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Grundworte des Glaubens - die Gaben


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5 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Gottes gute Gaben - Christsein schöpft aus dem Vollen





Rolf Wiesenhütter


Ein Glaubensseminar für Christen


Teil 1





Heute abend wollen wir uns mit dem siebenten Teil unseres Glaubensgrundseminars beschäftigen.

Letztes mal hatten wir ja über die Gemeinde miteinander gesprochen, was Gemeinde Jesu ausmacht und wieso es so wichtig ist, daß wir füreinander da sind.

Heute nun wollen wir uns damit beschäftigen, wie und wovon die Gemeinde lebt.

Christen schöpfen aus dem vollen – so heißt unser heutiges Thema. Wir wissen, daß Gott ruft, daß er Menschen beruft, und daß er sie auch befähigt, seine Werk zu tun.

Er hat uns seinen Heiligen Geist gegeben und er gibt uns seine guten Gaben – über bitten und verstehen.


Ich möchte mit einem Zitat aus dem Buch „Gottes herrliches Volk“ von Michael Griffiths, beginnen, wo es heißt:

„Viele Christen scheinen heute insgesamt an einem seltsamen Gedächtnisschwund zu leiden. Viele von ihnen besuchen regelmäßig die Gottesdienste und machen routinemäßig den ganzen Ablauf mit, ohne je darüber nachzudenken, warum sie es eigentlich tun.

Während die Bibel von der Gemeinde als der Braut
Christi spricht, erinnert die Praxis eher an ein zerlumptes Aschenbrödel, das von seiner herrlichen Zukunft nichts weiß.

Viele Christen reden zungenfertig von der Gemeinde als der „Bau Gottes“ und „Leib Christi“, aber sie sind schnell fertig, wenn die Rede auf die Praxis der eigenen Gemeinde kommt.

Sie distanzieren sich und sind bitter enttäuscht. Dabei rühren oft genug Probleme und Nöte aus dieser mangelnden Teilnahme am Leben der Gemeinde.“

Das ist eine Situationsbeschreibung der Gemeinde Jesu heute.

Eine sehr traurige Situationsbeschreibung.

Wir hatten uns letztes mal schon mit der Frage auseinander gesetzt:

Was ist los in der Gemeinde Jesu?

Heute wollen wir zuerst die Fragen klären, warum das meiste, was wir zur lebendigen Gemeinde heute zu sagen haben, Theorie ist.

Ich möchte uns dafür drei Gründe nennen. Gründe, warum die Gemeinde Jesu, lebendiges Christsein, nicht aus dem Vollen schöpft.

Das erste, was wir beobachten, ist, daß viele Christen innerlich arm sind. Dazu eine kurze Geschichte, die das deutlich machen soll.


„ Mister Miller besaß in den USA eine große Schaf – Ranch. Der Ertrag der Schafzucht war jedoch so gering, daß er wie viele andere für den Lebensunterhalt seiner Familie auf die Unterstützung des Staates angewiesen war. Weil er seine Hypothek nicht abtragen konnte, lief er Gefahr, seine Ranch zu verlieren.

Es läßt sich denken, daß Mr. Miller Tag für Tag von großen Sorgen gequält wurde. Dann kamen eines Tages Seismologen einer Ölgesellschaft in dieses Gebiet und eröffneten Mr. Miller, daß es möglicherweise Öl unter seinem Land gebe. Der Rancher gab die Erlaubnis zu einer Probebohrung und unterzeichnete einen Pachtvertrag.

Bei einer Tiefe von 400m stieß man auf ein ungeheures Ölvorkommen. Die erste Bohrstation förderte dann 80.000 Tonnen pro Tag. Andere Bohrungen waren später noch sehr viel ergiebiger. 30 Jahre nach der Entdeckung ergab ein Regierungsgutachten noch immer eine mögliche Förderung von 125.000 t. Öl pro Tag.

Und alles gehörte Mr. Miller. Mit dem Kauf des Landes hatte er damals auch die Förder- und Schürfrechte erworben. Und doch mußte er lange Zeit von der Sozialhilfe leben. Ein Multimillionär in Armut. Der Grund dafür? Er wußte nichts von dem Öl, obwohl es ihm gehörte.

Vielen Christen geht es ganz ähnlich. Sie kennen nicht die Möglichkeiten, die Gott ihnen gegeben hat. Sie wissen nichts von den ihnen anvertrauten Gaben des Heiligen Geistes.“ (nach Rick John: Gemeinde lebt von Gottes Gaben, Wuppertal 1978, S. 118ff.)


Geistliche Armut. Das ist ein Grund warum Gemeinde Jesu heute etwas theoretisches ist, und all zu oft nicht praktisch wird.


Ich sehe ein zweites Problem, das ist geistlicher Übermut.

Im natürlichen Menschen wohnt ein Drang, anderen überlegen zu sein und etwas gelten zu wollen. Vielleicht befinden sich einige Geschwister in der Gemeinde, die durch die ihnen von Gott verliehenen Gnadengaben für andere Menschen zum Segen gesetzt werden.

Und dann passiert es, daß die übermütigen Menschen plötzlich neidisch werden. Ihr Ehrgeiz packt sie und sie möchten nun auch mit ganz bestimmten Gaben in der Gemeinde glänzen. Oder es wird den Glaubensgeschwistern der Heilige Geist abgesprochen, wenn sie nicht über ganz bestimmte Gnadengaben verfügen und sie praktizieren.

Weil die Motivation falsch ist, sind viele Gemeinden mausetot.


Ein dritter Punkt warum es in den Gemeinden heute kaum vorwärts geht, sind falsche religiöse Auffassungen, die die einzelnen Gläubigen beherrschen.

Einige in der Gemeinde pflegen zu sagen: „ Gott begabt so wie so nur einige wenige besonders. Für die meisten Leute in der Gemeinde ist deshalb das Thema Gaben gar nicht interessant.


Einige andre sagen: An Gaben zu glauben, daß ist ganz gefährlich. Das überlassen wir lieber den extremen Pfingstlern und Charismatikern.


Wieder andere sagen: „Ich tu mich schwer beim Thema Gaben, den ich kann sowieso nicht viel leisten. Ich bin unbegabt. Deswegen sollen man die Tüchtigen in der Gemeinde ran.


Und dann wundert man sich, warum die Gemeinde Jesu nicht wächst. Warum sie nicht vorwärts geht. Warum es keine Einheit gibt!

Das ist so, weil das alles menschliche, fromme Redensarten sind. Hinter denen nichts steckt als Bequemlichkeit und Selbstgerechtigkeit.


Die Gemeinde Jesu, wie sie von Anfang an war, wird uns im Wort Gottes als eine Schar von Christen geoffenbart, die aus dem Vollen schöpften.

Wenn uns die Bibel von den ersten Gemeinden berichtet, dann erzählt sie immer untrennbar auch von vorhandenen Gaben.

Nirgends sehen wir, daß es Gaben ohne die Gemeinde gab. Das ist auch ein wichtiger Fingerzeig für die heutige Zeit.

Gottes gute Gaben kommen immer in der Gemeinde zum Einsatz.

Wir möchten das Wort betrachten und gemeinsam bedenken.

Dazu schlagen wir zunächst Römer 12, 3-8 auf und lesen:

„Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben wurde, jedem, der unter euch ist, nicht höher von sich zu denken, als zu denken sich gebührt, sondern darauf bedacht zu sein, daß er besonnen sei, wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zugeteilt hat.

Denn wie wir in einem Leib viele Glieder haben, aber die Glieder nicht alle die selbe Tätigkeit haben,

so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, einzeln aber Glieder voneinander.

Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben, nach der uns gegebenen Gnade, so laßt sie uns gebrauchen,

es sei Weissagung, in der Entsprechung zum Glauben, es sei Dienst im dienen, es sei der lehrt in der Lehre:

es sei der ermahnt in der Ermahnung, der mittelt, in Einfalt, der vorsteht, mit Fleiß, der Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit.“


Was sagt nun diese Bibelstelle zum Thema Gaben aus?


Was konntet ihr da raushören?


- Gemeinde Jesu lebt vom Reichtum der Gnade

- Es gibt in ihr eine Fülle von Gaben

- Jedes Gemeindemitglied ist begabt

- Die Gaben sind vielfältig

- Jeder hat sich richtig einzuschätzen

- Jeder soll das tun, wozu er begabt ist


Gott beschenkt die Gemeinde überreich mit Gaben.
Und ich möchte uns ermutigen, daß wir uns unserer Begabungen bewußt werden, und daß wir beginnen, sie am rechten Platz einzusetzen.

Charles Haddon Spurgeon (1834-1892) sagte schon:

„Die Fähigkeiten, die in einem Menschen liegen, sind größer als er weiß; und die Fähigkeiten, die Gott einem verleihen kann, sind größer als er träumt.“


Wenn wir im Wort Gottes den Gaben nachspüren, werden wir schnell feststellen, daß wir Gaben nicht nur immer in Zusammenhang mit der Gemeinde vorfinden, sondern auch untrennbar mit dem Zeugnis vom Heiligen Geist.

Schon Martin Luther schreibt im dritten Glaubensartikel des Kleinen Katechismus:

„Ich glaube, daß ich nicht aus eigener Vernunft, noch Kraft an Jesus Christus, meinen Herrn glauben, oder zu ihm kommen kann;

sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiligt und erhalten; gleich wie er die ganze Christenheit auf Erden beruft, sammelt, erleuchtet, heiligt und bei Jesus Christus erhält im rechten einigen Glauben;

in welcher Christenheit er mir und allen Gläubigen täglich alle Sünden reichlich vergibt und am jüngsten Tage mich und alle von den Toten auferwecken wird und mir samt allen gläubigen in Christus ein ewiges Leben geben wird.

Das ist gewißlich wahr.“


Wenn wir die vielfältigen Aussagen der Bibel vom Heiligen Geist zusammenfassen, so ergibt sich:

Der lebendige Gott offenbart sich in dreifacher Weise:

- als der Vater, der uns geschaffen hat und liebt

- als der Sohn, der uns erlöst hat

- als der Heilige Geist, der uns Glauben schenkt und uns Gemeinschaft stiftet


Es geht immer nur um den einen Gott und einen Herrn der uns liebt, der uns rettet und der uns dient.

Zugleich ist es der Gott, den wir lieben, dem wir gehören und dem wir dienen.


Und der Heilige Geist, der den Glauben an Jesus weckt und vertieft, der gibt den Gläubigen zugleich Gaben.

Wozu gibt er denn Gaben?

Um damit zu prahlen?

Um damit akrobatisch aufzutreten?


Er gibt sie einzig und allein zum Dienst!

Das bedeutet: Jeder Gläubige hat vom Herrn eine oder auch mehrere Gnadengaben anvertraut bekommen.

Als Geschenk.

Und bei diesen Gnadengeschenken, richtet sich Gott nicht nach Maßstäben, die uns einsichtig sind.

Der Herr selbst teilt nach seinem Plan und Willen die Gaben aus, und deshalb gibt es keine unbegabten Christen.

Keine Sesselhocker.

Wir lesen in 1. Kor. 12;11:

„Dies alles wirkt ein und der selbe Geist und teilt jedem besonders aus, wie er will.


Wir sollten einmal ganz in Ruhe und Besonnenheit darüber nachdenken, was das heißt:

Das bedeutet:

Gott beruft nicht die Begabten, sondern er begabt die Berufenen!!


Und das ist nicht nur in Neutestamentlicher Zeit so, das lesen wir von Anfang an in der Bibel.

Lies mal in 2. Mose 4 die Berufung des Aaron.

Oder in Jeremia eins Jeremias Berufung.


Was ich Euch hier heute mitgeben will:

Die Bibel offenbart uns sozusagen eine Dreieinigkeit aus Heiliger Geist – Gaben – und Gemeinde. Das ist die Offenbarung der Heiligen Schrift die wir hier grundlegend vor allen Einzelfragen sehen müssen.

Die Gaben, die Gottes Geist schenkt, sind nicht für unseren Eigenverbrauch da.

Sie sind Gaben zum dienen und Einbringen in die Ortsgemeinde.

Und wenn wir sie eigennützig gebrauchen um uns persönliche Vorteile zu schaffen, das ist ganz ernst, dann sind wir in der Sünde.

Denn Sünde ist nicht nur ein moralischer Fehltritt, sondern auch das vorenthalten unserer Gaben im Dienst für Gott.

Schon Martin Luther sagte einmal:

„Was nicht steht im Dienst, das steht im Raub.“

Wir sollten das einmal von dieser Seite betrachten und ein tiefes Bewußtsein und Verständnis dafür entwickeln.

Denn wir müssen es den aufgeblasenen Leiterschaften unserer Tage entgegenhalten, die uns beständig daran zu hindern versuchen, mit den Gaben in der Gemeinde zu dienen, die wir von Gott empfangen haben.

Wir sollten aufhören, uns zum sündigen zwingen zu lassen.



Neben den sogenannten geistlichen Gaben hat uns der Schöpfer auch natürliche Gaben gegeben. Sie sind uns sozusagen „in die Wiege gelegt.“

Oft genug schlummern diese Gaben im Verborgenen.
Sie müssen durch Übung und Gebrauch erst richtig entfaltet werden.

Diese Gaben sind für den einzelnen und für seinen Dienst in der Gemeinde bedeutungsvoll, weil sie durch den Geist Gottes geheiligt und in den Dienst für Jesus gestellt werden.

So können wir beispielsweise handwerkliche, pädagogische, musische, fachliche oder organisatorische Begabungen haben.

Aber wir müssen uns immer wieder deutlich machen:
Alle Gaben sind uns von Gott gegeben. Deshalb haben wir keinen Grund, uns etwas darauf einzubilden.


In 1. Kor. 15:10 lesen wir:

„ Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und seine Gnade mir gegenüber ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle, nicht aber ich, sondern die Gnade Gottes, die in mir ist.“


Gaben sind Geschenke der Gnade. Bei vielen Menschen ist es so, daß sie erst durch die Begegnung mit Jesus Christus auch ein neues Verhältnis zu sich selbst gewinnen.

Dadurch werden dann die natürlichen Gaben erst entdeckt und zur Entfaltung gebracht.

Oft habe ich von Christen den Satz gehört:

Das hätte ich mir früher, als ich noch nicht Christ war, nicht zugetraut. Ich staune, was ich jetzt alles tun kann.


Wir haben nun über zwei Gruppen von Gaben gesprochen.

Das eine waren die Geistesgaben, und das andere die natürlichen Gaben.


Nun gibt es noch einen dritten Bereich, das sind die Gnadengaben.

Hiermit sind Gaben gemeint, die erst durch den Glauben
An Jesus Christus geschenkt werden. Sie haben den glauben zur Voraussetzung.

Das ist der Grund, warum ich das Thema in unser Glaubensgrundseminar aufgenommen habe.

Das griechisch Wort für Gnadengabe ist „Charisma.“

Paulus nennt in seinem 1. Brief an die Korinther neun verschiedene Gnadengaben. (1. Kor.12:7-10)

Dagegen zählt er im Brief an die Römer sieben Gaben auf und beschreibt ihren Einsatz. (Röm. 12. 6-8)

Man nimmt an, daß Paulus den Brief an die Römer von Korinth aus verfaßt hat.

Er zählt hier verschiedene Gaben nicht auf. Daraus können wir schließen, daß nicht in jeder Gemeinde alle, oder die gleichen Gaben vorhanden sind oder sein müssen.

Entscheidend aber ist:

- In der Gemeinde ist keiner ohne Gabe

- Und jede Gabe soll zum Einsatz kommen (1.Petr. 4:10)

- Keiner hat alle Gaben, und deshalb müssen alle zusammenwirken.

Und keine Gabe darf überschätzt werden. Genauso wenig soll keine geringgeachtet werden, denn alle Gaben sind Geschenke Gottes. Und alle werden in der Gemeinde gebraucht.

Als ich mich mit den Gnadengaben intensiver beschäftigte, habe ich eine erstaunliche Entdeckung gemacht:

Im Wort Gottes werden sowohl das ewige Leben, Gottes Gaben an Israel, die ehe und die Ehelosigkeit, sowie die Bereitschaft zum Leiden um Christi Willen als Gnadengabe bezeichnet.

Fortsetzung folgt
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#2
Rolf

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Gottes gute Gaben - Christsein schöpft aus dem Vollen





Rolf Wiesenhütter


Ein Glaubensseminar für Christen


Teil 2




Ich möchte euch nun fragen:


Welche Gnadengaben kennt ihr denn, und was bedeuten sie?


1. Die Weisheitsrede
Sie ist die Gabe das Geheimnis vom Heil Gottes zu bezeugen und die Wahrheit Gottes auf unser praktisches Leben zu übertragen.

2. Die Erkenntnisrede
Sie ist die Gabe, Gottes- und Heilserkenntnis so zu vermitteln, daß tiefere Zusammenhänge im Wort Gottes entdeckt werden können.

3. Prophetische Rede
Hier geht es um ein Reden, das Menschen in die Gegenwart Gottes stellt und sie im Licht überführt.
Sie dient der Unterweisung der Gemeinde, in der Form, daß in einer ganz bestimmten Situation klar wird, wer Gott ist und was er will.

4. Sprachenrede / Zungenrede
Ein Reden und Beten in Lauten, die ohne Auslegung nicht verständlich sind. Sie wird dem persönlichen Bereich des Glaubenslebens zugeordnet und dient dem Lobpreis Gottes und der persönlichen Erbauung

5. Sprachenauslegung
Im Gottesdienst der Gemeinde hat die Sprachenrede dann ihren Platz, wenn jemand die Gabe der Sprachenauslegung hat, damit die Gemeinde an dem sonst unverständlichen Geschehen teilhaben kann.

6. Offenbarung
Sie ist eng mit der Prophetie verbunden. Durch das aufdeckende, enthüllende Wirken Gottes wird sein Wille bekannt gemacht. Damit wird dem Einzelnen und der Gemeinde Wegweisung gegeben.

7. Lehre
Durch die Lehrgabe erhalten Einzelne die Fähigkeit, grundlegende Aussagen des christlichen Glaubens
Darzustellen und Zusammenhänge der biblischen
Botschaft zu entfalten und einprägsam zu vermit-
teln. Dadurch werden Fundamente gelegt, die
Zuhörer werden zugerüstet und geistlich geprägt.

8. Ermahnung
Hier geht es um den dienst der Seelsorge. Die Bedeutung des Wortes reicht von ermahnen über ermuntern bis hin zu beistehen und trösten. Wer diese Gabe empfangen hat, soll einzelne zurechtweisen und warnen. Er wird anderen zurechtlegen und zusprechen.

9. Glauben
Hier geht es nicht um den Heilsglauben, durch den ein Mensch gerettet wird. Vielmehr geht es um das feste unerschütterliche Vertrauen auf Jesus Christus
Das auch durch Krisen trägt. Durch diesen Glauben werden andere ermutigt und aufgerichtet.

10. Heilungen
Gott kann Menschen zu diesem Dienst befähigen, durch den andere körperliche, seelische und geistige Heilung zuteil wird.

11. Wunder tun
Wen Gott damit beschenkt, den beauftragt er für bestimmte Situationen zu Taten, die den herkömmlichen Erwartungen und Abläufen widersprechen. (1.Kor.12.10, Apg.28,8ff)

12. Dienst / Diakonie
Diese Gabe befähigt dazu, Menschen in den vielfält8gen und alltäglichen Aufgaben zu helfen und ihnen mit Rat und Tat liebevoll beizustehen.

13. Geben:
Die anvertrauten Mittel und Güter werden vom „fröhlichen Geber“ (2.Kor.9;7) für das Reich Gottes eingesetzt. Dadurch werden einzelne oder die Gemeinde umfassend gefördert.

14. Barmherzigkeit üben
Der Heilige Geist gibt Menschen Kraft, sich für leidende oder in not geratene Menschen einzusetzen und ihnen gern (Röm.12, 8) Liebe zu erweisen.

15. Vorstehen / Leiten
Gläubige werden mit der Fähigkeit ausgerüstet, die Gemeinde zu leiten, in Organisation und Verwaltung umsichtig tätig zu sein.

16. Geister unterscheiden
Diese Gabe gibt die Möglichkeit, zu prüfen, welches Wirken von Gott kommt, oder wo falsche Lehre droht. Sie ist nötig, um Wahrheit und Irrtum auseinanderzuhalten und die Gemeinde davor zu bewahren, verführt zu werden. (Apg.20;28-31)



Schon Charles Hadden Spurgeon hat sein Staunen über Gottes Gaben einmal so zum Ausdruck gebracht:

„Die Fähigkeiten, die in einem Menschen liegen, sind größer, als er weiß, und die Fähigkeiten, die Gott einem Menschen verleihen kann sind größer, als er träumt.“



Ich möchte nun abschließend noch zwei Themenbereiche aufgreifen.

Zunächst noch ein paar Sätze zu dem Einsatzbereich der Gaben.

Der Raum, in dem Gottes Gaben zur Anwendung kommen wollen, ist die Gemeinde.


Das ist so, weil das wirken des Heiligen Geistes im Leben des einzelnen immer auf die Gemeinschaft der gläubigen mit Jesus und untereinander abzielt.

Paulus macht dies besonderes durch die aussage vom „Leib“ deutlich.

In 1. Kor.12;13 sagt er:

„Denn in einem Geist sind wir alle zu einem Leib getauft worden, es seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt worden.“

Und in Römer 12;4-6 heißt es dazu:

„Denn wie wir in einem Leib viele Glieder haben, aber die Glieder nicht alle dieselbe Tätigkeit haben,

so sind wir, die vielen , ein Leib in Christus, einzeln aber Glieder voneinander.

Da wir aber verschiedene Gnadengaben haben, nach der uns gegebenen Gnade, so laßt sie uns gebrauchen, ......



Wir sehen, so wie jeder gesunde Leib eine organische Einheit sein muß, so auch die Gemeinde, der Leib Jesu.

Er ist ein Leib, durch den einen Geist, unter einem Herrn.

So eine Einheit führt nicht zur Uniformierung unseres geistlichen Lebens:

Wir sprechen nicht die gleiche Sprache.

Wir denken nicht in den gleichen Kategorien.

Aber wir dienen dem selben Herrn.

Wir leben durch den selben Geist, und dienen einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat. (1. Petr.4:10)



Und nun das Letzte:

Das kann nur funktionieren, wenn wir unsere Gaben erkennen und praktizieren.
Oft besteht bei den Christen eine Scheu, über ihre Gaben zu sprechen. Viele haben Angst, hochmütig zu werden.

Das ist erstaunlich, denn wenn klar ist, daß die Gaben vom Herrn geschenkt sind und zum Dienst in der Gemeinde notwendig sind, dann kann sich niemand etwas darauf einbilden.

Gaben sollen uns nicht stolz, sondern dankbar machen.

Und sie sollen uns fleißig werden lassen.

Anvertraute Gaben sollen nicht brach liegen, sondern im Dienst für Jesus eingesetzt werden.

In Lukas 19 heißt es die anvertrauten Gaben sollen in „Treue“ eingesetzt werden.

Im 1. Timotheusbrief lesen wir, daß wir bewußt auf die empfangenen gaben achten sollen.

Oft ist es so, daß andere Christen unsere Gaben besser erkennen, als wir selber.

Es ist auch wichtig, daß wir für das Erkennen der Gaben beten.

Nur weil der Herr uns in seinem reichen Schenken verschiedene Gaben anvertraut hat, können in der Gemeinde auch verschiedene Dienste wahrgenommen werden.

Wir haben uns auf jeden Fall darauf einzustellen, daß Gott uns einmal danach fragen wird, wie wir mit den anvertrauten Pfunden und Talenten umgegangen sind. (Matth.25)

Dabei wird jeder danach gefragt werden, was ihm persönlich gegeben worden ist.



Ich möchte diesen Gedanken abschließen mit einer kleinen Geschichte, die ich in dem Buch „Gemeinde lebt von Gottes Gaben“ von R. Yohn, gefunden habe:



Herr Frank war Anfang 60, ein Mann voller Energie. Er beeindruckte mich durch seine Freundlichkeit und seine Hilfsbereitschaft.

Deshalb sprach ich ihn auf eine Mitarbeit im Gemeindevorstand an. Er hatte Lebenserfahrung, und ich versprach mir durch ihn eine Bereicherung für dieses Gremium.

Aber Herr Frank lehnte ab.

Seine Stärke liege darin, anderen zu helfen. Lieber Pastor, wenn ich Kinder zur Sonntagsschule fahren soll, bin ich mit von der Partie.

Wenn ich einsame und alleinstehende Menschen zum Gottesdienst abholen soll, tu ich`s gern.

Wenn ich besuche machen soll, bin ich mit Freuden bereit.

Wenn Sie Hilfe brauchen beim Verteilen von Traktaten oder Gemeindebriefen, können sie mit mir rechnen.

Ich kann nicht unterrichten, lehren oder singen, ich kann aber helfen.

Und das tu ich gern.

Er lächelte über meine Überraschung und fügte hinzu: Ich war jahrelang in verschiedenen Gemeindeausschüssen und hatte in manchen sogar den Vorsitz.

Aber ich bin zu dem Schluß gekommen, daß es meine Aufgabe ist, anderen zu helfen, wenn sie Hilfe brauchen.

Und genau das tat er.

Wenn irgend jemand Hilfe brauchte, war Herr Frank zur Stelle....
Vielleicht können Sie sich mit Herrn Frank identifizieren.
Vielleicht haben auch Sie die Gabe, die Paulus „dienen“ nennt...

Wenn Gott Ihnen die Gabe zu dienen geschenkt hat, dann wird er Sie einmal nicht danach fragen, ob Sie gepredigt oder gelehrt haben.

Er wird Sie danach fragen, ob Sie Ihre Gabe des Dienstes so eingesetzt haben, daß andere dadurch gefördert und ermutigt worden sind.“



Soweit die Geschichte.

Manche Gaben – so habe ich es in meinem Leben erlebt, stellen sich mit der gestellten Aufgabe ein, die gehorsam angenommen und ausgeführt worden ist.

Gott gibt zu Aufgaben stets die entsprechenden gaben, lesen wir schon im „. Buch Mose Kap.4; 1-7.

Wir ehren Gott dadurch, daß wir zu seinem Lob mit den Gaben wirken, die wir von ihm empfangen haben.

So stehen wir füreinander ein, helfen und fördern einander im geistlichen Leben, stärken und ermutigen einander zum Dienst, korrigieren und bringen einander in Liebe zurecht.

Dabei haben wir keine Angst oder Unsicherheiten, denn:

Alle Gaben sind gleichwertig; der eine Herr verbindet uns.

Und:

Gottes Gaben sind gut für uns und für seine Gemeinde.


Amen!!



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#3
Mirco

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Guter Beitrag.
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#4
Mirco

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Weiterleitung von

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Trotzdem damit ich nicht in den charismatischen Topf geschmissen werde nur um die Kompromisse in Bezug auf die Gaben rechtfertigen zu können:

Ich halte nichts von der Kasseler Bewegung aufgrund den Aussagen Bühnes, den ich auch lese. Ich halte nichts von dem Toronto-Segen, Pencecola und Todd Bentley. (Kundalini-Parallelen). W+G ohne Kommentar.

Auch das Umfallen, Lachen der Geister, falsche Heilungen, Prophetien Rick Joyner u.a. ist zu verwerfen. Gründer der charismatischen Bewegung sowie der Pfingstbewegung versehe ich mit mehr als einem Fragezeichen.

Trotzdem ist es unbibiblisch zu sagen, bestimmte Gaben wären heute nicht mehr da oder notwendig. Das ist religiöser Hochmut.
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#5
Rolf

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Da bin ich mit Dir völlig einer Meinung. Ich finde auch Bühnes Bücher sind sehr oberflächlich.


Herzliche Grüße


Rolf
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#6
Guest_Peter Wiem_*

Guest_Peter Wiem_*
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Ohne Gaben gibt es keine Gemeinde, die diesen Namen verdient!
Die Lehre darüber ist dem Thema vollauf gewachsen.

Leider scheint es momentan in der christlichen Szene entweder nur "Evangelikale" oder nur "Charismatker - Pfingstler" zu geben.
Wer sich aus Überzeugung weder noch einsortieren lassen will, der ist nach Aussage der allermeisten Christen prinzipiell verdächtig.
Insofern kann ich Mircos Argumente gut nachvollziehen.

Wie die Gaben heutzutage teilweise gehandhabt werden, ist ein ganz anderes Kapitel.
Aber das berechtigt nicht, sie einfach als "von unten kommend" aussortieren zu wollen.
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