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Der Scientology - Krimi Teil 3


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#1
Rolf

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Missbrauch von Grundrechten


Grundrechte können auch mißbraucht werden. Das hat das Bundesverfassungsgericht mehrfach festgestellt. Liegt hier ein solcher Mißbrauch vor?

Vom Grundrecht auf Religionsfreiheit machen die Scientologen in außerordentlich exzessiver Weise Gebrauch: mit Hilfe dieses Grundrechts soll verhindert werden, daß Kritiker ihre Meinung frei äußern. Zu diesem Zweck bedient sich die Scientology-Sekte nicht nur zahlreicher Repressalien, sondern sie benutzt auch andere Grundrechte bis zum Exzeß: so das Grundrecht der Meinungsfreiheit. Denn so unbeliebt die Meinungsfreiheit der Kritiker bei den Scientologen ist, so lieb ist ihnen ihre eigene Meinungsfreiheit: sie unterstellen Pastoren einen fragwürdigen Lebenswandel, behaupten eine Pogromhetze, nennen Kritiker Inquisitoren usw.

In diesem Zusammenwirken der verschiedensten Maßnahmen liegt nach unserer Auffassung ein ständiger, planmäßiger Mißbrauch von Grundrechten.

Der Mißbrauch von Grundrechten ist nicht strafbar. Allerdings: wer Grundrechte zum Kampf gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung mißbraucht, der verwirkt diese Grundrechte (Artikel 18 Grundgesetz).


Vereinsverbot?

Vereine, welche die Vereinsfreiheit mißbrauchen, können nach dem Vereinsgesetz verboten werden.

Das gilt aber nicht für Religionsgemeinschaften und solche »Vereinigungen, die sich die gemeinschaftliche Pflege einer Weltanschauung zur Aufgabe machen«. Denn die sind vom Grundrecht der Religionsfreiheit geschützt.

Den Mißbrauch der Religionsfreiheit haben die vielzitierten Väter der Verfassung entweder nicht vorausgesehen oder bewußt in Kauf genommen.


7. Das E-Meter


Die magische Kiste der Scientologen

Das E-Meter ist gleichzeitig wichtigstes Handwerkszeug der Scientologen und Beweismittel für Hubbards kurioses Denkgebäude. Denn mit dem E-Meter will Hubbard entdeckt haben, daß seit unvordenklichen Zeiten die Thetanen existiert haben, die heute in der zweifellos unvollkommenen Hülle des Menschen gefangen sind, und mit dem E-Meter will er die »Engramme« beseitigen und damit die Menschen wieder zu allwissenden, alleskönnenden und unsterblichen Überwesen machen. Das Psychologische Institut der Universität Tübingen hat dieses Gerät untersucht. Der technische Teil:

1. Das E-Meter ist ein Gerät, das elektrische Widerstände und Widerstandsänderungen anzeigen kann.

Bei einem gegebenen äußeren Widerstand kann mittels des sog. Tonarms die Anzeigenadel auf den Punkt »set needle here« gebracht werden. Die Nadelanschläge von dieser Stelle aus sind dann in etwa proportional zu der Widerstandsänderung dividiert durch den Widerstand. Geräte dieser Art werden schon seit Beginn unseres Jahrhunderts zur Anzeige von Widerstandswerten und deren Veränderungen in der Haut des Menschen verwendet.

2. Das E-Meter entspricht in der Technologie bei weitem nicht den heute üblichen wissenschaftlichen Geräten zur Messung von Hautwiderständen:
a) Die Justierungsmöglichkeit und die Einstellmöglichkeit des sog. Tonarms ist zu ungenau.

B) Bei wissenschaftlichen Geräten wird heutzutage entweder der Strom, der durch den Menschen geschickt wird, oder die Spannung, die angelegt wird, konstant gehalten, so daß die Anzeige entweder proportional zum Widerstand oder proportional zur Leitfähigkeit ist. Keine der beiden Möglichkeiten ist im »E-Meter« realisiert.



c) Wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung setzt eine Dokumentation der Daten durch ein geeignetes Registriergerät voraus. Das »E-Meter« hat keine Anschlußmöglichkeit für ein solches Gerät. Dadurch kann die Deutung der Widerstandsänderungen durch den Benutzer nicht überprüft werden.

3. Die Art der Widerstandsmessung mit dem E-Meter entspricht nicht den heutigen wissenschaftlichen Kriterien:

In der Wissenschaft wird der Hautwiderstand zwischen zwei bestimmten Stellen durch Anbringung von Elektroden von genau bestimmter Größe und Verwendung einer wohldefinierten Elektrodenpaste gemessen. Dabei wird durch die Elektrodenpaste ein bestimmter und gleichbleibender Übergangswiderstand zwischen Haut und Elektrode hergestellt.

Beim E-Meter entsprechen den Elektroden zwei Konservendosen, die der Proband in den Händen hält. Der Übergangswiderstand zwischen Haut und »Elektrode« hängt damit sehr stark davon ab, wie fest der Proband die Dosen hält. Dadurch können viele Widerstandsänderungen angezeigt werden, die mit den Hautwiderstandsveränderungen nichts zu tun haben: Während in der Wissenschaft das Auftreten solcher »Artefakte« soweit wie möglich vermieden wird, wird das bei »E-Meter-Messungen« offensichtlich sogar begünstigt!

4. Das E-Meter entspricht nicht den elektrischen Sicherheitsbestimmungen:

Das Gerät ist zwar batteriebetrieben und die dabei auftretenden Spannungen sind auch im Fehlerfalle als ungefährlich zu betrachten, jedoch die Vorrichtung zur Wiederaufladung der Batterien widerspricht (zumindest bei dem zur Begutachtung vorliegenden Gerät) eklatant den Sicherheitsbestimmungen für elektrische Geräte:

a) Es besteht kein Schutz gegen Auftreten zu hoher Berührungsspannung im Fehlerfalle durch Verwendung des Schutzleiters (§ 5 VBG 4).

B) Das Ladegerät enthält keinen Transformator, der die Netzversorgung von der Elektrodenanschlußbuchse trennt; bei ungünstiger Stellung des Netzsteckers liegen an der Elektroden-Anschlußbuchse über eine Gleichrichterdiode direkt 220 V, wobei die Diode Ströme über 10 mA durchläßt, was als lebensgefährlicher Strom gilt. Weiterhin besteht keine Absicherung des Netzstromkreises. Bei nicht eingestecktem Elektrodenkabel widerspricht das den Bestimmungen gegen den Schutz von unter Spannung stehenden Teilen gegen zufälliges Berühren (§ 5 VBG 4; VDE 0100), bei Anwendung des Gerätes mit angeschlossenem Ladekabel kann für den Probanden Lebensgefahr bestehen.

Dieser Sachverhalt hat die ABI seinerzeit bewogen, das E-Meter als lebensgefährlich zu bezeichnen, da die Bedienungsanleitungen keinerlei Hinweis darauf gegeben haben, daß das Gerät nicht mit angeschlossenem Ladekabel verwendet werden darf. Die Scientology-Sekte hat behauptet, das Gerät sei den Sicherheitsbestimmungen angepaßt worden. Das mag sein. Die ABI hat in den Scientologen-Schriften jedoch keinerlei Hinweis auf die Gefährlichkeit der noch in Gebrauch befindlichen alten Geräte gefunden. Da die Adressen aller Käufer bekannt sind, hätten diese auch einzeln angeschrieben und gewarnt werden müssen. Auch von einer solchen Aktion ist nichts bekannt.

Zur Anwendung des Gerätes sagt das Gutachten der Universität Tübingen:

Wie aus dem Gutachten von Herrn Dr. Lutzenberger hervorgeht, handelt es sich bei dem uns zur Verfügung stehenden Hubbard Electrometer um ein technisch mangelhaftes Gerät zur Ableitung von Hautwiderstandsänderungen.

Änderungen des Hautwiderstandes werden physiologisch durch electrochemische Erregung der peripheren Schweißdrüsen ausgelöst. Gesteuert werden diese Erregungen von verschiedenen, z.T. noch nicht eindeutig lokalisierbaren Hirnregionen, vor allem dem sogenannten limbischen System und Teilen des Großhirns. Änderungen des Aktivitätsgrades (in Richtung Erhöhung der Aktivität) dieser Hirnteile können eine Änderung des Hautwiderstandes in der Körperperipherie auslösen, wenn sie eine bestimmte Erregungsstärke überschritten haben (vor allem an der Handinnenseite oder den Fußsohlen, wo sich besonders viele Schweißdrüsen befinden).

Solche Änderungen können aufgrund der unspezifischen Organisation der beteiligten Hirnregionen von vielen äußeren oder körperinternen Reizen ausgelöst werden: Vor allem Bewegungen (z.B. tiefes Einatmen, schwache, schwer sichtbare Bewegungen der Finger und Hände, oder nicht sichtbare Verspannungen der Muskulatur) führen zu Änderungen des Hautwiderstandes ohne daß psychologische Faktoren daran beteiligt sein müssen. Änderungen des Stoffwechsels beeinflussen den Hautwiderstand auch erheblich, ohne daß damit psychologische Änderungen einhergehen müssen. Jeder äußere (z.B. ein Lichtsignal, eine Frage, Tageszeit, ein Geräusch, Diät, usw.) oder innere Reize (z.B. eine angsterregende Vorstellung, aber auch eine erfreuliche Vorstellung oder Gedanke) kann mit einer Änderung des Hautwiderstandes einhergehen. Aus einer aufgetretenen Änderung des Hautwiderstandes in einer Frage-Antwort-Situation (wie z.B. ein »Auditing« der Scientologen) kann nicht auf irgendwelche spezifische Gedanken oder spezifische emotionale Änderungen geschlossen werden. Es ist aber durchaus möglich, durch geschickte Frageformulierungen informierte oder fehlinformierte Personen zur Preisgabe von Informationen zu bringen, die am Beginn der Befragung diese Personen nicht geben wollten.

Nur im psychophysiologischen Experiment - und bei »Auditing« handelt es sich nicht um ein psychophysiologisches Experiment - kann unter kontrollierten Reizbedingungen aus Änderungen des Hautwiderstandes auf Änderungen des zentralnervösen Erregungsniveaus geschlossen werden. Nur in den Händen eines entsprechend ausgebildeten Psychologen, Arztes oder Naturwissenschaftlers mit abgeschlossener Hochschulausbildung ist eine sinnvolle Anwendung von Hautwiderstandsgeräten zu diagnostischen Zwecken zu erwarten. Ein therapeutischer Effekt der Anwendung dieses Gerätes oder anderer Geräte zur Messung des Hautwiderstandes ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen.

gez. Dr. N. Birbaumer
Professor für Psychologie
an der Universität Tübingen



Die Scientologen sind da ganz anderer Meinung.
Hier einige Beispiele aus dem "Buch der E-Meter-Übungen":

E-METER-ÜBUNG NR.22
Nummer: EM-22.
Name: Finden verborgener Daten aus diesem Leben mit Hilfe des E-Meters.
Zweck: Den Student-Auditor zu trainieren, ein Datum auf der Zeitspur mit Hilfe des E-Meters zu finden, die Realität des Student-Auditors über die tatsächliche Existenz der Zeitspur und über das wirkliche Funktionieren des E-Meters zu erhöhen, und dem Student-Auditor eine große Vertrautheit mit dem E-Meter und dessen Gebrauch zu vermitteln.

Stellung: Student-Auditor und Coach sitzen einander an einem Tisch gegenüber. Der Student-Auditor bedient das E-Meter. Der Coach hält die Dosen in seinen Händen.

Anweisungen: Keine festgelegten Anweisungen. » Über und Unter« - Fragen wird dazu benutzt, das richtige Datum zu isolieren.

Wichtig im Training: Der Coach wählt sich ein Datum aus, vorzugsweise seinen Geburtstag oder irgendeinen anderen bekannten Jahrestag. Wenn dann der Student-Auditor besser wird, wählt der Coach irgendein Datum (Monat, Tag und Jahr) beliebig aus seinen ersten Lebensjahren (aus diesem Leben) aus. Dabei nennt er dem Student-Auditor das Datum natürlich nicht. Der Student-Auditor muß dann mit Hilfe des E-Meters das vom Coach ausgewählte Datum finden. Der Coach darf hierbei außer seinen Anweisungen als Coach nichts sagen oder antworten.

Das Datum wird mit Hilfe von Eliminieren herausgefunden. Die Fragen des Student-Autitors sind folgender Art: »Liegt das Datum vor 1940 n. Chr.? . Nach 1940 n. Chr.?« Wenn die Nadel reagiert, lautet die Antwort ja. Wenn die Nadel nicht reagiert, lautet die Antwort nein. Wenn bei der ersten Frage eine Nadelreaktion erfolgt, wird die zweite Frage nicht mehr gestellt. Wenn die Nadel auf keine der beiden Fragen reagiert, dann ist das Jahr, das der Student-Auditor gefragt hat, dem gesuchten Datum nicht nahe genug oder das TR-1 des Student-Auditors war nicht gut genug, als er die Frage stellte. Wenn das Jahr gefunden ist, bestimmt der Student-Auditor den Monat des Jahres: »Liegt es vor Juni 1945 n. Chr.? . . . Nach Juni 1945 n. Chr. ?« Dann wird der Tag gefunden: »Liegt er vor dem 15. März 1945 n. Chr.? ... Nach dem 15. März 1945 n. Chr.?«

Sobald der Student-Auditor die Übung besser kann, sollte der Coach den Schwierigkeitsgrad der Übung erhöhen, indem er den Student-Auditor Monat, Jahr, Tag und ebenfalls Minuten und Sekunden herausfinden läßt. Der Student-Auditor kann »vor« und »nach« verwenden, aber für die Daten aus diesem Leben nicht »mehr als« oder »weniger als« verwenden. Der Coach sollte dem Student-Auditor für schlechtes TR 0 bis 2, für unklare und indirekte »Q und A«-artige Fragen und für schlechte Interpretation der E-Meter-Anzeige ein Flunk erteilen; ebenfalls dafür, daß der Student-Auditor beim Fragenstellen übermäßig lange braucht.

Der Student-Auditor besteht diese Übung, wenn er leicht, richtig und genau mit dem E-Meter datieren kann.

Geschichtliches: Von L. Ron Hubbard als »E-Meter Hidden Body Part« im November 1958 in London entwickelt und im Dezember 1963 überarbeitet.

E-METER-ÜBUNG NR.25

Nummer: EM-25.
Name: Datieren der Zeitspur.
Zweck: Den Student-Auditor darin zu trainieren, Daten auf der Zeitspur genau und schnell festzustellen, zu helfen, eine Realität über die Zeitspur zu erlangen, und zu demonstrieren, daß man mit dem E-Meter etwas herausfinden kann, ohne daß der Preclear mit Worten etwas antworten muß.

Stellung: Coach und Student-Auditor sitzen sich an einem Tisch gegenüber. Auf dem Tisch steht ein betriebsbereites E-Meter. Der Coach hält die Dosen in seinen Händen.
Anweisungen: Keine festgelegten Anweisungen.
Wichtig im Training:

Schritt 1. Der Student-Auditor wird zunächst darin trainiert, die richtige Größenordnung eines Datums auf der Zeitspur festzustellen. Hierbei greift der Coach eine Größenordnung eines Datums beliebig heraus und schreibt diese auf ein Blatt Papier. Zum Beispiel nimmt der Coach Jahrzehnte her und schreibt es auf. Der Student-Auditor muß dann unter Verwendung des E-Meters feststellen, was die Größenordnung ist.

Der Student-Auditor stellt hierbei folgende Fragen: »Handelt es sich bei der Größenordnung um Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte, Jahrtausende, Zehntausende von Jahren, Hunderttausende von Jahren?« usw., bis er eine klare Anzeige bekommt. Dann nennt der StudentAuditor dem Coach die gefundene Größenordnung. Stimmt diese nicht, erteilt der Coach dem Student-Auditor ein Flunk, und der Student-Auditor beginnt von vorn, bis er die richtige Größenordnung gefunden hat. Wenn der Student-Auditor die richtige Größenordnung gefunden hat, zeigt ihm der Coach das Blatt Papier, auf dem die Größenordnung steht. Dieser Teil der Übung wird so lange gemacht, bis der Student-Auditor gut mit großen Zeitspannen umgehen kann.

Schritt 2. Als nächstes schreibt der Coach einen bestimmten Betrag an Jahren auf ein Blatt Papier. Er verwendet dabei eine runde Zahl, wie zum Beispiel »vor 75 Billionen Billionen Jahren«, »vor 150 Milliarden Billionen Jahren«, »vor 89 Milliarden Jahren«, oder etwas in der Art. Der Student-Auditor findet das Datum heraus, indem er als erstes nach der Größenordnung sucht. Nehmen wir als Beispiel eine Größenordnung von Zehntausenden von Billionen von Jahren. Dann bestimmt der Student-Auditor das Datum genauer, indem er »mehr als« oder »weniger als« verwendet. »Liegt das Datum mehr als 50.000 Billionen Jahre zurück, weniger als 50.000 Billionen Jahre zurück?« Der Student-Auditor wird bei einer der beiden Fragen eine Anzeige erhalten. Er nimmt als Antwort das, was anzeigte. Wenn bei keiner der beiden Fragen eine Anzeige erfolgte, dann war entweder das TR-1 des Student-Auditors unzureichend oder das gefragte Datum lag vom eigentlichen Datum zu weit entfernt. In unserem Beispiel reagierte die Nadel auf »weniger als 50.000 Billionen Jahre«. Jetzt geht man folgendermaßen weiter:

»Liegt dieses Datum mehr als 25.000 Billionen Jahre zurück? Das zeigt an.« »Liegt dieses Datum mehr als 35.000 Billionen Jahre zurück, weniger als 35.000 Billionen Jahre zurück? Weniger als zeigt an.«

»Liegt dieses Datum mehr als 30.000 Billionen Jahre zurück? Das zeigt an.«

»Liegt dieses Datum 30.000 Billionen Jahre zurück, 31, 32? Das zeigt an. 32.000 Billionen Jahre zurück. Ist dies ein richtiges Datum? Ist dies ein falsches Datum? Es zeigt als richtiges an.«

Beachten Sie, daß die zweite Frage nicht mehr angefügt wird, wenn die erste Frage mit »größer als« anzeigt.

Wenn der Student-Auditor beim Meterablesen gute Arbeit geleistet hat, gutes TR-1 benutzt hat und nicht selbst verwirrt worden ist, wird das Datum richtig sein, und wird mit dem Datum übereinstimmen, das vom Coach auf den Zettel geschrieben worden ist. Wenn der Student-Auditor das falsche Datum bekommt, erhält er ein Flunk. Wenn der Student-Auditor das richtige Datum findet, zeigt ihm der Coach, daß das gefundene Datum genau das ist, das er aufgeschrieben hat.

Schritt 3. Im letzten Schritt dieser Übung schreibt der Coach ein vollständiges Datum auf, wie zum Beispiel: 56.276.345.829.100 Jahre zurück, 315 Tage, 42 Stunden, 15 Minuten und 10 Sekunden.

Der Student-Auditor muß dieses Datum genau ermitteln, wobei er wie im zweiten Schritt dieser Übung verfährt. Der Coach sollte kein Datum aufschreiben, das mehr als Hunderte von Billionen Jahren zurückliegt. Der Student-Auditor erhält ein Flunk, wenn er nicht das richtige Datum bekommt, und er besteht, wenn er es findet.

Zur Klarstellung die folgende Aufstellung:

1 - 9 Jahre.
10 - 99, Jahrzehnte.
100 - 999, Jahrhunderte.
1000 - 9999, Jahrtausende.
10.000 - 99.999, Zehntausende von Jahren.
100.000 - 999.999, Hunderttausende von Jahren.
1.000.000 - 9.999.999, Millionen von Jahren.
10.000.000 - 99.999.999, Zehnmillionen von Jahren.
100.000.000 - 999.999.999, Hunderte von Millionen von Jahren.
1.000.000.000 - 9.999.999.999, Milliarden von Jahren.
10.000.000.000 - 99.999.999.999, Zehnmilliarden von Jahren.
100.000.000.000 - 999.999.999.999, Hunderte von Milliarden von Jahren.
1.000.000.000.000 - 9.999.999.999.999, Billionen von Jahren.
10.000.000.000.000 - 99.999.999.999.999, Zehn Billionen von Jahren.
100.000.000.000.000 - 999.999.999.999.999, Hunderte von Billionen von Jahren.
1.000.000.000.000.000 - 9.999.999.999.999.999, Tausende von Billionen von Jahren.
10.000.000.000.000.000 - 99.999.999.999.999.999, Zehntausende von Billionen von Jahren.
100.000.000.000.000.000 - 999. 999.999.999.999.999, Hunderttausende von Billionen von Jahren.

Und so weiter, wobei es wie folgend geht:

Millionen von Billionen von Jahren.
Zehnmillionen von Billionen von Jahren.
Hunderte von Millionen von Billionen von Jahren.
Milliarden von Billionen von Jahren.
Zehnmilliarden von Billionen von Jahren.
Hunderte von Milliarden von Billionen von Jahren.
Billionen von Billionen von Jahren.
Zehnbillionen von Billionen von Jahren.
Hunderte von Billionen von Billionen von Jahren.
Tausende von Billionen von Billionen von Jahren.
Zehntausende von Billionen von Billionen von Jahren.
Hunderttausend von Billionen von Billionen von Jahren.
Millionen von Billionen von Billionen von Jahren.
Zehnmillionen von Billionen von Billionen von Jahren.
Hunderte Millionen von Billionen von Billionen von Jahren.
Milliarden von Billionen von Billionen von Jahren.
Zehnmillarden von Billionen von Billionen von Jahren.
Hunderte Milliarden von Billionen von Billionen von Jahren.
Billionen von Billionen von Billionen von Jahren.

Diese Übung gilt als bestanden, wenn der Student-Auditor genau und schnell ein Datum auf der Zeitspur feststellen kann. Für eine vorangegangene Übung wird dem Student-Auditor ein rosa Zettel gegeben, wenn der Kursleiter merkt, daß diese nicht beherrscht wird. Der Student-Auditor soll diese Übung dann noch einmal machen.

Geschichtliches: Ermitteln von Daten auf der Zeitspur wurde zum ersten Mal von L. Ron Hubbard 1951 durchgeführt, als es sich zeigte, daß sich Reclears an Geschehnisse erinnern können, die weiter zurück lagen, als ihr gegenwärtiges Leben zurück reichte.

Seitdem wurde Datieren auf den Kursen von Scientology gelehrt. Diese Übung wurde 1963 überarbeitet.

In seiner »Geschichte der Menschheit« war Hubbard noch etwas bescheidener gewesen:
"Dies ist ein kaltblütiger Bericht über die vergangenen sechzig Billionen Jahre"
lautet der erste Satz dieses Buches. Zum Zeitvergleich: Wissenschaftler schätzen das Alter unseres Planetensystems auf ca. 5 Milliarden Jahre. Den »Urknall«, dem unser Universum vermutlich sein Entstehen zu verdanken hat, datieren die Wissenschaftler 13 Milliarden Jahre zurück.

Man sieht, Hubbard ist inzwischen wesentlich weiter in die Vergangenheit vorgedrungen. Die Thetanen müssen den Urknall (»heller als tausend Sonnen«) vielfach mitgemacht haben.

In der neuesten Ausgabe des »Buches der E-Meter-Übungen« findet sich - rotgedruckt - das folgende Hubbard-Bulletin:

HUBBARD-KOMMUNIKATIONSBÜRO
Saint Hill Manor, East Grinstead, Sussex
HCOBULLETIN VOM 2. JANUAR 1967
Personal der Qualifikationsabteilung
Pesonal der Technischen Abteilung
Studenten des Clearing-Kurses
SHSBC-Studenten


DATIEREN - VERBOTENE WÖRTER


Die Wörter »mehr« - »weniger« kommen in der Bank vor, und ihre Verwendung beim Datieren ist verboten.

Im Buch der E-Meter-Übungen muß die Formulierungsweise für das Datieren der Zeitspur, E-Meter-Übung 25, in der die Wörter »mehr« - »weniger« enthalten sind, verändert werden zu »größer als« - »kleiner als«. E-Meter-Übung 22, Finden verborgener Daten aus diesem Leben mit Hilfe des E-Meters, bleibt unverändert.

Jeder, der beim Datieren die Wörter »früher« - »später« verwendet, Wörter, die in keiner E-Meter- Übung zu finden sind, ist nicht nur des Alter-is-ness der Technologie schuldig, sondern wird seinen Studenten oder Preclear in die Bank hinein quetschen, da diese Wörter ebenfalls in der Bank vorkommen und daher verboten sind.
L. RON HUBBARD
Gründer

Wir wollen hier gar nicht den Versuch machen, zu erklären, was die Scientologen meinen, wenn sie »Bank« sagen. Denn das wäre bereits der volle Einstieg in das »Wortklären«, dem weit über die Hälfte der Ausbildungszeit gewidmet wird. Dabei hangelt man sich von einem Scientologen-Kunstwort zum anderen. Hier noch ein Beispiel für den ungeheureren Autoritätsanspruch, mit dem die Sektenführung auftritt, ebenfalls aus der neuesten Ausgabe der »E-Meter-Übungen«, ebenfalls rot gedruckt, und - eine Seltenheit - ohne Hubbards Unterschrift:

TECHNISCHES BULLETIN DER VORSTÄNDE Vom 18. Januar 1977 R
Revidiert am 12. Februar 1977


Wiedervervielfältigen alle Kurse, die das »Buch der E-Meter-Übungen« enthalten.

STREICHUNG IM »BUCH DER E-METER-ÜBUNGEN«

Schritt 5 der E-Meter-Übung Nr.16, bei dem der Student eine Rockslam-Nadelanzeige erzeugen muß, ist hiermit mit Genehmigung von L. Ron Hubbard aufgehoben.

Julie Gillespie Trainings- und Dienstleistungs-Adjutant. Mit Genehmigung von Midshipman (Oberfähnrich) John Eastment, Stabsadjutant des Kommodore 4/5 (CS-4/5). Autorisiert durch den Persönlichen Kommunikator von L.RH. Genehmigt durch die Autorisierungs- und Prüfungseinheit (AVU) für die

VORSTÄNDE DER SCIENTOLOGYKIRCHEN
BDCS: RG: KU: JE: JG: Iflnt Übers.: CK/EJ: bj.rd Englisches Original Copyright
1977, deutsche Übersetzung 1977 by L. Ron Hubbard ALLE RECHTE VORBEHALTEN

E-Meter-Übung Nr.16 betrifft »Erzeugen von Nadelverhalten« Der gestrichene Absatz lautet.

5. Ein Rockslam: die Betrachtung, Overt- Taten zu begehen. Dies geht am besten, wenn man Items aus der R2-12 Liste Eins (siehe Anhang) in den Satz »Denken Sie daran, einen Overt gegen . . . zu begehen« einfügt.



8. Gesundheit und Unsterblichkeit


Teilweise wurde bereits beschrieben, mit welchen Methoden die Kritikfähigkeit der Scientology-Anhänger systematisch abgebaut wird, bis sie in der Lage sind, auch Unmögliches für Realität zu halten.

Die Begriffe Technik und Wissenschaft spielen dabei eine ebenso große Rolle, wie die im Gesundheitsbereich inzwischen weit verbreitete Erwartungshaltung:

Von Ärzten wird erwartet, daß sie körperliche Funktionsstörung mit Hilfe eines Medikamentes schnell und problemlos beseitigen. Diese Erwartungshaltung wird von vielen Ärzten dadurch gefördert, daß eine Behandlung von in der Regel wenigen Minuten Dauer mit dem Ausstellen eines Rezeptes gekrönt wird. Schließlich lassen nur wenige Ärzte Zweifel daran aufkommen, daß ihre Diagnose richtig ist (wofür es übrigens durchaus gute Gründe geben mag).

Diese Erwartungshaltung überträgt sich auf seelische Funktionsstörungen, tatsächliche und vermeintliche. Vom Psychiater und Psychologen wird erwartet, daß er diese Funktionsstörungen schnell und problemlos beseitigen soll, was aber in den seltensten Fällten ohne aktive Mitwirkung des Patienten gelingen kann.

Diese Erwartungshaltung benutzen alle diejenigen Psycho-Heiler, die ein vermeintliches Patentrezept anbieten. So beispielsweise Janov, der behauptet, daß alle Störungen auf vorgeburtlichen oder frühkindlichen »Primärerlebnissen« beruhen, die den »Urschmerz« hervorgerufen haben, der seinerseits durch die »Urschrei-Therapie« beseitigt werden kann.

(Janov ist übrigens - wie Hubbard - der Meinung, daß die Anwendung seiner Theorien letztlich zu einer Welt ohne Krieg und Verbrechen führen kann)

In diesem Zusammenhang wird häufig der Begriff Technik gebraucht: Janov's Technik, den »Urschrei« herbeizuführen, soll so einfach sein, daß ein deutscher Autor wegen der Mißbrauchsmöglichkeiten davon absah, sie in einem Rundfunk-Vortrag zu schildern.

Technik und Wissenschaft sind auch Hubbards Zauberworte. Natürlich ruft die Verwendung dieser Begriffe Assoziationen hervor: Technik hat Menschen auf den Mond gebracht und dem Schüler seinen Taschenrechner beschert. Warum also sollte die Technik nicht in der Lage sein, seelische Funktionsstörungen - vermeintliche oder tatsächliche - zu beseitigen? Und ganz besonders dann, wenn dazu auch noch ein technisches Gerät verwendet wird, das E-Meter, und ein technisches Vokabular sowie eine »Studiertechnik«.

Technik ist - sehr vereinfachend - die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf praktische Aufgaben.

Als wissenschaftlich werden Erkenntnisse dann angesehen, wenn sie beweisbar, also nachvollziehbar sind. In den Naturwissenschaften lassen sich diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in Formeln ausdrücken, die jeder nachprüfen kann, der die erforderliche Ausbildung besitzt.

In den sogenannten Geisteswissenschaften ist das etwas schwieriger: hier kann man sich überwiegend nur auf Erfahrungen stützen. Deshalb auch »empirische Wissenschaft« im Gegensatz zu den »exakten Wissenschaften«. Als wissenschaftlich gesichert gilt hier nur, was bei stets wiederholten Versuchen unter denselben Versuchsbedingungen stets dieselben Ergebnisse bringt. Beispiel: schlägt man mit einem Gummihammer auf ein locker pendelndes Knie, so schnellt erfahrungsgemäß das Bein vor. Diese Erfahrung ist derart häufig, daß man auf Störungen schließen kann, wenn das Bein nicht vorschnellt. Derartige Erfahrungen sind teils Jahrhunderte alt, teils noch älter.

Bei einer sehr neuen Erfahrung kann man zunächst behaupten, die Versuchsanordnung sei nach wissenschaftlichen Kriterien aufgebaut. Das bedeutet: Die Versuchsbeschreibung ist derart, daß der Versuch stets wiederholbar ist. Damit kann aber das so gewonnene Ergebnis noch keineswegs wissenschaftlich genannt werden. Erst die Bestätigung durch andere, wissenschaftlich bereits abgesicherte Erfahrungen kann aus einem durch Versuche gewonnenen Erfahrungssatz eine Wissenschaft machen, aus dem Glauben oder Hoffen ein Wissen.

Erfahrungen, die nicht beweisbar sind oder deren Beweis sich dem individuellen Verständnis entzieht, sollte man deshalb keineswegs als nicht vorhanden betrachten, denn sie gehören in den Bereich des Glaubens und der Glaube ist für einen großen Teil der Menschheit Grundlage des Seelenlebens.

Zurück zu Hubbards Scientology-Dianetic. Hubbard selbst scheint sich dieser Grundsätze durchaus bewußt zu sein. Er schreibt:

»Um dieses Namens wirklich würdig zu sein, müßte eine Wissenschaft über den Sinn in ihrer experimentellen Genauigkeit mit Physik und Chemie gleichgesetzt werden können. lhre Gesetze dürften keine »Sonderfälle« zulassen. Sie dürfte sich nicht auf Autoritäten stützen. Die Atombombe explodiert, ob Einstein es erlaubt, oder nicht. Naturgesetze regeln die Explosion dieser Bombe.«
Irgendwann müßte nun eigentlich eine Beschreibung der Experimente folgen, die Hubbard durchgeführt hat, und die Beschreibung der Bedingungen, unter denen diese Experimente durchgeführt worden sind. Anschließend müßte eine Beschreibung der Erfahrungen erfolgen, die dabei wiederholt gewonnen wurde und wie diese Erfahrungen durch andere wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse bestätigt wurden.

Nichts dergleichen ist bei Hubbard zu finden. Er verwirrt den Leser weiter, indem er einen bekannten Begriff einführt und diesem eine falsche Bedeutung unterschiebt:

»Obwohl Dianetics so einfach ist, stellt sie folgende Dinge dar und tut sie auch:
1. Sie ist eine organisierte Wissenschaft vom Denken, aufgebaut auf bestimmte Axiome, d.h. auf Feststellungen von Naturgesetzen, die denen der Naturwissenschaften gleichwertig sind.

2. Sie umfaßt eine therapeutische Technik, mit der alle nichtorganischen Geisteskrankheiten und alle organischen psychosomatischen Leiden mit der Gewißheit völliger Heilung in beliebigen Fällen behandelt werden können.

6. Die einzige Ursache geistiger Störungen ist von Dianetics klinisch oder experimentell entdeckt und demonstriert worden. «
Ein Axiom ist - so die gängige Definition - ein unbezweifelbarer Grundsatz. So fallen beispielsweise Äpfel grundsätzlich vom Baum. Man kennt aber auch längst die wissenschaftliche Begründung dafür, warum sie vom Baum fallen. Hubbard hingegen sagt, Axiome seien »Feststellungen von Naturgesetzen, die denen der Naturwissenschaften gleichwertig sind.«

Mit anderen Worten: Hubbard behauptet, Naturgesetze entdeckt zu haben die so selbstverständlich sind, daß sie nicht bezweifelt werden können und die deshalb des wissenschaftlichen Beweises nicht bedürfen, also als wissenschaftlich bewiesen angesehen werden können. Hier einige von Hubbards Axiomen:

»Erfolge heben das Überlebenspotential in Richtung auf unendliches Überleben.«
Jetzt galt es also nur noch, herauszufinden, wie dieses unendliche Überleben aussieht. Das unendliche Überleben ist der Thetan, über den Hubbard schreibt:

»Gewöhnlich nimmt der Thetan den Raum innerhalb des Kopfes ein, oder er befindet sich in der Nähe des Körpers ... Im zweiten Zustand befindet er sich in der Nähe des Körpers und kontrolliert diesen wissentlich ... Aus der Sicht des Menschen ist dieser Zustand optimal . . . Tatsache ist, daß sich der Thetan vom Körper trennen kann, ohne daß dadurch das Phänomen des Sterbens eintritt...
Es ist eindeutig erwiesen, daß der Thetan unsterblich ist und den Tod nicht wirklich erleben kann. Er täuscht ihn durch Vergessen vor.«
Da der Thetan weiterlebt (»Gleichfalls eindeutig erwiesen«) interessiert er sich für Sex: »Für das nächste Leben sollen genügend Körper vorhanden sein«. Und:
»Man kann tatsächlich demonstrieren, daß ein Thetan durch Wände gehen, große Hindernisse überwinden, Raum verschwinden lassen, beliebig in Erscheinung treten sowie andere erstaunliche Dinge tun kann.«
Man darf sich keineswegs der Gewißheit hingeben, daß einen solchen Unsinn niemand glaube. Die Existenz der Scientology-Sekte beweist das Gegenteil.

Ein junger Bäcker war monatelang in der Sektenzentrale in Kopenhagen. Er unternahm mehrere Versuche sich von der Sekte zu trennen, wurde schließlich von Dänemark nach Deutschland abgeschoben und an der Grenze in die nächste psychiatrische Klinik eingeliefert. Von dort haben ihn seine Eltern abgeholt. Der junge Mann war monatelang in psychiatrischer Behandlung und jahrelang arbeitsunfähig. Anfangs litt er vor allem unter großer Schlaflosigkeit: Er hatte Angst, daß Sektengründer Hubbard persönlich seinen Thetan losschicken, und daß der während des Schlafs Besitz von seinem Körper und Geist ergreifen könne.

Wir haben ihn darauf hingewiesen, daß Hubbard, wenn er über derartige Fähigkeiten verfüge, sich zunächst seine wirklichen Gegner vornehmen würde. Tagsüber sei ihm dies auch einsichtig, so der junge Bäcker, nicht aber bei Nacht.

Es muß hier noch einmal klargestellt werden: Hubbard hat nichts von alldem bewiesen oder demonstriert. Die Regierungen aller Länder geben Riesensummen für Forschung aus. Auch die abseitigsten Behauptungen werden überprüft, notfalls von den Militärs. Ein Thetan wäre eine unglaubliche Allzweckwaffe und Scientology längst zum Staatsgeheimnis erklärt, wäre auch nur das Geringste daran beweisbar. Der Thetan ist nichts anderes als das Hirngespinst eines Phantasten.

Sektengründer Hubbard über Sehstörungen und Brillen:

Brillen sieht man überall auf den Nasen, selbst bei Kindern. Meistens setzt man sich Brillen auf, um durch Korrektur einen Zustand zu berichtigen, der den Körper aufs neue selber wieder zu stören bestrebt ist. Wenn das Stadium kommt, in dem man Brillen zu tragen beginnt, verschlechtert sich das Augenlicht, nicht wegen der Brillen, sondern wegen des psychosomatischen Prinzips. Und diese Beobachtung ist fast ebenso unverantwortlich wie die Feststellung, daß Äpfel, die vom Baum fallen, gewöhnlich der Schwerkraft folgen. Es wird sich bei einem Clear, wenn auch nebenbei, eine deutliche Besserung seines Augenlichtes einstellen, sofern es bei ihm im aberrierten Zustand schlecht gewesen ist. Mit ein wenig Aufmerksamkeit wird er sogar im Laufe der Zeit sein volles Sehvermögen wiedererlangen. (Entgegen den Einwänden eines Optikers ergibt das ein recht gutes Geschäft. Es gab Clears, die zum Abschluß ihrer Behandlung gezwungen waren, sich in schneller Folge fünf Paar Brillen zu kaufen, um der Verbesserung der Augen nachzukommen. Und viele aberrierte Personen, die erst spät im Leben geklärt wurden, erhielten am Ende ein maximales Sehvermögen, das dicht unter dem Optimum liegt.)«

Gelegentlich wird behauptet, solcher und ähnlicher Unsinn stamme aus der Gründerzeit der Sekte und werde heute nicht mehr vertreten. Das stimmt nicht. Diese Zitate stammen aus Hubbards Buch »Dianetics - Die moderne Wissenschaft der geistigen Gesundheit Dianetics - Modern science of mental health«, abgekürzt DMSH.

»DMSH-Geburtstag« lautet die Überschrift in einer Scientologen-Zeitschrift neueren Datums. Jahr für Jahr wird der »Geburtstag« dieses Buches mit einer Feier und Vorträgen, mit einem »farbenfrohen, fast riesigen Geburtstagskuchen« und mit anschließender fröhlicher Party begangen.

Der kurz gefaßte Inhalt dieses Buches: Der weitaus größte Teil aller Krankheiten sei psychosomatischen Ursprungs, verursacht durch »Engramme«. Die Beseitigung dieser Engramme führe somit nicht nur zu geistiger und körperlicher Gesundheit, sondern auch zur Unsterblichkeit in Form des Thetanen.

Diese Behauptung wird tagtäglich in zahllosen Kursen und Auditings praktiziert.

Ein Scientology-Mitarbeiter antwortete auf die Frage nach Kranken- und Rentenversicherung:



Ein Scientologe wird weder krank noch alt.


Zielgruppen: Kontaktschwache, Einsame, Kranke.


Wie die Scientology-Sekte trickreich an die Zielgruppen kommt.

Die hohen Preise der Sekte - pro Stunde jetzt über 300. - DM - sind zugleich ihr bestes Werbeinstrument. Da die jüngeren Interessenten nicht in der Lage sind, so viel Geld aufzubringen, werden diese deshalb FSM (in den USA »Free Scientology Member«. In Deutschland als Freier Scientology Mitarbeiter). Der FSM erhält für jedes verkaufte Buch und für jeden Kursabschluß eine Provision. Diese Provision wird jedoch nicht in Geld ausbezahlt: der FSM darf dafür an bestimmten Kursen teilnehmen.

Ursprünglich wurde sehr gezielt geworben und angesprochen. Wegen der großen Zahl der FSM's wird jetzt auch gestreut: Fast jeder Stuttgarter Haushalt wird schon einmal den »kostenlosen ARK-Persönlichkeitstest« im Briefkasten gefunden haben, auch als »Oxford Capacity Analyse« bezeichnet. Dieser Test umfaßt 200 Fragen, zum Beispiel:

»1. Machen Sie unbesonnene Bemerkungen oder Anschuldigungen, die Ihnen später leid tun?
2. Wenn andere nervös werden, bleiben Sie dann verhältnismäßig ruhig?
3. Blättern sie oft zum Vergnügen in Fahrplänen, Telephon- oder Wörterbüchern?«
Wer Interesse hat, schickt den ausgefüllten Test ein. Kurz darauf wird er von einer freundlichen Stimme angerufen oder - falls ohne Telephon - in einem persönlichen, oft handschriftlichen Brief angeschrieben. Mit ausgesuchter Höflichkeit und sehr persönlichen Redewendungen wird versucht, einen Termin in den Scientology-Büros zu vereinbaren, es kann gern auch nach Dienstschluß sein.

Bei diesem Termin wird dem Interessenten routiniert ein Diagramm vorgeführt und erläutert, wo seine Stärken und wo seine Schwächen liegen. Und regelmäßig werden gewisse Schwächen diagnostiziert, die es abzubauen gelte. Die 200 Fragen geben genügend Anhaltspunkte.

Dann wird der Kommunikationskurs angeboten, nach dessen Absolvierung alle Probleme beseitigt seien. Im Gespräch wird bereits sehr früh auf persönliche Probleme eingegangen, ggf. auch auf Krankheiten, denn der Test bietet auch hier genügend Anhaltspunkte.

Dieser Kommunikationskurs wird von machen Leuten als durchaus angenehm empfunden. Das kann Anreiz für die Teilnahme an weiteren Kursen sein. Andere empfinden es als unangenehm, wenn man ihnen minutenlang in die Augen starrt. Denen wird dann gesagt, daß dieser Kurs noch nicht das gewünschte Ergebnis gezeigt habe, der nächste aber ganz gewiß.

Und schon wieder hat die Sekte einige Mitglieder mehr. Auch wenn diese gar nicht wissen, daß sie einer Sekte beigetreten sind.

Alle diese Gespräche erfolgen in ausgesprochen freundlicher Manier. Der Interessent fühlt sich persönlich angesprochen und fühlt: Die wollen mich. Wenn die Gespräche nicht ausreichen, aber ein gut gefülltes Portemonnaie vermutet wird, erfolgen weitere Anrufe, auch mehrmals täglich und es kommen weitere Briefe.

Wunderheiler

Nur Ärzte und Heilpraktiker dürfen die »Heilkunde« ausüben. Ausübung ohne behördliche Zulassung kann mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr bestraft werden. Ausübung der Heilkunde definiert das Heilpraktikergesetz:

»Ausübung der Heilkunde im Sinne dieses Gesetzes ist jede berufs- oder gewerbsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden bei Menschen.«
Ein Wunderheiler gab vor, 1973 eine religiöse Erscheinung gehabt und seither mit übernatürlichen Heilkräften begabt zu sein. Mit Handauflegen verdiente er rund 20.000.- DM monatlich, an »Spenden«. Er wurde zu 9 Monate Freiheitsstrafe verurteilt. 75.000.- DM »Spenden« wurden vom Gericht eingezogen. Der Bundesgerichtshof bestätigt das Urteil (BGH NJW 78, 599).

Die Parallele zu Scientology' ist sehr einfach: Auch Scientology bedient sich übernatürlicher Kräfte. Der Trick: Man tut so, als sei Übernatürliches völlig normal und im übrigen beweisbar.

Eine ganze Forschungsrichtung bemüht sich seit langem, übernatürliche Dinge nachzuweisen: die PSI-Forschung. Zum Beispiel Telepathie: Mit umfangreichen Kartenexperimenten wurde versucht, die Übertragung von Gedanken nachzuweisen. Angebliche Erfolge erwiesen sich im Nachhinein als Schwindel. Oder Psychokinese: Die Bewegung von Dingen allein durch Geisteskraft. Den Scientologen gelingt all dies ohne Mühe, wenigstens nach ihren eigenen Behauptungen.

Mehr noch: Sie spüren einem unsichtbaren, geistigen Wesen nach, welches Millionen von Jahren alt sein kann und noch älter. Und sie behaupten, auch damalige seelische Empfindungen dieser »Thetanen« aufspüren zu können: Höchst übernatürlich. Scientology aber stellt dies dar, als sei es alltäglich. Laufend werden unter der Rubrik »OT-Phänomene« solche Wunder geschildert: Beispielsweise wie jemand einen Autounfall verhindert und ein Kind rettet, indem er durch seines Geistes Kraft das Auto ruckartig stoppt. Nach unserer Auffassung bestätigt sich die Scientology-Sekte als der derzeit größte Wunderheiler der Republik.

Mehr noch: Die Wunderheiler verweisen im allgemeinen auf den Glauben. Scientology aber verweist schlicht auf das E-Meter.

Die Gerichte werden sich damit befassen müssen.



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