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«Ich war abhängig geworden vom Kaufen»


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Rolf

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«Ich war abhängig geworden vom Kaufen»



Sven-Olaf Grohmann

Sven-Olaf Grohmann war selbständiger Kaufmann und wollte seinen neuen Schmuckladen ausstatten. Er berichtet, wie er immer mehr in die Abhängigkeit und in einen Kaufrausch hineingeriet.

Schon als ich über die Lage des Ladens nachdachte, schien mir nichts zu teuer: In der Innenstadt von Hannover musste er sein, dort, wo die Mieten besonders hoch sind. Auch brauchte ich Personal, um die Kunden ausreichend bedienen zu können. Selbst die Maklergebühr betrug einige tausend Mark. Wie ich das alles bezahlen sollte, darüber machte ich mir keine Gedanken. Ich wollte den Laden unbedingt haben – und ich bekam ihn auch.

Grosse Mengen Schmuck

Ich mietete mehr Räume, als ich eigentlich brauchte. Jeden Raum richtete ich neu ein, zum Beispiel mit einem Chefsessel für mein Büro, der über 1000 Mark kostete. Meine innere Leere versuchte ich mit Kaufen zu füllen. So kaufte ich grosse Mengen Schmuck ein. Statt einer kleinen Partie von vielleicht 2000 Mark kaufte ich an einem Tag bei einem Händler für über 34’000 Mark ein – wieder auf Kredit. Ich konnte einfach nicht aufhören und war so sehr abhängig geworden vom Kaufen wie ein Alkoholiker von seiner Flasche.

Tief in meinem Inneren fühlte ich mich mehr und mehr getrieben. Die Depressionen nahmen zu, und es ging mir zunehmend schlechter. Aber ich hatte immer noch nicht genug. Ich kaufte weiter. Von einem anderen Händler hatte ich bisher kleinere Mengen von Geschenkartikeln in mein Sortiment aufgenommen. Ich übernahm kurzerhand sein gesamtes Warenlager, einschliesslich Zubehör und Kenntnisse, wie man die Artikel herstellt. Das kostete mich 45’000 Mark. Da ich die Summe nicht bar bezahlen konnte, nahm ich auch bei diesem Händler einen Kredit auf.
Langsam wurden aus meiner Umgebung warnende Stimmen laut, ich würde mich übernehmen. Ein Bekannter von mir, den ich angestellt hatte, um Ordnung in mein geschäftliches Durcheinander zu bringen, sagte: «Wenn du so weitermachst, bist du in einem halben Jahr pleite!» Das wollte ich natürlich nicht hören, und so habe ich ihn sofort wieder entlassen.

Scham und Schande

Doch der Druck wurde so gross, dass mir nichts anderes übrig blieb, als mein Ladengeschäft zu schliessen. Durch den Räumungsverkauf konnte ich aber nur die Hälfte meiner Verbindlichkeiten abtragen. Ich hatte danach noch 500’000 Mark Schulden bei insgesamt 72 Gläubigern. Jeden Tag kamen 100 Mark Zinsschulden dazu. Aufgrund meiner Schuldenhöhe konnte ich meinen vielen Gläubigern nichts zurückzahlen. Mahnungen und 23 Vollstreckungsbescheide, Gerichtsvollzieher und Pfändungen, mit denen ich jetzt konfrontiert war, waren für mich verbunden mit Scham und Schande. Immer wieder kamen Selbstmordgedanken in mir hoch. Es wurde so schlimm, dass ich mich von einem Hochhaus stürzen wollte.

«Zeige dich, Gott!»

In dieser Not betete ich: «Gott, wenn es dich wirklich gibt, dann zeige dich!» Wenige Tage später fiel mir ein Buch über die Grundfragen des christlichen Glaubens in die Hände. Ich habe dieses Buch gelesen wie noch keines vorher. Zum ersten Mal in meinem Leben fing ich an zu verstehen, was es mit Gott und diesem Jesus auf sich hat. Ich lernte Christen kennen, mit denen ich mich zu Gesprächen über den Glauben traf. Im Advent 1993 traf ich eine bewusste Entscheidung für Jesus. Seitdem habe ich noch manche Tiefe erlebt und brauchte auch professionelle Hilfe. Inzwischen habe ich aber viel innere Heilung, zum Beispiel von meiner Kaufsucht, und einige Wunder im materiellen Bereich erlebt.

Hilfe für andere

Heute arbeite ich beim Verein «Notausgang» als Sozialberater. Diesen Verein habe ich im Jahr 2000 gegründet, um Menschen zu helfen, die Ähnliches durchmachen müssen wie ich. Gott hat aus dem Minus meiner Vergangenheit ein Plus gemacht. Ich kann sagen: Für Gott ist wirklich nichts unmöglich!

Sven-Olaf Grohmann




Quelle: Chrischona Magazin



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