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Froschkönig oder Märchenprinz?


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#1
Rolf

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Froschkönig oder Märchenprinz?





Über den Autor
Jens Bertram lebt in Eibelshausen und ist Energieelektroniker (Fachrichtung Anlagentechnik). Zurzeit studiert er am theologischen Seminar in Ewersbach. Er interessiert sich vor allem für das Neue Testament und möchte nach seiner Ausbildung Gemeindepastor oder Missionar werden.


Frage von NN:
"Meine Frage betrifft die Ehe. Ich finde es bisweilen recht prickelnd, mir vorzustellen, dass mein Mann ein berühmter Filmstar oder ähnliches wäre und wie es wäre, mich dann in ihn zu verlieben. Ist dies Sünde?"


Bedenklicher Spleen

Deine Frage ist nicht so leicht zu beantworten, da die Bibel sie so nicht aufgreift.

Meines Erachtens ist eine solche Vorstellung keine Sünde, und doch ist es nicht unbedingt das, was sich Gott für die gemeinsame Beziehung in einer Ehe wünscht.

Du schreibst, dass du dir manchmal vorstellst, dass dein Mann eine berühmte Persönlichkeit wäre. Hier ist meine Anfrage an dich, ob dir dein Mann, so wie er ist, nicht gefällt? Prickelt es bei dir auch, wenn du deinen Mann vor dir siehst, so wie er ist? Als ganz normalen Mann? Oder brauchst du diese Gedanken, dass er etwas Besonderes ist?

Wenn das der Fall ist, dann würde ich das nicht unbedingt Sünde nennen, aber es ist zumindest bedenklich. Denn du bist mit einem Mann verheiratet, der kein Filmstar ist und oft ist es so, dass sich kleine Spleens mit der Zeit verstärken. D.h. es könnte sein, dass es für dich jetzt nur ein zusätzlicher Kick ist, wenn du dir vorstellst, dass er ein Filmstar wäre. Möglicherweise würde dieses Verhalten dann aber mit der Zeit immer mehr zu einem Muss werden, damit du ihn überhaupt prickelnd finden kannst.

Ein wesentliches Merkmal der Liebe ist, dass sie den anderen so annimmt, wie er ist, und dass sie versucht, den anderen glücklich zu machen. Sie richtet sich auf das Du und nicht primär auf die eigenen Wünsche. Das gilt auch für den Bereich der Romantik und der Sexualität. Wenn man sich in diesen Bereichen um sich selbst dreht, dann werden sie mit der Zeit schal und reizlos. Richtet man sich aber auf den anderen aus, dann kann das gemeinsame Erleben in diesen Bereichen immer schöner und tiefer werden.

Vielleicht hilft es dir auch weiter, wenn du deinen Mann einmal mit einer "anderen Brille" anschaust: Dein Mann ist ja wirklich etwas Besonderes! Gott hat ihn als einmaligen Menschen mit ganz besonderen Gaben und Fähigkeiten erschaffen. Er liebt ihn und dein Mann ist in seinen Augen sehr wertvoll! Es gibt keine zweite Person, die genau gleich ist, wie er! Wenn dein Mann Christ ist, dann ist er zudem auch noch ein Kind Gottes.

Wenn du also versuchst, gerade dieses Wertvolle und Besondere in deinem Mann zu entdecken, wird der Wunsch nach anderen Besonderheiten wie Berühmtheit, Reichtum und Schönheit, vielleicht gar nicht mehr so stark sein.

"Schatz, ich wünsche mir..."

Ich rate dir, für dich selbst zu prüfen, ob du deinen Mann, so wie er ist, liebst und annimmst. Wenn dem so ist, kann man sicher ab und an mal „Rollenspiele“ denken oder spielen, solange sie als solches dann auch wieder abgeschlossen werden. Solltest du aber merken, dass du deinen Mann nur noch anziehend finden kannst, wenn du ihn dir als Filmstar vorstellst, solltest du mit diesen Phantasien aufhören. Dann wäre es hilfreicher, gemeinsam mit ihm an eurer Liebe zueinander arbeiten. Sonst besteht die Gefahr, dass sich diese Fantasien wirklich zwischen Dich und Deinen Partner schieben und Du in Eurer Beziehung immer unzufriedener wirst.

Eine weitere Frage, die Dir helfen könnte herauszufinden, ob Du Dir und Eurer Beziehung mit diesen Vorstellungen schadest, wäre auch, ob Du Deinem Mann offen davon erzählen könntest. Wenn das der Fall ist und ihr beide darüber lachen könnt oder er dass Spiel vielleicht sogar mitspielen kann, dann ist dagegen nichts einzuwenden.

Wenn Du aber das Gefühl hast, dass Du Deinen Mann damit verletzten würdest, wäre es besser, damit aufzuhören. Vielleicht hilft es Dir auch, Dich zu fragen, wie Du Dich fühlen würdest, wenn er sich entsprechende Vorstellungen im Bezug auf Dich machen würde. Wenn es Dich verletzten würde, dann wäre es nur fair, das ihm gegenüber auch sein zu lassen.

Hier könnte auch ein Gespräch über gegenseitigen Wünsche und Vorstellungen in eurer Ehe helfen. Dein Mann ist möglicherweise gerne bereit, Dir gegenüber zum Beispiel als charmanter Kavalier aufzutreten oder Dich hin und wieder an einen besonderen Ort auszuführen, wenn er weiß, dass er Dir damit eine Freude machen kann. Die meisten Männer genießen es selbst, wenn sie ihre Frauen glücklich machen können. Nur können sie nicht immer unbedingt erraten, was sich ihre Frau wünscht. Dann ist es für beide Seiten eine Hilfe, wenn offen über Erwartungen und Sehnsüchte gesprochen wird.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Wie gesagt, gibt es keine konkrete Bibelstelle, die diese Frage aufgreift. Da du deine Gedanken ja auf deinen Mann richtest und nicht an Brad Pitt (oder wer bei Frauen gerade in ist) denkst, ist es meines Erachtens keine Sünde. Ich fände es wichtig, dass du darauf achtest, weiterhin deinen Mann zu lieben und nicht irgendwann nur noch das, was er in deinen Phantasien verkörpert. Solange du aber ein solches Ja zu deinem Mann als normalen Menschen hast und du ihn liebst, wie er ist, kannst Du meiner Meinung nach durchaus auch „Rollenspiele“ mit in die Beziehung einbeziehen.


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