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US-Wahl: Religiöse Gruppen wählten Obama


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Rolf

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US-Wahl: Religiöse Gruppen wählten Obama





05.11.2008


Barack Obama konnte sich bei der Wahl zum 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika am Dienstag vor allem auf die leicht-religiöse Wählerschaft verlassen. Aber auch unter den Katholiken und regelmäßigen Kirchgängern erreichte der demokratische Kandidat mehr Zuspruch als ihm zunächst zugetraut worden war. Evangelikale Gruppen bilden die deutliche Ausnahme.

Der Vorsprung gegenüber seinem republikanischen Gegenspieler John McCain geht auch zurück auf die katholische Wählerschaft, die zu 54% für Obama votierte. Bush konnte bei seiner letzten Wahl noch 52% der Katholiken, die für gewöhnlich "demokratisch" wählen, von seiner konservativen Linie überzeugen.

Gerade das Wahlverhalten der katholischen Wählergruppen war mit Spannung erwartet worden, nachdem katholische Bischöfe im Vorfeld der Präsidentschaftswahl wiederholt davor gewarnt hatten, den Abteibungsbefürworter Obama zu wählen. Der Bischof von Kansas City, Robert Finn, war sogar so weit gegangen, das Seelenheil von der Stimmabgabe abhängig zu machen. Noch am Montag sagte der Würdenträger in einem Radiointerview: "Mir hat jemand geschrieben 'Ich habe Obama gewählt, Buße tun werde ich später'. Ich wünsche diesen Menschen, dass Gott sich umstimmen lässt, wenn sie merken, dass sie einen grausamen Fehler gemacht haben. [...] Aber es ist wesentlich wichtiger, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn sie uns vor Augen stehen."

Für Thomas Reese, leitender Wissenschaftler am Woodstock Theological Center, ist das Wahlergebnis daher ein eindeutiges Zeichen, dass die Wähler den Aufruf ihrer Würdenträger ignorierten. Katholische Wähler hätten an Stelle der konservativen nicht-verhandelbare Positionen das eigene Wohl und das ihrer Familie zur Grundlage der Wahl gemacht,

Auch in der Gruppe der regelmäßigen Kirchgänger verbesserte Obama das Ergebnis gegenüber John Kerry vor vier Jahren von damals 39%-61% auf heute 44%-54%. Vor allem aber profitierte der erste schwarze Präsident der USA vom Zuspruch der leicht-religiösen Wähler: 61% vertrauten dem schwarzen Politiker, der im Vorfeld aufgrund seiner Mitgliedschaft in einer liberalen afro-amerikanischen Gemeinde in die Kritik geraten war.

Von den religiösen Gruppen stehen einzig die Evangelikalen mit 25% Zuspruch für Obama eisern auf der Seite des republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Gemessen an den 21%, die John Kerry vor vier Jahren für sich gewinnen konnte, ist aber auch diese Zahl ein Fingerzeig.

Angesichts des Erfolgs unter christlichen Wählergruppen sprechen Kommentatoren bereits von einer "New Faith Coalition". In den vergangenen Wahlkämpfen hatten sich die Demokraten zu einer Partei entwickelt, die für Christen unwählbar schien. Im Gegensatz zu dem katholischen Kandidaten John Kerry, der in der vergangenen Präsidentschaftswahl deutlich gegen George W. Bush verlor, gelang es Barack Obama, mit seinem Glauben im Wahlkampf zu punkten und traditionell republikanische Kreise für sich zu gewinnen.

Insgesamt votierten 52% der stimmberechtigten US-Amerikaner für Barack Obama. Aufgrund des Wahlsystems fällt sein Wahlsieg mit 338 zu 163 Stimmen allerdings wesentlich deutlicher aus.
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Christliche Kirchen sehen Obama auf einem guten Weg




05.11.2008


(epd) - Die christliche Kirchen haben sich weltweit erfreut über die Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten gezeigt und um Beistand und Führung Gottes gebeten. Der Vatikan mahnte zugleich den Einsatz für Recht, Gerechtigkeit, Frieden und Achtung der Menschenwürde an.

Der rheinische Präses Nikolaus Schneider wünschte dem künftigen Präsidenten der USA Gottes Segen. Den werde er brauchen, erklärte Schneider am Mittwoch in Düsseldorf. Obama sei für viele Menschen in den USA und für die Kirchen ein Hoffnungsträger. Mit ihm glaubten viele, den Zielen näherzukommen, für die sie seit Jahren leidenschaftlich kämpften, etwa die Abkehr von militärischer Gewalt und die Überwindung der sozialen Ungerechtigkeiten, betonte der Präses.
Er habe den künftigen US-Präsidenten auf der Generalsynode der US-amerikanischen Schwesterkirche United Church of Christ (UCC) als beeindruckenden Redner erlebt, sagte Schneider weiter. «Für mich verkörpert er auch etwas, was seine Kirche auszeichnet: der hohe Sinn für Gerechtigkeit.» Dieser Gerechtigkeitssinn sei tief in Obamas Glauben verankert.

Vatikan wünscht Obama Gottes Hilfe beim Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit

Auch seitens des Vatikans zeigt man sich versöhnlich mit dem künftigen Präsidenten und wünscht Barack Obama Erfolg im Bemühen um Frieden und Gerechtigkeit weltweit. Vatikansprecher Federico Lombardi äußerte am Mittwoch die Hoffnung, dass der Wahlsieger «die Erwartungen und Hoffnungen erfüllt, die sich auf ihn richten». Die Gläubigen beteten für ihn, «damit Gott ihn erleuchtet und ihn bei seiner großen Verantwortung unterstützt». Als Hauptaufgabe des künftigen Präsidenten bezeichnete Lombardi den Einsatz für Recht, Gerechtigkeit, Frieden und Achtung der Menschenwürde. Mit Joe Biden wird ein Katholik künftig das Amt des Vize-Präsidenten der USA übernehmen.

Russisch-orthodoxe Kirche: Hoffnung auf Dialog mit gegenseitiger Achtung

Mit Hoffnung auf eine neue Ära im Verhältnis der USA zu Russland hat die russisch-orthodoxe Kirche die Wahl Barack Obamas zum neuen Präsidenten der USA aufgenommen. Kirchensprecher Wsewolod Tschaplin äußerte am Mittwoch in Moskau die Hoffnung, dass die USA und Russland in einen neuen, von gegenseitiger Achtung geprägten Dialog treten werden. «Wir hoffen, dass unsere Sicht, die unseres Landes und die der Welt insgesamt, gehört werden und die gebührende Aufmerksamkeit erhalten», sagte Tschaplin der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Positiv wertete der Kirchensprecher Obamas Bekenntnis zum christlichen Glauben. Er hoffe, dass die Politik des neuen US-Präsidenten von christlichen Wertvorstellungen geprägt sein werde.

EKD-Auslandsbischof: Obama-Kirche steht für ein offenes und liberales Christentum

Als richtungsweisend empfindet auch der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, die Wahl Obamas. In der Wahlentscheidung zeige sich eine Verschiebung der kulturell-religiösen Lage in den USA, die er für sehr gut halte, sagte er am Mittwoch dem epd am Rande der EKD-Synode in Bremen. Obama sei lange Zeit in der United Church of Christ engagiert gewesen, die «mit großer Offenheit und Toleranz agiert».

Schindehütte hob die engen Beziehung der United Church of Christ zur EKD und der Union Evangelischer Kirchen (UEK) hervor. Die US-Kirche stehe für ein offenes und liberales Christentum, was den deutschen Verhältnissen sehr nahe komme. In der Amtszeit George W. Bushs habe dessen enge Verbindung zu den US-Evangelikalen hingegen
oft zu einer religiösen Überhöhung politischer Fragen geführt.

Bischof Gerhard Ulrich: Wahlerfolg ist später Erfolg von Martin Luther King

Der Schleswiger evangelische Bischof Gerhard Ulrich bezeichnete den Wahlsieg von Obama als einen späten Erfolg von Martin Luther King in seinem Kampf um Solidarität und Gerechtigkeit. So wie Martin Luther King seine Vision aus dem christlichen Glauben gezogen habe, beruhe der Wahlsieg Obamas auch auf den Fundamenten der christlichen Grundwerte. Ulrich: «Wir wünschen ihm die Kraft und den Segen Gottes.» Zugleich äußerte der Bischof Respekt für die Haltung des unterlegenen Kandidaten John McCain. Seine beachtliche Rede nach der eingestandenen Niederlage zeige menschliche Größe.
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