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Norwegische Brüder


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#1
Rolf

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Norwegische Brüder





Pfarrerin Annette Kick

Oder "Smith's Freunde"; offiziell: "Die christliche Gemeinde in Brunstad", in Deutschland "Die christliche Gemeinde e.V."

Entwicklung:

Der methodistische Marineoffizier Joh. O. Smith (1871 - 1943) erlebte ab 1898 Bekehrung und Geistestaufe, verbunden mit einem speziellen Bibelverständnis, für das er den Seekadetten Elias Aslasken (1888 - 1976) gewann. Smith wollte keine neue Organisation gründen mit Mitgliederlisten, Pastoren, Kollekten etc. den Merkmalen der "Hurenkirche". Dennoch entstanden eigene Gemeinden in Norwegen, verbunden durch die Lehre vom Sieg über die Sünden, die u.a. durch die 1912 gegründeten Zeitschrift "Skjulte Skatter" (Verborgene Schätze) verbreitet wurde, später durch nationale Jahrestreffen. Eine Wende trat ein mit dem Erwerb von "Brunstad" als Zentrum der Gemeinde. Sommerkonferenz und andere Konferenzen erhielten wachsende Bedeutung für ihre Identität: Hier sei der Leib Christi für alle Welt sichtbar. Ca. ab 1954 entstanden in Deutschland, Österreich, Schweiz und schließlich weltweit Gemeinden, die Missionstätigkeit konzentriert sich heute auf Osteuropa.

Nach dem Tod Aslaskens (1976), der die Bewegung nach Smith's Ableben (1943) geleitet hatte, hatte der Schwiegersohn von Smith, S. Bratlie, die oberste Leitung. Sein Nachfolger wurde der Geschäftsmann Kåre Smith, der bis heute die geistliche Leitung hat. Anlässlich dieses Leiterwechsels kam es Anfang der 90er Jahre zu Machtkämpfen, auf deren Höhepunkt zu ekstatischen "Erweckungen" in den Versammlungen Die Krise und darauf folgende Austrittswelle betraf u.a. auch deutsche Gemeinden. Die Krise scheint überwunden zu sein und in einen Zentralismus zu münden, dessen Ausdruck der Ausbau Brunstads ist. Die Gemeinden und ihre Mitglieder werden aufgefordert, sich nicht nur ideell und in Arbeitseinsätzen, sondern auch finanziell zu engagieren. Letzteres führt zu Diskussionen, da dies im Gegensatz steht zu den früheren Leitlinien.

Lehre:

Früher in aggressiver Ablehnung ("Hure"), heute eher im Ignorieren der übrigen Christenheit wollen die Norweger "Braut Christi" sein. Diese wird schon vor dem bald erwarteten Weltgericht entrückt. Nur die "Freunde" haben das Geheimnis des "Christus geoffenbart im Fleisch". In einer Vorbildchristologie wird Christi Kampf und Kreuzessieg über die Sünde, die er wie wir "im Fleisch" hatte, zentrale menschliche Möglichkeit und Aufgabe. Bekehrung und Sündenvergebung durch Gnade sind nur ein erster Schritt. Die Erwachsenentaufe ist der "Bund eines guten Gewissens mit Gott" und verpflichtet zu fortwährendem Kampf und Sieg über alle bewusste Sünde, zum Kreuzigen des Fleisches, zum Hassen alles Eigenen. Ein "ganzherziger" Sieger wird verwandelt und "vollkommen wie er". Diese Lehre mit ihrer zum Perfektionismus führenden Überbetonung der Heiligung wird nicht theologisch reflektiert, sondern zielt auf die Glaubenspraxis in Gemeinde und Familie.

Leben:

Die intensiv gepflegte Gemeinschaft in geistlichen Zusammenkünften und Freizeitaktivitäten (mit reichem Kinder-und Jugendprogramm) ist verbunden mit dem Rückzug aus der "Welt". Soziale Bindungen bechränken sich weitgehend auf die eigene Gemeinschaft. In den Versammlungen sprechen mehrere Brüder. Einzelne Bibelverse werden in biblizistischer Weise ausgelegt. Die Mahnung zum Kampf gegen die Sünde ist dabei das Hauptthema. Frauen dürfen nur für "Zeugnisse" das Wort ergreifen.

Bezüglich der Leitungspositionen besteht die Vorstellung, dass Gott denjenigen beruft, der (für alle sichtbar) "den meisten Sieg über die Sünde hat". V.a. in Bezug auf die Gesamtleitung, die eine Machtkonzentration auf die Smith- Familie erkennen lässt, gibt es Anfragen an dieses Prinzip. Die Eigenständigkeit der Gemeinden ist außer durch allgemeinen Konformitätsdruck begrenzt durch einen Sitz Brunstads in jedem Vorstand und die Pflicht zu einstimmigen Beschlüssen.

Ein streng geordnetes, aber möglichst liebevolles Familienleben mit traditioneller Rollenverteilung und großer Kinderschar gehört zur Glaubenspflicht. Die bisher strenge Ordnung, Kleider und Haartracht betreffend, wurde in letzter Zeit etwas gelockert; ebenso die Abstinenz bezüglich des Fernsehens, seit Brunstad - Veranstaltungen per Satellit ausgestrahlt werden.

In einer Zeit des Zerfalls von Werten und Beziehungsstrukturen gibt es bei den "Norwegern" verlässliche Beziehungen und Ordnungen, ernsthaftes Bemühen um Liebe, Demut, Gemeinsinn etc. Schwierig ist das unrealistische Menschenbild, das zu Überforderungen führt. Die Unterdrückung und Verleugnung aggressiver Impulse lenkt diese nach innen und kann zu schwerer Belastung führen.

Aus den perfektionistischen Idealen folgt die weitgehende Unfähigkeit, offen und konstruktiv mit Abweichungen, Meinungsverschiedenheiten, Interessen- und Machtkonflikten umzugehen. Konflikte eskalieren leicht und führen zu Ausgrenzung statt zu Weiterentwicklung.

Verbreitung:

Nach eigenen Angaben 25000-35000 "Freunde" in ca220 Gemeinden in 55 Ländern; darunter 22 deutsche, 2 Schweizer und 6 Österreichische Gemeinden. Konferenzort für Mitteleuropa ist Hessenhöfe bei Blaubeuren in Baden-Württemberg mit über 2000 Plätzen; Wachstum v.a. durch den zum größeren Teil in der Gemeinde bleibenden zahlreichen Nachwuchs.



Quellen:

E. Aslasken: Christus geoffenbart im Fleisch;
Ders.:Übersicht über die Entwicklung eines Gläubigen
Ders.:Richtiges Verhalten in den Schwierigkeiten meines Lebens
S. Bratli: Die Braut, die Hure und die letzten Zeiten
Ders.:Der Tod, den Jesus brachte
Alle Quellen: Verlag "Das Leben", Blaubeuren.

Zeitschriften: Skjulte Skatter, Verborgene Schätze, Band.
Literatur: Kjell Arne Bratli, Der Weg des Kreuzes, Verlag "Das Leben",1996
Lowell D. Streiker: Living faith: the truth about Smith's friends, Skjulte Skatters Verlag Tananger 1996.
Johan Velten: Ansatt av Gud, Genesis forlag, Oslo 2002; davon die nichtautorisierte und nichtveröffentlichte deutsche Übersetzung "Von Gott angestellt", von Friedrich Griess.


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#2
keine Hoffung mehr

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Gesammelte Werke über 20 Jahre über die Norweger.


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Vi menn ("Wir Männer"), Nr. 10 / 1997:

Die "Norweger" stahlen meine Tochter.

Die Sekte "Die Norweger" gewann den Kampf um die Seele einer jungen Frau.

"Die Norweger" werden sie in Österreich genannt. Ein Zweig der fanatischen norwegischen Sekte Smiths Freunde, deren Mitglieder sich selbst als Gottes Auserwählte betrachten. Auch hier (d.h. in Norwegen) werden sie der Gehirnwäsche beschuldigt. Das ist die Geschichte einer Familie, deren Tochter von den "Norwegern" "gestohlen" wurde.

Vi menn - Reportage, Text: Jan Fiksdal

Als meine Tochter Wiltrud eines Tages heimkam und sagte, sie müsse uns zur Lehre der "Norweger" bekehren - und sie müsse sich dann umbringen, weil auch sie von Gott verdammt sei - verstanden wir, daß die Sekte sie ernstlich geisteskrank gemacht hatte. Später, als sie verstand, daß sie uns nicht dazu überreden konnte, zur Sekte mitzukommen, machte sie mit den Drohungen ernst und versuchte, Selbstmord zu begehen.

Es ist ein Österreicher und Freund Norwegens, der Diplomingenieur Friedrich Griess, der dies zu "Vi Menn" sagt.

15 Jahre lang hat er gekämpft, um seine nun 34 Jahre alte Tochter dem Griff der norwegischen Sekte zu entreißen. Aber es war vergebens. Ganz im Gegenteil hat sie nun alle Verbindungen abgebrochen und verurteilte ihn zu Tod und ewiger Verdammnis. Er ist überzeugt, daß sie unter "Gedankenkontrolle" steht - oder total gehirngewaschen wurde.

- Was die Angelegenheit besonders tragisch macht, ist, daß die Sekte Vorteile aus dem guten Namen und Ruf zieht, den Norwegen und die Norweger in unserem Land haben. Eine religiöse Gemeinde mit norwegischem Ursprung kann unmöglich schädlich sein, denken viele. Aber ich und viele mit mir mußten etwas anderes erfahren, erzählt Friedrich Griess.

- Deshalb haben wir, als Folge dessen, was mit unserer Tochter geschah, guten Kontakt mit einer langen Reihe von Aussteigern von den Smiths Freunden in Norwegen und in anderen Ländern Europas hergestellt. Wir haben erfahren, daß es eine Reihe von Tragödien bei Menschen gibt, denen es gelungen ist, auszubrechen, oder die in die tiefste Dunkelheit hinausgestoßen wurden. Besonders dort, wo Familien gespalten wurden, wo Kinder sich von ihren Eltern distanzieren, wo Eltern ihre Kinder an die Sekte verloren haben.

Wie verhext

Wiltrud war 19, als sie das Geschwisterpaar Peter und Evelyn Koller bei einem Norwegischkurs an der Universität Wien kennenlernte. Das Interesse an Norwegisch war dadurch bedingt, daß die Familie einige Jahre in Norwegen gewohnt hatte. Sie ließ sich dazu überreden, mit ihnen zu einer religiösen Versammlung mitzukommen.

- Wir wußten, daß es sich um eine Sekte handelt, und warnten sie, erzählt Griess. - Aber sie versicherte uns, daß keine Gefahr bestehe. Wiltrud war, wie wir selbst, religiös interessiert und arbeitete in einer katholischen Jugendgruppe mit, die sich um behinderte Kinder kümmerte. Sie sagte, daß ihre neuen Freunde religiös einfältig wirkten, und daß sie nur zu dem Treffen mitgehen wolle, um nett zu sein.

Zu dieser Zeit waren "Die Norweger" oder Smiths Freunde für uns unbekannt, setzt Griess fort. - Aber die Sekte, die in 40 Ländern verbreitet ist, etablierte sich in Österreich in den 60er-Jahren und gibt an, dort 300 Mitglieder zu haben. Sie bestreiten sehr, daß sie eine Sekte sind. Die "Norweger" sind ihrem Repräsentanten Dietrich Huemer gemäß ein "loser Verbund von Familien, die einander stärken wollen".

Wiltrud Griess änderte ihren Charakter nach ihren ersten Treffen mit der Sekte erschreckend schnell.

- Einmal war sie ein lebensfrohes, intelligentes und vor allem musikalisch begabtes junges Mädchen gewesen. Sie spielte Geige und Klavier und war in der Arbeit der katholischen Gemeinde mit behinderten Kindern engagiert. Sie hatte im Gymnasium gute Noten und wir sahen für sie eine leuchtende Zukunft voraus. Plötzlich war sie wie verhext. Es war, als ob sie sich in einer anderen Welt befände, erzählt der Vater.

"Love bombing"

Griess ist überzeugt, daß seine Tochter mittels "love bombing" geworben wurde, ein Kniff, den auch einzelne andere Sekten gegenüber möglichen Interessierten benützen: Sie wurde mit Freundlichkeit und mit besonderer Aufmerksamkeit von seiten des attraktiven Medizinstudenten Peter überschüttet, den sie im Norwegischkurs kennengelernt hatte.

- Eine Tages kam sie heim und bestand darauf, daß wir uns den "Norwegern" anschließen müßten, sonst seien wir verloren.

Außerdem erzählte sie, daß sie ihre Ausbildung nicht fortsetzen oder einen anderen Beruf als Bodenwaschen erlernen dürfe, da sie sonst nicht demütig genug würde. Sie sagte, sie müsse mit dem Klavier- und Geigenunterricht aufhören, denn "Künstler seien moralisch minderwertig". Sie dürfe nichts anderes lesen als die Bibel und die Schriften der Gemeinde.

Nach langer Überredung gelang es der Familie, sie zum Beginn einer Physikotherapieausbildung zu bewegen.

- Sie konnte jedoch wegen Konzentrationsproblemen dem Unterricht nicht folgen. Außerdem durften sie sich keinen Körperkontakt mit den Patienten erlauben, die sie behandeln sollte.

- Es wurde immer schwieriger, mit meiner Tochter umzugehen, sagt Griess. - Sie wurde handgreiflich, gab mir Fußtritte und spuckte mir ins Gesicht, weil ich mich nicht bekehren wollte. Sie demolierte Einrichtungsgegenstände, und zweimal mußten wir die Rettung anrufen, um sie behandeln zu lassen.

"Tod und ewige Verdammnis"

Dann kam der Selbstmordversuch. Und im Mai 1985 war sie psychisch so niedergeschlagen, daß sie psychiatrische Hilfe und Therapie benötigte.

- Eine Zeitlang sah es so aus, als ob alles besser würde. Sie gewann Abstand von der Sekte und nahm ihr Studium wieder auf. Aber eines Tages entschloß sie sich, diese aufzusuchen, angeblich, um ihnen zu sagen, was sie ihrer Meinung nach falsch machten

Als sie heimkam, war sie wieder umgedreht. Sie führte sich wie ein gedankenkontrolliertes und unselbständiges Wesen auf.

Eine Zeitlang wohnte sie in der Wohnung der Griess-Familie, obwohl diese in einem Haus lag, das einer katholischen Gemeinde gehörte - was die Sekte als "Hurenhaus" betrachtet.

- Aber es wurde immer schwieriger, sie im Haus zu haben, und wir mußten ihr helfen, eine andere Wohnung zu finden. Gleichzeitig versuchte sie, auf jede mögliche Weise Geld von uns zu bekommen. Ihre Geige, für die ich einen Monatslohn bezahlt hatte, verschwand. Wir entdeckten, daß sie nach Norwegen geflogen war, vermutlich um dort Brüder von den Smiths Freuden zu treffen.

Der Kontakt der Familie Griess mit der Tochter wurde immer seltener, und sie fühlten, daß sie dabei waren, sie vollständig zu verlieren. Ihr Vater, Systemberater bei einer Computerfirma, begann mit viel Zeitaufwand Informationen über Sekten und Kulte zu sammeln und zu verbreiten - vor allem über die "Norweger".

- Dies führte zu neuen Drohungen und Angriffen, sagt der Vater. - Sie kam heim zu uns und drohte mit Tod und ewiger Verdammnis. Und in einem Brief an meine Frau schrieb sie: "Vater ist schlimmer als Hitler, weil er das Volk Gottes verfolgt. Er wird auf die gleiche elende Weise wie Hitler sterben. Es ist gefährlich, an ihn zu denken oder für ihn zu beten!"

Was sonst können wir glauben, als daß meine Tochter nach ihrem Treffen mit den "Norwegern" geisteskrank wurde - oder daß sie unter Gedankenkontrolle steht ? fragt Friedrich Griess.
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