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[Rolf]

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Islam-Wissenschaftler: Muslime werden moderner





Jesus.de-

09.07.2008


(epd) - Viele der weltweit eine Milliarde Muslime sind nach Ansicht des Mainzer Islamwissenschaftlers Jörn Thielmann auf dem Weg zu einem moderneren Islam. In Deutschland praktiziere die Mehrheit der rund 3,5 Millionen Muslime kaum den eigenen Glauben, sagte Thielmann am Dienstagabend bei einem Diskussionsforum der evangelischen Kirche in Saarbrücken. Diese Menschen lebten völlig unauffällig und seien in keiner Weise religiös organisiert.

Auch wenn der Koran verkünde, «schlagt die Ungläubigen, wo ihr sie trefft», sei der Islam nicht gewalttätiger als andere Religionen, betonte der 42-jährige Leiter des Kompetenzzentrums Orient-Okzident im Zentrum für Interkulturelle Studien der Universität Mainz. Es gebe viele «Ramadan-Muslime», die nur im islamischen Fastenmonat in eine Moschee gingen. Thielmann verglich sie mit den Christen, die nur zu Ostern oder Weihnachten in eine Kirche gehen.

Anzeichen für eine Modernisierung des Islams sieht der Wissenschaftler auch in Indonesien und Indien, die zu den Ländern mit dem meisten Muslimen gehören. Religion sei auch in islamischen Ländern teilweise bereits Privatsache. Manches erinnere dabei an die Anfänge der Reformation in Europa. «Aber was fehlt, ist die theologische Reformation», sagte Thielmann. Dieser Strömung fehle die «Massenakzeptanz im Islam».