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Lichtnahrung  Versuch einer Stellungnahme


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Rolf

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Lichtnahrung  Versuch einer Stellungnahme





Immo Lünzer und Astrid Schmitt-Dossou


Arbeitsgruppe Kosmische Ernährung im Arbeitskreis für
Ernährungsforschung, Bad Vilbel 27.3.07


Einführung:

Das Thema Ernährung durch Licht stößt seit einiger Zeit auch in
anthroposophischen Kreisen auf großes Interesse, das zeigen u. a. das
Buch und die Vorträge von Michael Werner, Chemiker aus Arlesheim. Er
verzehrt nach eigenen Angaben, aber glaubhaft seit Januar 2001 keine
Nahrungsmittel mehr. Zusätzlich dazu stoßen die Vorträge und
Publikationen von Judith von Halle (2005) auf wachsendes Interesse,
die auf Grund einer Stigmatisation dazu gezwungen wurde, keine
Lebensmittel mehr zu sich zu nehmen (diesen Aspekt allerdings hinten
an stellt). Eigentlich sind wir alle überzeugt, dass wir Energie zum
Essen benötigen. Trotzdem gibt es eine Rei-he von Menschen, die ohne
physische Nahrung auskommen und daher eine Herausforderung für die
etablierte Naturwissenschaft sind.

Die cartesianisch materialistisch orientierte Naturwissenschaft sagt,
dass ein Leben nur mit physischen Nahrungsmitteln möglich ist.
Beispiel: Dr. Petra Schulze-Lohmann, Ernährungswissenschaftlerin der
DGE: "Der Wissenschaft verpflichtet"  so lautet der Leitspruch der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Ein Motor braucht Treibstoff,
und unser Körper braucht Nahrung, damit wir richtig funktionieren. Zu
einer ausgewogenen Ernährung gehören Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette und
Zucker. Verzichtet man auf bestimmte Nährstoffe, kommt es zu
Mangelerscheinungen, die ernsthafte, teilweise sogar tödliche Folgen
haben können. Darüber hinaus hält uns eine gesunde Ernährung fit und
hilft Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Herz-Kreislauf-
Erkrankungen und Diabetes vorzubeugen. Daher warnt die Kieler
Ernährungswissenschaftlerin eindringlich davor, die Lichtnahrung
auszuprobieren.(Quelle: NDR-Schaubude-Aktuell, Fr. 20.05.05 21.15 Uhr)

Leben ohne Nahrung

In Lexika findet man unter dem Stichwort: Asitie [lat.
"Nahrungslosigkeit"] = Medizinisch unerklärbare lange Perioden von
Asitie werden im Westen von Heiligen und Stigmatisierten berichtet. Im
Osten ist das Phänomen vor allem unter Yogis weit verbreitet. In der
Geschichte wurden einige Fälle bekannt, in denen spirituell
orientierte Menschen ohne (oder mit ganz wenig) Nahrung auskamen,
z.B.: der heilige Nikolaus von Flüe, die Mystikerin Therese Neumann
(von Konnersreuth) und der stigmatisierte katholische Pater Pio und
der Yogi Yogananda  aber dies sind wenige und sehr spezielle Fälle .

Ebenso wie Judith von Halle (2005), die seit einer in der Passionszeit
2004 aufgetretenen Stigmatisierung, keine Nahrung mehr zu sich nehmen
kann Es gibt Berichte von Menschen, die nur (Quell-)Wasser zu sich
genommen haben oder extrem geringe Nahrungsmengen zur Verfügung hatten
beispielsweise auf der Flucht, in Gefangenenlagern (Holocaust,
Archipel Gulag) oder im Krieg  unter medizinisch-
naturwissenschaftlichen Aspekten unmöglich. Die Zahl dieser Menschen
ist unbekannt. Es gibt nur wenig Forschung oder Dokumentationen darüber.

Die Lichtnahrung

Unter Lichtnahrung versteht man eine physische Nahrungslosigkeit. Die
Ernährung erfolgt über Prana oder Licht. Die Hinwendung dazu erfolgt
über den so genannten Umstellungsprozess: Der so genannte 21-Tage-
Prozess als Anleitung zur Umstellung von der herkömmlichen Ernährung
auf die Lichtnahrung tauchte im Herbst 1992 in Australien auf.

Vermittelt durch ein Medium mittels Channeling wurde dieser Prozess
vermutlich zuerst an Einzelpersonen durchgeführt und dann auf
telepatischem Wege an andere Menschen weitergegeben. Die Australierin
Ellen Greve alias Jasmuheen (1996/97, 1999 u. 2004)  die nach eigenen
Angaben nicht zu den Ersten gehörte  stieß Anfang 1993 dazu und
propagiert seitdem die Lichtnahrung. Die Beschreibung und
Interpretation des 21Tagesprozesses stammt von Charmaine Harley (die
den Umstellungsprozess im Juni 1994 selbst gemacht hat). Inzwischen
sind einige hundert Menschen durch diesen Prozess gegangen, aber es
ist wohl so  genaue Zahlen liegen nicht vor  dass die meisten früher
oder später wieder anfangen zu essen, aus den verschiedensten Gründen
(vgl. Jasmuheen u. a. 2004). Ein neueres Buch von ihr (2004) scheint
diesen Trend mit dem Titel Sanfte Wege zur Lichtnahrung  von Prana
leben und das Essen weiter genießen unterstützen zu wollen.

So berichtet z.B. eine Leserin in DAS GOETHEANUM (33-34/05), dass sie als
starke Genießerin ohne eigenes Zutun dazu gekommen ist, extrem wenig
Nahrung und noch weniger Flüssigkeit (eine Mahlzeit am Tag schon
mehrere Jahre) zu sich zu nehmen: Je weniger ich esse, desto mehr
Kraft habe ich. Und sie ist dankbar, Mitte der 1990er Jahre Jasmuheen
begegnet zu sein, da sie sich sonst Sorge um ihre Ernährung machen
würde.

Der Prozess

Nach einer Vorbereitungsphase
drei mal sieben Tage:
1. Woche: exakt sieben Tage und Nächte nichts essen und nichts trinken.
2. Woche: Fruchtsäfte bis 20%, Wasser, trinken soviel wie gewünscht,
etwa 4-5 Liter pro Tag,
3. Woche: Fruchtsäfte bis 40%, Wasser, soviel wie gewünscht.
Empfehlungen von Dr. Werner: Der Prozess sollte auf keinen Fall
während Stresszeiten oder im Berufsalltag gemacht werden; das starke
Ruhebedürfnis besonders in der zweiten Woche beachten. Die Praxis
zeigt, dass psychische Stabilität wichtig ist, da die Sensibilität
steigt.

Erfahrung von Dr. Michael Werner

Der Chemiker und Anthroposoph Michael Werner (2005) zeigt in seinem
Buch sehr eindrücklich, wie er zur Lichtnahrung gekommen ist, wie er
seit Anfang 2001 ohne Lebensmittel lebt und sich nur durch Licht
ernährt. Zusammen mit dem Journalisten Thomas Stöckli demonstriert
er eindrücklich diese neue Möglichkeit der Ernährung. Dabei geht es
nicht nur um einen Paradigmenwechsel in der Ernährungswissenschaft,
sondern auch darum, die Beschränkungen in der Natur-Wissenschaft
überhaupt zu überwinden. Die Botschaft lautet im Kern: Es geht nicht
darum, aufzuhören zu essen, sondern anzufangen anders zu denken.

Durch die menschlich-persönlichen Schilderungen wird das
naturwissenschaftlich unmögliche Phänomen weitgehend unspektakulär
dargestellt. Es lässt Raum für weiterführende Gedankengänge, sowohl zu
einer bejahenden als auch einer wissenschaftlich-kritischen Hal-tung
dazu. Zur naturwissenschaftlichen Frage wurde im Herbst 2004 ein
klinisches Experiment unter wissenschaftlichen Kriterien zur
Annäherung an die Lichtnahrung mit Dr. Werner in einer Klinik in Bern
durchgeführt, dessen Ergebnisse noch nicht von der Asta-Blumfeldt-
Stiftung veröffentlicht wurden. M. Werner beschränkt sich in seinem
Buch auf einen subjektiven, aber äußerst exakten und detaillierten
tagebuchartigen Bericht. Für rein naturwissenschaftlich orientierte
Menschen bleiben sicherlich auch nach Auswertung der klinischen Studie
Zweifel, da die Ergebnisse in der sterilen, lebensfeindlichen und
stressenden Umgebung der Intensivstation, in der die Untersuchung
durchgeführt wurde, nicht eindeutig sind. Es kam zu einem leichten
Gewichtsverlust, der jedoch im Alltag laut Werner (Goetheanum News vom
03.05.05, Michaela Spaar: Lichternährung untersucht) und anderen
(Jasmuheen 2004) nicht auftritt. Er selbst sieht die Untersuchung wie
folgt: Es verbleibt ein Interpretationsspielraum, ob seine
Nahrungsenthaltung nur Fasten ist oder sogar ein Beweis, dass es in
der künstlichen und sterilen Umgebung des Versuchsraumes unmöglich ist
sich von Lebensenergie, also von Licht, zu ernähren.

Wie kann man sich dem Phänomen Lichtnahrung naturwissenschaftlich nähern?

Die naturwissenschaftliche Frage lautet: Ist es Scharlatanerie oder
muss die Wissenschaft ein neues Kapitel aufschlagen? Dr. Werner
erscheint insgesamt  so wie wir ihn im Gespräch und seinen Vorträgen
erleben durften  glaubwürdig. Seine Interpretation bzw. seine
Erklärungsansätze müssen allerdings noch weiter verifiziert werden.
Als wesentliche Bedingung sieht er dies: Dass ich mich dem Gedanken
öffnen kann, dass ich ernährt werden kann von Licht, vom Ätherischen,
von Prana oder wie immer ich es nennen will. Das ist die Brücke, die
es braucht. Dann passiert ´es´-ich erlebe es als ein Angebot der
geistigen Welt. Das ist neu und eine besondere Maßnahme der geistigen
Welt Eine naturwissenschaftliche Erklärung für Lichtnahrung
scheint zur Zeit nur über Modelle der "neuen" Physik möglich zu sein,
d.h. die Informationsübertragung auf subatomarer Ebene über "Strings"
oder andere Schwingungsmuster, die dann wieder in "Materie"
umgewandelt werden (nach den Theorien des Physikers Carlos Rubbia
interpretiert. Einstein belegte bereits die Umwandlung von Materie in
Energie und umgekehrt.)

Lichtnahrung und Ernährung durch die Sinne

Bezüglich der geisteswissenschaftlichen Sicht verweisen Werner/Stöckli
(2005) auf Rudolf Steiner, der bereits am 18.7.1923 (GA 350)
ausführte, dass es z. B. nicht darum geht, die Kartoffel aufzunehmen,
sondern darum, dass sie in unserem Körper etwas anregt. Und indem wir
die Kartoffel wieder aus dem Körper hinaustreiben, kommt uns aus dem
Äther  nicht aus dem festen Stoff  dasjenige entgegen, was uns
aufbaut. Was wir essen, essen wir bloß, damit wir eine Anregung
haben. Steiner führt weiter aus, dass alle Materie und alle Stoffe
durch Verdichtung letztlich aus dem Licht hervorgeht:

Zusammengedrücktes Licht ist Ihr Herz! Sie haben Ihr Herz tatsächlich
aus dem Sonnenlicht zusammengedrückt. In seinem ersten Koberwitzer
Vortrag geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der
Landwirtschaft (GA 327) schildert er allerdings am 16.6.1924, wie
sich die Substanzen des Körpers teils aus irdischer Materie  für das
Nerven-Sinnes-System  und teils aus kosmischer Stofflichkeit  für
das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System  zusammensetzen: Es handelt sich
nicht darum, dass & Nahrungsstoffe von außen aufgenommen werden und
dann, wie man sich doch immer mehr oder weniger vorstellt, wenn man
dabei auch an allerlei Umwandlungen denkt, abgelagert werden im
Organismus& . Dagegen alles, was wir an Stofflichkeit haben in der
Stoffwechsel-Gliedmaßen-Organisation, was da unsere Därme, unsere
Gliedmaßen, unsere Muskeln, unsere Knochen und so weiter durchsetzt,
das stammt nicht von der Erde, sondern das stammt von demjenigen, was
aus der Luft und aus der Wärme über der Erde aufgenommen wird. Das ist
kosmische Stofflichkeit & durch Sinne und Atmung wird die kosmische
Materie aufgenommen. Und am 20.6.1924 ergänzt er, dass mit den
Nahrungsmitteln nur der menschliche Kopf aufgebaut wird, während das
Gliedmaßensystem gar nicht durch die Nahrung gebildet wird, sondern
durch die Atmung und sogar durch die Sinnesorgane aus der ganzen
Umgebung.

In der Anthroposophie und den Ganzheitsmedizinsystemen der TCM und des
Ayurveda wird deshalb vom zweifachen Ernährungsstrom gesprochen. Beim
Erwachsenen scheint der kosmische Ernährungsstrom dauerhaft zu tragen,
Kritisch zu bewerten sind Hinweise, dass auch Säuglinge und Kinder von
Lichtnahrungsanhängern von Licht ernährt werden können. Hier ist
die grundsätzliche Frage zu stellen, ob dies nicht zu größeren
gesundheitlichen Schäden führt und eine Inkarnierung auf der Erde
erschwert oder verunmöglicht und ob nicht zu sehr in die freie
Entscheidung des Individuums eingegriffen wird. Es wird inzwischen in
den Internetforen berichtet, dass es Kinder von Frauen gib, die
bereits vor der Schwangerschaft auf Lichtnahrung umgestellt haben.
Bisher liegen noch keine Erfahrungen über die körperliche und
psychische Entwicklung dieser Licht-Kinder vor.

Warum Lichtnahrung?

Die Menschen, die sich für die Lichtnahrung entschieden haben, tun
dies aus den unterschiedlichsten Gründen (vgl. Jasmuheen u. a. 2004).
Oft sind es natürlich spirituelle Fragen und Wünsche nach größerer
Veränderung oder die Hoffnung, Wege zu einer neuen Freiheit und
Unabhängigkeit (vom elementarsten Trieb, dem Hunger oder auch dem
Genuss durch Ernährungskultur) zu finden. Marina Ackermann schreibt in
diesen Erfahrungsberichten über ihr wertvollstes Geschenk: & Es
wird keinem leicht gemacht, da wir erst lernen müssen, an uns zu
arbeiten, bis wir erkennen, dass Gott in uns lebt, um somit dem Licht
und der Liebe, die allumfassend ist, begegnen zu können. Jasmuheen
selbst gibt dort zur Antwort: Unsere Arbeit mit pranischer Ernährung
ist einfach dazu da, Menschen eine alternative Nahrungsquelle
anzubieten, die automatisch einen kaum zu übersehenden persönlichen
und globalen Gewinn bringt. Wir bringen Menschen nicht bei, von Licht
zu leben  das ist etwas, das sie sich selbst beibringen müssen.

Wir lassen sie jedoch teilhaben an unseren Untersuchungen und persönlichen
Erfahrungen und laden diejenigen, deren Herz singt, wenn sie davon
hören, ein , es ganz gelöst anzugehen und ihren Spaß zu haben dabei 
das natürlich auf sehr disziplinierte Weise, denn der Prozess, der in
unseren Studien beschrieben wird, ist etwas für Leute, die ich als
Kriegernaturen bezeichnen würde. In ihrem Vortrag (1997) war es
Jasmuheen noch sehr wichtig auf die Zeit-und Geldeinsparung durch
Lichtnahrung hinzuweisen  das sollte aber nicht der eigentliche Grund
sein. Ein kritischer Punkt ist die Frage von Patienten und Ärzten, ob
durch die Umstellung eine Heilung von Krankheit oder zumindest
Stabilisierung möglich ist. Dies kann weder zweifelsfrei bejaht noch
verneint werden. Es gibt Berichte über deutliche Besserungen, diese
bleiben meist stabil; teilweise treten Beschwerden wieder nach der
Wiederaufnahme von Nahrung auf. Krankheit hat vielschichtige Gründe,
die nicht pauschal durch Lichtnahrung rückgängig gemacht werden
können.

Ist Lichtnahrung heute sinnvoll?

Es erhebt sich die Frage, ob es an der Zeit ist, sich nur noch durch
Licht zu ernähren. Diese Frage kann jeder nur individuell entscheiden;
dazu bietet das Buch von Werner/Stöckli  das durch weitere
Erfahrungsberichte ergänzt wurde  eine sehr gute Voraussetzung.

Dankenswerterweise empfehlen die Autoren auch nicht die Lichtnahrung 
im Gegensatz zu ihrer Protagonistin Jasmuheen. Als wesentliches Mittel
zur eigenen Entscheidungsfindung, hilft u. a. die klare Beantwortung
des umfangreichen Selbstfragebogens in Jasmuheen (1997) und wenn man
sich diesen genauer anschaut, stellt man fest, dass er gar nicht
leicht ist, alle Fragen klar zu beantworten. M. Werner rät am Ende des
Buches jenen Menschen, die den Prozess durchlaufen wollen, dieses
Unterfangen mit allem gebotenen Ernst und in eigenverantwortlicher
Selbstprüfung, aber zugleich auch locker und unbefangen anzugehen. Es
geht primär nicht um Essen und Trinken, sondern um unsere Erfahrungen
und unseren Umgang damit. Und wenn man sich nach dem 21-Tage-Prozess
zu einem Wechsel zwischen zeitweiligen Essen und Nichtessen
entscheiden sollte, so kann man anschließend freier und bewusster mit
der Nahrung und der Ernährung umgehen und jederzeit die
Verhaltensweise suchen und wählen, die in der eigenen ganz
persönlichen Lebenssituation die momentan richtige und angemessene
ist. Damit hätte man natürlich ein ganz besonderes Potenzial an
Freiheit, wichtig wäre aber sicher auch, sich den luziferischen und
ahrimanischen Einflüssen bewusst zu sein. (vgl. Steiner 1923/1961 und
Kimpfler 2006 ( siehe auch Kulturphänomene, GA 225, Vortrag vom
20.7.23 Die physische Perspektive. S. 112-120. Dornach 1961).)

Für einen geisteswissenschaftlich geschulten und im michaelischen
Bewusstsein stehenden Menschen bleibt die Frage, ob die Erfahrung mit
Lichtnahrung unterstützend für eine seelisch-geistige Entwicklung oder
ob es ein Ablenken von einem langsamen und damit mühevolleren,
Bewusstseinsund Verstandesseelen bildenden Schulungsweg ist.

Die soziale Frage im Umgang mit anderen Menschen muss jeder
individuell lösen; das Nicht-Teilnehmen an den Mahlzeiten kann als ein
Bruch mit dem Abendmahl gesehen werden. (Michael Werner hat es sich
zur Gewohnheit gemacht, auch ohne zu Essen an allen Mahlzeiten
teilzunehmen). Von Rudolf Steiner selbst sind keine Tendenzen in
dieser Richtung bekannt. Die Erfahrungen der Menschen in diesem
Prozess erinnern an die Erfahrungen durch Nah-Todes-Erlebnisse,
beispielsweise der Begegnung mit Lichtgestalten, was bei einer
Lockerung der Wesensglieder auftritt. Welchen Wesen dort begegnet
wird, ist nicht geklärt. Welche Geistesströmung ist daran
interessiert, die Fähigkeit der Lichtnahrung und damit die
Unabhängigkeit von irdischer Ernährung und der dazugehörigen
Kulturaufgabe gerade zum jetzigen Zeitpunkt auf die Erde zu bringen?

Wie soll die Aufgabe der Landwirtschaft und Pflege der Erde zukünftig
aussehen, falls immer mehr Menschen ohne Lebensmittel leben würden?
Könnte es sein, dass die Qualität vieler Lebensmittel so abgenommen
hat, dass es für Einzelne schon jetzt notwendig ist, anders die
notwendige Lebensqualität aufzunehmen? (vgl. Steiners Aussage am
20.6.1924 (GA 327): Und so kann sich heute auch schon der
materialistische Landwirt, wenn er überhaupt nicht ganz dumpf
dahinlebt, sondern etwas nachdenkt über die Dinge, die sich ja täglich
o-der wenigstens jährlich ergeben, ungefähr ausrechnen, in wie viel
Jahrzehnten die Produkte so degeneriert sein werden, dass sie noch im
Laufe diese Jahrhunderts (dem 20. Jh.) nicht mehr zur Nahrung der
Menschen dienen können.

Weniger essen als Lösung?

In den Fragen aus der Zuhörerschaft, die ebenfalls in dem Buch und der
CD von Werner/Stöckli dokumentiert wurden, zeigt sich, dass immer mehr
Menschen daran interessiert sind, weniger oder gar nichts mehr zu
essen. Da der völlige Verzicht auf Nahrung ein sehr radikaler Schritt
ist, sei für einen ersten Schritt auf ein Buch verwiesen, dass
aufzeigt, wie man auf relativ einfache Art sein Essvolumen reduzieren
und gleichzeitig mehr genießen kann (Schilling, 2001) und für den
zweiten Schritt auf die Bücher von Lokar (2002) und Jasmuheen (2004).
Oder ist nicht auch die Beschäftigung mit einer bewussten und
anthroposophischen Ernährungskultur ein wichtiger Schritt in eine
zeitgemäße und freie Ernährungskultur?

Literatur:

Halle, Judith von: Und wäre Er nicht auferstanden&  Die Christus-
Stationen auf dem Weg zum geistigen Menschen, Verlag am Goetheanum, CH-
Dornach 2005
-Diverse Buchbesprechungen und Diskussionsbeiträge zu diesem Thema
sind in der Zeitschrift DAS GOETHEANUM erschien (3/06) und in den
dortigen Nachrichten für Mitglieder (3/06, 7/06 & 13/06)
Heisterkamp, Jens: Ein Geschenk der geistigen Welt, Bericht über
Michael Werners Vortrag im Schloss Freudenberg am 6.11.2004 (den auch
I. Lünzer besuchte)
Jasmuheen: Living on Light, a personal journey by Jasmuheen, 1996
Lichtnahrung  Die Nahrungsquelle für das kommende Jahrtausend, Koha,
Burgrain 1997
Vortrag über Lichtnahrung am 19.11.1997 in Frankfurt (Vortragsnotizen
von Immo Lünzer) 1997a
Licht-Botschafter  An den Engel in uns, Koha, Burgrain 1999
Sanfte Wege zur Lichtnahrung  von Prana leben und das Essen weiter
genießen, Koha, Burgrain
Jasmuheen u.a.: Der Lichtnahrungsprozess  Erfahrungsberichte, Heyne,
München 2004
Kimpfler, Anton: Mensch werden mit den Widersachern  Unser Weg
zwischen Luzifer und Ahriman, Urachhaus, Stuttgart 2006
Lokar, Ursula: Mehr Lebensfreude durch Licht-Energie  Prana die
universelle Nahrungsergänzung, Grasmück-Verlag, Altenstadt, 2002
Schilling, Jürgen: Kau dich gesund  Schlank und vital ohne Diät, 155
S., Ratgeber Ehrenwirth, München, 4. Aufl. 2001
Steiner, Rudolf: Drei Perspektiven der Anthroposophie 
Kulturphänomene, geisteswissenschaftlich betrachtet (insbes. den
Vortrag vom 20.7.1923 Die physische Perspektive, Dornach 1961
Ders.: Diverse Titel aus der Gesamtausgabe (GA) Dornach
Stöckli, Thomas Ein Mensch, der nicht mehr isst (Bericht über Dr.
Werner) Z. Das Goethanum 2002 (Nr.34-35/2002)
Werner, Michael und Thomas Stöckli: Leben durch Lichtnahrung  Der
Erfahrungsbericht eines Wissenschaftlers, 168 S., AT Verlag, Baden und
München, 2005
Werner, Michael: Leben durch Lichtnahrung, Live-Vortrag mit
Fragenbeantwortung, HörSignale auf CD, Kandern 2005
-Diverse Zuschriften im Anschluss an Beiträge und Leserbriefe über die
Lichternährung in DAS GOETHEANUM 19, 27, 31-32 & 33-34/2005



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