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Heilung


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Rolf

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Heilung





Einge Gedanken zum Thema (physische) Heilung und Anwendung von Medizin


von Dr. Joseph Tkach


Gott wirkte im Alten und im Neuen Testament dramatische Wunder. Viele davon waren dramatische Heilungen. Gott heilt auch heute noch. Er schenkt immer noch finanzielle, emotionale, geistliche Segnungen und andere Wunder.
Doch können wir keine Garantien einfordern – außer dass Gott tun wird, was für uns langfristig am Besten ist. Wir können nur das Recht beanspruchen, zu bitten, was immer wir möchten (Phil 4,6), und wissen, dass wir die Segnungen von unserem guten und weisen Vati im Himmel empfangen werden, auch wenn die Segnungen nicht immer in einer Art und Weise kommen, die wir gewählt hätten.

Manchmal kommt die Antwort auf unsere Gebete um Hilfe sobald wir bitten, manchmal kommt sie nach Jahren von anhaltendem Gebet, und manchmal kommt sie ohne unser Bitten. Gott kümmert sich um uns, er weiß, was richtig und gut für uns ist, und wir müssen ihm vertrauen.

Einige Christen erhalten enorme finanzielle Segnungen – die meisten aber nicht. Einige erhalten spektakuläre Geschenke – die meisten aber nicht. Und manche empfangen übernatürliche [wundersame] Heilungen. Aber wiederum – die meisten nicht. Diejenigen, die körperlich gesund sind, können für ihre Gesundheit dankbar sein und um Weisheit bitten, dass sie ihre Gesundheit auf eine Art und Weise gebrauchen, die Gott gefällt. Aber diejenigen, die krank sind, kämpfen oft mit vielen Fragen, unter denen wahrscheinlich die Hauptfrage ist, warum Gott sie nicht geheilt hat.

Glaubt man den Gerüchten so kann plötzlicher Wohlstand für Freunde und Familie der nun reich gewordenen Person hart sein. Eine Studie von Lotteriegewinnern zeigt, dass einige der Auswirkungen von plötzlichem Reichtum gierige Freunde, Eifersucht unter Familienmitgliedern und allgemein angespannte Beziehungen sind. Segnungen können auch für Christen eine Schattenseite haben: Unrealistische Erwartungen, Neid und unvorteilhafte Vergleiche.

Dasselbe kann auf übernatürliche Heilungen zutreffen. Es wäre für Menschen, die krank bleiben natürlich, wenn sie im Bezug auf diejenigen, die geheilt werden, gemischte Gefühle haben. Es wäre normal zu fragen: „Warum sie und ich nicht? Was haben sie im Unterschied zu mir getan?“ Ein Wunder für eine Person mag für eine andere Person entmutigend sein – oder es kann Hoffnung geben. Die kranke Person mag denken: „Der Gott, der für diese Person einschritt, aus Gründen, die ich nicht verstehen kann, kann auch noch für mich intervenieren. Oder nicht. Er weiß was am Besten ist und ich muss ihm bloß vertrauen. Wenigstens weiß ich, dass er dazu in der Lage ist.“

Das ist die Quintessenz, während wir auf Gott warten: Vertrauen. Wir wandeln im Glauben, nicht im Schauen, und Gott handelt aus Gründen, die wir nicht sehen. Wir mögen denken, dass eine sofortige Heilung in unserem besten Interesse liegt, aber Gott hat eine höhere Perspektive und wir sind vielleicht einfach nicht in der Lage, die Komplexität – oder die Bedeutung – dessen zu verstehen, was Gott in unserem Leben wirkt.

Mit diesen Ausführungen als Hintergrund dachte ich mir, dass es hilfreich sein mag, wenn ich einige Punkte zum Thema „Heilung“ anspreche.

Krankensalbung

Einige haben gefragt, ob wir kranke Menschen ermutigen, von den Ältesten der Gemeinde eingesalbt zu werden. Ja, wir folgen der Anweisung in Jakobus 5,14-15 wo es heißt: „Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemein-de, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden.“

Warum sollen wir Kranke mit Öl einsalben? Im Öl ist natürlich nichts Magisches. Es ist ein Symbol. Öl war zur damaligen Zeit eine medizinische Wundsalbe (Lk 10,34), und der Älteste (der die Kirche repräsentiert) benutzt eine symbolische Menge davon, um die Sorge der Kirche und die praktische Fürsorge für den Kranken zu zeigen. Hoffentlich ist das Gebet des Ältesten repräsentativ für die Gebete der ganzen Gemeinde, die für diese Person aufgeopfert werden.

Solche Gebete werden im Glauben an Gott gerichtet, d.h. im Vertrauen darauf, dass Gott tun wird, was in dieser Situation richtig und gut ist. Solche Gebete werden nicht bloß mit der Absicht gesprochen, dass wir das erhalten, was wir aus unserer begrenzten Perspektive heraus haben möchten. Es ist ein aktiver Ausdruck, uns selber und diejenigen, um die wir uns sorgen, in die Hände des gnädigen Gottes zu legen, dem wir vertrauen, dass er uns beisteht, egal wie schlimm die Dinge liegen mögen.

Zu bestimmten Zeiten in der Geschichte der Kirche waren übernatürliche Heilungen etwas Normales. Zu anderen Zeiten wiederum waren sie selten. Das Kuriose ist, dass es in unserm eigenen Leben manchmal den Anschein hat, das Wunder häufiger vorkommen, wenn unser Glaube schwach ist, und weniger häufig, wenn wir im Glauben reifen – während wir lernen, Gott unser Leben mehr anzuvertrauen und scheinbar weniger physische Beweise seiner Gegenwart haben. „Warum verbirgst du dein Antlitz, vergisst unser Elend und unsre Drangsal?“ (Ps 44,25), schrie der Psalmist.

Egal auf welcher Reifestufe wir uns nach unserer Meinung befinden, egal, wie viel Glauben wir zu haben meinen, liegt unsere Hoffnung immer noch auf Gott, und wir zeigen dieses Vertrauen, indem wir die Ältesten rufen, im Glauben beten und auf Gott vertrauen, dass der tut, was für uns richtig und gut ist.

Medizin

Einige haben sich auch gefragt, ob es einen Mangel an Glauben bedeute, wenn sie Medizin oder chirurgische Eingriffe in Anspruch nähmen. Die Antwort ist nein. Wir sollten alle erkennen, dass Medizin oder Operationen keine Garantie für Gesundheit sind. Einige Menschen, die Medizin verwenden, haben keinen Glauben, während andere viel Glauben haben. Glaube und medizinische Wissenschaft sind keine Sache von „entweder/oder“. Glaube bedeutet nicht, dass wir uns weigern, irgendetwas zu tun, was unserer Situation hilft (dies trifft auf gesundheitliche wie z.B. auch auf finanzielle Angelegenheiten zu). Der Glaube sollte mit Weisheit gepaart sein, um sinnvolle Methoden auszuwählen, die im Rahmen unserer Mittel sind.

Es gibt keine geistliche Tugend, Behandlung zu verweigern oder „natürliche“ Behandlungen zu verwenden, als ob solche Behandlungen „geistlicher“ oder „treuer“ wären als konventionelle medizinische Techniken. Die Auswahl der Behandlung sollte auf vielen Faktoren basieren, einschließlich der Erfolgsaussichten, der Qualität der Pflege, der Kosten und dem gesunden Hausverstand. Gott wirkt nicht nur durch spezielles übernatürliches Eingreifen. Er ist auch andauernd durch seine Schöpfung am Wirken. Der Theologe Millard Erickson erklärt, dass Gott sowohl transzendent (von der Schöpfung unterschieden) als auch immanent ist:

„Die Bedeutung der Immanenz ist, dass Gott innerhalb seiner Schöpfung und innerhalb der menschlichen Rasse sogar unter jenen Mitgliedern, die nicht an ihn glauben oder ihm gehorchen, gegenwärtig und aktiv ist. Sein Einfluss ist überall… Immanenz deutet darauf in, dass Gott viel von seinem Werk durch natürliche Mittel tut. Er ist nicht auf Wunder begrenzt. Er benutzt sogar gewöhnliche ungläubige Menschen wie Kyrus, den er als seinen ‚Hirten‘, seinen ‚Gesalbten‘ beschreibt (Jes 44,28; 45,1). Er benutzt Technologie und menschliche Fertigkeiten und Bildung…

Wenn wir die Transzendenz zu sehr betonen… mögen wir erwarten, dass Gott die ganze Zeit Wunder tut, während er stattdessen vorhaben mag, durch unsere Anstrengungen zu wirken. Wir mögen dazu tendieren, der Schöpfung zu misstrauen, und vergessen dabei, dass er selber dort gegenwärtig und aktiv ist. Wir mögen den Wert dessen, was Nichtchristen tun, gering schätzen…

Gott ist nicht begrenzt, direkt zu wirken, um seine Zwecke zu erreichen. Obgleich es offensichtlich ein Werk Gottes ist, wenn sein Volk betet und wenn eine übernatürliche Heilung geschieht, ist es auch Gottes Werk, wenn durch die Anwendung von medizinischem Wissen und Fertigkeiten ein Arzt Erfolg hat, einem Patienten die Gesundheit wiederzuschenken. Die Medizin ist ein Teil von Gottes allgemeiner Offenbarung und die Arbeit eines Arztes ist ein Kanal für Gottes Aktivität… Gott ist bei der Heilung, die von einem Arzt bewirkt wird, genauso am Werk wie bei einer übernatürlichen Heilung“ (Introducing Christian Doctrine, S. 76-77, 134).

Erlösung unseres Leibes

Hier ist eine dritte Frage: Was ist die Theologie der Heilung? Was gibt Gott das „Recht“, in unsere Physiologie einzugreifen? Ich sehe eine doppelte Grundlage für sein heilendes Werk in unserem Leben: Schöpfung und Erlösung. Er kann in der Natur eingreifen, weil er sie geschaffen und weil er sie durch den Tod seines Sohnes erlöst hat.

Paulus schreibt: „Denn es hat Gott wohl gefallen, dass in ihm alle Fülle wohnen sollte und er durch ihn alles mit sich versöhnte, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz“ (Kol 1,19-20).

Durch Christus hat Gott die ganze Schöpfung erlöst. Obwohl Sünde die Schöpfung verdorben hat, erlöst Gott sie (Röm 8,19-23). Die Schöpfung gehört ihm und er kann damit tun was er möchte. Er kann durch natürliche Prozesse wirken oder er kann auf übernatürliche Art und Weise eingreifen.

Aber wir sehen noch nicht die Freiheit, die der ganzen Schöpfung versprochen ist (Röm 8,21); wir sehen noch nicht die Erlösung unseres Leibes (V. 23). Dies wird geschehen, wenn Christus zurückkehrt, aber jetzt leben wir in einer Welt, die immer noch in der Knechtschaft der Vergänglichkeit ist. Wir sehen einen Konflikt zwischen der gegenwärtigen Realität und der Verheißung Christi. Hier kommt nun der Glaube ins Spiel, und wie Hebräer 11 deutlich macht, bedeutet Glaube ein Nichtzweifeln an Wirklichkeiten, die wir noch nicht sehen.

Es braucht mehr Glauben, Gott zu vertrauen, wenn wir nicht geheilt werden, als ihm zu glauben, wenn wir geheilt werden. Wenn wir empfangen, was wir erhoffen, dann ist es im Bereich des Sichtbaren, nicht mehr lange eine Sache des Glaubens. Glaube sieht auf die Zukunft und vertraut auf Gott, ob wir geheilt werden oder nicht.

Gott heilt immer noch auf übernatürliche Weise. Eine Heilung kann mit den Spähern verglichen werden, die ins Gelobte Land geschickt wurden, die einige der Früchte des Landes mitbrachten, sogar bevor die Israeliten das Land einnahmen. In ähnlicher Weise ist eine übernatürliche Heilung wie ein Streifzug in die Zukunft, bei dem man ein Zeichen der Erlösung, die Christus am Kreuz vollbrachte, zurückbringt. Es ist lediglich ein Zeichen – unsere künftigen Leiber werden weit besser sein als irgendetwas, was wir in diesem Zeitalter kennen. Sogar das größte Wunder in diesem Zeitalter (wahrscheinlich die Auferweckung eines Toten) ist lediglich ein Schatten von größeren Dingen, die noch kommen.

Wunder sollten unseren Glauben an Gott, unser Vertrauen in ihn vergrößern. Glaube bedeutet nicht die Vorstellung, dass Wunder garantiert sind, denn Gott hat uns dies nicht verheißen. Glaube bedeutet, auf Gott zu vertrauen, auch wenn es keine Wunder gibt. Wenn wir von Wundern hören, können wir uns mit den Fröhlichen freuen, ohne aufzuhören, Gott zu vertrauen, das zu tun, was für uns gut und richtig ist. Wir haben Ressourcen zu unserer Verfügung, und Gott erwartet, dass wir sie weise nutzen. Aber egal was wir tun, wir sollen ihm vertrauen.


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