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Gott anbeten?


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#1
Rolf

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Gott anbeten?




Frage von NN:
"Es heißt, der heilige Geist ist in uns allen. Wieso muss man nach Aussage der Bibel dann einen "Gott" anbeten? Reicht es nicht, wenn man sich darauf besinnt, dass diese heilige Energie in und um uns herum ist und man sie in jedem Wesen finden und ansprechen kann?"
Wohnrecht mit Einschränkung
Ich nehme an, dass du dich in deiner Aussage zum Heiligen Geist auf folgende oder ähnliche Bibelstellen aus dem Neuen Testament beziehst:


Erkennt ihr denn nicht, dass ihr der Tempel Gottes seid und dass der Geist Gottes in euch wohnt?
1.Korinther 3,16

oder

Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, der in euch lebt und euch von Gott geschenkt wurde? Ihr gehört nicht euch selbst.
1.Korinther 6,19

Wenn man diese Stellen aus dem Zusammenhang heraus nimmt, könnte man auf den ersten Blick tatsächlich meinen, dass der Heilige Geist in allen Menschen ist (die Bibel spricht hier von „wohnen“). Doch wenn man den näheren und weiteren Zusammenhang dieser Bibelverse beachtet, wird sehr schnell deutlich, dass das so nicht ohne Einschränkung gemeint ist.


Der Heilige Geist und die Korinther

Diese beiden Stellen, die ich herausgegriffen habe, stehen im so genannten ersten Brief des Paulus an die Korinther. Damit ist eine Gemeinde in Korinth gemeint, die - wie alle christlichen Gemeinden in der neutestamentlichen Zeit - noch relativ jung war. Die Menschen hatten erst vor kurzem von Jesus gehört und hatten sich dann dafür entschieden mit ihm zu leben. Sie kamen dabei entweder aus dem jüdischen Glauben heraus, oder in Korinth, das in Griechenland liegt, vermutlich sehr viel mehr aus dem Glauben an diverse sogenannte Götter. Die Griechen hatten zu der Zeit viele "selbstgemachte" Götter - für jede Angelegenheit sozusagen einen eigenen "Gott".

Wie das so ist, wenn Menschen etwas ganz neu kennen lernen - dann ist das Ganze für sie erst einmal fremd, und sie müssen sich in ihren neuen Glauben hineinfinden. So etwas braucht Zeit und es nicht auf einmal mit einem Schlag alles "von selbst" ganz anders. So ist es auch mit bestimmten Dingen und Lebensweisen, die sich ändern, wenn man sein Leben mit Jesus Christus leben will.

Auch alte Gewohnheiten, die nicht Gottes Willen entsprechen, lassen sich nicht von heute auf morgen verändern. Das gilt vor allem, wenn Menschen aus einem traditionell verankerten Götzenglauben heraus umkehren und Jesus folgen wollen. Besonders dann ist es wichtig und notwendig, mit bestimmten Ritualen, Dingen, Büchern, Gegenständen, die in Verbindung mit dem Götzenglauben stehen, radikal zu brechen.

Die Bibelstellen, die ich oben herausgegriffen habe, hat Paulus an die Korinther geschrieben, als ihre Gemeinde schon einige Zeit existierte. Sie hatten auch schon einiges geistliches Wachstum erlebt und hätten sich eigentlich schon recht viel Wissen um geistliche Dinge und Zusammenhänge aneignen sollen.

Doch die Gläubigen verhielten sich ganz und gar nicht nach diesem Wissen, sondern waren relativ chaotisch und zum Teil auch in ihr altes und falsches Verhalten zurückgefallen. Deshalb ermahnt Paulus diese Christen, ihr Verhalten an bestimmten Punkten zu überdenken und zu verändern. Er erinnert sie daran, dass doch nun der Heilige Geist in ihnen wohnt. Der Heilige Geist ist derjenige, der einem Christen hilft, sein Leben nach Gottes Willen zu gestalten und zu verändern.



Haben oder nicht haben

Der Heilige Geist ist also nicht "automatisch" in allen Menschen, sondern er „bezieht Wohnung“ in dem Menschen, der an Jesus glaubt und in einer Beziehung mit ihm lebt. Wenn ein Mensch Jesus Christus um die Vergebung seiner Schuld bittet und ihn bittet, dass er von jetzt an das eigene Leben leitet, zieht der Heilige Geist ein. Vorher nicht.

Richtig ist, dass jeder Mensch aus "Körper, Seele und Geist" besteht. Doch dieser Geist ist nicht der Heilige Geist, sondern der "menschliche" Geist. Unser menschlicher Geist macht es uns überhaupt möglich, mit dem Heiligen Geist, mit Gott, zu kommunizieren. Das geht nicht über den Verstand und nicht über die Seele und über den Köper schon gar nicht.

Übernatürliche (=geistliche) Dinge können nur mit dem Geist erfasst werden. Auch ungläubige Menschen haben durchaus ein Gespür für übernatürliche Dinge - und im übernatürlichen Bereich gibt es auch nicht nur die göttlichen, sondern auch dämonische Dinge. Beides kann ein Mensch nur mit seinem Geist zumindest bruchstückhaft erahnen.

Wenn ein Mensch nun Christ wird, d. h., Jesus sein Leben bewusst anvertraut, wird sein "geistlicher Blick" erweitert und er ist unter anderem dann auch in der Lage, Göttliches von Dämonischem und den Heiligen Geist von anderen "Geistern" zu unterscheiden. Aber auch das ist ein Lernprozess, denn die Stimme des Heiligen Geistes muss ein Mensch auch erst kennen lernen.

Mit der Zeit aber wird diese ihm vertrauter - und das Unterscheiden wird leichter. Jesus sagt z. B. einmal:

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir.
Johannes 10,27


So wie "echte" Schafe die Stimme ihres Hirten kennen und wissen, dass sie ihm vertrauen können, so kennen auch Christen im übertragenen Sinne die Stimme ihres Hirten Jesus.

Und Jesus verspricht den Christen, dass er sie durch seinen Heiligen Geist leiten wird:

Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Ratgeber geben, der euch nie verlassen wird. Es ist der Heilige Geist, der in alle Wahrheit führt. Die Welt kann ihn nicht empfangen, denn sie sucht ihn nicht und erkennt ihn nicht. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und später in euch sein wird. [...] Wenn ich wieder zum Leben auferstanden bin, werdet ihr wissen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir seid und ich in euch. Wer meine Gebote kennt und sie befolgt, der liebt mich.

Und weil er mich liebt, wird mein Vater ihn lieben und ich werde ihn lieben. Und ich werde mich ihm persönlich zu erkennen geben. Judas (nicht Judas Iskariot, sondern der andere Jünger gleichen Namens) sagte zu ihm: "Herr, warum willst du dich nur uns zu erkennen geben und nicht der ganzen Welt?" Jesus erwiderte: "Wer mich liebt, wird tun, was ich sage. Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen. Wer mich nicht liebt, wird nicht tun, was ich sage. Vergeßt nicht: Meine Worte kommen nicht aus mir selbst, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Ich sage euch all diese Dinge jetzt, solange ich noch bei euch bin. Doch wenn der Vater den Ratgeber als meinen Stellvertreter schickt - und damit meine ich den Heiligen Geist -, wird er euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Ich lasse euch ein Geschenk zurück - meinen Frieden. Und der Friede, den ich schenke, ist nicht wie der Friede, den die Welt gibt. Deshalb sorgt euch nicht und habt keine Angst.
Johannes 14,16-27


Mehr als heilige Energie

Der Heilige Geist ist keine "heilige Energie", sondern er ist wesenhaft wie eine Person. Gott offenbart sich in der Bibel als der dreieinige Gott: Gott, der Vater, Gott, der Sohn (Jesus) und Gott, der Heilige Geist. Gott ist eine Person. Ganz real. Die Bibel spricht an keiner Stelle von irgendeiner heiligen Energie oder kosmischen Kraft oder etwas ähnlich Undefinierbarem. Gott selbst stellt sich uns in der Bibel sehr deutlich als lebendige Person mit einem Willen, Gefühlen und Empfindungen vor.

Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist sind drei eigenständige Personen, die doch "eins" sind - nämlich in ihrem Willen vollkommen in Einheit verbunden. Es gibt keinen Unterschied in ihrem Willen, in ihren Entscheidungen usw. Jesus (also Gott, der Sohn) diskutiert nicht mit Gott, dem Vater, aus, ob dies oder jenes richtig oder falsch war oder man es evtl. doch hätte anders machen können. Nein, alle drei Personen sind sich vollkommen einig. Und das nicht erzwungenermaßen - also in einer Art Diktatur, dass einer entscheidet und die anderen sich mehr oder weniger zähneknirschend seinem Willen beugen, sondern sie sind sich wirklich einig.


Die Logik der Anbetung

Gott ist aber auch ein eifersüchtiger Gott. Er hat die Erde und den Menschen geschaffen - und er liebt jeden einzelnen Menschen als eigenständige Persönlichkeit. Er will eine Beziehung zu jedem einzelnen Menschen. Wenn ein Mensch diese Beziehung ablehnt und sich anderen Göttern zuwendet, dann ist der lebendige Gott glühend eifersüchtig. Das passiert auch heute täglich - die Götter heute heißen nur ein wenig anders als damals im antiken Griechenland: Heute heißen sie z.B. Auto, Fernsehen, Geld, Sex usw. Es ist nicht falsch, ein Auto zu haben, Fernsehen zu schauen, Geld zu haben oder seine Sexualität in der Ehe zu genießen. Wenn aber diese oder weitere Dinge zum Lebensinhalt und Sinn eines Menschen werden, dann werden sie zum Götzen.

Nun reagiert Gott nicht so, wie ein eifersüchtiger Ehemann es vielleicht tun würde. Denn Gott lässt trotzdem den Menschen ihren eigenen Willen und ihre eigene Entscheidung. Traurig aber bleibt Gott immer über jeden Menschen, der mit ihm nichts zu tun haben will. Im Gegensatz zu uns Menschen, die dann irgendwann auch aufhören den anderen Menschen zu lieben oder vergessen können, kann und tut Gott das nicht.

Er liebt jeden Menschen "bis zum Umfallen" und versucht bis zu dessen letztem Atemzug noch, ihn mit seiner Liebe zu erreichen. Das zeigt sich am deutlichsten darin, dass Gott aus Liebe bereit war, seinen Sohn Jesus Christus am Kreuz sterben zu lassen, damit wir Menschen von unserer Schuld befreit werden können. Gott selbst geht also für jeden Menschen in den Tod, damit jeder Mensch wieder in einer liebevollen Beziehung zu Gott leben kann.

Das siehst du zum Beispiel in folgender Bibelstelle:

Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat.
Johannes 3,16

Wenn man nun diesen lebendigen Gott kennen gelernt hat und seine Liebe persönlich erfahren hat, dann sieht man Anbetung überhaupt nicht mehr als ein "Muss" an. Man möchte ihn mit der Zeit dann immer mehr anbeten, weil man ihn liebt und weil man über seine Liebe, seine Herrlichkeit, seine Heiligkeit und über das, was er für uns getan hat nur noch staunen kann.

Eine "heilige Energie" braucht man hingegen nicht anzubeten - denn eine Energie hat keine Persönlichkeit und keine Gefühle. Ihr fehlt auch die Kraft, Menschen wirklich tiefgreifend zu verändern oder in dieser Welt bewusst etwas Neues und Dauerhaftes zu schaffen. All das sind Merkmale einer lebendigen Person. Auch eine tote Person hätte diese Merkmale nicht. Doch Gott ist lebendig - und er ist eine Person. Er ist die einzige Person, die heilig ist, die vollkommen gerecht ist und die selbst die vollkommene Liebe ist. Deshalb gebührt ihm alle Anbetung - und nur ihm!

Andere Götter oder "Energien" anzubeten, ist nach biblischem Verständnis letztlich Götzendienst, auch wenn es unbewusst oder unwissend geschieht. Das entspricht nicht dem Willen Gottes. Und wenn man verstanden hat, dass Gott eine lebendige Person ist und ihn auch als diese kennen gelernt hat, dann ist auch diese Erkenntnis daraus nur eine logische Folge.


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