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Deutsche Propheten-Szene: Es macht sich Ernüchterung breit


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Rolf

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Quelle: Topic 04/2008






Deutsche Propheten-Szene: Es macht sich Ernüchterung breit





Die neue große charismatische Zeitschrift für Deutschland Charisma Come Holy Spirit (eine Zu¬sammenlegung aus den Zeitschriften „Charisma" und „Come") präsentierte in ihrer ersten Ausgabe gleich einen Paukenschlag: In einem Titelthema knöpfte sie sich heutige Propheten und deren Prophetien vor und übte deutlich Kritik. Gleich mehrere charismatische Autoren nahmen sich des Themas an.

So berichtete der Herausgeber der neuen Zeitschrift, Gerhard Bially, über ein Treffen von 120 charismatischen Verant¬wortungsträgern („Treffen der Verantwortlichen"), die aktuelle Prophetien des Südafrikaners Francois Botes, der Amerikanerin Cindy Jakobs und des Deutschen Siegfried Schad überprüften. Alle Prophetien befassten sich mit Deutschland und seiner „geistlichen Rolle" in der Welt. Siegfried Schad kündigte für Februar einen vernichtenden Terroranschlag in Köln an. Mittlerweile hat er selbst die Initiative ergriffen und sich öffentlich für diese „Falschprophetie" entschuldigt. Aber auch an die Deutschland-Prophetien von Cindy Jakobs und Francois Botes machte der charismatische Leiterkreis große Fragezeichen. So werde Deutschland als „der Augapfel Gottes" bezeichnet, dem es gelingen werde, die Abtreibung abzuschaffen. Dazu Bially: „Haben nicht Übertreibungen in diese Richtung schon immer und auch in letzter Zeit Schaden angerichtet ... Steht nicht in unserer Bibel, dass Israel der Augapfel Gottes ist?"

Einer der angesehensten charismatischen Führer in Deutschland, der Baptistenpastor Dr. Heinrich Christian
fordert in seinem Beitrag denn auch eine klare Rückkehr zur biblischen Prüfung aller Prophetien: „Al¬les, was im Widerspruch zur Heiligen Schrift steht, ist als Pseudo-Prophetie zurückzuweisen." Probleme hat Rust auch mit „freischaffenden umherreisenden Propheten und Lehrern", die kein „ausreichendes Korrektiv", z. B. in einer eigenen Gemeinde, haben. Rust: „Immerhin verursachten manche von ihnen in der Vergangenheit großen Schaden." Und weiter schreibt der Top-Charis¬matiker:

„In diesem Sinne halte ich eine gewisse Zurück¬haltung für angebracht, wenn ausländische Prediger/ innen massive prophetische Weissagungen über unsere Nation weitergeben, die sich nicht mit dem decken, was geistliche Verantwortungsträger im Land auch im Gebet und Hören auf Gott vernommen haben." Laut Rust sei manche charismatische Gemeinde mittlerweile sehr zurückhaltend in Sachen Prophetie geworden, weil die „immer wieder angekündigte umfassende nationale Erweckung bislang ausgeblieben ist."

Es macht sich Ernüchterung in der charismatischen Szene Deutschlands breit. Gleichwohl gibt es noch viel Arbeit, um den ungesunden Propheten-Sumpf in Deutschland auszutrocknen. Denn in derselben Ausga¬be von „Charisma Come Holy Spirit" wird noch fleißig für „Prophetenschulen" geworben, in denen man lernen soll, Visionen und Träume zu deuten. Dem Blatt liegt auch eine große Werbung für den charismatischen Okkult-Heiler Benny Hinn bei, der im Mai nach Stutt¬gart kommt. Hinn hat nachweislich Falschprophetien in Serie produziert und behauptet, Jesus sei nicht wahrer Mensch geworden (s. TOPIC-Sonderdruck 21, der kostenlos angefordert werden kann). Solange solche Verführer in Deutschland noch auftreten können und für sie geworben wird, hat die charismatische Szene noch reichlich Korrekturbedarf.

Evangelikale und Vatikan planen erneut theologische Gespräche

Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) und der Vatikan wollen im kommenden Jahr eine neue Runde theologischer Gespräche starten. Die Tagungen sollen bis 2013 jährlich stattfinden und vorwiegend Lehr¬fragen behandeln, etwa betreffend die Dreieinigkeit, Jesus Christus, die Glaubensbekenntnisse, das Heil und das Abendmahl. Ferner wollen sich beide Seiten auch mit ethischen Themen beschäftigen. Das ist das Ergebnis eines Planungstreffens, das Ende Februar im Vatikan beim Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen stattfand. Daran nahmen vonseiten der WEA der Vorsitzende ihrer Theologischen Kommission, Rektor Rolf Hille, und der US-Amerikaner Bonn Clayton teil, der ebenfalls der Kommission angehört.

Für den Päpstlichen Rat beteiligten sich Bischof Brian Farrell und der für die Beziehungen zu den Evangelikalen zuständige Monsignore Usma Gomez. Der Präsident des Rates, Kardinal Walter Kasper, war zum Teil bei den Verhandlungen anwesend und daran beteiligt. An den künftigen Konferenzen sollen jeweils sechs Vertreter der römisch-katholischen Kirche und der Weltallianz teil¬nehmen. Wie Hille erläuterte, sollen die Konsultationen dazu dienen, sowohl Gemeinsamkeiten zwischen den theologisch konservativen Protestanten und Katholiken auszuloten, wie auch das nach wie vor Trennende zu klären. Von 1993 bis 2002 fand bereits ein Konsulta¬tionsprozess zwischen der römisch-katholischen Kirche und der WEA statt, der mit dem Bericht über „Kirche, Evangelisation und Koinonia" abgeschlossen wurde.
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