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Was vor der Gründung einer Gemeinde bedacht werden sollte


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Rolf

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Was vor der Gründung einer Gemeinde bedacht werden sollte



Wilfried Plock, Hünfeld 06/2001 Gemeindebau-Seminar/Warum Gemeindegründung.doc


Einleitung:


Wenn man ein Haus bauen möchte, dann bestellt man nicht gleich die Maurer und Zimmerleute. Zuerst trifft man sich mit dem Architekt und spricht den Bauplan durch: - ein-, zwei- oder dreistöckig? - Holz oder Stein? - Mit Keller oder ohne? Der tschechische Staatsmann Thomas Masaryk hat einmal gesagt: „Nationen leben von den Prinzipien, die bei ihrer Gründung Pate standen.“ 1990: Wie verstehen wir neutestamentliche Gemeinde?

Gemeinde nach dem NT – unverzichtbare Elemente

Ich erkenne in der Schrift folgende, unverzichtbare Strukturelemente einer biblischen Gemeinde:

1. Evangelisation mit geistlichen Mitteln (Mt 28,19; 1Kor 2,12-13)

2. Lehre, Brotbrechen, Gemeinschaft, Gebet (Apg 2,42)

3. Taufe der Geretteten (Mt 28,19; Apg 8,36-38)

4. Anleitung zur Jüngerschaft (Mt 28,19; Apg 14,21-22)

5. Zurüstung zur Mitarbeit (Eph 4,11-16)

6. Verwirklichtes Priestertum aller Gläubigen (Mt 23,8; 1Petr 2,9)

7. Plurale Leiterschaft durch Hirten-Älteste (Apg 14,23; Phil 1,1)

8. Ausübung von Gemeindezucht (Mt 18,15-20; 1Kor 5) 9. Konsequente Abgrenzung von falschen Lehren und Zusammenschlüssen (Röm 16,17; 2Kor 6,14-18) Ziel: Gemeindeleitung durch Älteste

Wer hat in der Gründungsphase die Verantwortung?

Der Gemeindegründer? - die Brüder des Gründungsteams? - ein klar definierter Leitungskreis?

A. Evangelisationsstrategie

Das Gründungsteam sollte folgende grundsätzliche Frage klären: Soll der Schwerpunkt unserer Evangelisationsbemühungen innerhalb oder außerhalb der Gemeindezusammenkünfte liegen? Konkret: Soll der evangelistische Schwerpunkt auf „Evangelistischen Gottesdiensten“ oder „Gästegottesdiensten“ liegen? Oder wollen wir unsere Gottesdienste zur Anbetung Gottes und zur Erbauung der Gläubigen konzipieren? Wenn ich 1Kor 11-14 richtig verstehe, dann liegt der Schwerpunkt unserer Zusammenkünfte auf folgenden drei Elementen:

- wir wollen unseren Gott und Vater anbeten (nach oben)

- wir wollen einander auferbauen durch die verständliche Weitergabe des Wortes Gottes (zur Seite) und

- wir wollen uns zurüsten lassen, um hinauszugehen und in dieser sterbenden Welt das Evangelium zu bringen (nach außen).

Nach meiner Erkenntnis sollten die Zusammenkünfte der Gemeinde keine Evangelisationsveranstaltungen sein. Bitte versteht mich nicht falsch! Wir sollten unbedingt evangelisieren, in speziellen Bibelstudien, in evangelistischen Hauskreisen, durch Teebus - Einsätze, mit Offenen Abenden und Fachvorträgen, und, und, und ... Aber warum denn in den Zusammenkünften der Gemeinde?

Evangelistische Arbeit

In unserem Land kann folgende paradoxe Situation beobachten: - in den Kirchen sitzen überwiegend Ungläubige, die aber als Christen angesprochen werden und denen quasi Heiligung gepredigt wird... - und in den Gemeinden sitzen zu einem ganz großen Teil Gläubige - und die werden ständig evangelisiert... Das ist doch paradox!


Wenn Paulus in 1Kor 14,23-25 von Unkundigen schreibt, die hereinkommen könnten, so verwendet er den Konjunktiv (die Möglichkeitsform). Es steht nicht da, dass wir die Ungläubigen in die Versammlung der Gemeinde einladen sollen oder gar die ganze Versammlung auf solche Besucher ausrichten sollen. Ich fürchte, dass wir an dieser Stelle schon ein ganzes Stück weit infiziert sind vom Anthropozentrismus der humanistischen Gesellschaft, d.h. von der Neigung, immer und überall den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Sicherlich habt Ihr von Bill Hybels und seiner „Willow Creek Community Church“ in Chicago gehört. Vielleicht auch von Rick Warren und seiner „Saddleback Community Church“. Hybels und Warren haben ihre Gottesdienste am Wochenende total auf Außenstehende umgestellt.

Ich lehne weder diese Brüder, noch ihre Konzepte pauschal ab. Aber ich bin in großer Sorge, dass wir auf diese Weise aus dem Heiligtum einen Vorhof machen! Das dürfen wir nicht! Dass die Evangelikalen weltweit für diese Konzepte sehr offen sind, verwundert mich keinen Augenblick. Dafür bin ich aber um so erschütterter, dass dieser Ansatz bis in konservativste Brüderkreise sehr schnell Eingang gefunden hat, die doch von den Vätern her ganz anders geprägt waren. Es gibt einen Satz, den ich anführen möchte, auch wenn er von dem völlig ungläubigen Goethe stammt.

In diesem Satz ist unwahrscheinlich viel Weisheit drin: "Was du geerbt hast von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen!" Wie sagte mal ein anderer? "Die erste Generation hatte es im Herzen, die zweite im Kopf, und die dritte nur noch im Bücherregal!" Liebe Brüder und Schwestern, ich fürchte, manche wertvollen biblischen Wahrheiten haben wir nur noch im Bücherregal! Goethe sagt: "... erwirb es, um es zu besitzen!" Auch wir in unserer Generation müssen neu die Schrift studieren - auch im Hinblick auf die Wahrheiten der Gemeinde und ihrer Zusammenkunft. Nur so können wir biblische Gemeinde bauen, ganz wie der Herr ... geboten hat!

B. Welche Gaben hat uns der HERR geschenkt?

1. Personengaben ? (Eph 4,11) -

Sind (genügend) Brüder da, die predigen, lehren und leiten können?

2. Dienstgaben ? (Röm 12,6-8)

C. Stellung und Aufgaben der Frau in der Gemeinde

1. Belehrung der Gesamtgemeinde gehört nicht zu den Aufgaben der Schwestern (1Tim 2,12-14). 2. Ob Schwestern sich am Gebet beteiligen dürfen oder zeugnishafte Beiträge weitergeben dürfen, sollte geklärt werden (1Kor 11,5; 1Kor 14,34). D. Zusammenarbeit – mit wem? 1. Zusammenarbeit mit biblisch ausgerichteten Gemeinden ist nach Gottes Willen.

2. Wo im Blick auf Zusammenarbeit die Grenze gezogen wird, sollte geklärt werden. - Zusammenarbeit mit charismatisch bzw. pfingstlerisch geprägten Kreisen? - Zusammenarbeit mit ökumenisch geprägten Kreisen (z.B. Pro Christ)?
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