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Kontroverse um Zigeunermission


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Rolf

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Kontroverse um Zigeunermission





Der katholische Bischof Norbert Trelle kritisiert Abwerbung durch pfingstkirchliche Kreise. Foto: Bistum Hildesheim
M ü n c h e n / K a r l s r u h e (idea) –


Zu einer Kontroverse um die Mission unter Sinti und Roma in Deutschland ist es zwischen der römisch-katholischen Kirche und Teilen der evangelikalen Bewegung gekommen. Anlass waren Äußerungen auf dem Weltkongress für katholische Zigeuner-Seelsorge Anfang September in Freising bei München.

Dort hatte der Beauftragte der katholischen Deutschen Bischofskonferenz für Zigeunerseelsorge, Bischof Norbert Trelle (Hildesheim), die „gewaltigen Anstrengungen der Sekten“ und ihre „oft zweifelhaften Missionierungsmethoden“ beklagt. Diese Aktivitäten hätten dazu geführt, dass der Anteil der Katholiken unter den bis zu 200.000 deutschen Zigeunern (auch Sinti und Roma genannt) rückläufig sei.

Wie die Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz auf idea-Anfrage klarstellte, habe der Bischof bei seiner Kritik nicht die Zigeunerseelsorge evangelischer Kirchen und Werke insgesamt im Auge gehabt, sondern Missionsbemühungen pfingstlerischer Gruppen. Es lasse sich nicht genau beziffern, wie viele katholischen Zigeuner zu pfingstkirchlichen Gruppen übergelaufen seien, da die meisten nicht in Kirchenbüchern erfasst seien. Eine scharfe Trennlinie sei ohnehin nicht zu ziehen. Vielfach gebe es „fließende Übergänge“ zwischen katholischen und pfingstlerischen Sinti und Roma, hieß es weiter. Es komme zwar häufig vor, dass katholisch getaufte Zigeuner in den Einflussbereich pfingstkirchlicher Zeltmissionen gerieten. Dennoch nähmen viele von ihnen auch weiter die Dienste katholischer Seelsorger in Anspruch, etwa bei kirchlichen Amtshandlungen wie Beerdigungen.

Pfingstler: „Zweifelhafte Missionsmethoden“ stammen von Aposteln

Der Direktor des pfingstkirchlich orientierten Internationalen Hilfswerks für Zigeuner (Karlsruhe), Gerhard Heinzmann, äußerte sich gegenüber idea zu der Kritik. Im Blick auf den Sekten-Vorwurf sagte er, schon die Urgemeinde sei als „Sekte des Nazareners“ bezeichnet worden. Die von Bischof Trelle kritisierten „zweifelhaften Missionierungsmethoden“ habe man von den Aposteln abgeschaut: „Wir versuchen genau das zu tun, was der Apostel Petrus am Pfingsttag in Jerusalem lehrte und tat.“ Heinzmann wies zugleich darauf hin, dass in manchen Ländern Westeuropas zu einer Erweckungsbewegung unter Zigeunern gekommen sei.

In Frankreich lebten an die 100.000 Zigeuner charismatischer Prägung. Sie seien im protestantischen Spektrum Frankreichs integriert. Beleg dafür sei ihre Mitgliedschaft im „Evangelischen Bund von Frankreich“, einer Arbeitsgemeinschaft französischer Lutheraner, Reformierter, Evangelikaler und Pfingstler. In Spanien gebe es mittlerweile sogar bis zu 250.000 evangelikal-pfingstlerische Christen unter den Zigeunern. Die Zahl in Deutschland bezifferte er auf „einige tausend“. Weitere evangelikale Werke, die unter Sinti und Roma arbeiten, sind die Schweizerische Zigeunermission (Winthertur) und die Mission für Süd-Ost-Europa (Siegen).

Weltweit 38 Millionen Zigeuner


Wie es auf dem Kongress für katholische Zigeunerseelsorge hieß, liegt die Gesamtzahl der Zigeuner in aller Welt bei 38 Millionen. Davon lebten 18 Millionen in Indien, bis zu 12 Millionen in Europa und eine knappe Million in den USA. Der Kongress stand unter dem Motto: „Die jungen Zigeuner in der Kirche und in der Gesellschaft“. Gekommen waren rund 170 kirchliche Mitarbeiter und Geistliche aus 25 Ländern, darunter 20 Bischöfe und Erzbischöfe. Sie berieten darüber, wie die kirchliche Seelsorge die gesellschaftliche Integration der Zigeuner verbessern könne, ohne die Traditionen der Volksgruppe zu verletzen. Zu dem Kongress hatte der „Päpstliche Rat der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs“ eingeladen.

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