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Gemeindeaufbau lebt von Beziehungen 2Kor 5,14-15


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Rolf

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Gemeindeaufbau lebt von Beziehungen 2Kor 5,14-15



„Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir zu diesem Urteil gekommen sind, dass einer für alle gestorben ist und somit alle gestorben sind. Und für alle ist er gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.“ (2Kor 5,14-15) 1.

Gemeindeaufbau beginnt mit der Beziehung zum HERRN

Nach dem 2. Weltkrieg wollte eine britische Missionsgesellschaft einen Missionar namens Butler in ein afrikanischen Land entsenden. Als der dorthin kam, stellten ihm die einheimischen Brüder drei Fragen. Die ersten beiden betrafen die Autorität der Schrift und sein Gottesverständnis. Der gebildete Missionar beantwortete sie mit Leichtigkeit, aber auch mit einer gewissen Überheblichkeit. Dann kam die dritte Frage: "Bruder Butler, fließt dein Becher über?" Er wurde im Herzen getroffen und musste vor den afrikanischen Brüdern Buße tun. Gott segnete diese Haltung und gebrauchte Butler für viele zum Segen in der ugandischen Erweckung. Paulus schreibt: „Die Liebe Christ drängt uns …“ – wozu? - IHM täglich nahe zu sein! IHM, den unsere Seele liebt! - Am Morgen sein Wort Gottes zu lesen und Zeit mit IHM im Gebet zu verbringen, um dann aus der Gemeinschaft mit IHM ans Tagewerk zu gehen. Ihr Lieben, ich habe wirklich nichts gegen Ideen. Aber Gemeindeaufbau beginnt nicht mit Ideen! Nichts gegen Programme. Aber Gemeindeaufbau beginnt nicht mit Programmen! Nichts gegen Methoden (�� Rüdiger). Aber Gemeindeaufbau beginnt nicht mit Methoden! Echter, biblischer, fruchtbarer Gemeindeaufbau beginnt ganz unspektakulär in der stillen Beziehung zum HERRN. Dort wird der eigene Weinberg gehütet. Dort wird der Becher gefüllt bis zum Überfließen. Und dann drängt uns die Liebe Christi.

Wollen wir uns an der Stelle einmal ehrlich fragen: Fließt mein Becher über? Leben wir in der ersten Liebe zu Jesus? Stehen wir in einer lebendigen, innigen Beziehung zu IHM? Drängt uns die Liebe Christi noch? Wenn nicht, lasst uns Buße tun wie Missionar Butler. 2. Gemeindeaufbau lebt von den Beziehungen zu Nichtchristen Damit es kein Missverständnis gibt. Wir sprechen jetzt von „missionarischem Gemeindeaufbau“. Wir haben die Verlorenen im Blick. Es geht uns nicht um die Frommen. Gut, man kann es gar nicht verhindern, dass sich auch Christen anschließen. Wenn sie neu an den Ort gezogen sind oder eine bestehende Gemeinde aus Gewissensgründen verlassen mussten, dann ist es legitim, wenn sich Gläubige einer Aufbauarbeit anschließen. Aber letztlich ist das nicht unser Ziel. Es wäre ja nur Transferwachstum. Es wäre ja nur „Zirkulation der Heiligen“. Unsere Priorität ist, Menschen aus der Finsternis ins Licht zu rufen. Wir möchten, dass Verlorene errettet werden.

Wir setzen uns dafür ein, dass geliebte Geschöpfe Gottes aus dem Tod ins Leben kommen. Nun, wie kommen Nichtchristen eigentlich zum Glauben? In Seminaren über Persönliche Evangelisation stelle ich oft die Frage: Welche Faktoren waren maßgeblich daran beteiligt, dass du Christ wurdest? - warst du in einer persönliche Notlage? - gerietst du „zufällig“ in eine christliche Veranstaltung? - oder besuchtest du eine Großevangelisation (z.B. B. Graham, ProChrist)? - geschah es hauptsächlich durch das Lesen der Bibel? - oder besuchte dich jemand zu Hause? - gebrauchte Gott christliches Radio / TV? - war es christliche Freizeit / Jugendarbeit? - oder gebrauchte Gott christliche Freunde / Verwandte? Bei einer Umfrage unter Christen in Deutschland wurde gefragt: Wodurch fandst du zum Glauben und zur Gemeinde?

Besondere Notsituation…………………………………………………. 8 %
Spontaner Gemeindebesuch………………………………………. 12 % Pastor…………………………………………………………………………………………… 22 % Besuchsprogramm……………………………………………… …………….… 4 % Großevangelisation……………………………………….………..... 5 % Gemeinde-Programm………………………………….…………..……… 4 % Radio / Fernsehen……………………………………….……………… 0,5 % Freunde / Verwandte……………………………………………….…... 76 %

Institute of American Church Growth Umfrage unter 14.000 Christen in Gemeinden Nordamerikas: „Was oder wer bewirkte, dass Sie zum Glauben an Christus kamen und dann in die Gemeinde gefunden haben?“ Freunde / Verwandte…………………………..……….………….75-90 % In anderen Erdteilen – überall dasselbe Ergebnis. Gottes Methode ist der Mensch, genauer gesagt: das Evangelium läuft am allerbesten über gute, herzliche, zwischenmenschliche Beziehungen. �� Martin und Margret Vogel - ein gebildetes, wohlhabendes, aber einsames Ehepaar – keine Freunde Das sehen wir natürlich auch im NT: Evangelisation durch Beziehungen Joh 1,41 Andreas führt seinen Bruder Petrus zum Glauben (beide aus Bethsaida) Joh 1,45 Philippus findet seinen Freund Nathanael (beide aus Bethsaida) Luk 4,38f Die Schwiegermutter und die Frau des Petrus kommen zum Glauben Mk 2,14 Levi lädt seine „Arbeitskollegen“ ein Mk 5,19 Der Gerasener soll in seinem „Haus“ verkündigen Apg 10,24 Kornelius plus Verwandte und Freunde Bist Du mit noch nicht gläubigen Menschen in guten, herzlichen, vielleicht sogar freundschaftlichen Beziehungen? Oder hältst du’s wie jener Bruder in Süddeutschland, der mit stolzem Unterton sagte: „Mein Wohnzimmer hat noch kein Ungläubiger betreten!“

Ihr Lieben, da würde ich mich schämen, wenn ich so etwas sagen müsste. Wir wohnen erst drei Jahre in Hünfeld. Aber alle unsere Nachbarn sind schon an unserem Tisch gewesen. Gerade erst vor drei Wochen hatten wir unser drittes Nachbarschaftsfest… Meiner Frau und mir ist wichtig, gute Beziehungen aufzubauen. Denn: Die Mitte des christlichen Glaubens ist der Tisch … An welchen Tischen saß der Herr Jesus? - am Tisch bei der Hochzeit zu Kana (Joh 2) - am Tisch des Levi (Luk 5) - am Tisch bei Martha und Maria (Luk 10) - am Tisch des Simons des Pharisäers (Luk 7) - am Tisch des Zachäus (Luk 19) - am Tisch im Obersaal (Luk 22) �� Beispiel: Das „4-Sterne-Hasen-Hotel“ ☺ Gemeinde wird zuerst und vor allen Dingen durch Beziehungen zu Nichtchristen gebaut. Und dann kommt die unveränderliche Wahrheit es Evangeliums hinzu. Darum kann jeder Christ, den die Liebe Christi drängt, beim Gemeindeaufbau mitwirken. Oft: Gibt es eine Gabe der (Persönlichen) Evangelisation? Gott hat seiner Gemeinde die (Personen)Gabe des Evangelisten gegeben (Eph 4,11). Darüber hinaus ist im Neuen Testament nie von einer Gabe der (Persönlichen) Evangelisation die Rede. Vielmehr ist jeder Christ aufgerufen, ein freudiger und treuer Zeuge seines HERRN zu sein.

Daraus folgt: - jeder Christ sollte um die Errettung von Menschen beten (1Tim 2,1) - jeder Christ sollte Zeugnis ablegen, wenn er gefragt wird (1Petr 3,15) - jeder Christ kann evangelistische Bücher, Schriften und Kassetten weitergeben Ein Beispiel: 1993 kaufte ein Mann während unserer damaligen Bibelausstellung in Mannheim das Buch „Jesus unser Schicksal“ von Wilhelm Busch. Er nahm es mit in den Urlaub las es und bekehrte sich in Italien. Als er zurückkam, schloss er sich als Junggläubiger unserer Gemeinde an. Inzwischen – zehn Jahre später – ist er einer von vier Ältesten in der Mannheimer Gemeinde. So kann Gott gute Literatur gebrauchen!

- jeder Christ kann zu evangelistischen Veranstaltungen einladen - jeder Christ kann versuchen, Menschen mit Christen in Verbindung zu bringen, die evangelistisch begabt sind - jeder Christ kann durch ein glaubwürdiges Leben auf den Herrn Jesus hinweisen Denn wir Christen sind Salz und Licht Mt 5,13 + 16 Wir sind Zeugen Jesu Christi Apg 1,8 Wir sind ein Wohlgeruch Christi 2Kor 2 Wir sind lebendige Briefe Christi 2Kor 3 Wir sind Botschafter an Christi Statt 2Kor 5 �� Geliebte Brüder und Schwestern, wenn uns heute neu bewusst geworden ist, wie wichtig gute Beziehungen zu Nichtchristen sind, sollten wir daraus nicht einige konkrete Schlussfolgerungen ziehen? Ich will für ........................ und für ................... täglich beten. Ich will mich mit ...................... baldmöglichst treffen, um mit ihm / ihr irgend etwas zu unternehmen. Ich will mich mit ........................... baldmöglichst treffen, um mit ihm / ihr über das Evangelium zu sprechen. 3. Gemeindeaufbau lebt auch von den Beziehungen der Christen untereinander Da hat sich nun jemand frisch bekehrt, und dann kommt er in die Gemeinde. Und dann merkt er sehr bald: Freunde kann man sich aussuchen, aber Geschwister nicht!

Und es geht ihnen wie jenen jungen Ehepaaren, die sehr schnell geheiratet haben, und sie merken dann, dass sie die Verwandtschaft auch mitgeheiratet haben! Habt ihr’s schon gemerkt, ihr lieben Eheleute, …? Und dann fangen manchmal die Probleme an! Ich möchte euch gerne etwas mitteilen, was ich in 15 Jahren Gemeindeaufbauarbeit schmerzlich lernen musste: Neutestamentliche Gemeinden werden nicht nur durch Zustimmung zu einem bestimmten Glaubensbekenntnis gebaut, sondern auch durch herzliche, harmonische Beziehungen der Gemeindeglieder untereinander!

Die Einander-Stellen im Neuen Testament Tit.3,3 Denn einst waren auch wir unver-ständig, ungehorsam, irregehend, dienten mancherlei Lüsten und Vergnügungen, führten unser Leben in Bosheit und Neid, verhaßt und einander hassend... Gal.5,15 Wenn ihr aber einander beißt und freßt, so seht zu, daß ihr nicht voneinander verzehrt werdet. Röm.14,13 Laßt uns nun nicht mehr einander richten, sondern richtet vielmehr dieses: dem Bruder nicht einen Anstoß oder ein Ärgernis zu geben... Kol.3,9 Belügt einander nicht, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt... Gal.5,26 Laßt uns nicht eitler Ehre geizig sein, indem wir einander herausfordern, einander beneiden...

Röm.15,7 Deshalb nehmt einander auf, gleich wie auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit... Joh.13,34 11 weitere Stellen Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt, auf daß, gleichwie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt... Röm.16,16 Grüßt einander mit heiligem Kuß... 1.Kor.12,25 ...auf daß... die Glieder dieselbe Sorge für einander haben möchten... Gal 5,13 ...durch die Liebe dient einander... 1.Petr.4,10 Je nachdem ein jeder eine Gnaden-gabe empfangen hat, dient einander... Joh.13,14 Wenn nun ich, der Herr und der Lehrer, eure Füße gewaschen habe, so seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen...

Röm.15,14 fähig, auch einander zu ermahnen... 1.The.4,18 So ermuntert, (tröstet) nun einander mit diesen Worten... 1.The.5,11 Deshalb ermuntert einander und erbaut einer den anderen... Hebr.10,25 ...indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermuntern... Eph.4,2 ...mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe Eph.4,32 Kol.3,13 Seid aber gegeneinander gütig, mitleidig, einander vergebend, gleichwie auch Gott in Christo euch vergeben hat... Jak.5,16 Bekennt denn einander die Vergeh-ungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet... Gemeindeaufbau lebt von Beziehungen: - zuerst zum HERRN, - dann zu den Nichtchristen und - dann zu einem beträchtlichen Teil auch von den Beziehungen der Christen untereinander.

Das Ziel von alledem drückt Paulus in 2Kor 5,15 aus: „ … damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.“ Im Herbst 2001 fürchteten sich viele Menschen in der ganzen Welt vor dem Milzbranderreger. Nun, dieser Erreger war sicherlich sehr gefährlich. Aber ich fürchte noch mehr den „geistlichen Milzbranderreger! Was meine ich damit? Wir müssen nur mal das Wort MILZ durchbuchstabieren: M – ein I – ch L – ebt Z – uerst ! Gemeindeaufbau wird aber nur dort gelingen, wo das Selbstleben aufgegeben wird, und wo Menschen – von der Liebe Christi entzündet – ihrem HERRN das Beste geben. Schluss Der Kommandant der amerikanischen Atom-U-Boot-Flotte, Admiral Rickover, sichtete nach dem 2. Weltkrieg junge Offiziere. Vor ihm saß ein junger Leutnant, der die besten Zeugnisse der Militärakademie mitgebracht hatte. Nachdem der Admiral den jungen Mann eine Stunde lang über alle möglichen Wissensgebiete ausgefragt hatte, stellte er zum Schluss noch eine Frage: „Junger Mann, haben Sie Ihr Bestes gegeben?“ Der Leutnant senkte den Kopf und sagte kleinlaut: „Nein, Sir.“ - „Sie können gehen. Abtreten!“ antwortete der Admiral. Der junge Offizier knallte die Hacken zusammen und trat ab. Als er schon an der Tür war, hörte er hinter sich die Stimme des Kommandanten: „Warum nicht?“

Mit dieser Frage im Ohr verließ der Leutnant den Raum. – Etwa 30 Jahre später wurde der ehemalige junge Offizier Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Sein Name? Jimmy Carter. Die Frage des Kommandanten hatte ihn nie mehr losgelassen und stark motiviert, sein Bestes zu geben. Ich glaube, eine Frage, die wir einmal vor dem Richterstuhl Christi hören werden, lautet: „Hast du dein Bestes gegeben?“ – Wenn nein: „Warum nicht?“ Gott hat sein Bestes für uns gegeben – seinen Sohn! Christus hat sein Bestes für uns gegeben – sein Leben! Warum sollten wir nicht unser Bestes für IHN geben? Wer soll denn unser Bestes kriegen? Der Arbeitgeber? Die Firma? Das Hobby? Oder wir selbst? Ich persönlich möchte von ganzem Herzen dem HERRN mein Bestes geben. Du auch?

Wilfried Plock, Hünfeld im September 2003


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