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Wieder Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche


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Rolf

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Wieder Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche






Personalchef des Erzbistums Bamberg suspendiert - Vorwürfe "nicht mehr von der Hand zu weisen" - Staatsanwaltschaft ermittelt

Bamberg/Bonn - Einen vergleichbaren Fall hat es in der an Affären reichen katholischen Kirche in Deutschland in jüngster Zeit nicht gegeben: Der Personalchef des Erzbistums Bamberg, ein 63 Jahre alter Domkapitular, wird wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen suspendiert, zieht sich vorübergehend in ein Kloster zurück und tritt, als der Druck zu stark wird, vom Amt zurück. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen.

Der Vorgang ist deshalb so gravierend, weil es sich bei dem Beschuldigten um ein Mitglied der Bistumsleitung handelt. Erzbischof Ludwig Schick sprach deshalb von einer "traurigen Situation" für ihn persönlich und die Erzdiözese Bamberg. Bislang waren in mehreren deutschen Bistümern Ortsgeistliche derartiger Vergehen beschuldigt und vereinzelt verurteilt worden.

Die Vorwürfe gegen den Domkapitular beziehen sich auf die Zeit zwischen 1976 und 1991. Damals war er im erzbischöflichen Knabenseminar Ottonianum in Bamberg tätig, davon 13 Jahre als Direktor.

Nach WELT-Informationen gab es im Laufe des vergangenen Jahres den ersten Hinweis eines Betroffenen auf ein Fehlverhalten des Geistlichen. Er wurde im September 2007 durch den für solche Ermittlungen zuständigen bischöflichen Beauftragten Georg Beirer, einen Moraltheologen und selbstständigen Psychotherapeuten, "unter Hinzuziehung eines Juristen" überprüft. Ohne Folgen für den Beschuldigten. "Damals stand Aussage gegen Aussage", erklärt dies die Sprecherin des Erzbistums. Erst als sich im Mai 2008 vier Betroffene, darunter der vom September 2007, meldeten, wurde der Beauftragte wieder tätig. Am 18. Juli wurde der hohe Geistliche mit den Vorwürfen, die nach Angaben des Erzbistums "nicht mehr von der Hand zu weisen sind", konfrontiert und sofort beurlaubt. Der Verdacht habe sich erhärtet, hieß es. Dass es sich um den Versuch eines Rufmordes handelt, gilt inzwischen als ausgeschlossen. Der Beschuldigte allerdings kann oder will sich an die Vorfälle nicht erinnern. Er begab sich in therapeutische Behandlung.

Erzbischof Schick versprach den Betroffenen "jede Hilfe, die nötig und möglich ist". In einem Brief an die hauptamtlichen Mitarbeiter der Bamberger Erzdiözese schrieb er: "Wir möchten die ganze Wahrheit herausfinden und sie auch benennen." Wer zur Klärung der Vorgänge beitragen könne, solle sich an den Beauftragten wenden. Man solle aber auch nicht vergessen, wie viel Gutes der beschuldigte Domkapitular als Priester bewirkt habe.

Die deutschen Bischöfe hatten das Problem sexueller Verfehlungen von Klerikern lange kleingeredet. Als vor acht Jahren viele Missbrauchsfälle in den USA publik wurden, sprach der damalige Episkopatsvorsitzende, Kardinal Karl Lehmann, von einem amerikanischen Problem. Doch bald darauf wurden auch in Deutschland mehrere Fälle bekannt. Angesichts massiver öffentlicher Kritik einigten sich die Bischöfe daraufhin auf einen Verhaltenskodex zum innerkirchlichen Umgang mit Opfern und Tätern. Die Bamberger Bestimmungen gelten als vorbildlich, weil der erste Ansprechpartner für Verdachtsmomente ein von kirchlichen Dienststellen unabhängiger Beauftragter ist.



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