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Europäische Baptisten üben Kritik an US-Missionsstragie


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Hebräer83

Hebräer83

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Europäische Baptisten üben scharfe Kritik an US-Missionsstrategie

Die meisten EBF-Mitgliedsbünde ohne Kontakt zu Missionaren der Südlichen Baptisten


P r a g - Scharfe Kritik an der neuen Missionsstrategie des Missionswerks International Mission Board (IMB) der Südlichen Baptisten in den USA wurde auf der Ratstagung der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) am 22. bis 25. September in Prag geübt. „Während in der evangelikalen Missionslehre die gleichberechtigte Partnerschaft und das Hineinstellen des Evangeliums in das Missionsumfeld herausgestellt wird, scheint das IMB an dem älteren bevormundenden Modell der Mission mit einer Überbetonung des ‚Expertenwissens’ der Missionare aus den USA festzuhalten“, heißt es in einem Bericht der EBF-Exekutive, der einstimmig von den rund 130 Delegierten aus über 50 EBM-Mitgliedbünden angenommen wurde. Anlass für die Stellungnahme unter dem Titel „Die Beziehung zwischen EBF und IMB“ ist eine Umfrage der EBF-Exekutive unter den Mitgliedsbünden, deren Ergebnisse in Prag vorgestellt wurden. Eine Minderheit der Mitgliedsbünde pflegt danach eine gute Partnerschaft mit den Mitarbeitern des US-Missionswerks, eine andere Minderheit ist „sehr unglücklich über die Beziehung“ und die Mehrheit der Bünde bedauert es, dass die IMB-Missionare „unabhängig von den Baptistenbünden arbeiten und es keinen und kaum Kontakt zu ihnen gibt“. In der Erklärung wird darauf hingewiesen, dass bis Anfang der 90er Jahre das Verhältnis zum IMB und seiner Vorgängerorganisation FMB (Foreign Mission Board) sehr gut gewesen sei. Doch Ende der 90er Jahre habe das IMB eine neue Missionsstrategie verabschiedet und sich nur noch auf „unerreichte Volksgruppen“ konzentriert. Dadurch sei der Kontakt zu den nationalen Baptistenbünden geschwächt worden. „So weit wir es beurteilen können, hat die neue Strategie keinen großen Erfolg in unseren Regionen“, heißt es in der Erklärung. Falls es doch lebendige neue Gemeinden geben sollte, so hätten diese jedenfalls keinen Kontakt zu den nationalen Baptistenbünden.

In der Aussprache über die Erklärung übten die Delegierten weitere Kritik. Verschiedene Redner bedauerten, dass man nicht nur keine Kontakte zu den im eigenen Land tätigen US-Missionaren habe, sondern dem Missionswerk IMB wurde vorgeworfen, durch die völlig ungenügende Missionsstrategie das ihnen anvertraute Geld zu verschwenden. Der IMB-Regionalleiter Rodney Hammer (Prag), der die Arbeit von 400 Missionaren in 25 Ländern des früheren Ostblock koordiniert, wies die Vorwürfe als unberechtigt zurück. Die europäischen Baptisten sollten nicht nur untereinander eine Einheit in Verschiedenheit akzeptieren, sondern auch unterschiedliche Missionskonzepte befürworten. Hammer zeigte sich interessiert an einer guten Partnerschaft zur EBF.

In einer Resolution stellten sich die EBF-Delegierten hinter eine überkonfessionelle christliche Kampagne, die weltweite Armut einzudämmen. „Die Lücke zwischen Arm und Reich in unserer Welt ist weiter als je zuvor“, heißt es in dem Text, in dem die EBF-Mitgliedsbünde aufgefordert werden, stärker für eine Änderung zu beten und sich auch politisch für eine Verringerung der Armut einzusetzen. Reiche Länder müssten 0,7 Prozent des Bruttosozialprodukten als Entwicklungshilfe bereit stellen, den ärmsten Ländern müssten ihre Schulden erlassen werden und zugleich müssten Handelsbeschränkungen für diese Länder beseitigt werden. „Wir glauben, dass alle Menschen überall als Ebenbild Gottes geschaffen sind und das Recht haben, ohne Armut, Ungerechtigkeit und Gewalt leben zu können.“

Klaus Rösler, 27. September 2005
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