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Widersprechen sich Evolution und Schöpfung?


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#1
Rolf

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Widersprechen sich Evolution und Schöpfung?






Schüler setzen sich mit Naturwissenschaft und Glaube auseinander.


H a n n o v e r (idea) – Mit dem Verhältnis von Glaube und Naturwissenschaft haben sich am 2. Dezember in Hannover rund 2.000 Schülerinnen und Schüler auseinandergesetzt.
Sie nahmen am Schülerforum der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers teil. Eigentlich wollten noch rund 1.000 Schüler mehr kommen; sie konnten aber aus Platzgründen nicht berücksichtigt werden, so Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track. In einer Podiumsdiskussion ging es um die naturwissenschaftliche Evolutionstheorie und die Schöpfung, wie sie die Bibel berichtet.

Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann sieht darin, wie sie sagte, keinen Widerspruch. Die biblische Schöpfungsgeschichte sei eine Erzählung, die den Menschen Orientierung gebe und ihnen sage, dass sie sich vor Gott verantworten müssen. Ein naturwissenschaftliches Programm seien die biblischen Geschichten aber nicht. Der Evolutionsbiologe Prof. Ulrich Kutschera (Kassel), einer der schärfsten Kritiker des Kreationismus, stellte naturwissenschaftliche Tatsachen den Schöpfungsmythen gegenüber. Beide müssten sorgfältig voneinander getrennt werden.

Baake: An die Evolution glauben?

Wolfgang Baake (Wetzlar), Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz am Regierungssitz in Berlin und Geschäftsführer des Christlichen Medienverbunds KEP (Konferenz Evangelikaler Publizisten), sagte in der Diskussion, die Naturwissenschaften versuchten zwar zu erklären, wie und in welchem Zeitraum die Erde entstanden sei, könnten aber keine Antwort auf den Schöpfer geben.

Baake stellte allerdings auch in Frage, dass die Entstehungszeiten der Erde, die die Evolutionsbiologen festgelegt hätten, auf irgendeine Weise „nachprüfbar und beweisbar“ seien. Müsse man sich hier „auf den Glauben an die Evolutionstheorie verlassen“, fragte Baake. Das Schülerforum wird unter anderem umfassend im Internet dokumentiert: www.evangelisch-in-niedersachsen.de/schuelerforum.

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#2
simon

simon

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  • LocationDie Stadt, die es nicht gibt

Schöpfungsbericht vs. Evolutiontheorie
Nun also mein Beitrag zum Streit Schöpfungsbericht/Kreationismus und Evolutionstheorie[5]. Wie bereits gesagt, halte ich die Bibel nicht für eine Quelle naturwissenschaftliche Erkenntnis. Die Frage nach dem Woher haben sich die Menschen aber schon immer gestellt. Also hat Gott damals auch dazu "geäußert". Ich denke, Gott wollte dabei - neben einer gewissen Beschreibung der Weltentstehung, um den Wissensdurst damaligen Menschen zu stillen - vor allem zwei Aussagen machen: zum einen "Ich wars, der die Welt gemacht hat" und "Auch ich halte an den Sabbat, dann tut ihrs gefälligst auch". Es geht meines Erachtens nach, also beim Schöpfungsbericht in erster Linie nicht um Naturwissenschaften.

Aber wie bringt man Menschen, die keine Ahnung von einfachsten naturwissenschaftlichen Zusammenhängen haben, etwas so komplexes wie die Entstehung der Welt und die Evolution nahe? Heute würde man wohl dazu ein Video oder einen Fernsehfilm einsetzen. Damals (mangels Video) kann man sich vorstellen, dass Gott die Entstehung der Welt mittels Visionen dem Autor des Schöpfungsbericht hat zukommen lassen. Und um ihm Zeit zugeben das jeweilige Vision zu verarbeiten, geschah dies nicht auf einmal sondern in sechs bzw. sieben Visionen an ebenso vielen Tagen. Daher also der Erschaffung der Welt an sieben Tagen (= in sieben Visionen)

Damit erübrigt sich auch anzunehmen, dass die Schöpfung exakt in der Reihenfolge stattfand, in der sie sich im Schöpfungsbericht findet. Vielmehr kann man annehmen, dass Gott das ganze nicht nur chronologisch sondern auch thematisch geordnet hat. Der biblische Autor betrachtet die Schöpfung dabei aus einer erdgebundenen Perspektive. Etwas anderes wäre ihm wohl damals kaum verständlich gewesen. So ergibt sich dann folgendes Bild:

Tag: Die Erde entsteht und kühlt sich ab. Die Erde ist aber noch zu warm, als dass alles Wasser runter regnen kann. Es gibt eine dicke Wolkendecke. Entsprechend sind der Wechsel zwischen Tag und Nacht nur schemenhaft wahrnehmbar.

Tag: Es regnet und der Himmel wird schemenhaft sichtbar. Es bleiben aber eine Menge Wolken übrig, so dass die Sicht auf die Gestirne verstellt ist.

Tag: Der nächste Punkt ist mir unklar. Entweder die Vision spielte bisher über dem Wasser und Gott lenkt erst jetzt die Aufmerksamkeit auf das Land, oder der Autor beobachtet wie sich Land durch Vulkanausbrüche bildet. Hier fehlen mir paläogeologisches Wissen. Gab es von Anfang an Landmassen und Ozeane oder haben die sich erst später gebildet?

Spätestens jetzt verlassen wir auch die strenge Chronologie. Gott zeigt schon jetzt wie das pflanzliches Leben das Land erobert.

Tag: Nun hier verziehen sich offenbar die Wolken soweit, dass der Himmel sichtbar wird und der biblische Autor sieht Sonne, Mond und die Sterne (auch denkbar wäre, dass die Visionen vorher nicht den Himmel zeigten.)

Tag: Nun sind wir also beim Meer und in der Luft. Die Vision zeigt wie sich das tierische Leben dort entwickelt.

Tag: Die Landtiere und schließlich am Ende der Mensch (als Mann und Frau) erscheinen in der Schöpfung. Dass die die Evolution noch nicht zu Ende ist, spielt hier keine Rolle. Der Mensch dürfte für den damaligen Autor viel interessanter und wichtiger gewesen sein, als irgendwelche Tierarten, die sich danach noch neu entwickeln.

Tag: Und hier macht selbst Gott Pause. (Wozu dieser meiner Meinung nach dieser Tag im Schöpfungsbericht steht, habe ich ja schon weiter oben geschrieben).

Ob sich es wirklich so abgespielt hat, weiß ich natürlich nicht. Es scheint mir aber ein plausibles Szenario zu sein. Wichtig ist dabei aber, dass damit die scheinbaren Gegensätze zwischen Schöpfungsbericht und Evolutionstheorie überwunden werden können. Die Kernaussagen sind meiner Meinung, die beiden oben Gott in den Mund gelegten. Aus Naturwissenschaftlicher Sicht sind solche Szenarien natürlich unnötig. Ihre Berechtigung liegt auch mehr in der Brücke, die sie zwischen Glauben und Naturwissenschaft schlagen können.

Die in diesem Zusammenhang von christlicher Seite oft angeführte Alternative Kreationismus hat als naturwissenschaftliche Theorie zu einem zweifelhafte Grundlagen (ein naturwissenschaftliche Theorie kann sich nicht primär auf Glaubensaussagen, wie den Schöpfungsbericht, stützen) und zum anderen weniger Erklärungskraft als die Evolutionstheorie. Auch die Evolutionstheorie lässt sich Fragen offen. Doch ist sie die bislang beste Theorie zur Beschreibung der Entstehung des Lebens. Aber sie hindert niemanden daran zu glauben, dass in die beteiligten Zufallsprozesse Gottes ordne Hand eingreift.

Quintessenz
Ich denke, ich habe gezeigt, dass es mit ein wenig Phantasie ist es sehr wohl möglich, den Widersprüche zwischen Glauben und Naturwissenschaften zu aus zu räumen. Dazu ist es allerdings notwendig, genau zu gucken, was essentieller Bestandteil der jeweiligen Weltsicht ist und was ungesicherte Spekulationen, bzw. wo Traditionen den Blick aufs Wesentliche verstellen. Ich glaube, dass Gott uns heutigen Menschen diesen Denkprozess zutraut. Im Gegenteil meiner Überzeugung nach erwartet er von uns sogar, seine 2000 Jahre alte Offenbarung mit Hilfe und im Lichte des uns heute zur Verfügung stehenden Wissens neu zu interpretieren.

Wenn man sich also die Mühe macht nach Brücken zwischen Glauben und zu suchen, ist es sehr wohl möglich als Naturwissenschaftler und Christ zu leben.

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