Jump to content

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Photo

Die lähmende Trägheit der Christen


  • Please log in to reply
2 replies to this topic

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PipPipPip
  • 34225 posts
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!







Die lähmende Trägheit der Christen





19.11.2008



Ich bin ein Mensch, der sehr von inspirierenden und leidenschaftlichen Arbeits- und Lebensumgebungen lebt. Wenn diese nicht existieren, überfällt mich lähmende… Trägheit. Acedia hieß die seit dem Altertum und nun wird sie wieder entdeckt. Sie war zeitweise Tugend, aber im christlichen Bereich seit dem 7. Jahrhundert Todsünde, weil als Faulheit verstanden. Und diese ist in der Tat auch biblisch nicht in Ordnung. Muße dagegen schon. Selbst eine lange Weile zu haben, kann durchaus wichtig und not-wendig sein. So hat man die acedia zur Todsünde erhoben und spätestens der protestantische Arbeitsethos hat aus Erfolg und Beschäftigung einen Glaubensbeweis und Heilserweis gemacht. Eine Perversion auf der anderen Seite.

Nun erlebe ich Trägheit in mir und in unseren Gemeinden eher nicht als Faulheit (dazu existieren zu viele tapfere Mitarbeiter), sondern - wie es die Definition der acedia eher nahe legt - als: Trägheit des Herzens, Trübung des Willens, Verfinsterung des Gemüts und Verlust der Tatkraft. Es wird eher das Negative gesehen und manchmal sogar betont, Menschen ermatten trotz positiver Entwicklungen, statt vor Vorfreude mit den Füßen scharrender leidenschaftlicher Gotteskämpfer hängen zu viele seltsam müde und traurig in den Sesseln. Im übertragenen Sinne natürlich…

Parallelen zur Depression und zum burn-out sind unübersehbar. Und vielleicht können wir von den Wüstenvätern und anderen Weisen des Altertums so einiges darüber neu lernen? Tatsache ist: acedia zeigt an: hier ist etwas außer Balance geraten. Und das ist nicht mit gutem Willen oder erhöhtem Druck oder mehr Leistung zu beseitigen. Es benötigt Gnade. Es benötigt Jesus. An dem sich neue Leidenschaft entzünden kann. Aber wie kann das gelingen? Leidenschaft kann man nicht machen und auch nur begrenzt auf den nächsten übertragen… sie muss sich entzünden…

Die Zeit drängt, denn: Gott will neue Wellen machen und Menschen zu sich rufen. Wir müssen wie ein Surfer diese Wellen erkennen, das Meer lesen und die Wellen reiten. Denn nicht wir machen die Wellen. Wir aber hängen zu oft gefangen in der Trägheit des Herzens fest und sind so ganz bei uns (und haben den Blick nicht auf dem Meer). Und wenn wir Leidenschaft haben - dann wirkt die acedia des Nächsten wie die Pest und verseucht andere mit der Krankheit zum Tode. Denn die acedia ist hochgradig virulent. Was hilft?
  • 0

#2
Guest_Naomi-Liebliche_*

Guest_Naomi-Liebliche_*
  • Guests
Also das Posting hat mich sehr angesprochen. Ja was hilft? Gute Frage!

Ich will mal ganz knapp drauf eingehen. Schauen auf Jesus, nicht auf die Umstände, ist bestimmt wichtig. Und er sagt ja sowieso dass wir ohne ihn nichts tun können, nichts tun, was Ewigkeitswert erzeugt, denn tun könnten wir ja rund um die Uhr etwas und dabei wär uns auch noch die Zeit viel zu knapp.

Burn out ist das Ergebnis von diesem rund um die Uhr die Luft anhalten und bayerisch gesagt "wurschteln", Hauptsache man hat ein gutes Gefühl weil man ja "weng" rumgewurschtelt hat, für den Herrn, manchmal auch nur so verargumentiert, denn nicht alles was sehr heilig aussieht ist nur zu heiligem Nutzen nütze, grins. Na ja, weniger ist manchmal mehr.

Apropos "surfen" tue ich zur Zeit auf den Wellen des Internets, die Wellen des Herrns, ja nach denen müssen wir uns wirklich ausstrecken. . . und noch viel wichtiger -> keiner ohrenjuckenden Falschlehre auf den Leim gehen.

Packen wir's an vor uns die Entrückung plötzlich überholt und uns zuwinkt....

:smile:

  • 0

#3
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Topic Starter
  • Administrator

  • PipPipPip
  • 34225 posts
  • Land: Country Flag
Ich glaube auch, dass zu viele Christen zu oft auf die Umstände schauen. Dazu kommt dann noch, dass sich zu viele Christen auf zu viele nicht funktionierende, Methoden, Praktiken und Techniken verlassen haben, die man ihnen in ihren Gemeinden serviert hat.

Es ist bei vielen der Blick auf Jesus und die innige, persönliche Beziehung weitgehend auf der Strecke geblieben. Dafür ist man den Weisheiten der sogenannten "gro0ßen Gottesmänner" gefolgt.

Das Ergebnis ist Resignation, Gleichgültigkeit und auch Erkrankung. In der Tat sind die psychiatrischen Krankenhäuser voll mit Christen, die schwerdepressiv und mit burnout freiwillig dorthin gehen.

Was ist notwendig? Da wir aufhören, den Weisheiten dieser Welt zu folgen und in aufrichterg Busse umkehren und uns zu Jesus wenden.

Zur Zeit bin ich mit der Technik der "Natürlichen Gemeindeentwicklung" konfrontiert, und beim Recherchieren im Internet stelle ich fest, wie viele Denominationen zur Zeit damit beschäftigt sind mit Hilfe eines Gemisch aus amerikanischen Wirtschafts - Marketingmethoden und statistischen Werten, hervorgerufen aus falschen Fragestellungen "Gemeindewachstum" zu entwickeln. Im Ergebnis gehen dann vielleicht viele Menschen in die versammlungen, aber nicht um des Wortes Gottes willen, sondern weil sie sich da wohlfühlen.

Solange wir solche Wege nicht verlassen, wird auch die Trägheit nicht verschwinden.

Herzliche Grüße

Rolf
  • 0