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Macht zu Jüngern! Matthäus 28,17-20


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Rolf

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Macht zu Jüngern! Matthäus 28,17-20



Einleitung:


Unser Thema lautet: Unser Herr Jesus Christus verabschiedet sich von seinen Jüngern mit dem Befehl: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, sie taufend auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und sie lehrend alles zu bewahren, was ich euch geboten habe“ (Mt 28,19)! In den letzten Jahren hörte ich manche Predigten, Bibelarbeiten und Missionsvorträge über die letzten Worte Jesu. Meistens war vom „Missionsbefehl“ die Rede. Manchmal ging es auch um den „Taufbefehl“. Aber bei genauerer Betrachtung des griechischen Textes finden wir in diesem Vers nur eine Befehlsform, nämlich: „...macht zu Jüngern...!“ Taufend und lehrend sind Partizipien. D.h.: Indem wir hingehen in alle Welt, zu allen Nationen und Bevölkerungsgruppen, führen wir immer denselben Befehl aus: Jünger zu machen.

Doch zunächst taucht die Frage auf:

1. Wer ist ein Jünger?

Der Begriff Jünger meint zunächst einmal „Schüler eines Lehrers“ (Rabbis). Ein Jünger ist einer, der von einem Reiferen Lektionen erhält. Er ist ein Lehrling. Er ist ein Lernender. Allerdings erstreckte sich zur Zeit Jesu das Lehrer-Schüler-Verhältnis nicht nur auf den Unterricht, sondern es umfasste eine Art von Lebensgemeinschaft. Rab = der Überfließende, überfließend an Weisheit und Frömmigkeit (ethymol. verwandt mit der Mutterbrust). Es gab z.Z. Jesu eine ganze Reihe von Rabbiner-Schulen. Und wer Weisheit suchte, der wählte sich seinen Rabbi selbst aus. Der Schüler suchte sich seinen Rabbi und schloss sich diesem an. Wie war das bei unserem Herrn? Umgekehrt!

„Ihr habt nicht mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch gesetzt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibe“ (Joh 15,16). In Mark. 3,14 steht eine sehr wichtige Aussage: „...und er bestellte zwölf, damit sie ihm seien...“ Jünger sind Menschen, die im übertragenen Sinn in die Lebensgemeinschaft mit Jesus Christus gerufen worden sind. Im Neuen Testament kommt das Wort „Jünger“ auffällig oft in den Evangelien vor, in der Apostelgeschichte schon weniger und in den Briefen gar nicht mehr. Das Wort wird im allgemeinen für bekehrte Menschen gebraucht. In der Apostelgeschichte wird der Begriff „Jünger“ durchgängig zum Synonym für Gläubige. Hier wird der Ausdruck „Jünger“ zu einem Qualitätsbegriff. Eine Gegenüberstellung soll den Unterschied zwischen einem „Gläubigen“ und einem „Jünger“ veranschaulichen, wie er oft in der praktischen Nachfolge deutlich wird.

Ein Gläubiger, ein Jünger - hat Vergebung der Sünden erlebt - ist getauft (möglichst im ersten Jahr) - hat Gewissheit der Errettung erlangt - betet für andere (Fürbitteliste) - pflegt für sich die Beziehung zu Jesus - gebraucht das Wort Gottes auch für andere - dient anderen mit seiner Gabe - beginnt, materielle Opfer zu bringen - beginnt, andere geistlich zu betreuen - lernt, für andere zu leben Fünf Kennzeichen der Jüngerschaft

1. Selbständiges Bibelstudium 2

. Selbständiges Gebet „Jüngerschaft beginnt mit einem 20 Franken-Schein: Kauf dir dafür einen guten Wecker und dann gehorche deinem Wecker!“

3. Teilnahme an der Anbetung

4. Gemeinschaft

„In Südamerika sehen 80 % der sog. „Bekehrten“ nie eine christliche Gemeinde von innen.“ 5. Selbständiges Zeugnisgeben Jünger sind Menschen, die von der Liebe Jesu so ergriffen sind, dass sie Ihn an die erste Stelle ihres Lebens gesetzt haben. Er hat ihr Leben reich gemacht. Ihm folgen sie selbst unter Ablehnung, Leiden und Schmach (Luk. 14,25-27). Frage: Bist Du ein Jünger? (Zuerst: Bist Du ein Gläubiger? Weißt Du ganz gewiss, dass Du errettest bist?) Dann: Bist Du ein Jünger? Hast Du begonnen, für Deinen Herrn und damit auch für andere Menschen zu leben? Oder bist Du noch ganz bei Dir selbst? Eine andere Frage bewegte mich bei der Vorbereitung: Warum gibt es heute so relativ wenig Jünger? Antwort: Kann es sein, dass wir den großen Auftrag Jesu nicht ernst genug nehmen, der gesagt hat: „Macht zu Jüngern“? 2. Wie wird man ein Jünger? Im Prozess der Jüngerschaft braucht der junge Gläubige auch Begleitung, Vorbilder, die ihr Leben an Jesus Christus und seinen großen Auftrag hingeben. Die Kette geht also weiter.

Gott braucht nicht nur Jünger, er braucht „Jüngermacher“.

a) Ein Beispiel aus dem Alten Testament 1Kön 19,16: Elia soll Elisa zum Propheten an seiner Stelle salben. Mit anderen Worten: er soll einen Ersatzmann ausbilden. 1Kön 19,19-21: „Dann machte er sich auf und folgte Elia nach und diente ihm.“ Später im 2Kön 3,11 lesen wir: „Elisa ist hier, Der Sohn des Schafat, der Wasser über Elias Hände goss.“ Noch einmal einige Zeit später hat Elisa Prophetenschulen gegründet! Versteht Ihr, was hier über Jahre gewachsen ist? Das war eine „Jüngerschaftsbeziehung“ im AT. Wie sieht eine Jüngerschaftsbeziehung in der Praxis aus?

B) die Auswahl (Mk. 3,13 �� Apg. 4,13) - zuverlässig sein - Zeit haben - lernwillig, belehrbar sein B) in alles mit hinein nehmen - Stille Zeit - Familie - Besuche und Dienste - Aufgaben delegieren c) ein Vorbild sein �� Geduld: Jünger dürfen Fehler machen (z.B. Mt 16,16-24) Ziele des Jüngerschaftsprozesses - Gemeinschaft, Leben teilen - Charakterveränderung - nicht nur Wissensvermehrung! - Zurüstung, Bevollmächtigung zum Dienst Motto: Tue nichts allein, was du auch zu zweit tun könntest! Kol 1,28 �� 4,12 Gebetsziele verinnerlicht �� Lebensziele verinnerlichen �� Gemeindeschau verinnerlichen * Mike �� Begleitung hin zum Ältestendienst * Matthias + Nikolai �� Zurüstung in der Verkündigung * ? ? ? �� Zurüstung zum Hauskreisleiter * Benjamin �� Jüngerschaft „Jünger werden nicht am Fließband hergestellt. Ein Jünger entwickelt sich dadurch, dass einer die Mühe auf sich nimmt, ihn anzuleiten, zu belehren, zu ermahnen, zu erziehen und ihm die richtige Nahrung zu geben.“ Oswald Sanders Also, wenn Du in den letzten Jahren zum Glauben gekommen bist, und Du wurdest noch nicht zur Jüngerschaft zugerüstet, dann schnapp Dir einen der Mitarbeiter beim Bart oder beim Zipfel seines Gewandes und lass ihn nicht eher los, bis eine Jüngerschaftsbeziehung mit einem entsprechen Bruder oder einer Schwester eingefädelt ist, okay?

3. Wer ist ein Jüngermacher?

Werfen wir einen Blick in Leben und Dienst des Herrn Jesus Christus. Unser Herr Jesus Christus wirkte drei Jahre lang in der Öffentlichkeit. In der ersten Hälfte dieser Zeit sprach er oft vor Tausenden. Er wollte sein Volk Israel zur Umkehr rufen und zum Glauben an seinen Messias. Während dieser Zeit tat er viele seiner öffentlichen Zeichen und Wunder (Mt 4 - 12). Als ihn aber die Führungsschicht der Juden definitiv ablehnte, konzentrierte er sich fortan auf die Zurüstung seiner Jünger (Mt 13 -28). Jesus wollte Jünger haben. Er hat selbst Menschen in seine Nachfolge gerufen und zu seinen Jüngern gemacht. In Joh 4,1 heißt es: „Als nun der Herr erkannte, dass die Pharisäer gehört hatten, dass Jesus mehr Jünger mache und taufe als Johannes....“ Hier sehen wir: Es ging unserem Herrn von Anfang an um Jünger! Deshalb nutzte er die relativ kurze Zeit seiner Wirksamkeit, um zwei Hände voll Jünger heranzubilden.

Statt ständig Tausenden zu predigen, konzentrierte er sich auf ein Dutzend. Mit niemanden verbrachte er soviel Zeit wie mit seinen Jüngern. Je näher sein Ende kam, desto mehr Zeit verbrachte er mit ihnen. Und als die letzte Woche anbrach, war er fast nur noch mit den Zwölfen zusammen. Jesus Christus wollte Jünger. Er teilte sein Leben mit ihnen. Er redete, aß und litt mit ihnen. Er war ihr Rabbi, ihr Lehrer, ihr Meister, ihr Freund, aber auch ihr Vorbild. Jesus investierte sein Leben in das Leben der Jünger. Auf diese Weise prägte er sie für ihr gesamtes weiteres Leben. Auch die Zeit zwischen Auferstehung und Himmelfahrt widmete der Sohn Gottes ausschließlich seinen Jüngern. 40 Tage "heilsgeschichtliches Seminar" mit Jesus (Apg 1,3). Er hätte sich im Tempel zeigen können oder wiederum viele Wunder tun können, aber er konzentrierte sich allein auf seine späteren Apostel. Als der Sohn dann zum Vater zurück ging, da befahl er denen, die er selbst zu Jüngern herangebildet hatte, wiederum andere zu Jüngern zu machen. Mt 28,19: „Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern...“ - Wie geht das? Wörtlich: „...sie taufend auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und sie lehrend alles zu bewahren, was ich euch geboten habe!“

Das ist der große Auftrag! Macht zu Jüngern – nicht nur zu Hauskreis- oder Gottesdienstbesuchern, sondern zu Jüngern! Unser Herr Jesus machte Menschen zu Jüngern! Werfen wir einen Blick in Leben und Dienst des Apostels Paulus! In Apg. 20,17-38 wird berichtet, wie sich Paulus von den Ältesten der Gemeinde Ephesus verabschiedet. Drei Jahre lang hatte er als Gemeindegründer in dieser Stadt gewirkt. Nun hatte er einen neuen Auftrag und musste gehen. Ich möchte ein paar Gedanken herausgreifen. V.18: "... ich allezeit bei euch gewesen bin." Paulus hatte ein großes Vorrecht: Er konnte sich auf eine Arbeit konzentrieren. Konzentration statt Verzettelung! Konzentrierter Aufbau statt Gießkannen - Prinzip! Paulus war allezeit bei den Ephesern. Rund um die Uhr. Tag und Nacht. Er war einfach da. V. 26+27: Paulus hat in Ephesus nicht nur evangelisiert, sondern er hat „den ganzen Ratschluss Gottes“ verkündigt. Was heißt das? Den ganzen Ratschluss Gottes? Paulus hat den Bogen gespannt von der Schöpfung bis zum Weltgericht und Ewigkeit, er hat Gericht und Gnade verkündigt, Sünde und Vergebung, Himmel und Hölle, Verlorensein und Rettung!

Paulus hat die Ungläubigen evangelisiert und die Gläubigen weitergeführt und zwar zum Wachstum im geistlichen Leben, zur Heiligung, zur Hingabe an Jesus, zum Dienst für Ihn – mit einem Wort ausgedrückt: Er hat die Bekehrten in die Jüngerschaft hineingeführt. Das Ergebnis lesen wir in... V.29+30: Die Jünger! Nach drei Jahren Dienst in Ephesus waren Jünger da! Paulus hat den großen Auftrag Jesu sehr ernst genommen. Er evangelisierte nicht nur, sondern machte die Gläubiggewordenen zu Jüngern! In Deutschland und auch in anderen Ländern gibt es Gemeinden mit Hunderten oder sogar Tausenden von Besuchern. Aber es kann sein, dass in einer solchen Gemeinde nicht ein einziger Jüngermacher dabei ist. Ist das nicht erschütternd!? Aber wir wollen nicht auf andere Gemeinden schauen, sondern bei uns bleiben. Haben wir Jünger in unseren Reihen?

Sind Brüder und Schwestern da, die bereit sind den großen Auftrag Jesu zu erfüllen? Haben wir solche, die evangelisieren? Und solche, die bereit sind, die jungen Gläubigen in die Jüngerschaft zu führen? Ihr Lieben, das will unser Herr! Qualität ist ihm wichtiger als Quantität! Zehn Jünger sind ihm garantiert wichtiger als hundert bloße Besucher! Lasst uns neu seinen großen Auftrag erkennen! Wenn Du ein Jüngermacher sein möchtest, was kannst Du tun? Der Apostel Paulus beschreibt den Vorgang, wie Jünger wieder andere in die Jüngerschaft führen: "Was du (2) von mir (1) gehört hast vor vielen Zeugen, das befiehl treuen Menschen (3) an, die tüchtig sind, auch andere (4) zu lehren (2Tim 2,2)". Zuerst sollten wir um einen „Sohn im Glauben“ bitten (bei Schwestern kann es kann auch eine Tochter sein). Alles, was Paulus war und was er wusste, investierte er in seinen geistlichen Sohn Timotheus. Paulus teilte sein Leben mit Timotheus.

Und dieser folgte nach seiner Lehre, seinem Lebenswandel, seinem Glauben, seiner Liebe, aber auch seinen Verfolgungen und Leiden (2Tim 3,10-11). Wenn Du mit dem Herrn lebst und in seinem Wort verwurzelt bist, dann erbitte Dir doch einen Timotheus! Für uns Familienväter oder Mütter kommen zuerst unsere leiblichen Kinder in Betracht. Das ist das Schönste, Kinder in die Jüngerschaft führen zu dürfen! Wenn es Deine Kinder nicht sein können, dann erbitte Dir einen anderen männlichen oder weiblichen Timotheus, in den Du investieren kannst, was Du bist, und was Du weißt! Auf diese Weise wirst Du zu einem Jüngermacher! Aber damit ist die Kette der Multiplikation noch nicht zu Ende. Die 1.+2. Generation schaffen wir manchmal noch. Aber schon die dritte ist eine große Herausforderung. Die Kette der Multiplikation setzte sich fort, als aus dem Jünger Timotheus wiederum ein Jüngermacher wurde (Phil 2,19-22). Jesus Christus hat seinen Aposteln befohlen, Jünger zu machen. Paulus hat in Ephesus (und an anderen Orten) Jünger herangebildet. Und wir sollen heute das gleiche tun.

Schluss

Wie sollen wir das schaffen? Wie können wir mit unserer kleinen Kraft diesen großen Auftrag erfüllen? Die Antwort finden wir in Joh. 17, dem sogenannten hohepriesterlichen Gebet. Als seine Stunde gekommen war, da betete unser Heiland im Schatten des Kreuzes: „Ich habe dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte.“ Dieser Vers wird oft auf das Werk der Erlösung bezogen. Aber das ist hier nicht gemeint. Der Kreuzestod stand ja noch vor ihm. Nein, Jesus sprach hier von dem Werk der Jüngererwählung und -zurüstung! Das zeigt auch der Zusammenhang: In den Versen 17,6-19 betet der Herr Jesus für seine elf Jünger (plus dem Apostel Paulus). Und in V. 20 heißt es: „Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben...“ Das sind wiederum die treuen Menschen... Wir sehen also auch hier das gleiche Prinzip wie bei Paulus in 2Tim 2,2. D.h. der sterbende Herr hat dafür gebetet, dass in der damals noch zukünftigen Gemeinde einmal nach den Prinzipien von Evangelisation und Jüngerschaft gearbeitet wird! Vergiss es nicht: Wir haben seine Kraft, sein Auferstehungsleben in uns, seine Autorität und sein unaufhörliches Gebet als Hoherpriester beim Vater! Er betet für geistliche Multiplikation. Darum investiere doch Dein kurzes Leben nicht in Dinge oder Gebäude, sondern gib es doch an Christus und an seinen großen Auftrag hin! Er hat gesagt: "Ich will meine Gemeinde bauen! Darum geht hin und machet zu Jüngern alle Völker!" Unser gesamtes Gemeindeprogramm sollte ein einziges Jüngerschaftsprogramm sein!


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