Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Britischer Sender zeigt »Dignitas«-Selbstmord im Abendprogra


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
2 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34215 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Britischer Sender zeigt »Dignitas«-Selbstmord im Abendprogramm





10.12.2008


(PRO) - Am heutigen Mittwochabend wird erstmals im britischen Fernsehen ein Selbstmord ausgestrahlt. Der Bezahlsender "British Sky Broadcasting" zeigt die Dokumentation über einen 59-jährigen Briten, der sich aufgrund seiner Krankheit 2006 mit Hilfe der umstrittenen Schweizer Sterbehilfeorganisation "Dignitas" das Leben genommen hatte. Britische Medienexperten sind empört.

Der Fernseh-Kanal "Sky Real Lives" zeigt am Mittwoch, den 10. Dezember, um 21 Uhr Ortszeit den Film "Right to die?" (Recht zu sterben?) von Oscar-Preisträger John Zaritsky. Darin sind die letzten Stunden und das Sterben des todkranken früheren Universitätsprofessors Craig Ewert zu sehen. Er litt an einer unheilbaren Nerven- und Muskelkrankheit, die zu einer Lähmung des Körpers und nach Aussagen der Ärzte in zwei bis fünf Jahren zum Tod geführt hätte.

Als sich der Verlauf der Krankheit beschleunigte, entschied sich der 59-Jährige zu einem begleiteten Selbstmord in einer "Dignitas"-Klinik in Zürich. Dort erhielt er einen Becher mit einer tödlichen Dosis Schlafmittel. Im Film ist zu sehen, wie Ewert die tödliche Flüssigkeit durch einen Strohhalm trinkt und dann um einen Apfelsaft und etwas Musik bittet. Weil seine Arme bereits gelähmt waren, betätigte er mit dem Mund eine Zeitschaltuhr, die sein Beatmungsgerät 45 Minuten später abschaltete. Während er starb, lief die Kamera weiter. Bevor er für immer die Augen schloss, sagte er "Danke".

"Wenn ich komplett gelähmt wäre und nicht mehr reden könnte, wie hätte ich jemanden sagen können, dass ich leide. Das wäre die Hölle gewesen", sagte Ewert dem Filmteam vor seinem Tod. "Hätte ich mich für das Leben entschieden, hätte ich mich für Folter entschieden." Der Sender kündigt den Film auf seiner Webseite mit einem Video an, in dem Ewert selbst zu Wort kommt. Darin sagt er: "Ich bin überzeugt, dass es keine unsterbliche Seele und kein Leben nach dem Tod gibt. Das ist eine Reise, die jeder von uns antreten muss."

Kritiker: "Makaber, voyeuristisch, gefährlich"

"Das ist makaberer Todes-Voyeurismus", empörte sich der Direktor der Gruppe "Care not Killing", Peter Saunders, in der Zeitung "Guardian". "Sollen schwerkranke Menschen nun dazu genötigt werden, ihrem Leben so schnell wie möglich ein Ende zu machen, um anderen nicht zur Last zu fallen?" Nach Meinung Saunders gebe es einen "wachsenden Appetit" in der britischen Öffentlichkeit nach "immer bizarreren Reality-Shows". Er sieht in der Selbstmord-Sendung die Gefahr, dass die Meinung sich verbreite, es gebe so etwas wie nicht-lebenswertes Leben.

Auch der Direktor der britischen Medienwächter, John Beyer, warnt vor den Folgen: "Ich habe kein gutes Gefühl dabei", sagt er laut dem Magazin "Focus". "Berichterstatter sollten unparteiisch bleiben, sonst beeinflussen sie die Öffentlichkeit oder verleiten andere Leidende zu den gleichen Schritten." Dominica Roberts von der Organisation "Allianz für das Leben" sagte: "Es ist traurig und gefährlich, so etwas im Fernsehen zu zeigen."

Ehefrau: "Film ist informativ und aufklärend"

Ewerts Frau Mary, die ihrem Mann in den letzten Stunden zur Seite gestanden hatte, verteidigte die TV-Dokumentation. "Wenn der Tod privat und versteckt ist, sehen die Menschen ihren Sorgen davor nicht ins Gesicht. Craig war ein Lehrer. Und man kann sagen, er hat diesen Film als Lehrer gemacht." Ihr Mann habe gewollt, dass sein Selbstmord gezeigt wird, ist sie überzeugt.

Auch die Chefin von "Sky Real Lives", Barbara Gibbon, verteidigte die Dokumentation. "Das Thema betrifft immer mehr Menschen und diese Dokumentation gibt einen informativen, gut verständlichen und lehrreichen Einblick in Entscheidungen, die manche Menschen treffen müssen."

Der Regisseur John Zaritsky hatte 1983 den Oscar für seine Dokumentation "Just Another Missing Kid" über einen vermissten Teenager gewonnen. Seine Dokumentation über den Selbstmörder Ewert kam 2007 unter dem Titel "The Suicide Tourist" (Der Selbstmord-Tourist) heraus. Zaritsky verteidigt seine Entscheidung, die Sterbeszenen gezielt zu zeigen: "Es ist ein wichtiger Beitrag für die laufende Debatte."

Die Schweiz, die Niederlande und Belgien haben Sterbehilfe in unterschiedlichem Ausmaß legal zugelassen. In Großbritannien wird derzeit hitzig über eine Legalisierung der aktiven ärztlichen Sterbehilfe diskutiert. In England und Wales gilt Selbstmord nicht mehr als Verbrechen, die Beihilfe dazu kann jedoch mit einer Gefängnisstrafe von bis zu 14 Jahren geahndet werden.


  • 0

#2
Timm

Timm

    Advanced Member

  • Mitglied
  • PIPPIPPIP
  • 249 Beiträge
Nun, in England ist nichts weiter verwunderlich. Selbstmord im TV und von christlichen Grundbegriffen gesäuberte Kinderwörterbücher - all das ist nichts Neues mehr.

Verwunderlich ist für mich nur die Quelle dieser Meldung, nämlich Jesus.de. Dieses an sich gute Forum gibt ja eine gute Nachrichtenauswahl - dies bestreite ich nicht.

Jedoch, wer sich die Meldungen im Forum (z.B. "Christen in den Medien" oder "Fernsehen") betrachtet, der kann sich schon sehr erschrecken (ich tu es immer wieder).

Gesprächsthemen von Christen in einem christlichen Forum werden dann "Bauer sucht Frau", Lindenstraße" und die Suppernanny, die auch bei freikirchlichen Christen für Ordnung sorgen muss. Natürlich dürfen sich auch Christen über TV-Sendungen unterhalten, aber das Niveau ist oft sehr erschreckend.

So gab es vor einigen Wochen die Diskussion zu einer Sendung der Supermodells. Eine der Kandidatinnen sollte vor laufender Kamera mit der Meldung zum Tode ihrer Mutter konfrontiert werden. Bild-Zeitung informierte vorweg, der CDU-Sprecher Pofalla protestierte - die meisten Christen bei Jesus.de fanden jedoch, dies sei ja eigentlich gar nicht so schlecht.
Und wer es wagte zu protestieren, der wurde niedergemacht. Ja, man fand sogar theologische Argumente für eine Vorgehensweise - man solle dem Menschen schließlich seine Endlichkeit vor Augen halten. In diesem Sinne haben bestimmt so einige Jesus.de User bedauert, dass sie nicht auch Zeuge eines Live-Selbstmordes vor ihren Fernsehern werden können.

"Christentum, wohin gehst Du?" sollte auch eine Rubrik in diesem Forum sein.
  • 0

#3
1Joh1V9

1Joh1V9

    Supermoderator

  • Moderator

  • PIPPIPPIP
  • 1558 Beiträge
  • Land: Country Flag

"Christentum, wohin gehst Du?" sollte auch eine Rubrik in diesem Forum sein.


Das ist eigentlich das Thema des ganzen Portals. Unter "Sekten, Irrlehren, Mißstände in..." gibt es eine Menge Foren, die sich damit befassen.
Auch die Andachten von A.W. Tozer beschäftigen sich teilweise damit.
Die Themen werden halt weniger diskutiert als offensichtliche Irrlehren.
Wenn die Christenheit verweltlicht ist das aber genauso schlimm wie wenn sie irgendwelchen "Überaposteln" mit obskuren Lehren hinterherläuft.

Eigentlich sind das nur zwei Seiten einer Medaille.
Christen landen oft in Irrlehren, weil sie hungrig nach mehr sind, Gott mehr erleben wollen, Erweckung und Reformation sehen wollen. Das sind alles ehrenwerte Motive. Aber dann kommt ein "Gesalbter Mann Gottes" und sie sind hin und weg, weil sie meinen, nun das Richtige gefunden zu haben.
Weniger engagierte Christen werden von weltlichem Vergnügungen etc. auf der anderen Seite vom Pferd gestoßen.
Beiden ist gemein, daß sie ihre "geistliche Waffenrüstung" nicht angezogen haben, sie widerstehen dem Teufel nicht, sie erkennen seine giftigen Pfeile teilweise gar nicht mehr und freuen sich sogar noch, wenn sie getroffen (verführt)wurden.
  • 0