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Wie Strukturvertriebe den Leib Christi unterwandern


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#1
Rolf

Rolf

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Hallo zusammen,

ich will hie ein neues Thema auf machen, weil ich das System schon lange beobachte.

Besonders prominente Strukturvertriebe sind Vorwerk, Amway, bestimmte Telefonanbieter, die meisten großen Finanzdienstleister (AWD, OVB, DVAG....) viele Versicherungsgesellschaften etc.

Strukturvertriebe sind nicht per se was Schlechtes, es gibt aber spezifische Gefahren.

Ein Stukturvertrieb funktioniert so:

Ein großer Guru/ Firmengründer/ Vertriebsmangager gründet ein eigenes Unternehmen, dann holt er sich Mitarbeiter ins Boot, diese verkaufen das Produkt und suchen sich neue Mitarbeiter, werden dafür am Umsatz beteiligt. Der Mitarbeiter gibt dabei jeweils einen Teil des Gewinns nach oben weiter. In der Nächsten Stufe gründen die Mitarbeiter wieder eigene Unternehmen und versorgen sich wieder mit eigenen Mitarbeitern, diese wiederum suchen neue Mitarbeiter etc. So kann man relativ schnell sehr viele Mitarbeiter gewinnen und ein Geschäftsfeld in kurzer Zeit sehr ausweiten. Die Mitarbeitr werden dabei für Abschlüsse bezahlt, sie bekommen kein festes Gehalt. Je mehr eigene Mitarbeiter für dich unterwegs sind, um so höher dein Anteil. Der Obere verdient dabei bei jedem Abschluss mit, den ein Unterer macht.

Schnell wachsende Gemeinden betreiben manchmal ein sehr ähnliches System. Eine Stammgmeinde spaltet ständig Mitarbeiter und neue Gemeinden ab. diese suchen sich einen neuen Ort und fangen selber an neue Gemeinden aufzubauen. Aber alles geschieht mit langen unsichtbarten Fäden von einem bestimmten Zentrum oder einer Person aus.

Zu den spezifischen Gefahren:

1. Es gibt Vertriebe die darauf aus sind, die sozialen Netze in einer Gemeinde für ihr Marketing zu nutzen. Diese Leute machen nichts anderes, als viele Geschäftsleute die in einer Gemeinde oder Verein sind, weil sie damit die Gemeindeglieder als mögliche Kundschaft erschließen wollen.

2. Manche Vertriebe sind nicht darauf aus, tatsächlich ein Produkt zu vertreiben, sondern hauptsächlich daran, Mitarbeiter zu finden. Der Mitarbeiter kauft zuerst selbst die Produkte und empfiehlt sie im Bekanntenkreis weiter, vor allem ist er angeahlten wieder neue Mitarbeiter zu finden. Die Lackierten sind dabei die Mitarbeiter. Die Reachnung geht so: Kauft 1 Mitarbeiter unser Produkt, verdiene ich den Betrag X, habe ich 1000 Mitarbeiter, verdiene ich 1000 mal X.
Ob der Markt groß genug ist um 1000 Mitarbeiter zu ernähren interessiert dabei nicht. Es werden immer mehr neue Mitarbeiter gesucht, diese zahlen für Schulungen, Musterproben, Fahrtgeld etc. Ob die jemals kostendeckend arbeiten ist uninteressant. Solange sie selbst was kaufen und vielleicht noch ein paar Freunde überzeugen lohnt sich die Sache. Bringt der Mitarbeiter nichts mehr oder ist unzufrieden, wird er schnell rausgeschmissen.

3. Da es oft nur darum geht möglichst viele Mitarbeiter zu gewinnen wird oft inseriert und mit hohen Verdienstmöglichkeiten gelockt. Wenn in der Zeitung jede Woche die gleiche Kleinanzeige steht, meist ohne ein Hinweis auf benötigte Qualifikation, Art der Tätigkeit und ohne Hinweis auf das verkaufte Produkt, die Branche oder den Arbeitgeber, steht oft so ein System dahinter.

4. Da man so massenhaft Mitarbeiter hat, ist es häufig so, dass diese weder vom Produkt, noch vom Markt in dem sie sich bewegen eine Ahnung haben. Die verkaufen dann munter und überzeugt Versicherungen, Finanzprodukte etc. ohne überhaupt zu wissen, dass sie die Kunden damit übers Ohr hauen, oder ohne zu wissen was für speziellle Risiken ein Produkt hat.

Ich sage damit nicht unbedingt dass die Finanzprodukte generell schlecht sind, jedoch kommt es häufig vor, dass man jemand eine Versicherung verkauft, der die angebotene Leistung gar nicht braucht. Oder ein Finanzprodukt, das auf die Situation nicht passt.

(Typisches Beispiel, ging mir selber mal so: als junger Autofahrer hat mir jemand eine Rechtsschutzversicherung aufgeschwatzt. Da ich aber zuhause lebte, war ich bis 25 Jahre durch die Versicherung der Eltern ohnehin geschützt, hat mich damals ca. 2.700 Eier gekostet)

Anderes Beispiel sind Kapitallebensversicherungen mit Progression für angehende Rentner etc, Haftpflicht für einen 80 Jährigen die Risiken beim Sportbootfahren und Klettersport abdeckt, dafür andere Bereiche ungeschützt lässt etc. Jemand der kurzfristig Geld anlegen will, wird in hoch spekulative und volatile Fonds gelockt etc.

Die Versicherungsgesellschaften profitieren davon, wälzen aber die Schuld dann auf die Vertriebsorganisation ab, wenns zum Problem kommt, der Kunde sauer ist etc. Aus dem Vertrag kommst du nicht raus. Der damalige Verkäufer ist natürlich längst wieder weg und nicht mehr greifbar. Gott sei Dank greifen in Deutschland inzwischen langsam die Gesetze, die es verbieten, dass ungeschulte solche Produkte verkaufen. Die Vertreiber haften inzwischen auch für Falschberatung.

So mancher von diesen Vertrieben versucht also Kunden und Mitarbeiter in der Gemeinde zu finden, Älteste, Hauskreise ins Vertriebsnetz einzubinden usw. Optimal ist natürlich, wenn von der Gemeindeleitung noch Unterstützung kommt, z.B. dass man die Gemeinderäume für Schulungen und Infoveranstaltungen nutzt. So macht man aus dem Haus Gottes eine Räuberhöhle.

Naturgemäß finden solche Vertriebe in neu gegründeten Gemeinden oder in stark fluktuierenden Gemeinden gute Bedingungen und es überrascht mich nicht, dass es Gemeinden gibt, wo sich die Strukturen stark überlappen. In etablierten Gemeinden ist man da oft misstrauischer und duldet Verkaufsaktivitäten in Gemeinderäumen nicht.

Jede Gemeinde sollte Verkaufsaktivitäten von Gemeindegliedern in Gemeideräumen nicht dulden. Andererseits ist es natürlich nicht verwerflich, wenn ein Gemeindeglied an andere Gemeindeglieder Produkte verkauft. Sowohl Verkäufer, als auch Produkt, als auch Geschäftsgebaren müssen seriös sein. Das sollte man im Auge behalten und im zweifel auch mal jemand ausschließen, der Gemeindeglieder durch seine Aktivitäten schädigt.

picasso
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Switzerland
794 Posts
Erstellt am - 04/06/2007 : 21:39:22
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Zitat:
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Die verkaufen dann munter und überzeugt Versicherungen, Finanzprodukte etc. ohne überhaupt zu wissen, dass sie die Kunden damit übers Ohr hauen, oder ohne zu wissen was für speziellle Risiken ein Produkt hat. --------------------------------------------------------------------------------



(Jahre bevor ich zum Glauben kam war ich mal bei Amway dabei und habe erlebt wie Menschen zu kleinen Königen gemacht werden wenn sie die entsprechenden Leistungen, sprich Einnahmen bringen.)
Aber ich muss fairerweise sagen, dass man mir keine grossen Probleme machte als ich aussteigen wollte. Die Person die mich hineingerissen hatte, hat die Verantwortung übernommen.
Und nun lernten wir in einer Freikirche einen Mann kennen der auch plötzlich anfing, Versicherungen an Mitglieder zu verkaufen.Wir mochten ihn sehr gut und deshalb machten wir ihn von Anfang an auf die Gefahren aufmerksam.
Und wir hörten auch Leute jammern,welche dann "Opfer" dieser Anwerbung wurden und nicht mehr ein noch aus wussten wegen den Verpflichtungen die sie da eingingen.
Möglicherweise hat der Anwerber mit der zeit selber gemerkt was an der Sache nicht so sauber war, jedenfalls ist er, laut dem was ich hörte,nun nicht mehr im Geschäft.
Folgende Zeilen von Dir treffen den Nagel auf den Kopf

Zitat:
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Ich sage damit nicht unbedingt dass die Finanzprodukte generell schlecht sind, jedoch kommt es häufig vor, dass man jemand eine Versicherung verkauft, der die angebotene Leistung gar nicht braucht. Oder ein Finanzprodukt, das auf die Situation nicht passt.--------------------------------------------------------------------------------




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Anderes Beispiel sind Kapitallebensversicherungen mit Progression für angehende Rentner etc, Haftpflicht für einen 80 Jährigen die Risiken beim Sportbootfahren und Klettersport abdeckt, dafür andere Bereiche ungeschützt lässt etc. Jemand der kurzfristig Geld anlegen will, wird in hoch spekulative und volatile Fonds gelockt etc.--------------------------------------------------------------------------------




Zitat:
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So mancher von diesen Vertrieben versucht also Kunden und Mitarbeiter in der Gemeinde zu finden, Älteste, Hauskreise ins Vertriebsnetz einzubinden usw. Optimal ist natürlich, wenn von der Gemeindeleitung noch Unterstützung kommt, z.B. dass man die Gemeinderäume für Schulungen und Infoveranstaltungen nutzt. So macht man aus dem Haus Gottes eine Räuberhöhle.--------------------------------------------------------------------------------




Edited by - picasso on 04/06/2007 21:41:48


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