Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Schabbat


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34141 Beiträge
  • Land: Country Flag
Schabbat


aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Schabbat (hebr. שבת Schabbat oder jiddisch Schabbes; laut Dudenschreibung im Deutschen "Sabbat" [
Der Sabbat ist dazu da, um von der Arbeit auszuruhen und er soll dem Gottesfürchtigen dazu dienen, dass er Zeit mit Gott verbringt. Der Sabbat ist ein heiliger Tag, welchen Gott gesegnet hat.

Nach dem Gesetz Gottes (auch Moralgesetz genannt) darf an diesem Tag nicht gearbeitet werden. Diese Pflicht ist im 2. Buch Mose, Kapitel 20, Vers 8 ff. als das dritte von den 10 Geboten vorgeschrieben: Gedenke des Schabbats: Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Schabbattag gesegnet und ihn für heilig erklärt.

Im orthodoxen Judentum wird bis heute aufgrund des Talmud bestimmt, welche Tätigkeiten als "Arbeit" anzusehen sind. Darum ist es z.B. verboten, Feuer anzuzünden, im Garten etwas zu pflanzen oder etwas zu schreiben. Es ist außerdem verboten, am Schabbat etwas zu kaufen oder zu verkaufen oder Geld auch nur zu berühren. Im Progressiven Judentum hingegen wurde das Arbeitsverbot umgedeutet. Als Arbeiten, die am Schabbat nicht getan werden sollten, gelten in ihm alle Tätigkeiten, die mit der Erwerbsarbeit oder mit Geldverdienen zu tun haben. Liberale Juden schreiben also am Shabbat, wenn es zur Freizeitgestaltung gehört, aber nicht beruflich. Sie benutzen auch das Auto oder Bahnen, um z.B. zum Gottesdienst zu fahren. Auch liberale Juden tätigen am Schabbat soweit irgend möglich keine Einkäufe.

Zum Begehen des Schabbat gehören bestimmte häusliche Bräuche und der Besuch des Gottesdienstes. Auch die Jüdische Küche ist durch den Schabbat und das Verbot, Feuer zu entzünden, stark beeinflußt; dadurch entstanden nämlich viele Speisen, die vor Beginn des Schabbats auf ganz kleiner Flamme aufgesetzt werden und dann sehr lange und langsam vor sich hin kochen.

Im jüdischen Haushalt wird zum Schabbat der Tisch besonders festlich geschmückt, Blumen verschönern ihn. Zwei Kerzen stehen auf dem Esstisch. Zu Beginn des Schabbat entzündet vor Sonnenuntergang die Frau (oder in liberalen oder Singlehaushalten auch der Mann) feierlich die Kerzen.

Nach dem abendlichen Gottesdienstbesuch findet eine besondere Zeremonie statt, der Kiddusch. Bei diesem wird ein Becher Wein mit einer gesungenen Lobpreisung gesegnet, dann dankt man Gott für den Schabbat und trinkt von dem Wein. Anschließend werden zwei Brotlaibe Challah gesegnet und alle essen etwas Brot.

Ein weiteres Charakteristikum des Schabbat sind bestimmte Lieder (Smirot), die im allgemeinen nach dem Essen gesungen werden.

Eine Besonderheit der Gottesdienste und privaten Gebete am Schabbat ist, dass einige der sonst im Hauptgebet enthaltenen Bittgebete nicht gesprochen werden – der Schabbat ist ein Vorgeschmack auf die Freuden im Jenseits, und an ihm braucht man sich um nichts zu sorgen, sondern kann auf die Fürsorge Gottes vertrauen.

Der Sabbat wird auch von nicht-jüdischen Religionen gefeiert, hauptsächlich von bestimmten christlichen Gruppen, z.B. von den Siebenten-Tags-Adventisten und den Siebenten-Tags-Baptisten, die die Feier des Sonntags ablehnen, da dieser nicht in der Bibel geboten sei. Ihrer Meinung nach wurde in der Bibel das Sabbatgebot nie aufgehoben, genausowenig wie die anderen 9 Gebote durch Christi Opfertod an Bedeutung verloren hätten. Im Gegenteil sehen sie die angeblich erst im frühen Mittelalter eingeführte Sonntagsfeier als Abweichung von der christlichen Lehre an, da die Bibel keine Sonntagsheiligung kenne.

Für die Einsetzung des Sonntags als Feiertag in der frühen Christenheit werden unter anderem folgende Gründe genannt: Erinnerung an die Auferstehung Jesu Christi im Herrenmahl, welches schon früh am ersten Tag der Woche gefeiert wurde (vgl. z.B. it. "doménica" ("Herrentag") = Sonntag), Abgrenzung von der jüdischen Sabbatfeier (vor allem zu Beginn der ersten Judenverfolgungen) und Anpassung an heidnische Kulte im römischen Reich (Mithras-Kult, Sonnenanbetung), um den Heiden die Konvertierung zu erleichtern. Die katholische Kirche sieht die erfolgreiche Verlegung des Feiertages von dem siebten Tag der Woche auf den ersten Wochentag als Beweis für die von Gott an sie verliehene Vollmacht an. In der orthodoxen Kirche werden aber auch heute noch sowohl der Schabbat als auch der Sonntag besonders behandelt, z.B. durch leichteres Fasten während der Fastenzeiten und durch besondere biblische Lesungen in der Liturgie. Der Sonntag steht aber auch hier wie bei fast allen christlichen Kirchen im Vordergrund.

Jedes 7. Jahr des jüdischen Kalenders ist ein Schabbatjahr, in dem z.B. die Felder brach liegen und bestimmte Schulden erlassen werden. Dies sind Gebote im Sinne einer frühen Umweltschutzgesetzgebung und einer Sozialgesetzgebung in der Tora. Die Feldbrache wird jedoch heute, da andere Feldbauweisen dominieren, gewöhnlich umgangen, indem Ländereien in jüdischem Besitz für einen symbolischen Betrag von 1 Schekel an einen Nichtjuden verkauft werden und am Ende des Jahres zurückgekauft; denn der Talmud erlaubt das Bearbeiten von nichtjüdischen Ländereien auch im Schabbatjahr. Koschere jüdische Bauern halten sich jedoch an die Gesetze, unter Aufsicht der Rabbinen zumeist, z.B. beim koscheren Wein, koscheren Weizen etc. Das Schabbatjahr ist nicht zu verwechseln mit sogenannten "Sabbatjahren" als "Auszeit" vom Beruf, vgl. Sabbatical, einen Begriff, der aus dem christlich dominierten USA stammt.

Im allgemeinen wird die Aufnahme ins Judentum, die Bar Mizwa am Schabbat nach dem 13. Geburtstag gefeiert. Bei Mädchen ist es der 12. Geburtstag, mit dem es Bat Mizwa wird.

Text und Bilder dieses Beitrages basieren auf dem Artikel Sabbat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
  • 0