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Junger Dokumentarfilm 2008Mein Erlöser lebt!


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2 Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

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Junger Dokumentarfilm 2008Mein Erlöser lebt!






Sendung am Montag, 13.10.2008, 23.15 bis 0.45 Uhr


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Bei der Taufe der Biblischen Glaubensgemeinde


Mit dem Beitritt zur Biblischen Glaubensgemeinde (BGG) in Stuttgart veränderte sich Michaels Leben völlig. Der Vater zweier Kinder engagiert sich seitdem begeistert in der Kirchengemeinde, widmet ihr den Großteil seiner Freizeit. Seine Frau stellte ihn vor die Wahl: entweder die Kirche oder die Familie. Michael entschied sich für seinen Glauben, die Ehe wurde geschieden. Er hat die Trennung noch nicht verkraftet:

»Mein einziger Wunsch wäre, wieder mit meiner Familie zusammenzukommen. Aber das geht nur, wenn meine Frau zum Glauben findet. Ich habe alle Freunde verloren, weil sie einfach nicht verstanden haben, wie man jetzt so leben kann. Es sind aber auch neue Freunde hinzugekommen, mit denen man auf einer Wellenlänge ist. Es gibt nur ein dafür oder ein dagegen. Eine neutrale Haltung gibt es nicht.« Michaels kirchliches Engagement hatte für ihn auch berufliche Konsequenzen: Er verzichtete auf seine Führungsposition, um »mehr Zeit mit Gott zu verbringen«.


Michael ist eines von drei Mitgliedern der Biblischen Glaubensgemeinde in Stuttgart, die Tobias Müller über einen Zeitraum von sechs Monaten filmisch begleitet hat. Die Biblische Glaubensgemeinde in Stuttgart ist eine der größten freikirchlichen Gemeinden Deutschlands. Bis zu 3000 Gemeindemitglieder treffen sich dort jeden Sonntag, um gemeinsam zu beten und zu singen, die Nähe zu Gott zu erleben. Kleine Gruppen von Gläubigen finden sich zudem regelmäßig in privatem Rahmen zusammen, in sogenannten »Hauskreisen«. Kirchliche Organisationen wie die BGG verzeichnen in den letzten Jahren großen Zulauf. Pastor Peter Wenz, der Leiter der BGG, nennt seine Kirche »ein Rettungsboot, auf dem viel Freude und Vergnügen herrscht«. Engagiert führt er durch die Gottesdienste: »Ihre Position in der Gesellschaft ist hammermäßig«, macht er den Gemeindemitgliedern und Besuchern Mut. Sie würden von Gott als »Botschafter Jesu auf Erden« gebraucht.

Das Gefühl, von Gott berufen zu sein, erfüllt auch Martina, eine ehemalige Leistungssportlerin. Wie Michael arbeitet sie sehr engagiert in der Kirchengemeinde. Als Gruppenleiterin schult sie Neueinsteiger, die Mitglieder anwerben sollen, leitet Hauskreise und übernimmt auch zahlreiche organisatorische Aufgaben in der stetig wachsenden Gemeinde. Auch sie hat sich durch die Entscheidung für die BGG von ihrer Familie entfernt. Aber das nimmt Martina in Kauf, denn: »Ich weiß, ohne Jesus wäre ich nicht mehr am Leben.« Die alleinstehende Frau hat eine dreijährige Beziehung hinter sich, an die sie ungern zurückdenkt: »Es war die Hölle auf Erden«, sagt sie, »mit Gewalt, körperlichem Missbrauch, viel Alkohol.« Irgendwann wusste sie nicht mehr weiter, dachte daran, ihr Leben zu beenden. Durch einen Zufall kam sie mit der Biblischen Glaubensgemeinschaft in Kontakt.

Durch sie fand sie einen neuen Lebensinhalt und einen neuen Freundeskreis. Halt im Leben sucht auch die alleinerziehende Mutter Rosi. Ihr kleiner Sohn wächst in einem Kinderheim auf. Rosi wünscht sich sehnlichst, dass er wieder zu ihr zurückkommen darf. Dies ist aber frühestens dann möglich, wenn sich die akuten Sprachstörungen des Jungen gebessert haben. Solange muss sie sich mit Besuchen und gemeinsamen Ausflügen begnügen. Auch der ältere Sohn macht Rosi Sorgen. Er sucht seit Monaten vergeblich einen Ausbildungsplatz. Bei der BGG hofft sie, Hilfe in einem Alltag zu finden, der sie zur Zeit überfordert.

Ihre religiöse Suche dauert noch an. »Wenn ich mal bete und Gott brauche, dann denke ich: Hört er mich überhaupt? (...) Ich wünsche mir, dass ich es irgendwie spüre.«
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#2
Hoffnungsstrahl

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Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.
Lk. 12, 32
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#3
Rolf

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BGG-Porträt »Mein Erlöser lebt«: Der filmische Blick von außen



Von Dorothea Neu & Tobias Frank


12.10.2008


Man stelle sich vor: ein junger Diplomfilmer begeleitet eine Gemeinde. Genauer gesagt: Drei Gemeindemitglieder. Zu Hause, beim Gottesdienst, mit den Kindern, im Hauskreis. Heraus kommen über 100 Stunden Filmmaterial. Was der Zuschauer davon letzten Endes zu Gesicht bekommt, sind 87 Minuten. 87 aus tausenden von Minuten. Ein Ausschnitt.

Und genau das ist „Mein Erlöser lebt!“ auch. Ein fragmentarischer Blick auf eine Gemeinde, die „Biblische Glaubens Gemeinde“ in Stuttgart, eine nach eigenen Angaben „moderne, nicht durch Konfessionen oder Denominationen gebundene christliche Freikirche mit evangelischem Glaubensbekenntnis, [...] die zu den evangelikal-charismatischen Gemeinden gehört.“ Denn natürlich ist die Gemeinde vielfältiger und tiefschichtigerer als das in 87 Minuten gezeigt werden kann. Sie ist nicht nur Peter Wenz, der als einziger des Führungsteams häufig zu Wort kommt. Und genauso, wie BGG nicht nur Peter Wenz ist, so ist Gemeinde nicht gleich Gemeinde.

Tobias Müller, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg, war fasziniert von einer Gruppe Jugendlicher, die begeistert ihren Glauben leben und eine große Gemeinde besuchen (zur BGG kommen jedes Wochenende über 4.000 Gottesdienstbesucher), in der sogar Wunderheilungen geschehen. Das weckte Tobias Müllers Interesse: Er beschloss, seinen Abschlussfilm darüber zu drehen: „Das ist fast eine Art Parallelgesellschaft, und ich wollte die Türe dazu öffnen.“
Diese Türe öffnet der Film, die Tür zur BGG. Aaber auch das kann er eben nur in Teilen. Der Film ist eher ein Blick durch ein Fenster. Ein geöffnetes Fenster. Aber nichts Anderes hat der junge Filmemacher gewollt. Der Film hat nicht den Anspruch, den Nichtchristen zu erklären, was DEN Christen ausmacht. Oder wie Gemeinde prinzipiell funktioniert.

Ursprünglich wollte Tobias Müller einen Film über junge Gemeindemitglieder machen. Dass das nichts geworden ist, lässt auch die Brisanz der ganzen Angelegenheit erkennen. Man stelle sich nur vor: Ein Außenstehender möchte einen Dokumentarfilm über eine Gemeinde drehen. Schnell wurde Dass das Tobias Müller klar, dass das „alles andere als ein einfaches Unterfangen“ werden würde, sagt der Filmer auf der Premiere in Stuttgart. So galt es, Vertrauen zu gewinnen, Argwohn abzubauen, Hindernisse zu überwinden und immer wieder: Absprachen zu treffen. Er musste einen Weg finden, dass das, was von den vielen Stunden Filmmaterial schließlich übrig bleibt, für alle vertretbar ist. Für die Gemeinde als Ganzes. Für die gezeigten Gemeindemitglieder. Und für ihn selbst, für seinen Anspruch, die Gemeinde mit der nötigen Distanz, „von außen“ zu zeigen. Ein gewaltiger Spagat.

Tobias Müller schafft ihn. Er verzichtet in seinem Film auf einen Sprecher, auf jeglichen Kommentar, auf sämtliche Einblendungen. Damit bietet er jedoch auch keinerlei Erklärungen. Er lässt die Bilder für sich sprechen. Und die Gemeindemitglieder Michael, Martina und Rosi. Er lässt sie erzählen, von ihrem früheren Leben, von ihren Sorgen, von ihrer Freude. Von ihrem Glauben. Manches erfährt man. Anderes nicht.

Tobias Müller ist seinem Anspruch, weder „einen reinen Werbefilm für die Gemeinde“ zu drehen, noch, der Gemeinde „einen Stempel aufzudrücken“, treu geblieben. So kann letzten Endes jeder das darin finden, was er gerne möchte: Die einen Kritik an der Lebensform, an der Gemeinde, am Glauben. Die anderen Werbung für die Gemeinde und für den christlichen Glauben. Beides allein transportiert durch die Bilder.

Der Film regt zur Diskussion an. Die von innen mögen es anders sehen als die von außen. Und Tobias Müller freut sich. Er wollte einen Blick „hinter die Mauern“ werfen. Mit dem Abstand, der noch machbar ist, wenn man so tief vordringt. Genau das ist ihm gelungen.


Der Film läuft noch bis zum 15. Oktober 2008 täglich um 19 Uhr im „Cinema“ in Stuttgart. Außerdem wird er am Montag, 13. Oktober 2008 um 23.15 im SWR gezeigt.
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