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Helfen? Ja! Aber wie?!


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#1
Rolf

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Helfen? Ja! Aber wie?!





Frage von PB:
"Wie soll ich mich verhalten, wenn ich auf der Straße nach Geld gefragt werde und sich im Gespräch herausstellt, dass es für Drogen ausgegeben wird? Ich will der Person helfen, aber wenn ich ihm das Geld gebe, werden mit meinem Geld Drogen bezahlt, die den Menschen kaputtmachen. Gebe ich ihm es nicht, holt er sich die finanziellen Mittel woanders her, sei es durch Diebstahl oder Prostitution. "

Geld hilft nicht!

Deine äußerst interessante Frage „Wie gehe ich mit Drogenkranken um?“, die einen großen Zwiespalt bzgl. des "richtigen" Handels aufweist, bedurfte des Rates eines Fachmannes. Denn aus rein biblischer Sicht war die Antwort - zumindest für mich - nicht ersichtlich.

Das Gute an der Sache ist aber, dass der Suchtberater, den ich aufgesucht habe, selbst Christ ist und von daher nicht nur aus beruflicher, sondern auch aus christlicher Sicht antworten konnte.

Auf Deine grundsätzliche Frage, ob man Drogenkranken Geld geben soll oder nicht, war seine Antwort ein klares "Nein"!
Ebenso wie bei einem Alkoholkranken beginnst Du eine Co-Abhängigkeit, wenn Du den Suchtkranken finanziell unterstützt, damit er sich "sein Liebstes" besorgen kann.

Das würde sich nur verlängernd auf seine Krankheit auswirken.

Deine Sorge, er könne sich dann in die Prostitution begeben oder Diebstähle tätigen, hat der Berater folgendermaßen beantwortet: "Das tut er so oder so. Ein Euro oder zehn Euro werden ihn nicht abhalten, einen Diebstahl zu begehen. Prostitution ist heute eher selten."

Um Dir allerdings das Gefühl der Mitverantwortlichkeit etwas zu nehmen, riet er dazu, dem Drogenkranken Hilfe in Form von Kontaktadressen anzubieten, wie z.B. die der Agentur für Arbeit (ARGE). Wenn er sich arbeitslos meldet, bekommt er Geld, welches er "rechtmäßig" erwirbt. In jeder Kommune gibt es auch eine "Nicht – Sesshaften - Hilfe". Es muss niemand auf der Strasse leben, der es nicht selbst will.


What would Jesus do?

An diesem entscheidenden Punkt, ist der Suchtberater auf Jesus zu sprechen gekommen:
Wie ist Jesus mit Kranken umgegangen und was würde er demzufolge heute tun?

Markus 1,40-46 erzählt von dem Leprakranken, der Jesus um Heilung bittet.
Markus 2 berichtet von vier Männern, die keine Mühe scheuten, einen Gelähmten auf einer Matte zu Jesus zu tragen mit der Bitte um Heilung.
Markus 9,14 berichtet von einem Vater, der Jesus bittet, seinen besessenen Sohn zu heilen.

Du kannst Dir ja mal diese und andere Heilungsgeschichten in der Bibel ansehen. Vielleicht verstehst Du dann, was der Suchtberater für sich daraus erkannt hat:
Grundlage jeder Heilung ist der eigene Wille, das Leiden beenden zu wollen!


Wo kein Wille ist, ist manchmal leider auch kein Weg

Paradoxerweise gibt es Suchtkranke, die in ihrem Dasein verharren wollen und jede Hilfe bewusst ablehnen. Sie haben sich entschieden, mit und in dieser Sucht zu leben.

Die Übrigen sind leider erst dann heilbar - so der Suchtberater - wenn der Leidensdruck groß genug ist und sie selbst erkennen, dass sie Hilfe brauchen und diese auch annehmen wollen. Erst dann kann man mit ihnen "arbeiten".

Um Dir nun eine persönliche Antwort auf Deine Frage der "christliche Zwickmühle" in Bezug auf das Verhalten gegenüber bettelnden Drogenkranken zu geben, so trägst Du nur die Verantwortung, das Leid dieser Menschen nicht zu unterstützen. Sie wissen meist selbst die Adressen aller Anlaufstellen, aber wenn es Dich beruhigt und Du gerne etwas für sie tun möchtest, so kannst Du dem Suchtkranken z.B. anbieten, ihn zur örtlichen Drogenberatung zu begleiten.
Im Internet findest Du z.B. mit der Hilfe von Google alle notwendigen Adressen.

Was bleibt, ist auch die Möglichkeit, für den Suchtkranken zu beten: Vielleicht nur einmal in dem Moment, in dem man ihm begegnet. Oder vielleicht auch regelmäßig, wenn eine bestimmte Person einem sozusagen dauerhaft auf dem Herzen liegt.

Hoffentlich konntest Du mit dieser Antwort etwas anfangen und fühlst Dich ein Stück weit befreit von dem Druck der Mitverantwortlichkeit.




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