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Vom Hauskreis zur Gemeinde - Modelle für Gemeindegründungen


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Rolf

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Vom Hauskreis zur Gemeinde - Modelle für Gemeindegründungen



1. Das Missionarsmodell

Z.B. eine Missionsgesellschaft oder eine Denomination sendet einen Missionar aus mit dem Ziel Gemeinde zu gründen. Hinter dem Missionar steht dann das Missionskomitee als Kreis dem er unterstellt ist und Rechenschaft schuldet. Die Mission wird ihn in der Regel in bezug auf sein Auskommen und die Missionskosten unterstützen, ebenso bei evangelistischen Diensten oder Betreuungsaufgaben des neu entstehenden Kreises. - der Missionar ist unabhängig von den Leuten die er erreicht (Geld spielt keine Rolle) - er kann seine ganze Zeit und Kraft in diese Aufgabe investieren - geistliche Korrektur ist möglich, ebenso geistliche Anleitung und Beratung - der finanzielle Aufwand ist recht hoch/die Zahl der Gemeinden, die so gegründet werden können, daher begrenzt - das Selbständigwerden der Gemeinde muß gut überdacht sein, damit keine zu lange Abhängigkeit und Unselbständigkeit der Glieder gefördert wird - wie wird das Verhältnis einer selbständigen Gemeinde zu der gründenden Mission in der Phase der Selbständigkeit sein?

Exkurs: Das Profil eines Gemeindegründers

1. Männer des Glaubens und des Gebets - Die Priorität Deines Lebens muss darin bestehen, Gott zu lieben und ihm zu dienen. - John Wesley: „Wenn ich das Gebet auch nur einen Tag vernachlässige...“ - Wer nicht im Verborgenen gebetet hat, sollte nicht in der Öffentlichkeit reden!

2. Männer, die eine klare Berufung haben - Nicht mystisches Berufungserlebnis, sondern große innere Gewissheit! - Nur dann kannst Du Schwierigkeiten und Anfechtungen überwinden! - Nur dann kannst Du im Blick auf Wohnung und finanzielle Versorgung dem Herrn vertrauen! - Dazu gehört „Pioniergeist“ und die Bereitschaft, bei null zu beginnen.

3. Männer, deren Ehefrauen voll mitziehen - Opferbereitschaft, Hingabe an den Herrn und seinen großen Auftrag - Wie dankbar bin ich für meine Frau...!

4. Männer, die sich in Selbstdisziplin üben - Gemeindegründer sind mehr oder weniger ihre eigenen Chefs (schön + gefährlich) - sie müssen ihre eigenen Zeitpläne erstellen - das erfordert einen hohen Grad an Selbstdisziplin

5. Männer, die Flexibilität besitzen

6. Männer, die leiten können - Gemeindegründer müssen in vielen Dingen den Grund legen - sie müssen teamfähig sein, Mitarbeiter führen und Älteste zurüsten können - sie müssen wissen, was sie wollen

7. Männer, die evangelisieren (und lehren) können - Leidenschaft für verlorene Menschen - evangelistische Begabung ist eine große Hilfe - aber auch das Lehrfundament muss vom Gemeindegründer gelegt werden 8. Männer (Ehepaare), die zu einem bescheidenen Lebensstil bereit sind - Ganz offen: hier scheitern vielleicht die meisten! - Gemeindegründer brauchen die Bereitschaft, mit wenig Geld auszukommen * u.U. voll berufstätig sein (Zeltmacher) * viele Gemeindegründer arbeiten halbtags oder halbwöchig * Freundeskreis oder gemeindegründende Mission auch okay - In jedem Fall: Bereitschaft zu einem bescheidenen Lebensstil!

2. Gründung von Tochtergemeinden

Eine Gemeinde, die einen größeren geographischen Raum erfasst, gründet eine Tochtersituation mit Geschwistern, die näher an dem neuen Ort wohnen. Anfänglich ist diese Situation nicht selbständig, sondern wird von der Muttergemeinde verantwortet und meist auch betreut.

- Gottesdienste können zeitversetzt oder abwechselnd von der Muttergemeinde gehalten werden (z.B. 9.30/11.00h, oder die Brüder/Prediger können abwechseln) - es sind gleich einige Geschwister, u.U. auch befähigte Mitarbeiter dabei - der finanzielle Aufwand ist ziemlich gering, evtl. Mietkosten für einen Raum am Sonntag (Schule, öffentliche Halle o.ä.) - mit Rückhalt der Muttergemeinde kann leichter an die Öffentlichkeit getreten werden - unter der Woche kann man mit einem oder mehreren Hauskreisen arbeiten - auch länger dauernde Wachstumsphasen lassen sich durchhalten, bzw. kann die Situation u.U. so beibehalten werden (weiterer Predigtplatz)

3. Gründung über einen Hauskreis

Wo Brüder die Gabe haben einen Hauskreis aufzubauen, kann damit ein Grund für eine Gemeinde gelegt werden. - Hauskreise erregen am Anfang weniger Widerstand - ein Kreis im Glauben bereits gegründeter Geschwister kann sich finden, um vom Hauskreis zur Gemeinde zu werden (Ziel des Hauskreises klären) - es ist eine Leiterfrage und eine Zeitfrage für den Leiter, wie er den Sprung zur Gemeinde schaffen kann (später vielleicht nur Teilzeitarbeit) - der Hauskreis kann in weiterer Entfernung von einer bestehenden Gemeinde die richtige Lösung sein. (sonst Tochtergemeinde) - eventuell kann man später einen vollzeitlichen Mitarbeiter einladen (Missionarsmodell, evtl. einen Teil der Finanzierung übernehmen) - man kann in der Anfangsphase ziemlich alleine stehen - die Startkosten sind allerdings auch sehr gering, die zeitliche Doppelbelastung kann mit der Zeit sehr anstrengend werden - ob so ein Modell funktioniert hängt von der Situation bzw. von vorhandenen Mitarbeitern ab

4. Gründung mit einem Team (Zeltmacher)

Mehrere Mitarbeiter (also bereits in der Gemeinde bewährte und erfahrene Geschwister) bzw. auch Absolventen von Bibelschulen gehen gemeinsam in einen neuen Ort. Dies ist ein denkbarer Weg, wenn bis dahin kaum oder äußerst wenige Kontakte dort vorhanden sind. Man beginnt nicht allein, sondern gemeinsam. - gemeinsam hat man mehr Kontaktmöglichkeiten - man verfügt von Beginn an über ein größeres Potential an Mitarbeitern - u.U. arbeiten alle im Beruf und machen die geistliche Arbeit in der Freizeit (nicht zu unterschätzen, dass das viel Kraft fordert) - u.U. arbeiten mehrere Teilzeit und erbringen damit doch einen erheblichen Zeitanteil für die Missionsarbeit - u.U. finanzieren mehrere mit ihrer Arbeit einen Anderen, besonders wenn die ersten Gründe der Gemeinde gelegt sind - man ist dann in einer Anfangssituation nicht allein und ohne Korrektur - die Finanzierung kann so unabhängig von Muttergemeinde oder Mission geregelt werden Beispiel: Antiochiateam

5. Umzugs-Gemeindegründung

Bewährte Gemeindemitarbeiter ziehen entweder erzwungener maßen oder sogar freiwillig in ein Gebiet in dem Gemeindegründungsarbeit angezeigt ist. Sie arbeiten dann im Sinne der Modelle 3 oder 4, nach Möglichkeit in Absprache mit einer Muttergemeinde oder Mission die sie in ihrem Anliegen unterstützt.

6. Spontane Gemeindegründung

Manchmal entstehen Gemeinden, obwohl weder dafür gebetet noch geplant worden ist. Beispiel: Obertalheim bei Horb a. N.

7. Gemeindespaltung

Traurig aber wahr, dass auch durch Spaltungen neue Gemeinden entstehen. Wie oben beschrieben kann eine Spaltung ja berechtigt und nötig sein, aber auch fleischliche Gründe sind möglich. - die vorhandenen Konflikte meist in nächster Nachbarschaft belasten die Arbeit - wahrscheinlich ist viel Kraft und Seelsorge nötig um Wunden zu heilen - die Öffentlichkeit wird u.U. einen schlechten Eindruck bekommen haben und über Jahre sich sehr zurückhaltend verhalten - sofern fleischliche Gründe zur Spaltung geführt haben können dieselben Ursachen erneut auftreten - nicht zuletzt sollte man eine Bereinigung der Situation prüfen.

Was vor der Gründung einer Gemeinde bedacht werden sollte Einleitung: Wenn man ein Haus bauen möchte, dann bestellt man nicht gleich die Maurer und Zimmerleute. Zuerst trifft man sich mit dem Architekt und spricht den Bauplan durch: - ein-, zwei- oder dreistöckig? - Holz oder Stein? - Mit Keller oder ohne? Der tschechische Staatsmann Thomas Masaryk hat einmal gesagt: „Staaten leben von den Prinzipien, die bei ihrer Gründung Pate standen.“ �� 1990: Wie verstehen wir neutestamentliche Gemeinde? Gemeinde nach dem NT – unverzichtbare Elemente Ich erkenne in der Schrift folgende, unverzichtbare Elemente einer biblischen Gemeinde: 1. Evangelisation mit geistlichen Mitteln (Mt 28,19; 1Kor 2,12-13) 2. Lehre, Brotbrechen, Gemeinschaft, Gebet (Apg 2,42) 3. Taufe der Geretteten (Mt 28,19; Apg 8,36-38) 4. Anleitung zur Jüngerschaft (Mt 28,19; Apg 14,21-22) 5. Zurüstung zur Mitarbeit (Eph 4,11-16) 6. Verwirklichtes Priestertum aller Gläubigen (Mt 23,8; 1Petr 2,9) 7. Plurale Leiterschaft durch Hirten-Älteste (Apg 14,23; Phil 1,1) 8. Ausübung von Gemeindezucht (Mt 18,15-20; 1Kor 5) 9. Konsequente Abgrenzung von falschen Lehren und Zusammenschlüssen (Röm 16,17; 2Kor 6,14-18) 10. Sicht für Diakonie und Weltmission (Apg 6; 13,1-3) Ziel: Gemeindeleitung durch Älteste Wer hat in der Gründungsphase die Verantwortung? - der Gemeindegründer? - die Brüder des Gründungsteams? - ein klar definierter Leitungskreis?


Glaubensgrundsätze


Gemeindeordnung

Was vor der Gründung einer Gemeinde bedacht werden sollte



1. Die Evangelisationsstrategie

Das Gründungsteam sollte folgende grundsätzliche Frage klären: Soll der Schwerpunkt unserer Evangelisationsbemühungen innerhalb oder außerhalb der Gemeindezusammenkünfte liegen? Konkret: Soll der evangelistische Schwerpunkt auf „Evangelistischen Gottesdiensten“ oder „Gästegottesdiensten“ liegen? Oder wollen wir unsere Gottesdienste zur Anbetung Gottes und zur Erbauung der Gläubigen konzipieren? Wenn ich 1Kor 11-14 richtig verstehe, dann liegt der Schwerpunkt unserer Zusammenkünfte auf folgenden drei Elementen: - wir wollen unseren Gott und Vater anbeten (nach oben) - wir wollen einander auferbauen durch die verständliche Weitergabe des Wortes Gottes (zur Seite) und - wir wollen uns zurüsten lassen, um hinauszugehen und in dieser sterbenden Welt das Evangelium zu bringen (nach außen). Nach meiner Erkenntnis sollten die Zusammenkünfte der Gemeinde keine Evangelisationsveranstaltungen sein. Bitte versteht mich nicht falsch! Wir sollten unbedingt evangelisieren, in speziellen Bibelstudien, in evangelistischen Hauskreisen, durch Teebus - Einsätze, mit Offenen Abenden und Fachvorträgen, und, und, und ... Aber warum denn in den Zusammenkünften der Gemeinde?

Evangelistische Arbeit In unserem Land kann folgende paradoxe Situation beobachten: - in den Kirchen sitzen überwiegend Ungläubige, die aber als Christen angesprochen werden und denen quasi Heiligung gepredigt wird...
- und in den Gemeinden sitzen zu einem ganz großen Teil Gläubige - und die werden ständig evangelisiert... Das ist doch paradox! Wenn Paulus in 1Kor 14,23-25 von Unkundigen schreibt, die hereinkommen könnten, so verwendet er den Konjunktiv (die Möglichkeitsform). Es steht nicht da, dass wir die Ungläubigen in die Versammlung der Gemeinde einladen sollen oder gar die ganze Versammlung auf solche Besucher ausrichten sollen. �� John MacArthur 1997 (IFCA-Konferenz): Ein Suchender ... Ich fürchte, dass wir an dieser Stelle schon ein ganzes Stück weit infiziert sind vom Anthropozentrismus der humanistischen Gesellschaft, d.h. von der Neigung, immer und überall den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Sicherlich habt Ihr von Bill Hybels und seiner „Willow Creek Community Church“ in Chicago gehört. Vielleicht auch von Rick Warren und seiner „Saddleback Community Church“.

Hybels und Warren haben ihre Gottesdienste am Wochenende total auf Außenstehende umgestellt. Ich lehne weder diese Brüder, noch ihre Konzepte pauschal ab. Aber ich bin in großer Sorge, dass wir auf diese Weise aus dem Heiligtum einen Vorhof machen! Das dürfen wir nicht! Es gibt einen Satz, den ich anführen möchte, auch wenn er von dem völlig ungläubigen Goethe stammt. In diesem Satz ist unwahrscheinlich viel Weisheit drin: "Was du geerbt hast von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen!" Wie sagte mal ein anderer? "Die erste Generation hatte es im Herzen, die zweite im Kopf, und die dritte nur noch im Bücherregal!" Liebe Brüder und Schwestern, ich fürchte, manche wertvollen biblischen Wahrheiten haben wir nur noch im Bücherregal! Goethe sagt: "... erwirb es, um es zu besitzen!" Auch wir in unserer Generation müssen neu die Schrift studieren - auch im Hinblick auf die Wahrheiten der Gemeinde und ihrer Zusammenkunft. Nur so können wir biblische Gemeinde bauen, ganz wie der Herr ... geboten hat!

2. Welche Gaben hat uns der HERR geschenkt?

a. Personengaben ? (Eph 4,11) - Sind (genügend) Brüder da, die predigen, lehren und leiten können?

b. Dienstgaben ? (Röm 12,6-8)

Stellung und Aufgaben der Frau in der Gemeinde

a. Belehrung der Gesamtgemeinde gehört nicht zu den Aufgaben der Schwestern (1Tim 2,12f)

b. Ob Schwestern sich am Gebet beteiligen dürfen oder zeugnishafte Beiträge weitergeben dürfen, sollte geklärt werden (1Kor 11,5; 1Kor 14,34).



Zusammenarbeit – mit wem?


a. Zusammenarbeit mit biblisch ausgerichteten Gemeinden ist nach Gottes Willen.

b. Wo im Blick auf Zusammenarbeit die Grenze gezogen wird, sollte geklärt werden. - Zusammenarbeit mit charismatisch bzw. pfingstlerisch geprägten Kreisen? - Zusammenarbeit mit ökumenisch geprägten Kreisen (z.B. Pro Christ)? Reinhard Lorenz empfiehlt ... Ich bin anderer Ansicht: Möglichst früh – am besten bevor irgend etwas anderes beginnt ...

Konkrete Schritte hin zur Gemeindegründung

1. Die Formierung eines Gemeindegründungsteams -

Eine Anzahl von Geschwistern sind einmütig in dem Anliegen der Gemeindegründung

2. Die Einrichtung eines festen Gebetskreises (evtl. mit Brotbrechen) - Gemeindegründung steht im NT in engstem Zusammenhang mit Gebet (Apg 13+16) - Gebet muss Vorrang haben!

3. Information der bereits vorhandenen Christen oder Gemeinden in der Umgebung - nicht: um Erlaubnis fragen (�� NT) - informieren, um Fürbitte ersuchen, wo möglich Zusammenarbeit anbieten

4. Beginn gezielter, missionarischer Arbeit - Bevor geerntet werden kann, muss erst mal gesät werden. - Informationen über die Menschen und ihre Umgebung einholen - Missionarische Kinder- und Jugendarbeit beginnen - Info- oder Bücherstandarbeit beginnen

5. Beginn von gottesdienstlichen Versammlungen - wenn Interesse und genügend Mitarbeiter vorhanden sind - einmal pro Monat ? - vierzehntägig ? - wöchentlich ?

6. „Offizielle“ Gemeindegründung - die Öffentlichkeit wird spätestens jetzt informiert


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