Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Scharfer Schlagabtausch in Halle 3


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34141 Beiträge
  • Land: Country Flag
Scharfer Schlagabtausch in Halle 3



Von Rolf Krüger

07.06.2007

Heiß her ging es in Halle 3.2 – Bischof Wolfgang Huber und Bekir Alboga von Deutschlands größtem islamischem Verband DITIB fetzten sich auf offener Bühne. Der DITIB-Beuftragte für interreligiösen Dialog lobte zunächst Fortschritte im Aufeinanderzugehen (zum Beispiel dass die EKD die Einladung zu einem Spitzentreffen in einer Moschee angenommen hätten), warf Huber dann aber mit Blick auf die kürzlich erschienene Handreichung "Klarheit und gute Nachbarschaft" vor, nicht zu Toleranz gegenüber den Muslimen in Deutschland aufzurufen und undifferenziert zu argumentieren.

Das wies Huber, der von den Vorwürfen sichtlich persönlich getroffen war, erregt und scharf zurück. Im Übrigen sei es nicht ein Fortschritt, dass die EKD die Einladung zu besagtem Treffen angenommen habe, sondern der Fortschritt sei gewesen, dass eine solche Einladung überhaupt von den Muslimen ausgesprochen worden sei.

Schon zuvor hatte Huber in seinem Impulsreferat gezähnte Worte gefunden: Religionsfreiheit sei ein universales Menschenrecht und müsse sowohl für Moslems in Deutschland als auch für Christen in der Türkei gelten (aufbrandender Applaus). Für Christen gebe es keine Alternative, als sich weltweit vehement dafür einzusetzen. (Applaus). Und das muss auch in Deutschland gelten – es gibt immer wieder Ex-Muslime, die sich nicht mehr auf die Straße trauen aus Angst vor Übergriffen ihrer Ex-Glaubensgenossen. Das müsse sich ändern! (donnernder Applaus) Und das beinhalte sowohl die Freiheit, zu einer Religion zu gehören als auch die Freiheit, sich wieder von einer Religion abzuwenden. In vielen islamischen Ländern sei der Religionswechsel nach wie vor ein Grund für die Todesstrafe (zustimmende Rufe auf dem Publikum).

Gegen den engagiert kämpfenden Huber wirkte der Präsident des neuen Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Ayyub Köhler, wie ein sanftes Lamm, wie ein ruhiger, weiser "Daddy". In seinem Weichspühlerrefarat war so viel von Frieden, Menschenrechten und Glaubensfreiheit die Rede (und wie sehr der ZMD diese Werte unterstütze), dass man erst nach längerer Zeit und nur bei genauem Hinhören bemerkte, dass Köhler gar nicht von den Moslems sprach. Seine Worte waren vielmehr an die Christen addressiert und gespickt mitunterschwelligen Vorwürfen. Er drehte - rhetorisch geschickt - den Spieß um und bezeichnete implizit die Muslime in Deutschland als Opfer mangelnder Religionsfreiheit dar.

Auch in der späteren Diskussion spielte Köhler den ausgleichenden Netten, so nett, dass es im Grunde vor allem wie eins wirkte: abgesprochen. Alboga als der Scharfmacher, Köhler als der Friedfertige. Ob das alles nur ein abgekartetes Schauspiel war, will ich nicht beurteilen. Ein wenig wirkte es aber so.

Eins steht auf jeden Fall fest: Wenn man sich den Ton heute auf der Bühne betrachtet, dann kann man sich vorstellen, wie es bei den entsprechenden Gesprächen hinter den Kulissen zugeht…

Quelle: Jesus.de
  • 0