhalb des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) tätige Gesellschaft für Freikirchliche Theologie und Publizistik. Sie wird von dem Oldenburger Theologen Prof. Kim Strübind geleitet. Für die Veranstaltung gab es einen doppelten Grund: Neben dem Jubiläum 400 Jahre Baptismus wurde mit dem Symposium auch der emeritierte baptistische Konfessionskundler Prof. Erich Geldbach (Marburg) geehrt. Er vollendete am 1. Februar sein 70. Lebensjahr. Geldbach war von 1981 bis 1997 als Wissenschaftlicher Referent am Konfessionskundlichen Institut des Evangelischen Bundes in Bensheim und anschließend bis zu seiner Emeritierung als Professor für Ökumene und Konfessionskunde an der Ruhr-Universität Bochum tätig. Die erste Baptistengemeinde wurde 1609 in Amsterdam gegründet. Von dort breitete sich die Bewegung in Großbritannien und in den USA aus. Heute bestehen Gemeinden in 160 Ländern mit rund 47 Millionen Mitgliedern. Die erste deutsche Baptistengemeinde entstand vor 175 Jahren in Hamburg.

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Gebremstes Gemeindewachstum: Ändern trifft auf Beharren






Orlando Bottenbley: Sehnsucht nach lebendigen Gemeinden wächst.
B r a u n s c h w e i g (idea) – Die Sehnsucht nach lebendigen Gemeinden wächst. Das ist im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) besonders in der jüngeren Generation spürbar.

Viele der unter 40-jährigen experimentierfreudigen Führungskräfte drängen auf Veränderung, sind aber oft enttäuscht, wenn sie mit ihren Ideen und Vorhaben auf Beharren und Widerstand stoßen. Das sagte der Sprecher der charismatischen Geistlichen Gemeinde-Erneuerung (GGE) in der mit 84.100 Mitgliedern größten deutschen Freikirche, Pastor Heinrich Christian Rust (Braunschweig), während der dreitägigen Leiterschaftskonferenz der GGE gegenüber idea. Die Tagung mit rund 650 Teilnehmern fand vom 28. bis 31. Januar in Braunschweig statt. Wie Rust weiter erläuterte, sei Veränderung nötig. Wenn sich nichts ändere, werde nach seiner Überzeugung etwa ein Drittel der 836 Gemeinden sterben und jeweils ein weiteres Drittel stagnieren bzw. sich vorwärts bewegen.

Die GGE habe keine Patentrezepte, wolle aber ermutigen, Gott Neues zuzutrauen und einen missionarischen Lebensstil zu pflegen. Dieses Anliegen finde zunehmend Resonanz. Rund 1.200 Gemeindemitglieder – etwa 200 mehr als bei der letzten Konferenz vor zwei Jahren - sind mit der GGE als Freunde und Förderer verbunden, darunter zahlreiche Gemeindeleiter und Pastoren.

1.300 neue Christen in einem Jahr

Die Konferenz stand unter dem Thema „Jesus spricht: Ich will meine Gemeinde bauen“. Hauptreferent war der niederländische Baptistenpastor Orlando Bottenbley (Drachten). Er erlebt ein außergewöhnliches Gemeindewachstum. Die Mitgliederzahl der Freie Baptistengemeinde Bethel, in der er seit 1988 tätig ist, ist von 60 auf etwa 2.000 gestiegen. In mehreren Gottesdiensten finden sich sonntags rund 4.500 Besucher ein. Im vergangenen Jahr sind laut Bottenbley rund 1.300 Menschen zum Glauben an Jesus Christus gekommen; jeden Monat ließen sich 20 bis 35 Personen taufen. Dies sei nicht auf evangelistische Kampagnen, sondern auf persönliche Beziehungen zurückzuführen. Letztlich, so der Pastor, sei Gemeindewachstum nicht Menschenwerk, sondern eine Auswirkung des Heiligen Geistes.

„Der enttäuschte Leiter“

In einem Seminar zum Thema „Der enttäuschte Leiter“ sprach der Geschäftsführer des Evangelisch-Freikirchlichen Sozialwerks, Pastor Michael Borkowski (Hannover). Um Müdigkeit und Erschröpfung zu überwinden, gelte es, eigene Risikofaktoren zu erkennen. Dazu gehörten ständig wachsende Anforderungen ohne Abbau bestehender Aufgaben, die Vernachlässigung körperlicher und geistlicher Ressourcen wie Fitness oder Bibelstudium und Gebet. Möglich sei auch, dass man sich mit den Zielvorstellungen der Gemeinde nicht mehr voll identifizieren könne. Neue Stärke könne man gewinnen, indem man sich der Realität stelle und auch Scheitern eingestehe. Wichtig sei, Zuversicht zu gewinnen, nämlich die Überzeugung, dass sich am Ende des Lebens das Gute durchsetzten werde.

Kassenverwalter brauchen geistliche Begabung

In einem Seminar über den Umgang mit Finanzen wies der frühere Bundesdirektor der Freikirche, Pastor Eckhard Schaefer (Bremen), darauf hin, dass dies ein wichtiges biblisches Thema sei. Rund 700 Bibelstellen handelten von Geld und Besitz. Kassenverwalter brauchten neben Fachkenntnissen auch geistliche Begabungen. In den Gemeinden müsse man „verantwortliche Haushalterschaft“ lehren. Es gehe um die Frage, wie viel Besitz, Begabung, Zeit und Kraft man dem Reich Gottes zur Verfügung stelle. Der Umgang mit Geld sei auch ein Kriterium für Gottvertrauen.

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