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„Gott gab mir eine einzigartige Chance“


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Rolf

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„Gott gab mir eine einzigartige Chance“


Lernt Geduld, bleibt dran: Mario.

Mario ist 16. Und blickt schon auf einen langen Weg zurück. „Ich hatte alles verloren. Ich war nicht mehr ich selbst und tat alles, um an Drogen zu gelangen. Dann gab ich mein Leben Jesus. Einen anderen Ausweg gab es nicht.“

Marios Drogenkarriere zeichnete sich mit zehn Jahren ab, als er zu rauchen begann. Er war in einem Dorf in Süditalien aufgewachsen, schlief mit der Mutter und der Schwester im selben Bett. Der Vater arbeitete in der Schweiz und war nur in den Ferien da. Als Mario siebenjährig war, holte der Vater die Familie an den Zürichsee.

Weg vom Fenster

Mit 12 kiffte Mario regelmässig, mit 13 griff er zu Koks und rauchte später ein Jahr lang Freebase (mit Ammoniak gekochtes Kokain). „Die Pfeife ist am Schlimmsten; sie macht dich psychisch fertig. Ich war total aufs Zeug fixiert. Alles Andere war mir egal.“

Mario wurde klar, dass es so nicht weiter gehen konnte. Die Schule hatte er in der ersten Oberstufe verlassen. Viermal weilte er in der psychiatrischen Klinik, eine Zeitlang in der Anstalt. Ein Zimmernachbar erzählte ihm von einer christlichen Wohngemeinschaft.

Später bekam er Blätter der Stiftung Quellenhof in die Hände. Mario ging vorbei, sah Leute mit noch grösseren Problemen und begriff, dass er da eintreten musste: „Es machte Klick in mir: Das ist der Platz für dich. Ich spürte, Gott gibt mir eine einzigartige Chance.“


Das Quellenhof-Therapiehaus in Gundetswil


Verantwortung übernehmen
In der Klinik hatte Mario den Kokain-Entzug durchlaufen; das gelang, indem er ein Dutzend verschiedene Tabletten schluckte. In der Quellenhof-Entzugsstation Beth Shalom war das Kiffen dran. Mario wurde hier nicht mehr so bedient wie zuvor in der Klinik; er musste mehr Verantwortung übernehmen, wurde auch zu Arbeiten aufgefordert. „Alles kostete mich Überwindung. Am Morgen mochte ich nicht aufstehen und frühstücken.“ Der Entzug kam mit vier Medikamenten aus.

Mario entzog sich dem Druck und verliess Beth Shalom. Zwei Wochen sass er zu Hause und überlegte, wie es weitergehen sollte. „Würde ich weiter in der Klinik rumhängen, einen Joint rauchen, die Zigarette geniessen? Nein – ich wusste: Das bringts nicht!“

„Wenn du eine Freundin hast…“

Mario kam zurück ins Beth Shalom und blieb dran, denn er hatte die Aussicht, ins Therapiehaus der Stiftung Quellenhof zu gelangen. Der Übertritt klappte. Das Haus in Gundetswil zwischen Winterthur und Frauenfeld ist der Ort, wo Mario den Weg zurück ins normale Leben geht, Schritt um Schritt.

Schmerzlich war die Trennung von der Freundin, die ebenfalls im Programm war. „Ich war verliebt, doch wusste ich, es klappt nicht, wenn sie auch vom Entzug hierher kommt. Ich musste aufhören. Wenn du eine Freundin hast in der Therapie, hast du ein Problem mehr. Ich will gesund werden. Und weiss: Das geht nur mit Gott.“


Mario: „Ein Wunder, dass ich lebe, ohne zu rauchen!“


„Ich sah wie ein Zombie aus“

Vier Monate lebt Mario nun im Therapiehaus. „Die Nähe zu Jesus habe ich immer mehr gespürt. Irgendetwas fehlt immer – aber Jesus vergibt mir, wenn ich ihm mein Versagen echt hinlege.“ Der 16-jährige hat im Quellenhof begonnen, in allen Situationen zu beten: „Ich merke, jetzt muss ich beten. Mit Jesus kann ich reden wie mit dem besten Kollegen. Über alles, über jedes Problem.“

Die Bibel gibt Mario Mut. Er liest gern darin, auch wenn es ihm gut geht. Kürzlich verbrachte er ein Wochenende bei den Eltern und erschrak über ein Bild, das ihn vor einem halben Jahr zeigt: „Ein riesiger Unterschied: da sah ich aus wie ein Zombie, hatte einen düsteren Blick.“

Im Quellenhof hat Mario ehemalige Drogenabhängige kennen gelernt, die heute selbst als Betreuer arbeiten. „Ich staune, was Jesus kann. Eigentlich ist es unglaublich, dass ich, ein ehemaliger Freebase-Raucher, nun als Nichtraucher lebe!“

Geduld lernen

Jesus hilft Mario, sich Ziele zu setzen und an ihrer Erfüllung zu arbeiten. „Ich habe auch Geduld gelernt, weiss, dass nicht alles von heute auf morgen kommt. Früher war ich ungeduldig, wollte sogleich am Ziel sein.“ Bald wird er mehr arbeiten, sieben statt fünf Stunden täglich.

Vorerst will Mario die Therapie beenden, was etwa neun Monate braucht. Und dann die zwei Jahre Schule nachholen, um in der Folge eine Berufslehre anzufangen.

Unterdessen macht er HipHop, schreibt Texte. Stark beschäftigt ihn Jesu Geschichte vom Sohn, der vom Vater wegging, um das Leben zu geniessen. Thema des Songs ist die Rückkehr – seine eigene, wenn der Vater ihn umarmt: „Ich habe meinen Vater zum Weinen gebracht. Nun will ich ihn umarmen. Ich wünsche mir, dass er vor Freude weint.“

Therapiewerk Quellenhof-Stiftung: www.qhs.ch


Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch


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