Zum Inhalt wechseln

Welcome to Irrglaube und Wahrheit
Register now to gain access to all of our features. Once registered and logged in, you will be able to create topics, post replies to existing threads, give reputation to your fellow members, get your own private messenger, post status updates, manage your profile and so much more. If you already have an account, login here - otherwise create an account for free today!
Foto

Wie kann man die Angst vor Gottes Berufung bewältigen?


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1
Rolf

Rolf

    Administrator

  • Administrator

  • PIPPIPPIP
  • 34215 Beiträge
  • Land: Country Flag

Please Login HERE or Register HERE to see this link!






Wie kann man die Angst vor Gottes Berufung bewältigen?
Bitte, lieber Gott, tu’ mir das nicht an…





Über den Autor
Jahrgang 1959, verheiratet , zwei erwachsene Töchter Ausbildung zur Erzieherin, aber seit vielen Jahren mit Leidenschaft Hausfrau, was mir Zeit gibt für ehrenamtliche Aufgaben in der Gemeinde. Die übrige Zeit verbringe ich gerne im Ohrensessel mit einem guten Buch oder im Garten oder auf Reisen mit meinem Mann.


Frage von UN:
"Wie kann man die Angst vor Gottes Berufung, wie z.B. vollzeitig oder lebenslang Missionar zu sein, bewältigen? Gerade auch, wenn man Angst hat, dass man dann nicht seinen eigenen Wünschen nachgehen kann."

Wer die Wahl hat…

Du fragst nach der Berufung durch Gott zu einem ganzzeitigen missionarischen Dienst und der damit sicherlich natürlicherweise verbundenen Angst, auch im Bezug auf die eigenen Wünsche.

Das Leben eines Menschen, und zwar eines jeden, ob er mit oder ohne Gott lebt, ist geprägt von Entscheidungen, von der Herausforderung dies oder das zu tun oder zu lassen. Wir kommen nicht umhin, an wichtigen Eckpunkten unseres Lebens Entscheidungen zu treffen.
Allerdings haben wir als Christen das große Vorrecht oder Geschenk, Gott um Rat zu fragen und ihn in unsere Entscheidungen mit einzubeziehen. Ob wir auf ihn hören und seinem Rat folgen, ist eine andere Frage: Wir haben die Freiheit auch als Christ dies zu tun oder zu lassen.

Mit dieser Freiheit verbunden ist auch immer ein wenig die Angst, ob ich mich richtig entschieden habe. Das ist ein Spannungsfeld, in dem ich lebe und auch immer leben werde.
Diese Angst oder Besorgnis, das Richtige getan zu haben oder nicht, ist etwas, das zu unserem Leben dazu gehört. Genau so, wie wir es lernen müssen, mit den Konsequenzen aus unserem Handeln zu leben.


Berufungsangst? Anscheinend völlig normal…

In der Bibel sind uns zahlreiche Erlebnisse berichtet von Menschen, die Gott in seinen Dienst berufen hatte, die aber vor Angst am liebsten ganz weit weg gelaufen wären und es z. T. auch getan haben.

Jona: Er war von Gott berufen, die Menschen in Ninive vor dem drohenden Gericht Gottes zu warnen. Aber was macht er vor lauter Angst: Er flieht in die entgegen gesetzte Richtung, wird vom Wal verschluckt, von ihm wieder ausgespuckt, um dann Gottes Auftrag zu erfüllen. Nachzulesen in Jona 1-4.

Elia, der Mann Gottes, der ständig im Streit lag mit der Königin Isebel: Sie will ihn töten, als sie erfährt, was Elia mit ihren Priestern angestellt hat. Elia flieht aus Angst um sein Leben, aber Gott hat ihn auserwählt, hat ihn berufen und holt ihn zurück (1.Könige 19).
Hier ist es übrigens sehr schön nachzulesen, wie Gott mit Elia spricht und ihn zum neuen Auftrag beruft: Nicht in lautem Getöse, sondern im leisen Flüstern des Windes.
Gottes Ruf an uns, unsere Berufung, passiert nicht unbedingt mir lautem Geschrei oder mit Pauken und Trompeten. Nein, vielleicht spricht Gott leise und sanft zu uns. Wichtig ist, dass wir es hören.

Auch Königin Esther wäre hier zu nennen. Sie wusste, dass es Gottes Berufung für sie war, ihr Volk zu retten. Aber verständlicherweise hatte sie auch Angst vor diesem Auftrag – schließlich könnte er sie das Leben kosten. Erst durch die mahnenden und zugleich ermutigenden Worte von ihrem Onkel und viel Fasten- und Gebetsunterstützung, ließ sie sich auf den gefährlichen Auftrag sein (Esther 4-5).

Im neuen Testament ist es Petrus, der fest versprochenen hatte, zu Jesus zu halten:

Ich bin jederzeit bereit, mit dir ins Gefängnis zu gehen und sogar für dich zu sterben.
Lukas 22,33


Einige Zeit später, obwohl er sich schon mit bis in den Hof des Palastes gewagt hatte, verleugnet Petrus seinen gefangen genommenen Herrn. Dreimal behauptet er, Jesus nicht zu kennen. Sicherlich aus Angst vor den Konsequenzen, die er zu ertragen hätte, würde er sich zu Jesus bekennen (Lukas 22,54-61).

Also auch die Männer und Frauen, die so nahe mit Gott, bzw. Jesus Christus verbunden waren, hatten Angst vor dem Auftrag, den sie von Gott bekommen hatten.

Angst und Unsicherheit, die Frage „ Lebe ich mein Leben mit Gott richtig?“, sind Dinge, die zu unserem Leben dazu gehören.


Eine Adresse für die Angst

Jesus Christus weiß um unsere Angst, im Johannesevangelium sagt er:

In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Johannes 16,33



Jesus kennt die verschiedenen Arten der Angst, die uns befallen können. Die Angst vor falschen Entscheidungen, die Angst, den falschen Schritt zu gehen, die Gedanken, die uns befallen, weil wir meinen, nicht seinen Willen getan zu haben. Angst, was mit unseren Wünschen und Plänen passiert, wenn wir seinen Willen tun.

Aber genau diese Angst will Gott mit uns überwinden, wir müssen sie nicht erst mühsam allein bekämpfen, sondern dürfen mit ihr vor Gott treten. Gott möchte, dass wir zu ihm kommen, mit allem, was uns bewegt, erfüllt, erfreut und eben auch ängstigt. Und auch mit unseren Wünschen, Träumen und Sehnsüchten. Er will die Angst mit uns gemeinsam bewältigen und uns helfen, manche eigenen Wünsche loszulassen, wenn sie einem ganzzeitigen missionarischen Dienst im Wege stehen sollten.

Gott weiß doch um unsere Wünsche und Träume, längst bevor wir selbst sie erkennen. Da, wo sie in unser Leben gehören, wird er sie uns erfüllen. Wenn nicht, wird das, was Gott für uns vorgesehen hat, um so vieles besser sein, als unsere Wünsche und Träume. Auch wenn wir dies im Moment vielleicht nicht erkennen können und wenn es schmerzt.

Ich bin überzeugt davon, dass Gott einen Menschen dann in den lebenslangen missionarischen Dienst beruft, wenn die Wünsche dieses Menschen und Gottes Wille deckungsgleich sind, d.h. wenn sich seine Wünsche, die Vorstellungen seines Lebens in Gottes Willen für ihn gefügt haben.
Erst dann wird in meinen Augen ein Leben sinnvoll und lebenswert, wenn sich Gott darin verherrlichen kann und wenn ein Mensch bereit ist, nach seinem Willen zu leben.


Die Konstante in der Achterbahn des Lebens

Leben ist aber kein immer gleichbleibender Zustand, es ist vielen Einflüssen unterworfen, gleicht hin und wieder einer Achterbahn. Erkenntnisse, die ich heute hatte, können morgen schon längst für mich scheinbar nicht mehr wichtig sein. Deshalb ist es wichtig, an den Fixpunkten im Leben fest zuhalten – an Gott, der mich in Jesus Christus liebt, gleich an welcher Stelle der Achterbahn ich mich befinde

Das Gefühl, die eigene Angst nicht bewältigen zu können, wenn durch Gottes Berufung die eigenen Wünsche und Vorstellungen nicht wahr werden, ist meiner Meinung nach natürlich und nur mit Gottes Hilfe zu überwinden. Immer wieder ins Gebet zu gehen, Gott um Klarheit zu bitten, kann hier nur der einzige richtige Weg sein. Die Frage nach dem lebenslangen missionarischen Dienst ist auch keine Frage, die man innerhalb weniger Tage oder gar Stunden entscheiden könnte, sondern ein längerer Prozess, den man mit Gott und am besten auch mit einem Menschen immer wieder durchspricht.

Und wie schon zu Beginn geschrieben, bleiben wir auch als Christen in einem Spannungsfeld, ob alle Entscheidungen, die wir getroffen haben, die richtigen sind. Aber wir haben die großartige Gewissheit: Gott ist in diesem Spannungsfeld bei uns. Er geht mit uns. Auch wenn wir ein Stück in die falsche Richtung laufen, ist er bei uns. Wichtig ist, dass wir den Kontakt zu ihm halten im Gebet, auf ihn hören und bereit sind, Richtungswechsel vorzunehmen.

Ein Gedanke, der mir, wenn es um Entscheidungen meines Leben geht, immer ganz wichtig ist und war, ist, dass Gott mein ganzes Leben übersieht – vom Anfang bis hin zum Ende.
Ich sehe immer nur kleine Ausschnitte, mein Heute und vielleicht mein Morgen, halte mich oft viel zu lange mit dem Gestrigen auf. Gott sieht doch so viel weiter. Er hat den Überblick über mein Leben, deshalb kann ich es ihm getrost anvertrauen.



Seite
  • 0