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100 Prozent vegetarisch?


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2 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

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100 Prozent vegetarisch?





Über den Autor

Als Badnerin aus der südlichsten Ecke Deutschlands ist sie nach einem zweijährigen Aufenthalt mit dem Janz Team in Paraguay jetzt als Volontär bei ERF Online gelandet. Sie hat an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel Theologie studiert. Sie liebt ihren Schwarztee und regelmäßige Auszeiten, in denen sie vor Gott und sich selbst wieder zur Ruhe finden kann.

Frage von NN:
"Wenn Gott alles sehr gut geschaffen hat, kann es am Anfang der Welt keinen Schmerz und keinen Tod gegeben haben. Von was haben sich dann die fleischfressenden Tiere vor dem Sündenfall ernährt?"
Änderung der Speisekarte
Nach dem biblischen Bericht lässt sich Deine Frage recht schnell beantworten – was nicht heißt, dass es gleichzeitig eine leicht verständliche Antwort ist, was ihre Folgen angeht.

Der Schöpfungsbericht in 1.Mose 1 sagt folgendes im Bezug auf die Nahrung von Menschen und Tieren:

Weiter sagte Gott zu den Menschen: »Als Nahrung gebe ich euch die Samen der Pflanzen und die Früchte, die an den Bäumen wachsen, überall auf der ganzen Erde. 30 Den Landtieren aber und den Vögeln und allem, was auf dem Boden kriecht, allen Geschöpfen, die den Lebenshauch in sich tragen, weise ich Gräser und Blätter zur Nahrung zu.« So geschah es.
1.Mose 1,29-30



Die beiden Wörter, die in Vers 30 mit „Gräser und Blätter“ übersetzt werden, bedeuten im hebräischen Grundtext soviel wie „das Grüne an Bäumen und Sträuchern“ (Hebr. „jereq“) und „Kräuter, Futterkräuter, Saat, Gemüse“ (Hebr. „esew“). Beide Begriffe werden im Alten Testament immer wieder gebraucht, um Tiernahrung zu beschreiben (2.Mose 10,15, Psalm 105,35, Psalm 106,20, Sprüche 27,25).

Vor dem Sündenfall haben die Tiere also kein Fleisch, sondern nur Pflanzen gefressen. Auch die Menschen haben sich zu dieser Zeit nur von Pflanzen und Früchten ernährt. Erst später kam dann auch Fleisch auf ihren Speiseplan (vgl.1.Mose 1,29 mit 1.Mose 9,3).

Dieser Zustand wird von Gott eines Tages wieder hergestellt werden. Es klingt tatsächlich paradiesisch, wenn man folgende Verheißungen des Propheten Jesaja liest. Auch wenn die Beschreibungen in prophetisch - bildhafter Sprache sind, spiegeln sie meiner Meinung nach eine zukünftige Wirklichkeit wieder:


Dann wird der Wolf beim Lamm zu Gast sein, der Panther neben dem Ziegenböckchen liegen; gemeinsam wachsen Kalb und Löwenjunges auf, ein kleiner Junge kann sie hüten.37 Die Kuh wird neben dem Bären weiden und ihre Jungen werden beieinander liegen; der Löwe frisst dann Häcksel wie das Rind. 8 Der Säugling spielt beim Schlupfloch der Schlange, das Kleinkind steckt die Hand in die Höhle der Otter. 9 Niemand wird Böses tun und Unheil stiften auf dem Zion, Gottes heiligem Berg. So wie das Meer voll Wasser ist, wird das Land erfüllt sein von Erkenntnis des Herrn.
Jesaja 11,6-9




Wolf und Lamm werden dann gemeinsam weiden, der Löwe frisst Häcksel wie das Rind, und die Schlange nährt sich vom Staub der Erde. Auf dem Zion, meinem heiligen Berg, wird keiner mehr Böses tun und Unheil stiften. Ich, der Herr, sage es.
Jesaja 65,25



Dass Tiere einander reißen und fressen und dass der Mensch wiederum ebenfalls Fleisch isst, entspricht also nicht dem ursprünglich „Sehr gut“ der Schöpfung. Durch den Ungehorsam des Menschen Gott gegenüber wurde der gesamte Zustand der Welt in Mitleidenschaft gezogen. Die Folgen davon betreffen nicht nur uns Menschen sondern auch die Tier- und Pflanzenwelt. Paulus schreibt deswegen in seinem Brief an die Römer auch, dass die ganze Schöpfung genauso wie wir Menschen darauf wartet, dass Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde erschafft, in denen nicht mehr getötet wird (Römer 8,18-23).

Soweit zu der Frage, was die Tiere vor dem Sündenfall gefressen haben.


Multifunktions - Talente

Im Nachdenken über diese Zusammenhänge schließt sich für mich fast automatisch dann die Frage an, warum so viele Tiere dann Eigenschaften haben, die sie als Raubtiere ausweisen. Wenn Gott die Tiere ursprünglich als Pflanzenfresser geschaffen hat, warum sind viele von ihnen dann heute Fleischfresser?

Wissenschaftler und Theologen, die den biblischen Bericht über die Schöpfung ernst nehmen, sind sich nicht ganz einig darin, wie man diese Frage beantworten kann. Eine letztgültige Antwort auf diese Frage lässt sich vermutlich also nicht finden.

Bei meiner Suche nach einer Lösung habe ich einige Hinweise und Vermutungen gefunden, die ich für plausibel halte. Ich möchte aber dazu sagen, dass das lediglich mögliche Erklärungen sind und dass ich auch keine Biologin bin. Diese Gedanken helfen mir dabei, zu überlegen, wie es gewesen sein könnte, ohne dass ich dabei mit letzter Gewissheit weiß, wie es wirklich gewesen ist:

Es gibt auch heute noch Tiere, die Zähne oder Klauen haben, die man eher einem Raubtier als einem Pflanzenfresser zuordnen würde – und trotzdem sind diese Tiere hauptsächlich Pflanzenfresser.

Dazu gehört zum Beispiel eine Art von Fledermaus, die ähnliche Zähne wie ihre blutsaugenden Verwandten hat, sich aber von Früchten ernährt.

Auch einige Arten von Piranha – Fischen benutzen ihre scharfen Zähen um damit Wasserpflanzen zu essen.

Der Pandabär ist ebenfalls mit Zähnen und Klauen wie ein Raubtier ausgerüstet, frisst aber überwiegend Pflanzen.

Auch Braunbären haben Zähne wie ein Raubtier, sind aber überwiegend Vegetarier, obwohl sie auch Fleisch fressen.

Deswegen vermute ich, dass alle Tiere zwar vor dem Sündenfall schon so ausgestattet waren, wie sie es heute sind, sich aber trotzdem nur von Pflanzen ernährt haben. Ihre scharfen Zähne und Klauen konnten sie dabei zum Beispiel benutzen, um die Schalen harter Früchte zu knacken. Erst der Sündenfall und die darauf folgende Degeneration der Schöpfung machten es nach dieser Theorie dann nötig, dass sie ihre Werkzeuge auch zum Reißen, Töten und Fressen von anderen Tieren benutzten.

Gott wusste letztlich auch schon vor Erschaffung der Welt, dass es dazu kommen würde, dass die Menschen sich von ihm abwenden (vgl. Epheser 1,4). Vielleicht hat er deswegen die Tiere auch von Anfang an so ausgestattet.


Hilfreiche Modelle

Eine andere Möglichkeit wäre, dass Gott nach dem Sündenfall aktiv eingegriffen hat und die Tiere entsprechend verändert hat. Die Bibel selbst gibt im Bezug auf den Menschen, die Tiere und die ganze Natur einige Hinweiße auf solche Veränderungen. Ob Gott aber sozusagen auch im großen Stil eingegriffen hat, um einen Großteil der Schöpfung zu verändern, wissen wir letztlich nicht.

Ein dritter Erklärungsversuch geht davon aus, dass Gott den Raubtieren die genetische Vorraussetzungen bereits bei ihrer Erschaffung mitgegeben hat, sich die entsprechenden Veranlagungen aber erst nach dem Sündenfall entfalteten. Hier würde man dann von Mirkoevolution sprechen, das heißt von einer Veränderung und Anpassung an die Lebensbedingungen innerhalb einer Art. Mirkoevolution ist dabei nicht zu verwechseln mit der Markoevolution, in der es darum geht, dass sich eine ganz neue Art aus einer alten entwickeln kann.

Vielleicht trifft auch eine Mischung aus diesen drei Erklärungsmöglichkeiten zu. Es handelt sich dabei aber lediglich um Annahmen, die ich persönlich hilfreich finde, wenn es darum geht sich zu überlegen, wie es vielleicht war. Möglicherweise gibt es auch noch andere Modelle, die die Veränderung innerhalb der Tierwelt aufgrund des Sündenfalls plausibel erklären können.


Fazit

Das Ziel des biblischen Schöpfungsberichtes ist es nicht, uns die Entstehung der Erde und des Universums bis ins kleinste Detail zu erklären. Es geht ihm vielmehr darum, die Geschichte Gottes mit dem Menschen darzustellen. Auch wird in 1.Mose 1-2 keine naturwissenschaftliche Sprache nach unserem heutigen Verständnis gebraucht. Diese Dinge müssen wir im Hinterkopf behalten, wenn wir uns mit Fragen der Schöpfung auseinandersetzen.

Ich persönlich halte den Schöpfungsbericht trotzdem für absolut glaubwürdig und zuverlässig. Wo ich darin naturwissenschaftliche Aussagen und Fakten erkenne, gehe ich davon aus, dass sie sich so ereignet haben (Schöpfung in sieben Tagen, geschilderte Reihenfolge der Schöpfung etc). Aber ich denke auch, dass manche Fragen in diesem Zusammenhang wahrscheinlich einfach so lange offen bleiben werden, bis wir bei Gott einmal selbst die Antworten darauf bekommen werden.

Wenn Du Dich generell mit Fragen beschäftigst, die mit der Schöpfung zusammenhängen, dann empfehle ich Dir die Website von Wort und Wissen. Dort findest Du Anregungen und Informationen, die sich mit den verschiedenen Problemen in diesem Spannungsfeld auseinandersetzen.


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#2
Hoffnungsstrahl

Hoffnungsstrahl

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Denke auch noch einen Schritt weiter.

1Mo 1,28
Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.


Wie sollte Adam über Tiere herrschen können, die Blutfresser und Menschenkiller seien?
Ich glaube, dass, wie Gott es sagt, die gesamte Schöpfung in Sünde verfallen ist und ebenso auch die Tiere, die dann begannen, sich selbst gegeneinander aufzufressen und auch Menschen.

Ebenso sagt uns Gottes Wort, dass ein Rind, welches einen Menschen tödlich angreift, gesteinigt werden solle und sein Fleisch nicht verzehrt werden darf.

2Mo 21, 28
Wenn ein Rind einen Mann oder eine Frau stößt, dass sie sterben, so soll man das Rind steinigen und sein Fleisch nicht essen; aber der Besitzer des Rindes soll nicht bestraft werden.

Das Gesetz kam nach dem Sündenfall hinzu. Von daher ist für mich klar, dass vor dem Sündenfall kein Tier jemals einen Menschen angegriffen hatte und Adam wirklich über sie herrschen konnte, ohne Gewalt anzuwenden. Evtl. verstanden die Tiere sogar Adams Sprache, denn die Verschiedenartigkeit der Sprache kam auch erst durch den Turmbau zu Babel.

Aber dies werden wir in Gewißheit wissen, wenn Gott den Zustand aus Jesaja 11,6-9 wieder hergestellt hat.

Gruß
Gabi
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#3
derKäptn

derKäptn

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Ich frage mich in dem Zusammenhang, was hat wohl ein Hai gegessen, vorm Sündenfall... Bei dem Gebiss, und wenn er das schon vorher hatte... Kann mir keine Meerespflanze vorstellen, die solche Hauer braucht, um gegessen zu werden.
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