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[Rolf]

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Kirche muss Frau wegen Glockengeläut entschädigen





02.09.2008


(epd) - Der Erzpriester der Carmine-Kirche in Lavagna bei Genua muss eine Anwohnerin wegen störenden Glockengeläuts mit 60.000 Euro entschädigen. Ein italienisches Bezirksgericht befand der Turiner Tageszeitung «La Stampa» vom Dienstag zufolge, Flora L. habe aufgrund des hohen Geräuschpegels physische und psychische Schäden erlitten. Erzpriester Stefano Queirolo kündigte an, er werde nach Absprache mit dem zuständigen Bischof Berufung gegen das Gerichtsurteil einlegen.

«Wir läuten seit mindestens vier Jahren nicht mehr», sagte der Geistliche. Seitdem riefen die Glocken einer benachbarten Kirche zur Messe. Die Klägerin hatte seit 1985 versucht, die Glocken der Carmine-Kirche zum Schweigen zu bringen. Eine Zeugin sagte bei dem Verfahren aus, sie habe die Klägerin nicht mehr besucht, da der Lärm der Glocken ihr Kopfschmerzen bereitet habe.

Aufgrund der hohen Dezibel-Zahl und der Häufigkeit des Geläuts erkannte das Gericht neben der sozialen auch eine körperliche Beeinträchtigung an. Der örtliche Tourismusdezernent, Mauro Armanino, ein früherer Kommunist, verteidigte dagegen das Läuten: «Der Klang der Glocken hat das Leben unserer Leute über Generationen geprägt, der Gläubigen wie der Nicht-Gläubigen.»