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Verbündete Bedrohung [durch die Islamisten und die Linke]


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Rolf

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Verbündete Bedrohung [durch die Islamisten und die Linke]





von Daniel Pipes


National Review
14. Juli 2008

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Englischer Originaltext: [The Islamist-Leftist] Allied Menace
Übersetzung: H. Eiteneier



„Hier haben wir zwei brüderliche Länder, vereinigt wie eine einzige Faust", sagte der sozialistische Hugo Chavez während eines Besuchs in Teheran im letzten November und feierte so seine Allianz mit dem Islamisten Mahmud Ahmadinedschad. Che Guevaras Sohn Camilo, der ebenfalls im letzten Jahr Teheran besuchte, erklärte, dass sein Vater „das Land in seinem gegenwärtigen Kampf gegen die Vereinigten Staaten unterstützt" haben würde. Sie folgen in den Fußstapfen Fidel Castros, der seinen Gastgebern beim Besuch 2001 sagte: „Iran und Kuba können in Zusammenarbeit Amerika in die Knie zwingen." Ilich Ramírez Sánchez („Carlos der Schakal") seinerseits schrieb in seinem Buch L'islam révolutionnaire (Der revolutionäre Islam): „Nur eine Koalition der Marxisten und Islamisten kann die Vereinigten Staaten vernichten."

Dennis Kucinich zitierte während seines ersten Wahlkampfs zur Präsidentschaftskandidatur 2004 den Koran und heizte eine muslimische Zuhörerschaft dazu „Allahu akbar" (Gott ist groß) zu skandiere; er verkündete sogar: „Ich habe immer einen Koran in meinem Büro." Spark, Jugendzeitung der britischen sozialistischen Arbeitspartei, pries Asif Mohammed Hanif, den britischen Selbstmordbomber, der Lokal in Tel Aviv attackierte, als „Helden der revolutionären Jugend", der seine Mission „im Geist des Internationalismus" ausgeführt habe. Workers World, eine amerikanische kommunistische Zeitung, brachte einen Nachruf, der Imad Mughniyeh, den Meisterterroristen der Hisbollah rühmte.

Manche Linke gehen noch weiter. Einige sind tatsächlich zum Islam konvertiert – so Carlos der Schakal, Roger Garaudy, Jacques Vergès, Yvonne Ridley und H. Rap Brown. Andere antworten mit überschwänglicher Freude auf die Gewalt und Brutalität des Islamismus. Der deutsche Komponist Karlheinz Stockhausen nannte den 11. September „das großartigste Kunstwerk des gesamten Kosmos"; der verstorbene amerikanische Romancier Norman Mailer bezeichnete die Täter als „brillant".

Nichts davon ist neu. Während des Kalten Krieges zogen die Islamisten die Sowjetunion den USA vor. Ayatollah Khomeini formulierte das 1964 so: „Amerika ist schlimmer als Großbritannien, Großbritannien ist schlimmer als Amerika und die Sowjetunion ist schlimmer als beide. Einer ist schlimmer als der andere, jeder ist abscheulicher als der andere. Aber heute kümmern wir uns um dieses boshafte Gebilde, das Amerika ist." 1986 schrieb ich: „Die UdSSR erfährt nur einen kleinen Teil des Hasses und der Boshaftigkeit, die gegen die USA gerichtet sind."

Die Linken zeigten sich erkenntlich, 1978/79 brachte der französische Philosoph Michel Foucault großen Enthusiasmus für die iranische Revolution zum Ausdruck. Janet Afary und Kevin B. Anderson erklären:

Sein Leben lang bedeutete für Michel Foucault sein Konzept der Authentizität, dass er Situationen betrachtete, wo Menschen gefährlich lebten und mit dem Tod flirteten, der Ort, wo die Kreativität entstand. In der Tradition von Friedrich Nietzsche und George Bataille hatte Foucault Künstler sich für Künstler begeistert, die an die Grenzen der Rationalität gehen; er schrieb mit viel Leidenschaft über die Verteidigung der Irrationalitäten, die neue Grenzen schufen. 1978 fand er solche Grenzen überschreitende Mächte in der Revolutionsfigur des Ayatollah Khomeini und der Millionen, die den Tod riskierten, als sie ihm auf dem Kurs der Revolution folgten. Er wusste, dass solche „Grenz"-Erfahrungen zu neuen Formen der Kreativität führen könnten und verteidigte sie leidenschaftlich.

Ein weiterer französischer Philosoph, Jean Baudrillard, porträtierte die Islamisten als Sklaven, die gegen eine repressive Ordnung rebellierten. Foucault nannte Ayatollah Khomeini 1978 einen „Heiligen" und ein Jahr später nannte ihn Jimmy Carters UNO-Botschafter Andrew Young „eine Art Heiliger".

Dieser gute Wille mach überraschend erscheinen, wenn man die großen Unterschiede der beiden Bewegungen betrachtet. Kommunisten sind Atheisten und Linke säkular; die Islamisten richten Atheisten hin und setzen religiöses Recht durch. Die Linke verherrlichen die Arbeiter; der Islamismus privilegiert Muslime. Die einen träumen vom Arbeiter-Paradies, die anderen vom Kalifat. Sozialisten wollen Sozialismus; Islamisten akzeptieren den freien Markt. Marxismus beinhaltet die Gleichheit der Geschlechter; der Islamismus unterdrückt die Frauen. Linke verabscheuen die Sklaverei; einige Islamisten befürworten sie.Wie der Journalist Bret Stephens anmerkt, hat die Linke „die letzten vier Jahrzehnte der Verfechtung genau der Freiheiten gewidmet, denen der Islam entgegen steht: sexuelle und reproduktive Freiheiten, Schwulenrechte, Religionsfreiheit, Pronografie und verschiedene Formen künstlersicher Übertretungen, Pazifismus und so weiter".

Diese Gegensätzlichkeiten scheinen die wenigen Ähnlichkeiten verblassen zu lassen, die Oskar Lafontaine, ehemaliger SPD-Vorsitzender, zu finden verstand: „Der Islam setzt auf die Gemeinschaft, damit steht er im Widerspruch zum übersteigerten Individualismus, dessen Konzeption im Westen zu scheitern droht. Der zweite Berührungspunkt ist, daß der gläubige Muslim verpflichtet ist zu teilen. Die Linke will ebenso, daß der Stärkere dem Schwächeren hilft."

Warum dann die Bildung dessen, was David Horowitz die links-islamistische „unheilige Allianz" nennt? Es gibt vier Hauptgründe.

Der britische Politiker George Galloway erklärt den ersten: „Die progressive Bewegung in der ganzen Welt und die Muslime haben dieselben Feinde", nämlich die westliche Zivilisation im allgemeinen und die USA, Großbritannien und Israel im besonderen, dazu die Juden, gläubig Christen und internationale Kapitalisten. Nach Angaben des politischen Analysten Said Laylaz aus Teheran, hat im Iran „die Regierung praktisch der Linken seit fünf Jahren erlaubt zu agieren, damit sie sich den religiösen Liberalen entgegenstellt".

Man kann sich ihre austauschbaren Worte anhören: Harold Pinter beschreibt Amerika als „ein Land, das von einem Trupp krimineller Irrer geführt wird" und Osama bin Laden nennt das Land „ungerecht, kriminell und tyrannisch". Noam Chomsky bezeichnet Amerika als einen „führenden Terrorstaat" und Hafiz Hussein Ahmed, ein führender pakistanischer Politiker, nennt ihn „den größten Terrorstaat". Diese Gemeinsamkeiten reichen aus, um die beiden Seiten zu überzeugen ihre vielen Differenzen zugunsten einer Zusammenarbeit beiseite zu stellen.

Der zweite besteht darin, dass die beiden Seiten die gleichen politischen Ziele haben. Eine gemeinsame Mammut-Demonstration in London im Jahr 2003 gegen den Krieg gegen Saddam Hussein formte symbolisch ihre Allianz. Beide Seiten wollen, dass die Koalitions-Streitkräfte im Irak unterliegen, der Krieg gegen den Terror beendet wird, dass der Antiamerikanismus sich weiter ausbreitet und Israel eliminiert wird.Sie arbeiten an diesen Zielen zusammen bei Treffen wie der jährlichen Kairoer Antikriegs-Konferenz, die Linke und Islamisten zusammenbringt, um „eine internationale Allianz gegen Imperialismus und Zionismus" zu schmieden.

Drittens hat der Islamismus historische und philosophische Verbindungen zum Marxismus-Leninismus. Der ägyptische islamistische Denker Syyid Qutb akzeptierte die marxistische Annahme der Stufen der Geschichte und fügte ihr lediglich ein islamisches Postscriptum an; er sagte vorher, dass eine ewige islamische Ära auf den Zusammenbruch des Kapitalismus und des Kommunismus folgen würde. Ali Shariati, der Schlüsselintellektuelle hinter der iranischen Revolution von 1978/79, übersetzte Franz Fanon, Che Guevara und Jean-Paul Sartre ins Persische. Weiter gefasst stellte der iranische Analyst Azar Nafisi fest, dass der Islamismus „seine Sprache, Ziele und Ambitionen im gleichen Maß aus den krassesten Formen des Marxismus bezieht wie aus der Religion. Seine Führer sind von Lenin, Sartre, Stalin und Fanon genauso beeinflusst wie vom Propheten."

Beim Übergang von der Theorie zur Realität sehen Marxisten in den Islamisten eine eigenartige Erfüllung ihrer Prophezeiungen. Marx sagte voraus, dass die Geschäftsgewinne in den Industrieländern zusammenbrechen würden, was die Bosse dazu veranlasst die Arbeiter auszuquetschen; das Proletariat würde verarmen, rebellieren und eine sozialistische Ordnung einführen. Aber statt dessen wurde das Proletariat der Industrieländer immer wohlhabender und sein revolutionäres Potenzial verschwand. Die Marxisten warteten, wie Lee Harris anführte, eineinhalb Jahrhunderte vergeblich auf die Krise des Kapitalismus. Dann kamen die Islamisten, angefangen mit der Revolution im Iran, gefolgt von 9/11 und anderen Angriffen auf den Westen. Schließlich hat die Dritte Welt ihre Revolte gegen den Westen begonnen; und damit haben sie marxistische Voraussagen erfüllt – selbst, wenn es unter der falschen Fahne und mit fehlerhaften Zielen. Olivier Besançonneau, ein französischer Linker, betrachtet die Islamisten als „die neuen Sklaven" des Kapitalismus und fragt, ob es nicht natürlich sei, dass „sie sich mit der Arbeiterklasse vereinigten, um das kapitalistische System zu vernichten". In einer Zeit, da die kommunistische Bewegung sich „im Niedergang" befindet, vermerken der Analyst Lorenzo Vidino und der Journalist Andrea Morigi, dass Italiens „Neue Rote Brigaden" die „führende Rolle der reaktionären Kleriker" anerkennen.

Der vierte Grund ist Macht: Islamisten und Linke können gemeinsam mehr erreichen, als jeder für sich alleine. In Großbritannien formierten sie die Stop the War Coalition, zu deren Steuerungskomitee Repräsentanten aus Organisationen wie der Kommunistischen Partei Großbritanniens und der Muslim Association of Britain gehören. Die britische Respect-Partei verschmilzt den radikalen internationalen Sozialismus mit der islamistischen Ideologie. Die beiden Seiten taten sich für die Wahlen zum Europäischen Parlament im März 2008 zusammen, um in Frankreich und Großbritannien gemeinsame Kandidatenlisten anzubieten, getarnt mit Parteinahmen, die wenig verrieten.

Die Islamisten profitieren insbesondere vom Zugang, der Legitimität, den Fertigkeiten und der Schlagkraft, die die Linke ihnen bietet. Cherie Booth, Ehefrau des damaligen Premierministers Tony Blair, vertrat einen Fall vor einem Berufungsgericht, um einem Mädchen, Shabina Begum, zu helfen, dass sie den Jilbab, ein islamisches Kleidungsstück, in einer britischen Schule tragen zu dürfen. Lynne Stewart, eine linke Rechtsanwältin, brach US-Recht und ging ins Gefängnis, um Omar Abdel Rahmen, dem blinden Scheik, zu helfen in Ägypten die Revolution zu schüren.Volkert van der Graaf, ein Tierrechts-Fanatiker, tötete den niederländischen Politiker Pim Fortuyn, damit er aufhörte Muslime zu „Sündenböcken" zu machen. Vanessa Redgrave gab die Hälfte einer Kaution von £50.000, damit Jamil el-Banna, ein Verdächtiger aus Guantánamo, der beschuldigt wurde Jihadisten zu rekrutieren, damit sie in Afghanistan und Indonesien kämpfen, aus einem britischen Gefängnis frei kam; Redgrave beschrieb ihre Hilfe für al-Banna als „eine große Ehre", obwohl es in Spanien einen Haftbefehl wegen Terrorismus-Vorwürfen und des Verdachts auf Verbindungen zur Al-Qaida gegen ihn gab. Auf einer weiteren Ebene gesehen erledigte die indische kommunistische Partei für Teheran die dreckige Arbeit, indem sie vier Monate lang dort den Start des israelischen Spionagesatelliten TecSar verhinderte. Außerdem gründeten Linke das International Solidarity Movement (Internationale Solidaritätsbewegung), um israelische Soldaten daran zu hindern das Land gegen die Hamas und andere palästinensische Terroristen zu schützen.

Douglas Davis schrieb im Londoner Spectator und nannte die Koalition „ein Geschenk Gottes für beide Seiten. Die Linke, eine einst schrumpfende Bande Kommunisten, Trotzkisten, Maoisten und Castroisten, die sich an eine marode Sache klammern; die Islamisten konnten Zahlen und Leidenschaft liefern, aber sie brauchten einen Träger, der ihnen das politische Terrain besorgte. Eine taktische Allianz wurde zu einem operationellen Imperativ." Einfacher drückt das zustimmend ein britischer Linker aus: „Der praktische Nutzen der Zusammenarbeit reicht aus, um die Unterschiede auszugleichen."

Die wachsende Allianz der westlichen Linken und der Islamisten zählt zu den am meisten Besorgnis erregenden politischen Entwicklungen der Gegenwart, eine, die die Bemühungen des Westens behindert sich zu verteidigen. Als Stalin und Hitler 1939 ihren berüchtigten Vertrag schlossen, bedeutete die rot-braune Allianz eine tödliche Gefahr für den Westen und sogar für die Zivilisation als ganzes dar. Weniger dramatische, aber nicht weniger sicher, bildet die heutige Koalition dieselbe Bedrohung. Wie vor sieben Jahrzehnten muss auch diese offengelegt, abgelehnt, ihr widerstanden und sie besiegt werden.
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