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[Rolf]

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Missbrauch durch Geistliche





Vorsitzender des Kinderschutzbundes fordert Sensibilisierung der Gesellschaft



08.08.2008


Immer mehr Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Geistliche kommen an die Öffentlichkeit. Nun befragte die Süddeutsche Zeitung den Vorsitzenden des Kinderschutzbundes in Bayern, Ekkehard Mutschler, zu diesem Thema.

Im Interview stellte Mutschler klar, dass man nicht genau sagen könne, inwiefern die Anzahl sexueller Missbräuche durch Priester in letzter Zeit zugenommen habe. Es könnten sich auch nur die Veröffentlichungen solcher Fälle gehäuft haben. Dennoch appellierte er an Eltern und Gesellschaft wachsam zu sein und auf eventuelle Vorzeichen bei ihren Kindern zu achten. Weiter erläuterte Mutschler, dass sexueller Missbrauch zurzeit ein Tabuthema darstelle und sprach sich für eine Sensibilisierung und Aufklärung der Gesellschaft aus.

Auf die Frage, ob das Zölibat den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche fördere, antwortete Mutschler, dass es viele Gründe für solch eine Tat gebe. Wichtig sei, gerade bei Pfarrern genau hinzuschauen. „Aber da braucht es Zivilcourage“, erklärte Mutschler und forderte schnelles Eingreifen, sobald sich ein Priester auffällig verhalten würde. Darum könne er es auch nicht verstehen, warum das Bamberger Ordinariat im jüngsten Fall nicht die Staatsanwaltschaft eingeschaltet hat. Missbrauch „ist eine Straftat und die muss verfolgt werden“, meint Mutschler und sieht dabei gerade bei Lehrern und Pfarrern eine besondere Verantwortung. (dm,db)