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Die neue Schöpfung


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#1
Hoffnungsstrahl

Hoffnungsstrahl

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aus: Jesaja, Trost für Gottes Volk
Betanien Kommentar

Jes. 65, 17-25, Schlachter
Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, so daß man an die früheren nicht mehr gedenkt und sie nicht mehr in den Sinn kommen werden; sondern ihr sollt euch allezeit freuen und frohlocken über das, was ich erschaffe; denn siehe, ich erschaffe Jerusalem zum Jubel und sein Volk zur Freude. Und ich selbst werde frohlocken über Jerusalem und mich freuen über mein Volk, und es soll kein Klagelaut und kein Wehgeschrei mehr darin vernommen werden. Es soll dann nicht mehr Kinder geben, die nur ein paar Tage leben, noch Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen; sondern wer hundertjährig stirbt, wird noch als junger Mann gelten, und wer nur hundert Jahre alt wird, soll als ein vom Fluch getroffener Sünder gelten. Sie werden Häuser bauen und sie auch bewohnen, Weinberge pflanzen und auch deren Früchte genießen. Sie werden nicht bauen, damit es ein anderer bewohnt, und nicht pflanzen, damit es ein anderer ißt; denn gleich dem Alter der Bäume wird das Alter meines Volkes sein, und was ihre Hände erarbeitet haben, werden meine Auserwählten auch verbrauchen. Sie werden sich nicht vergeblich mühen und nicht Kinder für einen jähen Tod zeugen; denn sie sind der Same der Gesegneten des Herrn, und ihre Sprößlinge mit ihnen. Und es wird geschehen: Ehe sie rufen, will ich antworten; während sie noch reden, will ich [sie] erhören! Wolf und Lamm werden einträchtig weiden, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind, und die Schlange wird sich von Staub nähren. Sie werden nicht Schaden noch Verderben anrichten auf meinem ganzen heiligen Berg! spricht der Herr.




Dass Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird, ist keine rein neutestamentliche Offenbarung, sondern wird bereits hier im AT klar gelehrt. Das Evangelium vom stellvertretendem Sühnetod des Erlösers und von der Auferstehung zu einer neuen Schöpfung ist vollständig im Buch Jesaja enthalten. Nun hat Gott die Grundzüge seines Heilsplans offenbart:
Dass er selbst der einzige Retter ist, verdeutlicht er in Kap. 40-48;
wie er das Errettungs- und Erlösungswerk ausführt, erklärt er in Kap. 49-57
und hier nun zeigt er das glorreiche Ergebnis seiner Erlösung.

Das hier verwendete hebr. Wort für "schaffen" (bara) wird in der Bibel ausschließlich für Gottes Schöpferhandeln vrwendet, wenn er kraft seines Wortes und seiner Macht etwas gänzlich Neuartiges macht. In keinem anderen Bibelbuch kommt das Wort so häufig vor wie in Jesaja (21 Mal).
Hier kündet er, der sich im Buch Jesaja so oft als der unvergleichliche Schöpfer vorgestellt hat, sein Meisterwerk an: Er hat nicht nur einst die Welten aus dem Nichts geschaffen, sondern er schafft sogar aus dem negativen Zustand, aus der von Sünde verunreinigten Welt, eine unvergängliche, unverderbliche ewige Schöpfung.

WEnn man diese neue Schöpfung jedoch versteht als den ewigen Zustand nach dem Tausendjährigen Reich, läßt sich das wohl kaum vereinbaren mit der Beschreibung von Vers 20-25, wo es noch Tod und Geburten gibt. Dieser Abschnitt beschreibt offenbar das Tausendjährige Reiche. Dann wir die Schöpfung ebenfalls völlig erneuert sein, obwohl sie noch nicht ewig ist und nach tausend Jahren der ewigen Schöpfung weichen wird. Dies ist imBuch Jesaja jedoch nicht das erste Mal, das zwei zukünftige Ereignisse in der prophetischen Darstellung zu einer einzigen Sache verschmolzen sind )siehe z. B. Jes. 61,2).

Wichtig festzuhalten ist, daß Gottes Erlösung zu einer völligen Erneuerung führt; erlöste und erneuerte Menschen werden in eine erlöste und erneuerte Schöpfung eingehen. In Ps 51,12 wird für Gottes Erschaffung eines neuen Herzens dasselbe Wort verwendet wie für sein Schaffen der neuen Schöpfung, und dieses neue Herz muß unbedingt der neuen Schöpfung vorausgehen (2 Kor. 5,17; vgl. auch Gal. 6,15). Aus Römer 8, 19-23 wissen wir, daß die Natur sozusagen sehnlichst darauf wartet, daß endlich alle ERwählten errettet sind, weil dann auch sie erlöst wird. Bereits in Jes. 51,6 war deutlich geworden, daß die alte Schöpfung "zerfallen" wird und nur Gottes Heil ewig Bestand hat. Deshalb muß der Sünder dieses Heil ergreifen, wenn er ewiges Leben erben will.

Die Beschreibung des messianischen Reiches in disem Abschnitt ist die Erfüllung der Verheißung an Israel. Diese Segensfülle bedeutet aber nicht nur Freude für die Menschen, sondern Gott selbst freut sich an seiner Neuschöpfung seines Volkes, das damit seinen Sinn erfüllt. So wie sich der Herr Jesus an seiner Braut, der Gemeinde erfreut, so freut er sich am erneuerten Jerusalem, dem erretteten Überrest Israels. Die Segnungen mildern die Folgen des Sündenfalls oder heben sie ganz auf: Das Lebensalter ist wesentlich verlängert, d. h. der Tod als Folge der Sünde hinausgeschoben; die Arbeit steht nicht mehr unter einem Fluch des Schweißtreibens, sondern wird zu Erfolg, Freude und Genuss führen. Auch das Kindergebären und -aufziehen ist erleichtert (Vers 23).

Eine weitere Segnung ist die mehr als rechtzeitige Gebtserhörung. Wegen der Sünde des Volkes hörte Gott ihre Gebete nicht (Jes. 1,15; 59,2), aber das Gebet der Gläubigen und Gerechten erhört Gott, "sobald er hört" (Jes. 30,19, vgl. 58,9). In der vollendeten Erlösung erhört er sogar bereits vor ihrem Gebet. So eng und vertraut wird die Beziehung Gottes zu den Erlösten sein.

Eine weitere Segnung betrifft die Tierwelt, die ebenfalls nicht mehr unter den Folgen des Sündenfalls steht, sondern friedlich sein wird wie einst im Garten Eden. Nur bei der Schlange, die im Garten Eden nicht friedlich, sondern die größte Gefahr war, wird es umgekehrt sein: Erst dann wird sich der Fluch an ihr verwirklichen; est dann wird sie niemandem mehr giftige und tödliche Bisse zufügen, sondern Staub fressen. Ob das nun wörtlich oder bildlich gemeint ist, wird jedenfalls der Teufel, der sich hinter der Schlange verbarg, dann niemanden mehr verführen und geistlich töten können, denn er ist dann gebunden (Off. 20, 2-3). Gänzlich bildhaft verstanden, ergibt diese Prophezeiung über die Schlange einen bemerkenswerten Sinn: "Staub" sind geistlich tote Menschen (vgl. 1 Mo. 3,19), und nur solche können vom Teufel tödlich verschlungen werden. Die geistlich lebenden Erlösten werden von Gott unter seiner Herrschaft davor bewahrt.
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