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Grundworte des Glaubens - Die Hoffnung


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Rolf

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Unser Gott - Ein Gott der Hoffnung






Rolf Wiesenhütter



Ich möchte euch heute abend ganz herzlich willkommen heißen.
Wir sind beim fünften Abend unseres Glaubensseminars für Christen.
Heute haben wir ein ganz besonderes Thema.

Besonders deshalb, weil "Hoffnung" in der heutigen Glaubensüberzeugung vielfach nicht mehr den Stellenwert hat, der ihr zukommt.

Ich habe das Thema überschrieben mit der Überschrift:

Unser Gott - ein Gott der Hoffnung


Hoffen, das ist eine ganz ausgesprochen menschliche Verhaltenweise.

Das ist beinahe - ja ich will mal provozierend sagen -

Artgerecht!

Der Mensch, wenn wir ihn beobachten, erweist sich als ein unermüdlich Hoffender.


Das kommt schon in einem Gedicht von Friedrich von Schiller (1749 - 1805) zum Ausdruck.

Da heißt es:


Es reden und träumen die Menschen viel
Von besseren künftigen Tagen.
Nach einem glücklichen goldenen Ziel
Sieht man sie hoffen und jagen.
Die Welt wird alt und wieder jung -
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,
sie umflattert den fröhlichen Knaben,
den Jüngling locket ihr Zauberschein,
sie wird mit dem Greis nicht begraben.
Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf -
Noch am Grabe pflanzt er die Hoffnung auf.

Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn,
erzeugt im Gehirne der Toren
Tief im Herzen kündet es laut sich an:
Zu was besserem sind wir geboren.
Und was die innere Stimme spricht,
das täuscht die hoffende Seele nicht.


Soweit das Gedicht von Friedrich von Schiller.


Und nun die erste Frage:

Was bewirkt die Hoffnung in einem Menschen?


- Lebensmut

- Streben

- Vorangehen

- Weitergehen

- Zuversicht

etc.

Hoffen gehört sozusagen zu unserer seelischen Grundausstattung.

Wenn ich keine Hoffnung mehr habe, dann habe ich keine Wünsche mehr. Ich höre auf zu suchen, ich habe kein Verlangen, keine Erwartung, keine Träume mehr.

Denn das alles ist unauflöslich mit Hoffnung verbunden.

Deshalb sagt ein Sprichwort:

Es hofft der Mensch, solang er lebt.

Hoffen ist wie ein Motor. Sie ist Lebenskraft.


Am Eingangsportal der theologischen Fakultät in Tübingen stand eines Morgens mit einer roten Sprühdose aufgeschrieben:

"Wozu das alles noch? Was soll das ganze Leben.
Ich sehe keinen Sinn mehr. Ich habe die Hoffnung verloren."

Dann fand man seine Leiche. Ein zweiundzwanzigjähriger Theologiestudent hatte keine Hoffnung mehr für seine Zukunft.

Da hat er einfach Schluß gemacht.

Hoffen und Leben - das gehört zusammen.

Ein Mensch, der nicht mehr hofft, ist am Ende.

Wenn ein Wanderer in der Wüste die Hoffnung aufgibt, dann ist er verloren.

Ein Kranker, der die Hoffnung zum Leben nicht mehr aufbringt, gibt sich auf und ist meist verloren.

Eheleute, die für ihr Miteinander keine Hoffnung mehr haben, werden keine Kraft aufbringen, an ihrer Beziehung zueinander zu arbeiten.


In diesem Augenblick könnten wir innehalten und vor unserem geistigen Auge bewegen, uns in unserem Leben am meisten beflügelt hat.

Aber gleichzeitig müssen wir auch erkennen, daß sich nicht alle unsere Hoffnungen erfüllen und erfüllen werden.

Manchmal wird das Hoffen von Menschen auch einfach mißbraucht.

In diesem ausklingenden Jahrhundert sind - so zahlreich wie nie zuvor - viele Hoffnungen zerbrochen.

Worauf haben die Menschen nicht alles gesetzt?

Wieviel Begeisterung wurde geschürt?

Menschen wurden als Hoffnungsträger glorifiziert.

Doch mit vielen Hoffnungen wurde einfach nur Schindluder getrieben.

Sie endeten in einem Scherbenhaufen von Blut, Tränen und Enttäuschungen.

Mir sagte kürzlich ein junges Ehepaar, daß trotz bestandenem Examen auf keine Anstellung im angestrebten Beruf rechnen kann:

"Wir werden überhaupt nicht gebraucht."

Damit drücken sie das Lebensgefühl vieler, und sicher nicht nur junger Menschen aus.

Welche Erfahrungen habt ihr denn in Eurem Umfeld mit enttäuschten Hoffnungen gemacht?


Und welche folgen kann das haben, wenn Hoffnungen bitter enttäuscht werden?



Hoffnung, das ist ein biblisches Thema!

Alten und Neuen Testamentes.

Das gesamte Alte Testament ist ein Zeugnis der Hoffnung des Volkes Israel.

Diese Hoffnung richtet sich auf Gott. Sie ist in seiner Treue und in der Verläßlichkeit seiner Zusagen begründet.

Gott wird als die Hoffnung Israels bezeichnet.
(Ps. 62,6; Jer. 17,13;50,7)

Das ist Hoffnung, die etwas mit der Heilsgeschichte und Heilswahrheit des ersten Bundes zu tun hat.

Deswegen ist es nicht legitim, zu behaupten, alle Menschen, die vor Jesus gelebt hätten, wären verloren.

Hoffnung gehörte sozusagen, wenn man das so sagen kann, zur alttestamentlichen Heilsgeschichte.

Natürlich war der Hoffnungsbegriff noch nicht so ausgeprägt, wie wir ihn heute als christliche Hoffnung bekennen.

Doch die Verheißung des Heils und des kommenden Heilands ließe auf die Erfüllung hoffen.

Und die Erfüllung der Hoffnung, die wird im Neuen Testament bezeugt.


Hoffen gehört zu den Grundworten des Glaubens.
Alle die Themen unseres Glaubensseminars sind ja entscheidende Eckpfeiler, von denen man keinen einzigen vernachlässigen oder ignorieren darf, wenn Glaube, wie die Heilige Schrift ihn offenbart, gelingen soll.

Wir haben es nicht mit Randaussagen oder Teilaspekten der biblischen Wahrheit zu tun, sondern in diesen Bereichen - und ganz besonders in der Hoffnung kommt die zentrale Wahrheit des Glaubens zum Ausdruck.

Mit Hoffnung muß das Ganze des Glaubens und unsere christliche Existenz zusammengefaßt werden.

Warum das so ist, wollen wir nun anhand von drei zentralen Bibelstellen erarbeiten:

Die erste Bibelstelle steht in 1. Petr. 1;3:

Da heißt es; ich lese nach der Elberfelder Bibel:

"Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung, durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten."


In dieser eine Bibelstelle stehen einige Elemente, die für unseren Glauben von unglaublicher Bedeutung sind.

Da steht, daß die Hoffnung von Jesu herkommt. Sie existiert aus lauter Güte und Gnade.

Wir sehen weiter: Wiedergeburt schafft Hoffnung!

Das bedeutet auf hochdeutsch:

Wir müssen umgekrempelt werden, damit wir hoffnungsfähig werden.

Und - Hoffnung ist etwas lebendiges. Hier wird nicht auf etwas Totes oder Sterbliches Bezug genommen, denn nach ersten Petrus 3 begründet sich Hoffnung in der Auferstehung Jesu.

Das ist das erste, was ich sagen wollte.


Ich möchte nun aus dem dritten Kapitel vom 1. Petrus - Brief den fünfzehnten Vers nennen:

Da heißt es:

"Haltet den Herrn, den Christus in euren Herzen heilig.
Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung jedem gegenüber, der Rechenschaft von Euch über die Hoffnung in euch fordert, aber mit Sanftmut und Ehrerbietung."


Wir lesen: Wenn Jesus in uns ist, ist die Hoffnung in uns.

Es ist eine Hoffnung, die andere Neugierig macht.

Wir werden, wenn unser Glaube echt ist, danach gefragt werden. Seid ihr schon mal gefragt worden? Ihr seid Hoffnungsträger, oder solltet es zumindest sein.

Die Hoffnung, die in uns wohnt, muß sich ausdrücken können. Sie muß den Christen prägen. Der Hoffende ist sprachfähig.


Nun gibt es ja Leute die sagen, wir brauchen über unseren Glauben nicht mehr groß zu reden, denn es werden sich keine Leute bekehren.

Schließlich würden uns für die letzte Zeit nicht Bekehrungen, sondern der Abfall vom Glauben prophezeit.

Meine Überzeugung ist, daß in der letzten Zeit die vom Glauben abfallen werden, deren Glaube nicht echt ist.

Und ich werde alles dafür tun, daß keiner von uns dazu gehört.

Aber denen, die solche Botschaften verkündigen, fehlt etwas entscheidendes und das finden wir in
Eph. 1;18 - 19 :

Wer möchte vorlesen?

"Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wißt, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke."


Hier steht es schwarz auf weiß:

Zur Gewißheit gehört die Erleuchtung.

Erleuchtung ist zum Hoffen nötig.

Aber Erleuchtung zum hoffen wird auch geschenkt.

Man wird dazu berufen, stell dir vor, du wirst zur Hoffnung berufen.

Ich stelle fest:

Tragfähiges Hoffen ist nicht eine seelische Möglichkeit, sondern wer hofft, ist reich, er wird Erbe seiner Herrlichkeit.


Woran fehlt es den Menschen, und selbst Christen heute:

An Erleuchtung. Steht in der Bibel. Und drum ist es wahr.

Einer der wesentlichen Punkte, warum ich mich über den Studienkurs Biblischer Glaube so geärgert habe, war der Umgang in diesem Buch mit dem Begriff Hoffnung.

Denn da wird ganz klar gesagt, daß der, der auf Gottes Hilfe hofft, immer im Unglauben steht. Glaube heißt nach der Definition von Kenneth Hagin: "Ich habe es jetzt. Wenn ich auf etwas warten muß, also auf Veränderung hoffe, praktiziere ich gelebten Unglauben.


Das ist nicht biblische Lehre, sondern ein Wahnsinn ohne Gleichen.

Die Bibel charakterisiert Menschen, die nicht an den lebendigen Gott Glauben als solche, die keine Hoffnung haben. Sie leben ohne Christus und ohne Gott in dieser Welt. So heißt es jedenfalls in Eph.2: 12; und 1. Thess. 4:13



Der spanische Schriftsteller Miguel de Unamuno y jugo (1864 - 1936) hat völlig richtig geschrieben:

"Wenn man wissen will, was ein Mensch glaubt, muß man nach dem fragen, was er hofft."


Glauben und hoffen sind nach der Heiligen Schrift geradezu deckungsgleich. Das bestätigt sich überall da, wo Glaube und Hoffnung miteinander genannt werden.
(Kol.1,23 1.Petr.1;21, Hebr. 11;1)


Ein Mensch der glaubt, rückt Gottes Horizonte und Möglichkeiten in seinen Blick.

Ein Glaube der nicht hofft, bildet einen Widerspruch in sich selbst.

Denn christlicher Glaube, daß erlaube ich mir heute hier
In der Adventszeit zu sagen, ist in seinem Kern erwartungsvoller Glaube.


Was ist nun die Grundlage christlicher Hoffnung?

Was lassen Christen so zuversichtlich hoffen?

Wir haben es vorher gelesen:

Die Auferweckung Christi wird uns als daß Zentraldatum des Glaubens genannt.

Und die Grundfrage des Glaubens zielt auf die Verbindung zwischen Auferstehung Jesu und unserer Hoffnung.

Wäre Jesus Christus nicht auferstanden sein, würde die christliche Botschaft zusammenklappen wie ein Kartenhaus.

In der Auferweckung Jesu ist unsere Auferweckung angelegt und unter gewissen Umständen vorpro-grammiert.

Denn als Christen sind wir unauflöslich mit Christus verbunden.

Jesus ist uns als der "Erstling" vorangegangen, und wir sind mit ihm "ein Leib; wir gehören zum Leib Christi.

Und dieser Leib ist unteilbar, denn Jesus läßt die niemals los, die ihm gehören.

Der Grund unserer Hoffnung ist also die Auferstehung.
Ich möchte einen Punkt weitergehen:

Christen warten auf die letzte Offenbarung der Herrlichkeit Gottes. Diese wird sich in und nach der Wiederkunft Christi ereignen.

Hoffnung hat also einen Inhalt und sie hat ein Ziel.

Der Mittelpunkt christlicher Hoffnung ist eine Person.

Wir hoffen als Christen.... ja worauf hoffen wir denn eigentlich ? Als erstes?

Wir hoffen als Christen nicht auf "Etwas," sondern auf "Einen", nämlich auf Jesus, unseren auferstandenen und wiederkommenden Herrn.

Unser Hoffen ist auf ihn bezogen.

Nicht die Zukunft, sondern der Zukünftige ist der Mittelpunkt biblischer Lehre von den letzten Dingen.

So heißt es in 1. Joh. 3:2: (1. Thess.4:17)

Wir warten als Christen nicht auf das Ende der Welt, sondern auf die Wiederkunft Jesu. Dann werden wir bei dem Herrn sein allezeit. Und ihn sehen, wie er ist."

So ist der Inhalt unserer Hoffnung die Person Jesus Christus und das Ziel unsere Auferstehung.


Die Inschrift auf dem Grabstein des dänischen Philosophen Sören Kierkegaard läßt diese auf Jesus bezogene Hoffnung deutlich erkennen:

Da steht:

"Nur kurze Zeit, dann ist`s gewonnen;
dann ist der ganze Streit in lauter Nichts zerronnen.
Dann wer ich labe mich an Lebensbächen
Und ewig, ewiglich mit Jesus sprechen."


Christliche Hoffnung rechnet mit der leiblichen Auferstehung, wie sie das apostolische Glaubensbekenntnis bezeugt:

Ich glaube an die Auferstehung der Toten.

Der württembergische Theologe Friedrich Ch. Oetinger (1702-1785) hat deshalb formuliert:

"Das Ziel der Wege Gottes ist Leiblichkeit."

Aber alles Ausmalen und spekulieren darüber, wie das einmal sein wird, ist und bleibt vergebliche mühe.

Wir können uns die zukünftige Welt Gottes nicht mit unseren Sinnen vorstellen.

Auch nicht die Zeugen Jehovas.

Unsere sinne sind immer an unserer sichtbaren, gegenwärtigen Welt orientiert.

Das was darüber hinausgeht, übersteigt unseren Horizont. (Matth 22:23ff; 1. Kor. 15;35ff)


Was wir wissen, wissen wir aus dem Wort Gottes und das sagt:

Röm 8:11.23; Phil. 3;21 (lesen lassen)

Hier wird ganz klar gesagt, was?

- Sterbliche Leiber werden lebendig gemacht.

- Es geht um die Erlösung unseres Leibes

- Der nichtige Leib wird verwandelt.

Es geht in der Auferstehung nicht nur um unsere Seele oder unseren Geist, sondern es geht um den ganzen Menschen.

Wie das funktioniert, das ist ein göttliches Geheimnis.


Entscheidend ist: Wer hofft, ist noch nicht am Ziel.

Was uns in Jesus Christus gegeben ist, stellt uns in die Spannung zwischen Gestern und morgen. Dieser Standort ist für Glauben und Leben grundlegend.

Wir sind als Christen unterwegs zur Ewigkeit.

Noch leiden wir an vielem, was uns den Weg des Glaubens erschwert.

Wir leiden an Umständen, die uns zusetzen und an Trends, die an uns arbeiten.

Manchmal leiden wir an uns selbst. Und das ist völlig normal. Manche Christen denken irritiert: Das kann und darf nicht sein.

Aber wir wollen uns noch drei Bibelstellen ansehen, daß das Spannungsfeld unser Standort ist, solange wir noch nicht im Himmel angekommen sind.

Die erste Stelle steht in Phil. 3:12-14.

Wer liest bitte vor?

Wir sehen:

- Wer glaubt hat ein Ziel

- der streckt sich nach dem Zukünftigen aus

- Hoffnung macht fleißig

- Alles, was wir gegenwärtig haben und erleben ist vorläufig

Die zweite Bibelstelle steht in Tit. 2,11-14

Und wir sehen:

- noch werden wir bedrängt

- wir leben im aktiven Wartestand

- wir werden zu guten Werken ermutigt

- Wir werden in Zucht genommen und geprägt.


Und die dritte Bibelstelle: 1. Joh. 3:2ff

- in allem wird klar: Wir sind Gottes Kinder

- das ist noch nicht sichtbar am Tag

- wir freuen uns darauf, ihn zu sehen

Wir leben also in einem christlichen Spannungszustand der sich auf Hoffnung gründet. Und wir brauchen diese Spannung, damit wir unser eigenes Leben verstehen.

Uns unsere Probleme vergegenwärtigen. In diesem Spannungsfeld.

Damit wir uns in dieser Spannung als im Normalzustand lebend begreifen.

Und unser christliches Leben als Gottes Herausforderung annehmen.

Diese Spannung zeigt sich ja anhand vieler Ereignisse:

- im Umgang mit nicht an Jesus glaubenden Menschen

- im eigenen Versagen

- in Verlust - Erlebnissen, an denen die warum - Frage aufbricht


Wie können wir diese Spannung denn aushalten?

- Indem wir ein grundsätzliches ja zu unserer Lage in diesem Spannungsfeld sagen

- indem wir uns am Wort Gottes orientieren

- indem wir mit Gott reden (beten)

- indem wir Gemeinschaft mit anderen, bibeltreuen Christen suchen und pflegen


Ich sagte eben, daß alles, was wir auf der Erde erleben, nur vorläufig ist. Es wird abgelöst.

Das gilt für das Positive ebenso wie für das Negative.

"Das schönste kommt noch, hat Fritz Rienecker einmal gesagt.

Als Christen wissen wir: Wir gehen auf Jesus und damit auf das Leben zu.

Am Lebensende sind wir nicht am Ende.

Auf uns wartet eine Herrlichkeit, die nicht auszudenken ist.

Wir haben als Christen deshalb in jeder Lage ein Licht, eine Perspektive, eine Hoffnung.

Selbst dann wenn wir an Grenzen stoßen und uns vieles mißrät, können wir zuversichtlich nach vorn schauen.


Der Essener Jugendpfarrer Wilhelm Busch hat ein Erlebnis aufgeschrieben, daß hier her paßt.

Er schreibt:

"Als Hilfsprediger hatte ich am Ostermorgen einen Gottesdienst für Mädchen zu halten. Wir versammeln uns draußen auf einer blühenden Wiese.

Das muß ein unvergeßliches Erlebnis werden, schwärmte die Sekretärin des Mädchenwerkes.

Aber es wurde eine große Pleite.

Als ich mit dem Fahrrad hinausfuhr, fegte mir ein schneidender, kalter Wind entgegen. Die Wiese blühte nicht, sondern war nur naß. Die kleine Schar fröstelte. Der Chor fand den Einsatz nicht.

Und eine Windbö stieß beide Vasen um, die den Altar schmückten. Da war`s mit der Andacht aus, und ich machte, daß auch meine Predigt bald aus war.


Inzwischen weiß ich längst, was ich in jener unglücklichen Situation damals hätte predigen sollen:

Daß die Auferstehung nicht eine Angelegenheit für erhabene Stunden ist.

Christus ist in eine Welt hinein auferstanden, in der Enttäuschungen auf uns warten und uns immer wieder ein Strich durch unsere Rechnung gemacht wird.

Dennoch loben wir Gott, weil wir in unserem so gearteten Alltag einen Heiland haben, der uns am Kreuz erkauft und zu Gottes Söhnen und Töchtern gemacht hat.

Er gibt uns in jeder Lage Hoffnung und Zuversicht."


Wilhelm Busch


Hoffnung wirkt sich in unserem Leben aus. Sie prägt uns, in dem sie uns erwartungsvoll leben läßt.

Sie schenkt uns Zuversicht (2.Kor.3;12), Geduld und Bewährung (Röm. 5:2-5), Freude und Frieden (Röm. 15;13) Trost und Stärkung für die täglichen Aufgaben
(2. Thess. 2;16)

Hoffnung ruft uns an die Arbeit.

Was wir für Jesus tun, ist nicht vergeblich.

Darum arbeiten wir fest und unerschütterlich.


Wo wir diese Elemente in der Gemeinde Jesu heute nicht sehen, da ist die Frucht, die aus Hoffnung erwächst nicht zu sehen.



In 1. Kor. 13 sehen wir den Zusammenhang von Glaube, Hoffnung und Liebe.

Klar ist: Da wo keine Liebe ist, gibt es auch keine Hoffnung.

Und da gibt es keinen glauben ohne Hoffnung.


Und tatsächlich:

Da wo heute egoistische selbstbezogene und selbstherrliche Menschen am Werk sind, die sich all zu oft Leiter nennen, finden wir weder Hoffnung, noch Glaube, noch Liebe in biblischem Sinn.

Da herrschen Blockade und Zerstörung auf Kosten wertvoller Menschen die Gott liebt.


Der evangelische Bischof von Baden - Württemberg hat gesagt:

"Die Hoffnung der Bibel ist keine Droge, die den Menschen aufheizen möchte, die seine Sinne betäuben und ihn für die Wirklichkeit dieser Welt blind machen könnte.

Hoffnung, wie die Bibel sie meint, ist vielmehr ein belebender Impuls, und eine motorische Kraft, die uns befähigen, in unserer Welt mit langem Atem der Geduld und mit großer Zuversicht an der Arbeit zu bleiben, auch dort, wo - vordergründig betrachtet - alles hoffnungslos zu sein scheint.

Die christliche Hoffnung motiviert zur zähen Mitarbeit
An den Aufgaben, die Gott uns in der Welt von heute stellt. "


Was wir heute sehen ist, daß man lieber Lobpreis will, statt Bibellehre, denn die ist zu anstrengend.

Statt eigener Anstrengung soll alles durch übernatürliche wunder geschehen.

Und für unsere Fehler sind irgendwelche anonymen Dämonen zuständig.

Da fehlen die Grundelemente christlicher Existenz im bibeltreuen Glauben.



Ich möchte abschließend sagen:

Die Hoffnung, die uns in Jesus Christus geschenkt ist, läßt uns nicht verträumt an den Himmel schauen.

Sie regt uns vielmehr zum biblischen Handeln in der Gegenwart an.

Weil wir auf dieses große Ziel zugehen, mühen wir uns bereits heute um zielgemäßes Verhalten, so gut das möglich ist.

Dabei bestimmt uns der Grundton der Freude und der Zuversicht.

Wer hier ermüden will, der schaue auf das Ziel !

Amen !!!
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